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Nordische Kriege 1 EINLEITUNG Nordische Kriege, zwei Kriege um die Hegemonie im Ostseeraum im 17.

Publié le 15/06/2013

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Nordische Kriege 1 EINLEITUNG Nordische Kriege, zwei Kriege um die Hegemonie im Ostseeraum im 17. und frühen 18. Jahrhundert. 2 DER 1. NORDISCHE KRIEG Der 1. Nordische oder Schwedisch-Polnisch-Dänische Krieg dauerte von 1655 bis 1660. Nach der Abdankung der schwedischen Königin Christine 1654 erhob Johann II. Kasimir von Polen als letzter Wasa Anspruch auf den schwedischen Thron. Um den schwedischen Thron gegen Johanns Ansprüche zu verteidigen, fiel Christines Nachfolger Karl X. Gustav 1655 in Polen ein, das gerade mit Russland im Krieg lag, und konnte zusammen mit seinen Verbündeten Brandenburg unter Friedrich Wilhelm, dem Großen Kurfürsten, und Russland zunächst einige Erfolge erringen, u. a. am 30. Juli 1656 bei Warschau. Gegen das schwedische Vordringen und das drohende schwedische Übergewicht im Norden gingen Kaiser Leopold I. und Dänemark ein Bündnis mit Polen ein. Brandenburg, das unter Zwang auf die schwedische Seite getreten war, schloss am 19. September 1657 in Wehlau Frieden mit Polen, trat der antischwedischen Allianz bei und erhielt sozusagen als Gegenleistung von Polen die Souveränität im Herzogtum Preußen, das bislang unter polnischer Lehenshoheit gestanden war. Russland wechselt ebenfalls die Seiten und fiel auf Betreiben Leopolds im schwedischen Livland ein. Karl X. Gustav konnte aus Polen verdrängt werden; er wandte sich daraufhin in einem erfolgreichen Überraschungsangriff gegen Dänemark und erhielt im Frieden von Roskilde 1658 Südschweden, Bornholm und Trondheim von Dänemark. Den folgenden Vorstoß der Schweden auf Kopenhagen allerdings konnte die antischwedische Koalition abwehren. Frankreich, England und die Niederlande suchten ab 1659 einen Frieden zwischen Schweden und seinen Gegnern zu vermitteln, um die alten Machtverhältnisse in Nordeuropa wiederherzustellen. Knapp drei Monate nach dem Tod Karls X. Gustav kam am 3. Mai 1660 der Friede von Oliva zustande, der im Großen und Ganzen die territorialen Verhältnisse von 1655 bestätigte; Schweden behielt jedoch Südschweden, musste aber gemäß dem Frieden von Kopenhagen vom 16. Juni 1660 Bornholm und Trondheim wieder an Dänemark zurückgeben. 3 DER 2. NORDISCHE KRIEG Im 2. Nordischen Krieg, dem so genannten Großen Nordischen Krieg (1700-1721), kämpften Russland, Sachsen-Polen und Dänemark auf der einen, Schweden auf der anderen Seite um die Hegemonie im Baltikum. Der Tod Karls XI. von Schweden 1697 und der Herrschaftsantritt des gerade erst fünfzehnjährigen Karl XII. veranlassten 1699 Zar Peter den Großen von Russland, August II., den Starken, von Sachsen-Polen sowie Dänemark zu einem Bündnis gegen das expansionistische Schweden. Karl XII. ging zunächst gegen die Dänen vor, die er im August 1700 zum Frieden von Travendal und zum Ausscheiden aus der antischwedischen Koalition zwang. Am 30. November 1700 schlug er bei Narwa in Estland die Russen entscheidend, und anschließend ging er gegen den ins schwedische Livland eingefallenen August vor, den er schließlich aus Polen verdrängte. 1704 ließ Karl Stanislaus Leszczynski zum polnischen König wählen, und am 24. September 1706 zwang er August im Frieden von Altranstädt, auf die polnische Krone zu verzichten und sein Bündnis mit Russland zu lösen. 1707 fiel Karl erneut in Russland ein; am 8. Juli 1709 wurde er bei Poltawa in der Ukraine von dem inzwischen reorganisierten russischen Heer unter Peter dem Großen entscheidend geschlagen, und noch im selben Jahr gewann August II. mit russischer Hilfe die polnische Krone zurück. 1710 brachte Peter der Große Livland und Estland unter seine Herrschaft. Karl war nach der Niederlage bei Poltawa ins Osmanische Reich geflüchtet und hatte die Osmanen zu einem Angriff auf Russland veranlasst. 1711 schlugen die Osmanen die Russen am Pruth und schlossen gegen die Abtretung von Asow Frieden (Russisch-Türkische Kriege). 1713 schlossen sich Preußen und Hannover der antischwedischen Koalition an und und gingen zusammen mit Dänemark in Norddeutschland gegen die Schweden vor, die sich nach und nach zurückziehen mussten; unterdessen eroberte Peter 1713/14 Finnland. 1714 kehrte Karl nach Schweden zurück. Schweden hatte bereits einen großen Teil seines Besitzes außerhalb Skandinaviens verloren. Karl ging nun erneut zur Offensive über, um die schwedische Vorherrschaft im Norden wiederherzustellen, und griff 1717 Norwegen an. Bevor er eine militärische Entscheidung hätte herbeiführen können, fiel er am 30. November 1718 während der Belagerung von Fredrikshald. Die neue schwedische Regierung nahm sogleich Friedensverhandlungen auf. 1719/20 schloss Schweden in Stockholm Frieden mit Hannover und Preußen; Hannover bekam Bremen und Verden, Preußen erhielt Vorpommern mit Stettin. Im Frieden von Frederiksborg mit Dänemark (1720) fiel Schleswig an Dänemark zurück; und im Frieden von Nystad (1721) erhielt Russland Livland, Estland, Karelien und Ingermanland von Schweden. Durch den Großen Nordischen Krieg hatte Schweden seine Vormachtstellung verloren, Russland war zur europäischen Großmacht aufgestiegen (siehe Pentarchie). Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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