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Karl V.

Publié le 13/06/2013

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Karl V. (Heiliges Römisches Reich) - Geschichte. 1 EINLEITUNG Karl V. (Heiliges Römisches Reich), (1500-1558), König (seit 1519) und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (1530-1556) sowie als Karl I. König von Spanien (15161556). Karl wurde am 24. Februar 1500 als Sohn Philipps I., des Schönen, von Kastilien und Johannas der Wahnsinnigen in Gent geboren. Mütterlicherseits war er der Enkel Ferdinands II. von Aragonien und Isabellas I. von Kastilien und Léon, väterlicherseits der Enkel des habsburgischen Kaisers Maximilian I., außerdem der Urenkel Karls des Kühnen, des Herzogs von Burgund. Nach dem Tod seines Vaters Philipp 1506 erbte Karl dessen burgundisches Reich; nach dem Tod Ferdinands 1516 wurde er zum spanischen König proklamiert; und als schließlich Maximilian 1519 verstarb, erbte er auch noch die österreichischen Erblande in Mitteleuropa, die sein jüngerer Bruder Ferdinand, der spätere Kaiser Ferdinand I., während Karls Abwesenheit als Statthalter betreute. Darüber hinaus wurde Karl 1519 zum König des Heiligen Römischen Reiches gewählt und am 23. Oktober 1520 in Aachen zum König gekrönt. Sein Konkurrent bei dieser Wahl war König Franz I. von Frankreich, gegen den er sich vor allem deshalb durchsetzen konnte, weil er den Kurfürsten immense Bestechungssummen zahlte, die ihm die Fugger vorgestreckt hatten. Karl war zu diesem Zeitpunkt der bei weitem mächtigste Herrscher des Abendlandes; seine ererbten Lande waren weit umfangreicher als z. B. jemals in seiner Geschichte das Frankenreich Karls des Großen. Sein Herrschaftsbereich erstreckte sich über die spanischen Königreiche Aragón und Kastilien, das burgundische Erbe, die italienischen Königreiche Neapel, Sizilien und Sardinien, die von Spanien eroberten Gebiete in Amerika und Afrika und die österreichischen Erblande. 2 KAISERTUM In seiner Wahlkapitulation hatte Karl den Reichsfürsten gegenüber die Wahrung der ,,deutschen Libertät" zusagen müssen, d. h., er musste ausdrücklich die Privilegien der Fürsten anerkennen sowie deren Mitsprache- und Zustimmungsrecht bei bestimmten Angelegenheiten des Reiches wie z. B. Steuern, Gesetzen, Verträgen; außerdem musste sich Karl verpflichten, auf dem Boden des Reiches keine fremden, etwa spanische oder burgundische Söldner einzusetzen. Karls Ziel war die Wiederherstellung des mittelalterlichen, christlichen (d. h. in einem, dem rechten Glauben vereinten) Universalreiches unter der Führung des Kaisers. Mit seinem Rückgriff auf die Kaiseridee Karls des Großen musste er in der Folge zwangsläufig mit verschiedenen Kräften in Konflikt geraten: Mit den deutschen partikularistischen Reichsfürsten, insbesondere mit den protestantischen; mit Frankreich, das dem Kaiser den Führungsanspruch im Abendland streitig zu machen suchte; mit den ,,Ungläubigen", den Osmanen, die das Reich Karls bzw. die Christenheit von Osten und Süden her bedrohten; und mit dem Papsttum, das sich aus machtpolitischen Gründen Karls Kaiseridee widersetzte. Bei Karls Regierungsantritt befand sich das Reich in Aufruhr, hervorgerufen durch die neue Lehre Martin Luthers. 1521 berief Karl in Worms einen Reichstag ein, auf dem Luther zu seinen Thesen Stellung nehmen und sie möglichst widerrufen sollte, damit im Reich wieder Ruhe einziehen könnte. Luther aber blieb standhaft, und der Reichstag verhängte mit dem Wormser Edikt die Reichsacht über Luther und seine Anhänger, um ein weiteres Ausbreiten der Lehre zu verhindern. Karl, zunächst einer Reform der Kirche nicht abgeneigt, entschied sich im Zuge des Wormser Reichstages endgültig gegen die Reformation. 