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Afrikanische Sprachen (Sprache).

Publié le 12/06/2013

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Afrikanische Sprachen (Sprache). 1 EINLEITUNG Sprachen der Welt Bedingt durch das Phänomen des Sprachwandels gibt es eine erstaunliche Sprachenvielfalt auf der Welt. Die Angaben schwanken zwischen 3 000 und 6 000 Sprachen. Die Sprecherzahlen reichen von wenigen Individuen bei Sprachen, die im Aussterben begriffen sind, bis hin zu Sprachen mit mehreren hundert Millionen Sprechern. Gemäß den Erkenntnissen der vergleichenden Sprachforschung werden die einzelnen Sprachen nach ihrer Verwandtschaft in Sprachfamilien klassifiziert, die man wiederum in weitere Untergruppen gliedert. Dieses interaktive Medium zeigt das Verbreitungsgebiet von Sprachen und Sprachfamilien. Es bietet Ihnen auch die Möglichkeit, elementare Wörter und Redewendungen in mehr als 50 verschiedenen Sprachen anzuhören. Unter anderem können Sie Grußformeln, ein Sprichwort, die Kardinalzahlen von eins bis zehn, einzelne Wörter wie ,,ja", ,,nein" oder ,,danke" anhören. © Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten. (Sprache). Afrikanische Sprachen, die einheimischen Sprachen des afrikanischen Kontinents. In Afrika werden über 1 000 verschiedene Sprachen gesprochen. Abgesehen vom Arabischen, das nicht auf Afrika begrenzt ist, sind Swahili und Haussa mit jeweils über zehn Millionen Sprechern am weitesten verbreitet. Andererseits gibt es auch Sprachen (aufgrund ihrer geringen Verbreitung häufig zu Unrecht als Dialekte bezeichnet), die nur von einigen tausend Menschen gesprochen werden. Im Durchschnitt wird eine afrikanische Sprache von circa 200 000 Menschen verwendet, und nur einige dutzend Sprachen werden von jeweils über einer Million gesprochen. Wenngleich es nur in wenigen afrikanischen Sprachen schriftlich verfasste Literatur gibt, besteht in den meisten eine lange Tradition mündlicher Überlieferung. Das Fehlen schriftlicher Überlieferung in früheren Sprachstufen ist dafür verantwortlich, dass eine genaue Erforschung der genealogischen Gliederung der afrikanischen Sprachfamilien unmöglich ist. 2 SPRACHFAMILIEN Die Sprachfamilien Afrikas Diese Karte zeigt die Verbreitung der Sprachfamilien der indigenen Völker auf dem afrikanischen Kontinent. Die afroasiatische Gruppe (auch hamitosemitisch), zu denen Arabisch und Haussa zählen, und die Nilo-Saharanische Gruppe, die am Oberlauf des Nils und der Region um den Bamingui-Fluss verbreitet ist, dominieren in der nördlichen Hälfte Afrikas. Im südlichen Teil des Kontinents finden sich die Niger-Kongo-Sprachen, wie beispielsweise Ful, Yoruba, Igbo, Swahili, Xhosa und Ruanda. Khoisan ist eine Sprachfamilie, die durch charakteristische Klicklaute gekennzeichnet ist und im südlichen Namibia, Botswana und im Nordwesten der Republik Südafrika von den Khoikhoin und den San gesprochen wird. © Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten. Nach den neuesten, allgemein anerkannten wissenschaftlichen Ergebnissen werden die afrikanischen Sprachen in vier Familien eingeteilt: Hamitosemitisch (auch: Afroasiatisch), Nilosaharanisch, Khoisan und Niger-Kordofanisch. Eine Sprachfamilie ist eine Gruppe verwandter Sprachen, von denen man annimmt, dass sie einen gemeinsamen Ursprung haben. Häufig lässt sich eine Familie wieder in verschiedene Zweige aufteilen, die aus näher miteinander verwandten Sprachen bestehen. Man nimmt an, dass sich einige der afrikanischen Sprachfamilien über einen Zeitraum von mehr als 5 000 Jahren entwickelt haben. Afrikanische Sprachen, die verschiedenen Familien angehören, ähneln einander ebenso wenig wie Englisch, Türkisch, Chinesisch und Navajo (siehe Indianersprachen), selbst wenn sie nebeneinander in derselben Region gesprochen werden. Auch innerhalb derselben Familie können die Sprachen im Klang und Aufbau so unterschiedlich sein wie Englisch, Italienisch, Russisch und Hindi, die alle zur Familie der indogermanischen Sprachen gehören. Andererseits können die Sprachen eines bestimmten Zweiges einander so ähnlich sein wie Deutsch, Niederländisch und Schwedisch. Nur etwa die Hälfte der afrikanischen Sprachen ist auch schriftlich erfasst worden. Wenn in einigen Sprachen schriftliche Zeugnisse vorliegen, so handelt es sich dabei um Übersetzungen von Teilen des Neuen Testaments. Außer im Arabischen und in einigen äthiopischen Sprachen gehen die Alphabete der meisten afrikanischen Sprachen auf das römische Alphabet zurück; in der Regel wurden sie von Missionaren eingeführt. Einige Stämme, vor allem die Vai in Liberia und die Baumum in Kamerun, entwickelten eine eigene Silbenschrift. Die ersten Europäer, die afrikanische Sprachen untersuchten, waren Missionare, die mehr als andere daran interessiert waren, sich mit der einheimischen Bevölkerung sprachlich zu verständigen und sich auch schriftlich mitteilen zu können. Auch heute noch stammt ein großer Teil der Information über afrikanische Sprachen von&l...

