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Geschichte des Iran

Publié le 22/10/2017

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Geschichte des Iran von der frühen Neuzeit bis 1921 1722: Ende des Safavidischen Reiches Es folgte eine Dezentralisierung, also Regieren durch kleinere Dynastien. Territorialität Irans ab dem 18. und 19. Jahrhundert, in dieser formierenden Periode entstand jene Staatlichkeit Transformation der Gesellschaft in 19. Jahrhundert (unterschiedliche Entwicklung als in Europa oder Afrika) An- und Verkauf von Land im 15. Jahrhundert nicht von Bedeutung (denn Land war per se kein Wirtschaftsgut bis zum 19. Jahrhundert) danach Veränderungen der sozialen und gesellschaftlichen Hierarchien Nader Sah: afghanischen Ursprungs, großer Feldherr 1740er: er eroberte ein ziemlich großes Reich und etablierte sich als Herrscher beförderte die Fragmentierung des Iran und baute eine Lokalherrschaft in Isfahan (Schiraz) 18. Jahrhundert: Bauen bestimmter architektonischer Festungen, um sich primär gegen nomadische Stämme zu schützen (im 12. und 13. Jahrhundert bestand ein großer Prozentsatz, schätzungsweise etwa vierzig Prozent der Bevölkerung, aus Nomaden) turkmenische, türkische und iranische Stämme 18.-19- Jahrhundert: Dynastie der Qagaren: Mohammed Han Qagar Er machte Teheran zur Hauptstadt (davor war die Stadt Re vielbedeutender). Dies bedeutete eine Schnittstelle für den Karawanenhandel von Westen nach Osten. Dort baute er zudem das Mausoleum eines bedeutenden Imams. Teheran blieb bis 1920 eine Kleinstadt, eingegrenzt durch eine Mauer (unter den Qagaren, selbst Nomaden, wurde diese ausgebaut) davor unauffällige Bautätigkeiten aufgrund des ständigen Ortswechsels. Dies erklärt, dass es bis zum 20. Jahrhundert keine bedeutenden großen Städte gab. Iran war ein vormoderner Staat (vor allem durch sein Rechtssystem ausgezeichnet) Masteladin Sah (1850-1896) war einer der wichtigsten und der am längsten regierenden Herrscher Starke Einflüsse aus dem europäischen Raum, beispielsweise Oktroyierung bestimmter europäischer Kleidung. Von orientalischem Auftreten hin zu „europäischem“ Aussehen im 19. Jahrhundert, zeigte die Abhängigkeit des Iran von Russland und Großbritannien Zunehmender Einfluss der Religion auf die Gesellschaft 18. & 19. Jahrhundert: Versammlung vieler religiöser (männlicher) Mullahs zu Politikdiskussionen Ahmat Schah Qagar (1911-1925) leitete den Übergang in die nächste Dynastie 1906: Persien/Iran hat sich die erste Verfassung gegeben (Verfassungsrevolution) Der Schah war ein Autodidakt, ein Intellektueller der frühen Modernisierung des Iran (Kontext der europäischen Transformation beachten). Aufkommen der Nation, Identität und der Staatlichkeit als bürokratische Herrschaft. Es wurde von da an auf die Bevölkerung eingewirkt, beispielsweise durch die Schaffung von Schulen und die Einführung der Schulpflicht. Somit wurden nationale Ideen verfestigt, gleichzeitig aber auch Feindbilder kreiert. Zudem tauschte man sich mit europäischen Intellektuellen aus. =“Nationen wurden erfunden.