3 KRIEGE GEGEN FRANKREICH UND DIE OSMANEN Gleichzeitig waren die dynastischen Auseinandersetzungen zwischen Franz I. von Frankreich und Karl um den Besitz in Italien und Burgund in einem Krieg eskaliert. Um sich ganz auf diesen Krieg, der zugleich eine Auseinandersetzung um die Vorherrschaft in Europa war, konzentrieren zu können, überließ Karl seinem Bruder Ferdinand die Herrschaft in den österreichischen Erblanden und die Stellvertretung im Reich. Dieser erste von insgesamt vier Kriegen gegen Frankreich, in dem sich Karl mit Heinrich VIII. von England und dem Herzog Karl von Bourbon gegen Franz I. verbündet hatte, endete 1525 mit einem Sieg Karls über die Franzosen bei Pavia und der Gefangennahme Franz I. Im Januar 1526 musste Franz im Frieden von Madrid auf seine Ansprüche auf Italien und das Herzogtum Burgund verzichten. Bald nach seiner Freilassung 1527 widerrief Franz jedoch alle Vereinbarungen aus dem Frieden von Madrid und nahm den Krieg gegen Karl wieder auf; diesmal standen Heinrich VIII., einige italienische Stadtstaaten sowie Papst Klemens VII. Franz zur Seite. Ziel des Papstes, als er sich der Liga von Cognac gegen Karl anschloss, war, Karls Truppen aus Italien zu verdrängen. 1527 aber fiel das kaiserliche Heer in Rom ein, plünderte die Stadt (siehe Sacco di Roma) und nahm Klemens gefangen. Dieser zweite Krieg zwischen Karl und Franz endete 1529 mit dem Damenfrieden von Cambrai. ,,Damenfrieden" deshalb, weil er von Luise von Savoyen, der Mutter Franz' I., und Margarete von Österreich, der Tante Karls, ausgehandelt worden war. Franz verzichtete wiederum auf alle Ansprüche in Italien, erhielt aber das Herzogtum Burgund. 1530 krönte der Papst Karl in Bologna zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches - dies sollte die letzte Krönung eines römischen Kaisers durch den Papst sein. 1536 befand sich Karl erneut im Krieg mit Frankreich; diesmal hatte sich der katholische Franz mit den ,,ungläubigen" Türken verbündet. Dieser Krieg endete 1538 nach einigen Niederlagen Karls mit dem Frieden von Nizza, der Franz I. einen Teil des Piemont zugestand. 1542 nahmen Franz und Karl zum vierten und letzten Mal den Krieg wieder auf; der Friede von Crépy von 1544 bestätigte im Großen und Ganzen den Damenfrieden von Cambrai, außerdem sagte Franz seine Hilfe gegen die protestantischen Reichstände zu. 1529 hatte Karl nicht zuletzt deshalb dem Frieden von Cambrai zugestimmt und den Krieg gegen Frankreich rasch beendet, um sich wieder den inneren Angelegenheiten des Reiches, vor allem der Auseinandersetzung mit den Lutheranern, widmen und um sich den Osmanen, die von Süden und von Osten her Europa bedrohten, entgegenstellen zu können. Die Osmanen hatten bereits den Balkan in ihrer Hand, und 1526 überrannte Sultan Süleiman II. Ungarn. Drei Jahre später, 1529, belagerten die Türken erstmals Wien. 1535 unternahm der genuesische Admiral Andrea Doria, der in Karls Diensten stand, einen Feldzug gegen die Osmanen in Nordafrika, schlug sie bei Tunis und befreite etwa 20 000 als Sklaven gehaltene Christen. 1538 ging Karl mit Papst Paul III. und dem Stadtstaat Venedig ein Bündnis gegen die Osmanen ein. Diese Allianz war allerdings nicht von Erfolg gekrönt - 1541 schlug ein Feldzug nach Algier fehl, und die Osmanen brachten Ungarn endgültig unter ihre Kontrolle -, und so unterzeichnete Ferdinand 1547 einen fünfjährigen Waffenstillstandsvertrag mit den Türken. Während Karl in Europa in seinen Kriegen gegen Frankreich und gegen die Osmanen keine nachhaltigen Erfolge erzielen konnte, wurde unter seiner Herrschaft in der Neuen Welt das spanische Kolonialreich begründet: 1521 wurde Mexiko, 1533 Peru erobert. 