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Pierre Bourdieu - Soziologie.

Publié le 15/06/2013

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Pierre Bourdieu - Soziologie. Pierre Bourdieu (1930-2002), französischer Soziologe und Kulturwissenschaftler. Mit seinem vom Strukturalismus und der französischen Variante des Neomarxismus beeinflussten, engagiert-gesellschaftskritischen Werk gehört er zu den wichtigsten Soziologen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Bourdieu wurde am 1. Oktober 1930 im französischen Denguin geboren. Nach seinem Studium an der École Normale Supérieure in Paris erlangte er 1954 die Agrégation in Philosophie. 1958 wurde er Assistenzprofessor in Algiers und Paris, 1964 Professor an der École Pratique des Hautes Études in Paris, 1981 Professor für Soziologie am Collége de France, 1985 Direktor des Centre de Sociologie Européenne du Collége de France und der École des Hautes Études en Science Sociales. Bourdieu gilt als bedeutendster französischer Soziologe der Nachkriegszeit. Seit den sechziger Jahren versucht er, in seinen Arbeiten das Verhältnis von Bewusstsein, sozialem Handeln und objektiver gesellschaftlicher Struktur zu verdeutlichen. In seinem in Deutschland bekanntesten Werk, Die feinen Unterschiede (1982), weist er nach, dass alle kulturellen Handlungen mit den verschiedenen Habitusformen der unterschiedlichen sozialen Schichten in Zusammenhang stehen. Habitus als Gesamtheit eines Verhaltensmusters meint bei Bourdieu die klassenspezifisch erworbene unbewusste aber genaue Angepasstheit der Verhaltensweisen der Handelnden an das jeweilige soziale Umfeld. Als Schlüssel zum Verständnis der Arbeiten Bourdieus wird allgemein der Begriff ,,symbolisches Kapital" angesehen. Anknüpfend an die theoretischen Überlegungen Ernst Cassirers, in denen Symbolsysteme die Voraussetzung dafür bilden, Systeme sozialer Interaktion in Kraft zu setzen, ist symbolisches Kapital nach Bourdieu die Fähigkeit, diese sozialen Interaktionen steuern und gemäß den eigenen Bedürfnissen und Interessen lenken zu können. Die habituelle Fähigkeit, symbolisches Kapital erwerben, anhäufen und strategisch einsetzen zu können, ist der Grund für eine immer noch vorhandene hierarchische Gliederung der Gesellschaft. Die Kritik an Bourdieu richtet sich je nach politischem Standort entweder gegen die vermeintliche Ausblendung der ökonomischen Sachzusammenhänge oder gegen den vermeintlich klassenkämpferischen Anspruch, mittels theoretischer Aufklärung das Proletariat - diejenigen, die das geringste symbolische Kapital auf sich vereinen - zur massiven Veränderung der gesellschaftlichen Zustände zu bewegen. Bourdieu starb am 23. Januar 2002 in Paris. Seine wichtigsten Veröffentlichungen in deutscher Übersetzung sind Entwurf einer Theorie der Praxis auf der ethnologischen Grundlage der kabylischen Gesellschaft (1976), Sozialer Sinn. Kritik der theoretischen Vernunft (1987), Homo academicus (1988), Satz und Gegensatz. Über die Verantwortung des Intellektuellen (1989), Die Intellektuellen und die Macht (1991), Das Elend der Welt. Zeugnisse und Diagnosen alltäglichen Leidens an der Gesellschaft (1997), Der Tote packt den Lebenden (1997), Praktische Vernunft. Zur Theorie des Handelns (1998), Gegenfeuer. Wortmeldungen im Dienste des Widerstands gegen die neoliberale Invasion (1998), Die Regeln der Kunst. Genese und Struktur des literarischen Feldes (1999), Die männliche Herrschaft (2000) und Pascalianische Meditationen (2001). Verfasst von: Wolfgang Habermeyer Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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