“ Wie erwähnt war der Iran ein vormoderner Staat mit geringer Interventionskapazität (als Ausgangslage). Zum Beispiel gab es zunächst keine Intervention im Steuerrecht oder in der Schulausbildung). Dies ging ebenfalls mit einer geringen Integration der Gesellschaft und der Wirtschaft einher. Dafür wird seine Infrastruktur heute auch als vormodern erachtet (erste Eisenbahn des 20. Jahrhunderts). „Modernisierungsparadigma“: Iran als „kranker Mann am Bosporus“ im europäischen Blick. Zudem gab es eine Islamische Debatte: Durch die europäische Kolonialisierung war der Iran ab dem 19. Jahrhundert dem Westen unterlegen (davor stets überlegen) Wie kann man unter solchen Verhältnissen seine Identität bewahren? Externer Faktor: Globalisierungsschub im „langen“ 19. Jahrhundert lang aufgrund der Globalgeschichte (Französische Revolution und Unabhängigkeitskrieg in den USA bis zum Ersten Weltkrieg) Aufstieg des kapitalistischen Wirtschaftssystems Absolutismus: moderner Staat entsteht, feudale Strukturen werden aufgelöst Technologische Wandlung (Industrielle Revolution) = Integration des Iran in ein „Wertesystem“. Was bedeutet die zunehmende Globalisierung (Zum Beispiel im Hinblick auf die Inflation)? Transformation(en): Der Staatlichkeit Der demographischen Zusammensetzung (medizinische Versorgung, Urbanisierung, Sozialsystem), zudem die sogenannte „Nomadenfrage“, da viele Bevölkerungsgruppen zunehmend sesshafter wurden Entstehung neuer sozialer Schichten: neue urbane intellektuelle Schicht (Basargesellschaft), meist religiöse Eliten Wirtschaftlicher Kreisläufe Externer Vernetzungen Kollektiver Identitäten, Entstehung eines Nationalismus’ Politischer Kategorien Der allgemeinen „Weltwahrnehmung“ = Konflikte beziehungsweise Kontinuitäten zwischen dem vormodernen und dem modernen Staat (meist bezüglich der Reformen) (18.Oktober 2016) Post-Safavidisches Iran Die (Un-)Ordnung des 18. Jahrhunderts Nader Sah Afsar und die Etablierung lokaler Herrschaften 15.-16. Jahrhundert: Viele Lokaldynastien Periode komplexer Geschichtsentwicklung. Dazu Europa als bedrohlicher Macht (Veränderung des globalen Kontextes) Heute Staatsgrenzen mit Etablierung von Nationalstaaten damals, als die europäische Kolonialisierung noch nicht begonnen hatte, gab es politische und Aushandlungsgrenzen (=das Safavidische Reich entspricht ungefähr dem Reich von Nader Sah) Der Niedergang der Safaviden war ein kurzer Prozess (vom Ende des 16. Jahrhundert bis zum 17. Jahrhundert) Ökonomische Ursache Politische Ursache Kulturell und individuell-Kontingent (gleichzusetzen mit zufällig) Ökonomisch war es für ein zentralisiertes Großreich nicht stark genug. Zudem Aufstieg Europas, also gewaltiger Globalisierungsschub. Vor allem durch europäische Händler, die einerseits eine bessere Schiffstechnik besaßen und andererseits politischen und ökonomischen Druck ausüben konnten. Zum Beispiel wurden die Handelsströme umgeleitet, primär im Indischen Ozean. Darüber hinaus besaßen sie eine andere Finanzierungsform, die nicht mehr durch den Hof, sondern durch Handelsgesellschaften gewährleistet wurde. Somit gab es andere Kapitalvoraussetzungen, auch sogenannte Börsen. Allgemein kam die Frage der Währung auf, sonst immer an Goldwert angepasst, der jedoch variieren konnte und zudem importiert werden musste, was zu Handlungsdefiziten führen konnte. Somit verschlechterte sich der Goldstandard kontinuierlich. In Europa wurden für die Herstellung der Münzen von nun an Blei mit Goldbekleidung verwendet (gleiches Gewicht, niedrigerer Wert), dies führte unter Anderem zu einer Inflation und einem Währungsverfall im Safavidischen Reich. Dies hatte Folgen für das