4 REICHSPOLITIK Dass Karl den Osmanen nicht wirksam hatte begegnen können, hing zu einem guten Teil damit zusammen, dass es ihm nicht gelungen war, die Auseinandersetzung um die Religionsfrage im Reich zu beenden und die Fürsten geschlossen auf seine Seite zu bringen. Während der Reformation machte sich das Fehlen einer starken Zentralmacht im Reich besonders deutlich bemerkbar; und so sahen sich die Fürsten geradezu ermutigt, ihre Stellung gegenüber dem Reich auszubauen. Auch die Bauern nutzten 1524 das allgemeine Durcheinander, ermutigt durch die lutherische Lehre, zu einem Aufstand (siehe Bauernkrieg). 1530, kurz nach seiner Krönung zum Kaiser, berief Karl zur Erörterung der Religionsfrage den Reichstag zu Augsburg ein. Die protestantischen Fürsten legten ihre Glaubenssätze im Augsburger Bekenntnis vor, das für Karl allerdings unannehmbar war. Die folgenden Verhandlungen brachten keine Einigung, und 1531 schlossen sich die protestantischen Reichsstände zum Schmalkaldischen Bund zusammen. Angesichts der Spannungen im Reich sowie der Bedrohung durch die Osmanen von außen sah sich der Kaiser nun gezwungen, die endgültige Klärung der Religionsfrage auf ein noch einzuberufendes Konzil oder einen Reichstag zu verschieben und den Lutheranern 1532 im Nürnberger Anstand vorläufig freie Religionsausübung zu gewähren, als Gegenleistung für ihre Unterstützung gegen die Türken. Karl konnte sich nun wieder dem Reich, genauer: dem Schmalkaldischen Bund, zuwenden. 1546 rückte der Kaiser im Schmalkaldischen Krieg gegen die protestantischen Reichsstände vor und konnte am 24. April 1547 bei Mühlberg in Sachsen einen entscheidenden Sieg gegen die Protestanten erringen. Eine Rekatholisierung des Reiches und eine Stärkung der kaiserlichen Macht im Reich scheiterten allerdings 1548 auf dem ,,geharnischten Reichstag" zu Augsburg am Widerstand nicht nur der protestantischen deutschen Fürsten; im Augsburger Interim musste der Kaiser den Protestanten einige Zugeständnisse (Laienkelch und Priesterehe) machen und auf Reformen in Richtung auf eine stärkere Zentralgewalt verzichten. 1552 stellte sich Moritz von Sachsen, der, obwohl Protestant, im Schmalkaldischen Krieg auf der Seite des Kaisers gekämpft hatte, an die Spitze einer Fürstenverschwörung gegen den Kaiser und verbündete sich im Vertrag von Chambord mit Heinrich II. von Frankreich; die Fürstenverschwörung zwang Karl zur Flucht. 1552 schloss Ferdinand im Namen seines Bruders den Passauer Vertrag, der das Augsburger Interim ablöste und den Protestanten freie Religionsausübung gewährte. 1555 wurde diese Vereinbarung im ebenfalls von Ferdinand ausgehandelten Augsburger Religionsfrieden bestätigt. In der Zwischenzeit hatte Heinrich II., wie es in dem Vertrag mit Moritz von Sachsen vorgesehen war, 1552 die Bistümer Toul, Metz und Verdun besetzt. Karls Versuch, Metz zurückzuerobern, scheiterte 1553. Des ständigen Kampfes müde und verbittert, überließ Karl 1555 die Niederlande und 1556 Spanien seinem Sohn Philipp II., und 1556 verzichtete er zugunsten seines Bruders Ferdinand I., der bereits 1531 zum römischen König gewählt worden war, auf die Kaiserwürde. Karls Idee von einem Universalreich unter seiner Führung war gescheitert: Die Einheit der Christenheit war zerfallen, das Abendland rieb sich in dynastischen Konflikten auf, und die Abwehr der ,,Ungläubigen" durch eine geeinte abendländische Christenheit hatte sich als Illusion erwiesen. Ebenso war Karl mit seinem Plan der so genannten ,,Spanischen Sukzession", dem zufolge Philipp neben dem spanischen Erbe auch die Kaiserkrone hätte übernehmen und den Universalreichsplan fortführen sollen, am Widerstand der deutschen Fürsten gescheitert. Karl zog sich in das Kloster San Jerónimo de Yuste in der Extremadura in Spanien zurück, wo er am 21. September 1558 starb. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« Glaubenssätze im Augsburger Bekenntnis vor, das für Karl allerdings unannehmbar war.

