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Impressionismus (Sprache & Litteratur).

Publié le 13/06/2013

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Impressionismus (Sprache & Litteratur). Impressionismus (Literatur) (von französisch impression: Eindruck), Bezeichnung für eine zwischen 1890 und 1910 verbreitete Literatur, die sich auf die sprachliche Gestaltung nuancierter Wahrnehmungen und augenblickshafter Empfindungen konzentrierte. Ursprünglich wurde der Begriff für eine in den letzten drei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts vorherrschende Richtung der Malerei verwendet, bei der die Wiedergabe flüchtiger Eindrücke und wechselnder Lichtwirkungen im Vordergrund stand (siehe Impressionismus (Kunst)). Mit dem literarischen Impressionismus vollzog sich eine deutliche Abkehr vom Naturalismus: Aufgegeben wurde vor allem der Versuch, ein möglichst vollständiges und objektives Bild der (äußeren) Wirklichkeit zu geben. Stattdessen richtete sich das Interesse auf individuelle Eindrücke, detaillierte Sinneswahrnehmungen und zufällige Begegnungen. Zu den bevorzugten Formen des literarischen Impressionismus gehörten vor allem Lyrik und kürzere Prosatexte, zum Teil aber auch Romane. Die impressionistische Lyrik stand in engem Zusammenhang mit dem innerhalb der französischen Literatur ausgebildeten Symbolismus. Charakteristisch sind hier vor allem Verfahrensweisen der Synästhesie und der Lautmalerei sowie das Spannungsverhältnis zwischen einem scheinbar flüchtigen Aussprechen der Worte und einer Fülle an assoziativen Bezügen und gedanklichen Bildern. Zu den Merkmalen impressionistischer Prosa gehört ein weitgehender Verzicht auf äußere Handlungsmomente zugunsten einer insbesondere durch erlebte Rede vermittelten Darstellung subjektiver Gedanken und Empfindungen. In vielen Fällen nimmt die Prosa auch skizzenhafte Züge an. Die zunächst unvollständig wirkende Schilderung wird dabei zu einem literarischen Gestaltungsprinzip, um den im Text ausgesprochenen Andeutungen ein stärkeres Gewicht und eine größere Bedeutungsvielfalt zu verleihen. Wichtige Vertreter des literarischen Impressionismus waren Anatole France, Maurice Barrès, Henri François Joseph Régnier und Marcel Proust in Frankreich, Maurice Maeterlinck in Belgien, Gabriele d'Annunzio in Italien, Joseph Conrad und Oscar Wilde in England, Anton Tschechow in Russland, Jens Peter Jacobsen und Herman Bang in Dänemark, Knut Hamsun in Norwegen sowie Detlev von Liliencron, Richard Dehmel, Max Dauthendey, Eduard von Keyserling, Arthur Schnitzler, Richard Beer-Hofmann, Hugo von Hofmannsthal, Rainer Maria Rilke, Peter Altenberg, Peter Hille und bedingt auch Thomas Mann im deutschen Sprachraum. Verfasst von: Dietmar Götsch Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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