Land-Stadt-Gleichgewicht, für den Handel und für die Bezahlung des Militärs. Einfluss der Harems, die damals eine dominante politische Funktion innehatten. Dort kamen alle männlichen Kinder (Minzas) sehr früh in einen gegenseitigen Wettbewerb (oft, weil ihre Mütter ebenfalls in Konkurrenz zueinanderstanden). Dies hatte zur Folge, dass sie meist lange im Harem blieben, um eben jene internen Rivalitäten aus dem Weg zu schaffen. Sie kannten sich somit mit Intrigen und rabiaten Tricks aus, sammelten aber dafür erst, für damalige Verhältnisse, spät ihre Verhandlungs- und Gouverneur-Erfahrungen. Als Politiker waren sie somit meist nicht kompetent genug. Globalhistorischer Kontext: Aufklärung und Beginn der Moderne Expandierendes Russland (unter Zar Peter dem Großen), damals absolutistisch und prä-modern zugleich, vor allem in Kaukasus-Region. Gleichzeitig Expansion des Osmanischen Reiches. Zentrifugale Kräfte in der Peripherie: Grenzen waren fluide, somit kam die Frage nach der Loyalität und der eigentlichen Eliten auf. Die meisten Gesellschaften waren tribal und nomadisch organisiert, zentral begrenzt und an einer Zentralherrschaft gebunden. 18.Jahrhundert im Iran: Zeit der muluk at-tava’if (Regionale Könige) Zentralherrschaft zerbrach in viele Kleinstherrschaften, allerdings gab es eine gewisse Kontinuität im „religiösen Feld“ (Begriff von Bondieu) Dann Konversion zum ?????? Glauben Hierarchischer Aufbau (religiöse Eliten auf einer Ebene). Waren abhängig von der Herrschaft des Schahs, was wiederrum zum Aufbau des Reiches beitrug. Form der Finanzierung und Organisation: Land und Kapital wurden an religiöse Eliten weitergegeben (als Stiftungsland sozusagen) Frühe Verbindung zwischen den religiösen Eliten und dem städtischen Handwerk Ausrichtung zu Handelskapitalismus: Die Gewerbe waren religiös und rechtlich legitimiert, was eine gewisse Interessenskonvergenz zwischen der religiösen und der urbanen Elite hervorbrachte. Im 19. und 20. Jahrhundert legitimierten die religiösen Eliten somit ihren Anspruch an der politischen Teilhabe gegenüber anderen Eliten, und konnten diese auch somit erzwingen. „Islamwissenschaftliche Perspektive“: Anzeichen einer indigenen, „islamischen“ Aufklärung (Reiner Schulze) Andere Lesung persischer Quellen (jene Quellen aus der Zeit des 15. und 16. Jahrhunderts hatten im europäischen Diskurs lange an Reiz verloren). Somit begann eine neue wissenschaftliche Debatte, in der das 18. Jahrhundert nicht mehr nur peripher behandelt wurde. Veränderte Rezeption Wandel der Weltdeutung im 18. Jahrhundert: Aufklärung, soziale Transformationen, demographischer Wandel, Industrielle Revolution, Verwissenschaftlichung = „Moderne“ Zunahme europäischer Reisende (Kaufleute, Diplomaten etc.) und somit einhergehend unterschiedliche Erfahrungen und Wahrnehmungen Von der Entzauberung Asiens realitätsgetreuere Vorstellungen, Aufgabe bestimmter Klischees Entstehung zuverlässiger(er) Karten Isfahan wird zur Hauptstadt des Safavidischen Reiches, später jedoch unbedeutend Ereignishistorischer Kontext Niedergang des Safavidischen Reiches seit dem späten 17. Jahrhundert Ursachen: Persönliche Defizite der Herrscher, lokale Krise (Verfall des Währungsstandards), (bewusste?) Stiftung lokaler Unrugen durch die Vermittlung bestimmter religiös ausgerichteter beziehungsweise bestimmter ethnischer Herrscher auf Bevölkerungsgruppe