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Symbolismus.

Publié le 19/06/2013

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Symbolismus. 1 EINLEITUNG Symbolismus (von griechisch symbolon: Zeichen, Kennzeichen), im 19. Jahrhundert eine in ganz Europa verbreitete Richtung in Literatur und bildender Kunst, die als Gegenbewegung zum Vernunftkult der Aufklärung den transrationalen Bereich des Traumes und der Phantasie in ihren Werken kultivierte. Eingeführt wurde die Bezeichnung 1886 durch den französischen Neoklassizisten Jean Moréas, der damit eine Strömung vor allem der zeitgenössischen Lyrik bezeichnen wollte. 2 LITERATUR In der Dichtung stellte sich der Symbolismus bewusst in Opposition zu anderen literarischen Strömungen der Zeit, vor allem zum Realismus und zum Naturalismus, die mit ihrer mimetischen Kunstauffassung der symbolistischen Konzeption diametral zuwiderliefen. Die Symbolisten verwarfen auch die strikt-systematisierenden Regeln der Verslehre und die topische Bildersprache ihrer Vorgänger. Wegbereiter des dichterischen Symbolismus waren der amerikanische Schriftsteller Edgar Allan Poe und der Franzose Gérard de Nerval. In Frankreich, wo die Strömung in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts ihren Anfang nahm, zeigte die Dichtung von Charles Baudelaire symbolistische Tendenzen, vor allem sein Lyrikband Les fleurs du mal (1857, Die Blumen des Bösen) und die Sammlung von Prosagedichten Le spleen de Paris (1869, Der Spleen von Paris). Stéphane Mallarmés literarischer Salon und seine Dichtung, etwa L'après-midi d'un faune (1876, Nachmittag eines Fauns), trieben die Bewegung voran. Mallarmés Prosastudie Divagations (1896) ist ein wichtiges Dokument zur Ästhetik des Symbolismus. Zu den literarischen Werken des Symbolismus gehören außerdem Paul Verlaines Romances sans paroles (1874, Lieder ohne Worte) sowie Arthur Rimbauds Gedichte Le bâteau ivre (1871, Das trunkene Schiff) und Une saison en enfers (1873, Aufenthalt in der Hölle). Auch Autoren wie Jules Laforgue und Paul Valéry sind dem Symbolismus zuzurechnen. Pelléas et Mélisande des belgischen Dramatikers Maurice Maeterlinck ist eines der wenigen symbolistischen Bühnenstücke. Von Frankreich aus beeinflusste der Symbolismus Autoren in ganz Europa. Im deutschsprachigen Raum waren Stefan George, der junge Hugo von Hofmannsthal und Rainer Maria Rilke seine zentralen Vertreter. 3 BILDENDE KUNST Die ersten symbolistischen Anregungen in der bildenden Kunst (vor allem Malerei und Graphik) kamen von den französischen Malern, wie z. B. von Pierre Cécile Puvis de Chavannes, Gustave Moreau und Odilon Redon, deren Gemälde und Zeichnungen oftmals Traumbilder oder religiöse oder mythologische Themen aufgriffen. Paul Gauguin, der mit Jakobs Kampf mit dem Engel (1888, National Gallery of Scotland, Edinburgh) selbst ein Beispiel symbolistischer Malerei vorgelegt hatte, organisierte die erste Ausstellung der Symbolisten (1889-1890) bei der Pariser Weltausstellung. Beeinflusst von zeitgenössischen symbolistischen Dichtern entstanden zwischen 1889 und 1900 symbolistische Arbeiten von Paul Sérusier, Maurice Denis, Pierre Bonnard und Édouard Vuillard, die die Gruppe Nabis gründeten. In Deutschland werden Hans von Marées, Max Klinger und Franz von Stuck, in Österreich Gustav Klimt und in der Schweiz Arnold Böcklin sowie Ferdinand Hodler dem Symbolismus zugerechnet. Der Symbolismus mit seiner subjektiven Auffassung von Malerei und seiner traumhaft-visionären bzw. märchenhaft-beschwörenden, Tod und Eros thematisierenden Motivik, übte u. a. starken Einfluss auf Fauvismus, Expressionismus und Surrealismus aus. Formal wirkte hierbei vor allem der Versuch vieler Symbolisten, ihrer Thematik gemäß eine antiillusionistische, gegen die gängige Zentralperspektive und gegen Wahrnehmungsmuster rebellierende Formauffassung zu etablieren, die nicht zuletzt Farblichkeit und Flächigkeit der Bildkomposition ins Zentrum rückte. Symbolismus: Zeittafel JAHR MALEREI 1853 Gérard de Nerval: Aurélia oder Der Traum des Lebens 1857 1864 LITERATUR Charles Baudelaire: Die Blumen des Bösen Gustave Moreau: Ödipus und Sphinx 1866 Paul Verlaine: Saturnische Gedichte 1876 Pierre Puvis de Chavanne: Zyklus über die Kindheit der heiligen Genoveva 1880 Arnold Böcklin: Die Toteninsel 1884 Joris-Karl Huysmans: Gegen den Strich 1885 1886 Stéphane Mallarmé: Nachmittag eines Fauns Jules Laforgue: Les Complaintes Max Klinger: Das Urteil des Paris 1887 Jean Moréas: Manifest des Symbolismus Gustave Kahn: Les Palais nomades 1889 Gustav Klimt: Nudas veritas 1890 Odilon Redon: Die geschlossenen Augen Paul Claudel: Die Stadt Philippe Auguste Graf von Villiers de l'IsleAdam: Axël 1891 Fernand Khnopff: I lock my door upon myself Oscar Wilde: Das Bildnis des Dorian Gray 1892 Paul Gauguin: Der Geist der Toten begleitet dich Maurice Maeterlinck: Pelleas und Melisande 1893 Franz von Stuck: Die Sünde 1894 Giovanni Segantini: Böse Mütter Rémy de Gourmont: Les proses moroses Gustave Moreau: Jupiter und Semele 1896 Paul Valéry: Herr Teste Alfred Jarry: König Ubu 1897 Paul Gauguin: Woher kommen Henri de Régnier: Les Jeux rustiques et divins wir? Wer sind wir? Wo gehen wir hin? 1905 Odilon Redon: Der Wagen des Apollon Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.