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Afrikanische Mythologie - Philosophie.

Publié le 17/06/2013

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Afrikanische Mythologie - Philosophie. Afrikanische Mythologie, die Mythen der zahlreichen traditionellen afrikanischen Religionen und Gesellschaften, die in erzählerischer Form Erklärungsmodelle für das Entstehen und Funktionieren der Welt liefern. Im Mittelpunkt stehen der Mensch und seine Beziehung zur Natur und zu Wesen wie Göttern, Geistern und Kulturheroen. In afrikanischen Mythologien wird - ähnlich wie in denen anderer Kulturräume - über Geschehnisse berichtet, die in vorgeschichtlicher und bisweilen sogar vormenschlicher Zeit angesiedelt sind. Sie formulieren den Rahmen, in dem sich die Gemeinschaft zu bewegen hat. Im Unterschied zum Märchen, mit dem das Publikum vornehmlich unterhalten werden soll, erwartet beim Mythos der Erzähler vom Publikum, dass es entsprechende Lehren für die Lebenspraxis zieht. Als soziales Regulierungssystem tradieren Mythen so Normen für die Gemeinschaft. Zudem besitzen sie symbolischen Charakter, da die Glaubensvorstellungen einer Gemeinschaft und die Verankerung des Menschen in der Welt dargelegt werden. Afrikanische Mythologien erklären in erzählender Form den Ursprung und die Eigenart der einzelnen Elemente und Phänomene der menschlichen wie der außermenschlichen Welt sowie deren Beziehung zueinander. Das Erzählen eines Mythos lässt oft ein Urgeschehen lebendig werden, das auf die Gemeinschaft wirkt und das durch Riten neu belebt wird. Darüber hinaus werden in afrikanische Mythen auch historische Ereignisse eingebunden und in symbolische Formen umgesetzt. Schöpfungsmythen helfen den Menschen, die Rätsel des Lebens zu erklären. Im Mittelpunkt stehen in Afrika meist nicht der Ursprung des Kosmos und die Jenseitswelt an sich, sondern der Mensch, seine Herkunft und Abhängigkeit von Gott, der außermenschlichen Welt oder vom Schicksal. Oft wird ein Hochgott als Schöpfer und Gestalter der Welt begriffen, der als ,,deus otiosus" unendlich fern und zugleich allgegenwärtig ist. Für die Übel der Welt ist nicht er, sondern der Mensch verantwortlich. Einst war der Schöpfergott so nahe bei den Menschen, dass sie keinen Mangel hatten. Durch ihre Schuld in Form von Streit, Neid, Übertreten von Geboten und anderem Fehlverhalten zog er sich zurück und wurde für die Menschen unzugänglich. Wie im Alten Testament kann auch in afrikanischen Mythen ein doppelter Erzählstrang vorhanden sein, der auf der einen Seite die Schöpfung einschließlich der Erschaffung der Welt behandelt und auf der anderen Seite über die Entstehung der Menschen auf eine vollkommen andere Weise berichtet - meist als aus Ton geformt, häufig auch aus einem Baumstamm, einer Erdhöhle oder dem Wasser hervorgegangen. Die Tradierung beider Mythen innerhalb einer einzigen Gesellschaft wird nicht als Gegensatz oder Widerspruch empfunden, sondern als Ergänzung und Perspektivenwechsel. Der Mythos, in der Gottheiten keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielen, berichtet vom Entstehen der ersten Menschen, die immer zugleich das Urelternpaar der eigenen Gemeinschaft sind. Wie bei den Mythen fast aller Kulturen ist auch in den afrikanischen Mythen der Ursprung des Todes ein zentrales Thema. Er gilt in afrikanischen Religionen als Übergang zu einem anderen Dasein und nicht als Endpunkt: Der Mensch lebt in einer außermenschlichen Welt als Ahne weiter, wenn die moralischen Normen seiner Gesellschaft von ihm zu seinen Lebzeiten wie auch bei seiner Bestattung von seinen Hinterbliebenen erfüllt wurden. Zentraler Gegenstand in vielen Mythen ist die Frage nach dem Ursprung der Wirtschaftsformen, vor allem des Feldbaus sowie von Nutztieren und -pflanzen. Kulturpflanzen werden häufig als Gaben des Hochgottes oder der Kulturheroen aufgefasst, Haustiere und deren Domestizierung hingegen werden je nach den dahinterstehenden Weltanschauungen der einzelnen Ethnien unterschiedlich dargestellt. Oft kommen diese Tiere - ähnlich wie die Menschen - aus Erdhöhlen, dem Wasser oder Bäumen. Auch die erste Feuergewinnung spielt, ebenso wie der Ursprung des Geschlechter- und Geschlechtslebens, eine wichtige Rolle. Siehe auch Feuerverehrung Da afrikanische Mythen mündlichen Kulturen entstammen, entfalten sie ihren besonderen Reiz erst durch die lebendige Rede, in der sie Sinn und Kraft ihrer Botschaft vollkommen zur Geltung bringen können. Verfasst von: Karin Guggeis Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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