differenter Ausrichtung Zwangskonversion der Grenzregionen Tribale Gruppe und militärische „Grenzsicherung“ in der Safavidischen Zeit Nomadische Truppen wurden paradoxer Weise für jene Grenzsicherungen von den großen Reichen benutzt. Dies führte zu Problemen bei der Kriegsführung. (der turkmenische Staat war zuerst in Anatolien, später wurde er von der safavidischen Grenze an die turkmenische Grenze verschoben um sich am Ende in Afghanistan zu befinden) = dies führte unter anderem zu Problemen bei der Kriegsführung Im 18. Jahrhundert kam es vermehrt zu Aufständen tribaler Gruppen, oft in der Peripherie des Safavidischen Reiches. 1719: Aufstand paschtunischer Gilzay eine tribal organisierte Gesellschaft (denn Afghanistan war ein heterogenes Volk) 1722: Einnahme und Zerstörung Isfahans = Ende des Safavidischen Reiches (jedoch danach stets politische Überreste) (Die Bevölkerung war von einer halben Million auf Einhunderttausend, später auf fünfzigtausend Menschen gefallen. Um 1700 herum besaß das heutige Gebiet „Iran“ sogar etwa 9 Millionen Menschen, die nach und nach auf 6 Millionen herunterfielen.) Parallel dazu erfuhr Europa eine starke Urbanisierung und damit einhergehend einen starken Bevölkerungszuwachs Bis 1736 blieben Safavidische „Marionettenschahs“ aus Gründen der Legitimation an der Macht Nadel Sah Afsar oder Nader Qoli (1698-1747) War er der letzte „elementarhistorische“ Herrscher? In seiner Eigendarstellung sind einige Kontinuitäten zu den Safaviden zu sehen. Er wurde 1688 beziehungsweise 1698 (je nach Quelle) als Nader Qoli geboren. Vermutlich in Dastgerd in den Quereqlu Klan der Afsaren (eine turkmenische Föderation, die Persisch als Verwaltungssprache besaßen) Spätere Quellen belegen, dass er eher aus einfachen Verhältnissen stammte, vermutlich aus einer Bauernfamilie, denn dort mussten die älteren Söhne die Familie verlassen. Er war zunächst Tufangci (Füsilier, also Steinschlossschütze), später stieg er zum „war Lord“ auf. Vorbild: Timur (begründete eigenes Weltreich) Er begann also als lokaler Bandit und stieg dann nach und nach auf. 1726: In Diensten des Safavidischen Thronprätendenten Tahmasp Mirza (Titel: Tahmasp Qoli Khan, in Maschhad war also bereits sehr erfolgreich) 1729: (Rück-)Eroberung Isfahans, Tahmasp wird formal zum Schah Nader Qoli/Tahmasp Qoli „Vazir“ wird Innenminister Zentralorganisierte, stehende Armee, Sinn für militärische Zusammenhänge, disziplinierte Infanterie und Kavallerie: Reform beziehungsweise Anpassung des Militärwesens (verzichtet auf Feldartillerie) = hierarchisches System von Offizieren + belohnt soldatisches Verhalten, überträgt also dementsprechend viel Verantwortung (neues Funktionieren damaliger Heere): hatten damit viele Erfolge 1732: Absetzung Tahmasp, Ernennung seines Sohnes Abbas (nächster Marionettenschah), was die Schwäche der Legitimation von Nader Qoli verdeutlicht Annäherung an das Osmanische Reich = Politisches Projekt Ab 1732: Militärische Konsolidierung (Osmanisches Reich, Grenzregion zum Kaukasus und zu Zentralasien) Legitimation: Safavidisches Erbe, nomadische Tradition mongolisch-timuridischen Urprungs 8. März 1736: Krönungszeremonie in der Mugan-Steppe (Qurultay) Safavidische Merkmale Wird Nader Sah Afsar Religion: Transformation der Zwölfer-Schia (schiitisch) zur fünften sunnitischen Rechtsschule (Ga Fariya) = wollte vermutlich