Die folgenden Verhandlungen brachten keine Einigung, und 1531 schlossen sich dieprotestantischen Reichsstände zum Schmalkaldischen Bund zusammen. Angesichts der Spannungen im Reich sowie der Bedrohung durch die Osmanen von außen sah sich der Kaiser nun gezwungen, die endgültige Klärung der Religionsfrage aufein noch einzuberufendes Konzil oder einen Reichstag zu verschieben und den Lutheranern 1532 im Nürnberger Anstand vorläufig freie Religionsausübung zu gewähren, alsGegenleistung für ihre Unterstützung gegen die Türken. Karl konnte sich nun wieder dem Reich, genauer: dem Schmalkaldischen Bund, zuwenden.

1546 rückte der Kaiser im Schmalkaldischen Krieg gegen die protestantischenReichsstände vor und konnte am 24.

April 1547 bei Mühlberg in Sachsen einen entscheidenden Sieg gegen die Protestanten erringen.

Eine Rekatholisierung des Reiches undeine Stärkung der kaiserlichen Macht im Reich scheiterten allerdings 1548 auf dem „geharnischten Reichstag” zu Augsburg am Widerstand nicht nur der protestantischendeutschen Fürsten; im Augsburger Interim musste der Kaiser den Protestanten einige Zugeständnisse (Laienkelch und Priesterehe) machen und auf Reformen in Richtungauf eine stärkere Zentralgewalt verzichten. 1552 stellte sich Moritz von Sachsen, der, obwohl Protestant, im Schmalkaldischen Krieg auf der Seite des Kaisers gekämpft hatte, an die Spitze einer Fürstenverschwörunggegen den Kaiser und verbündete sich im Vertrag von Chambord mit Heinrich II.

von Frankreich; die Fürstenverschwörung zwang Karl zur Flucht.

1552 schloss Ferdinand imNamen seines Bruders den Passauer Vertrag, der das Augsburger Interim ablöste und den Protestanten freie Religionsausübung gewährte.

1555 wurde diese Vereinbarungim ebenfalls von Ferdinand ausgehandelten Augsburger Religionsfrieden bestätigt.

In der Zwischenzeit hatte Heinrich II., wie es in dem Vertrag mit Moritz von Sachsenvorgesehen war, 1552 die Bistümer Toul, Metz und Verdun besetzt.

Karls Versuch, Metz zurückzuerobern, scheiterte 1553. Des ständigen Kampfes müde und verbittert, überließ Karl 1555 die Niederlande und 1556 Spanien seinem Sohn Philipp II., und 1556 verzichtete er zugunsten seinesBruders Ferdinand I., der bereits 1531 zum römischen König gewählt worden war, auf die Kaiserwürde.

Karls Idee von einem Universalreich unter seiner Führung wargescheitert: Die Einheit der Christenheit war zerfallen, das Abendland rieb sich in dynastischen Konflikten auf, und die Abwehr der „Ungläubigen” durch eine geeinteabendländische Christenheit hatte sich als Illusion erwiesen.

Ebenso war Karl mit seinem Plan der so genannten „Spanischen Sukzession”, dem zufolge Philipp neben demspanischen Erbe auch die Kaiserkrone hätte übernehmen und den Universalreichsplan fortführen sollen, am Widerstand der deutschen Fürsten gescheitert. Karl zog sich in das Kloster San Jerónimo de Yuste in der Extremadura in Spanien zurück, wo er am 21.

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