die Position des Kalifen im Osmanischen Reich einnehmen (da jenes zu dieser Zeit der Feind war) & Geldfrage (wollte somit Druck ausüben) Ziel: Anspruch und Abgrenzung 1739: Feldzüge gegen Mogul-Indien (=britische Kolonialherrschaft konnte dadurch in Indien somit viel schneller etabliert werden) + um Geld zu gewinnen = Konsolidierung der Herrschaft & Ausbeutung = Mogul-Indien nachhaltig geschwächt zunehmend europäischer, vor allem britischer Einfluss 1740: Flottenbauprogramm am Persischen Golf und Plan einer Währungsreform (Expansion: Bahrain und Omar) Aber familiäre Konflikte mit seinem Sohn Reza Qoli: die Paranoia gegenüber seinem Sohn, von diesem gestürzt zu werden, dominierte sein Leben (unterstellte ihm das Attentat auf seine Person im Jahre 1743) Ab 1740 wurde seine Herrschaft davon überschattet, er ließ auch später aus diesem Grund seinen Sohn erblinden Ab 1743: Aushebung einer Armee (nach Schätzungen 325 000 Mann, für die damalige Zeit stellte sie die größte Armee) für den zweiten Krieg gegen das Osmanische Reich. Aber auch dieser Krieg musste aufgrund seiner Paranoia und der daraus folgenden Konsequenzen abgebrochen werden. Somit scheiterte der Feldzug gegen das Osmanische Reich Die Finanzierung des Militärwesens überstieg die Ressourcen des Iran (sowohl demographisch als auch wirtschaftlich) Zunehmende Repression und Gewalt (Steuererhebung) Ab 1744: Aufstände in den zentralen Regionen des Iran 1745: Erneute militärische Auseinandersetzung mit dem Osmanischen Reich 1747: Ermordung aus dem inneren Kreis Keine geordnete Nachfolge, nur lokale „Könige“, die Muluk, übernehmen dann die lokale beziehungsweise regionale Herrschaft = War er nun ein traditioneller zentralasiatisch-iranischer Herrscher, der eine eigentlich eine nomadische Tradition pflegt (Mongolen & Timuriden)) oder bereits ein moderner Herrscher (Religionspolitik und Militärwesen)? Wie hat er selbst zudem sein Reich genannt? Post-Safavidisches Iran Die (Un-)Ordnung des 18. Jahrhundert Karim Han Zand, das Rustam at-tavarih (Siegfried der Geschichte) Städte Tiefe Einblicke in städtische Verwaltung 1740 von seinen Verwandten ermordet Alte Kulturlandschaften (Shiraz) der Sipoles, alte Königstadt von Alex dem Großen während seiner Invasion zerstört, eine der wichtigsten archäologischen Städten des heutigen Iran und Residenzstadt des Karim Han Zand (in der Nähe des Persischen Golfes) Entwaldung des Ganzen Gebiets, setzt sich auf Mikroebene fort, Entnahme von Wasser (künstliche Entwässerungsmittel), somit Grundwasserquellen in den letzten Jahren gefallen übliche Formen der Landwirtschaft dort nicht mehr möglich (massive Änderungen des Ökosystems führt zu Umweltproblemen) = extrem aride Region Bam Region mit großem Erdbeben 2006, jedoch nicht mehr gleiche Erdbausubstanz Starke formend es 18. Jh. nach wie vor präsent Einer der letzten elementarhistorischen Herrscher, hat Großreich erschaffen, das bis nach Indien hineinreichte. Mitte der Mitte des 18. Jh. paranoide Erscheinung 1747 von seinen Gefolgen ermordet, keine klaren Kronprätendenten, jedoch hat keiner die Legitimation oder das Charisma für Nachfolge Auf Nomadenstämme basiert, Loyalität auf Stammesgruppen Post-Nader Sah Afsar Era Nach seinem Tod verließen viele diese Allianzen da sie sich nicht mehr an diese Beziehungen gebunden fühlten Auseinanderbrechen der militärischen Allianzen nader sah afsrars Nachfolger formal Adil Sah Afsar (bis 1749) Afghanistan: Beginn der Herrschaft der Durrani-Familie (Nomaden, pastorale Familien) Durch Umsiedlungsprogramme in die Hände von Nomaden Bringt Afghanistan in den Grenzen die wir heute noch kennen, Beginn eines Proto-Nationalstaates, aber Ausprägung des Nationalismus erfolgt nicht parallel dazu. Waren nämlich bereits zuvor innerhalb des patschunischen Kontextes erfolgreich und wollten dies weiterführen Herausforderungen: Ressourcen, regionale Herrschaften (muluk at-tava if) und soldatesca (ehemalige Söldner, konnten sich nicht mehr in das Zivilleben einbringen und fingen ein Banditen-Leben an Überbleibsel der Großen Heere) Stellten ein großes Problem dar, verhinderten wirtschaftliche Integration des ganzen Landes für lange Zeit Das Land war erschöpft. Massiver demographischer Rückgang = zu Beginn des 18. Jh. 9-10 Millionen Einwohner am Ende des 18. Jh. 5-6 Millionen Einwohner unüblich für den zeitlichen Kontext (dort entgegengesetzte Entwicklung) + Verschiebung zugunsten der Nomadenstämme (keine Sesshaftigkeit mehr), sodass mehr als die Hälfte Nomaden war (aber auch jene war sehr heterogen, hauptsächlich bezüglich ihrer Viehwirtschaft: Großräumige Sozialverhalten oder kleinräumige Aufteilungen) setzte mit der Mongolen-Zeit ein, im 11. Und 12. Jh. Folgen für Umgang auf landwirtschaftliche Nutzflächen (künstliche Bewässerung konnte nicht mehr aufrechterhalten werden) Kontinuität: „Legitimität“ der Safaviden (hier: Isma il III. bis 1773) Kontinuität: Rückgang der städtisch-agrarischen Wirtschaft Bedeutung des Pastoralnomadismus Geringe Bedeutung europäischen Einflusses : zwar Tourismus aber deutlicher Rückgang des wirtschaftlichen Beziehungen und des politischen Handelns (vielleicht da keine Ressourcen mehr) in Russland: interne Umstrukturierungen durch Katharina die Große + innere Modernisierung, Orientierung nach Skandinavien und Europa, Expansion nach Osten Osmanisch-Russischer Krieg (1768-1774) massive militärische Auseinandersetzung, Katharina hatte eine langfristige strategische Umsetzung, Zugang zu einem warmen Wasserhafen gesehen im Schwarzen Meer, und zwar im Bosporus (wurde nicht realisiert aber zog europäischen Widerstand nach sich) Osmanisches Reich: Verlust der Krim (1783) und Beginn innerer Reformen = Die beiden Großmächte fallen somit im Iran für längere Zeit aus. Verschiedene Regionalherrscher tauchen auf um sein Erbe zu übernehmen Lokales Interregnum: Karim Han Zand Geboren ca. 1705 in den kurdischen Stamm der Zand (Lak oder Lur) in West-Iran Kurdischen Stämme vor allem in Nordwestiran beheimatet Stamm wird in den 1730er Jahren nach Khorasan umgesiedelt (im Rahmen Nader Sahs „Grenzpolitik“) regionale Stämme hatten sich dagegen aufgestemmt Rückkehr in die westiranischen Regionen 1747, aus denen sie meisten umgesiedelt worden sind (aber unklar ob auch Frauen und Kinder zurückkamen) Zunächst Einigung mit Bahtiyari Gruppen über regionale Machtverteilung und Einsetzung eines safavidischen Morionettenschahs (Isma Il III.) Jedoch bis in die 1760er Jahre Konflikte und Feldzüge aber die Größe der Heere schrumpft gewaltig, kaum noch Feldartillerie. Füsiliere sind auch nur solange loyal, solange sie bezahlt werden, sehr niedriges technologisches Niveau Konsolidierung der Herrschaft in Zentral Iran Moderate Konsolidierung städtisch-agrarischer Wirtschaft Karim han Zands „politisches“ Projekt Krisenbewusstsein vorhanden: Legitimität und „Krise“ (demographisch, wirtschaftlich und politisch) verschiedene Modelle von Herrschaft ausprobiert (Delegation) aber Anpassungsprozesse durch Fragilität fragile Abkommen mit rivalisierenden Gruppen opportunitätskosten: safavidischer Mationettenschah 1751: Karim Han Zand nimmt den Titel Vakil ar-ra ayya („Vertreter des Volks“) an verhaltene „Restauration“ der 12er Schia Erlässe von Nadir sah rückgängig, restauriert schiitische Institutionen vergrößert die Autonomie der „Ulama“ (im urbanen Kontext) vor allem urbaner Rechtsraum, der Marktordnung (weil er selbst nicht die Kapazität dazu hatte) Schiraz als Residenzstadt (verhaltene Rehabilitierung städtischer Kultur und Wirtschaft) keine starke Festung, nur gegen marodierende Banditengruppen Herrschaftsbauten blieben unauffällig, sehr profan Bautätigkeiten im 18. Und 19. Jahrhundert: keine großen Städte, keine religiösen Bauten um Herrscher zu legitimieren und keine großen Paläste (im Gegensatz zu Europa) = Imperialismus in Architektur wiedergeben fehlt im Iran Die Chronik Rustam at-tavarih des Rustam al-Hukama (1694-1843) Chroniken als Quelle Chronikwerke im persophonen Kontext zumeist Geschichtsschreibung des „Hofes“ (Herrscher als Mäzen für das Niederfassen von Geschichte), viele Gruppen haben sich der persischen Sprach bedient Dynastische Geschichtsschreibung und „Fürstenspiegel“ Historiographie als Legitimation (erworben durch Taten / ererbt durch Genealogie) und Idealbild von Herrschaft Mischung aus Geschichte als Legitimation (Rekonstruktion und übertragen von historischen Ereignissen in Realität) und Konzepte des Regierens (Hierarchie, Religion, Idee der Vergangenheit) = Errungenschaften des Herrschers oder Herrscher in größere Abstammung hineingeschrieben, geerbte Legitimität durch Genealogie + historische Befunden aus der iranischen Mythologie Chroniken von einem Herrscher in Auftrag gegeben wurden verbreitet und vorgelesen (Teil des Hofzeremonials) Die meisten Chroniken fangen mit der Erschaffung der Welt an 18. Jh. Als Epochenschwelle für Chroniken: Transformation von Stil (etwa Astarabadi) (Reinald Schulz, Barocke Sprache, sehr ausgeschmückt etc.) klassischen Muster der persischen Sprache wurden aber zu jener Zeit aufgegeben (persische Literatur in ihrer Raffinesse wurde im Osten, also im Mogul-Reich weitergeführt da Abwandlung der persischen Kultur nach Indien) = Problem heute: denn persische Literatur aus Indien wird nicht aus wahr und geschätzt angesehen, Organisation (Herausstellung der Jahreszyklen) Schreiben von Weltgeschichte findet weniger statt, eher Regional und Lokal und politischer Agenda Herrscherdynastie taucht auf und Hinwendung zu einer „Alltagsgeschichte“ (das heißt vor allem urbaner Bevölkerung) neue Perspektiven und Einblicke in die Lebenswirklichkeiten (nicht mehr normative Geschichtsschreibung) = besseres Verständnis des Iran im 19. Jh. Ab dem 19. Jh. Rezeption europäischer Historiographie Das Rustam at-tavarih Autor: Muhammad Hasim Asaf „Rustam al-Hukama“ (geborgen ca. 1765 in Schiraz, gestorben nach 1841) Reminiszenz zu vorislamischen und mystischen Traditionen hier der „Weise“ Familie: sayyids (Nachkommen der Linie des Propheten) sowie darbari bzw.asraf (Notablen) Größere aristokratische Safavidische Hofelite um den Schah herum Laqab (Beiname) verweist auf ideologischen Standort (hier sehr „iranisch“ und nicht „safavidisch“) Namen sind inhärent ideologisch in der Geschichtsschreibung, im iranischen Kontext nach wie vor relevant (ideologische Vorgaben in der Geschichtsinterpretation) Keine „Weltgeschichte“, sondern eine „iranische“ Regionalgeschichte bzw. Fürstenspiegel des 18. Und 19. Jh. Zitat aus dem Buch „Wie soll ein Herrscher sein?“: Idee von Rechtsstaatlichkeit, Frage von Disziplin, Anlehnung an das schiitische Recht für Steuererhebung, Islamisches Konzept von Fürsorge, Resultat aus Kriegsführung aus den vorherigen Jahren bezüglich des Militärs, Konzepte der Männlichkeit (Gerechtigkeit, Rechnungswesen, Güte...) =Idealvorstellungen erste Aufzeigung 1779-1784 1830er Jahre zirkuliert das Manuskript endgültige Redaktion zwischen 1833-1835 Ebenen: Fürstenspiegel „Geschichte“ und Unterhaltungsliteratur Herrschaft; Gerechtigkeit (adl), Güte (ihsan), Rechnungswesen (hisab) sowie die Kameralistik/Marktaufsicht (ihtisab) Nomaden kommen in seinem Panoptikum nicht vor da Idealbild Gesellschaft /Schichten: Kaufleute, Handwerker und Gewerbetreibende, Bauern und den „Beamten“- Betonung der Pflichten und Rechte Parteinahme für die Qagaren Historiographie als vielschichtige Unterhaltungs-Literatur
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Jahrhundert dem Westen unterlegen (davor stets überlegen)  Wie kann man unter solchen Verhältnissen seine Identität bewahren?  Externer Faktor: Globalisierungsschub im „langen“ 19.

Jahrhundert  lang aufgrund der Globalgeschichte (Französische Revolution und Unabhängigkeitskrieg in den USA bis zum Ersten Weltkrieg)  Aufstieg des kapitalistischen Wirtschaftssystems  Absolutismus: moderner Staat entsteht, feudale Strukturen werden aufgelöst  Technologische Wandlung (Industrielle Revolution) = Integration des Iran in ein „Wertesystem“.

Was bedeutet die zunehmende Globalisierung (Zum Beispiel im Hinblick auf die Inflation)? Transformation(en):  Der Staatlichkeit  Der demographischen Zusammensetzung (medizinische Versorgung, Urbanisierung, Sozialsystem), zudem die sogenannte „Nomadenfrage“, da viele Bevölkerungsgruppen zunehmend sesshafter wurden  Entstehung neuer sozialer Schichten: neue urbane intellektuelle Schicht (Basargesellschaft), meist religiöse Eliten  Wirtschaftlicher Kreisläufe  Externer Vernetzungen  Kollektiver Identitäten, Entstehung eines Nationalismus’  Politischer Kategorien  Der allgemeinen „Weltwahrnehmung“ = Konflikte beziehungsweise Kontinuitäten zwischen dem vormodernen und dem modernen Staat (meist bezüglich der Reformen) (18.Oktober 2016) Post-Safavidisches Iran Die (Un-)Ordnung des 18.

Jahrhunderts Nader Sah Afsar und die Etablierung lokaler Herrschaften  15.-16.

Jahrhundert: Viele Lokaldynastien  Periode komplexer Geschichtsentwicklung.

Dazu Europa als bedrohlicher Macht (Veränderung des globalen Kontextes)  Heute Staatsgrenzen mit Etablierung von Nationalstaaten  damals, als die europäische Kolonialisierung noch nicht begonnen hatte, gab es politische und Aushandlungsgrenzen (=das Safavidische Reich entspricht ungefähr dem Reich von Nader Sah)  Der Niedergang der Safaviden war ein kurzer Prozess (vom Ende des 16.

Jahrhundert bis zum 17.

Jahrhundert) o Ökonomische Ursache o Politische Ursache. »

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