« Aufkommen unabhängiger afrikanischer Staaten wird in großen Teilen des Kontinents vom wieder erwachenden Interesse und vom Stolz auf die einheimischen Sprachenbegleitet. 3 DIE HAMITOSEMITISCHE FAMILIE Die hamitosemitischen Sprachen stellen in Nordafrika die wichtigste Sprachengruppe dar.

Der semitische Zweig der Familie enthält Sprachen, die sowohl in Asien als auch inAfrika gesprochen werden.

Die arabische Sprache, das wichtigste Mitglied dieses Zweiges, ist die Hauptsprache in Nordafrika und im Sudan.

Amharisch, das von über fünfMillionen Menschen gesprochen wird, ist die offizielle Sprache in Äthiopien.

Das äthiopische Nationalepos, Kebra nagast (Die Herrlichkeit der Könige), ist im heute ausgestorbenen Altäthiopisch, dem Ge’ez, verfasst.

Zu den Schriften in Ge’ez gehören auch mehrere Bücher der Apokryphen, die in keiner anderen Sprache erhalten sind.Zu den anderen semitischen Sprachen Nordafrikas (auch äthiosemitische Sprachen genannt) zählen Tigrinya und Tigre in Eritrea.

Nach der Eroberung Nordafrikas vonÄgypten im Osten bis Marokko im Westen durch die Araber im 7.

und 8.

Jahrhundert n.

Chr.

wurden die Berbersprachen der ursprünglich ansässigen Bevölkerungweitgehend zurückgedrängt. Die Berbersprachen, die einen weiteren Zweig der hamitosemitischen Familie darstellen, werden von einem beträchtlichen Bevölkerungsteil in Marokko, Algerien undTunesien gesprochen, z.

B.

von den Tuareg.

Sie finden sich außerdem in verstreuten Regionen Nordafrikas sowie am Südrand der Sahara.

Zum kuschitischen Zweig, dessenVerbreitungsgebiet Äthiopien, Somalia und die Küste des Roten Meeres ist, gehören als wichtigste Sprachen Oromo und Somali.

Die alte ägyptische Sprache, die heuteausgestorben ist, stellte einen weiteren Zweig der hamitosemitischen Familie dar ( siehe koptische Sprache). Mehrere Sprachen, die hauptsächlich im nördlichen Nigeria gesprochen werden, bilden einen weiteren Zweig der hamitosemitischen Sprachfamilie, das Tschadische.

Dieweitaus wichtigste tschadische Sprache ist das Haussa, eine der zwei gebräuchlichsten Sprachen südlich der Sahara.

Haussa ist sehr verbreitet im Erziehungswesen und imHandel, und das weit über sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet hinaus.

Es erscheinen mehrere Zeitungen in Haussa, und der Bestand an Literatur in dieser Sprache wirdständig größer. 4 DIE NILOSAHARANISCHE FAMILIE Die nilosaharanischen Sprachen finden sich in einer unterbrochenen Kette von der großen Biegung des Niger in Westafrika bis hin nach Äthiopien, beinahe überall im oberenNiltal und in Teilen von Uganda und Kenia.

Das westlichste Mitglied dieser Familie ist das Songhai, eine wichtige Sprache ohne enge Verwandte, die in Mali und Niger inweiten Teilen entlang des oberen Niger gesprochen wird.

Zum saharanischen Zweig dieser Familie gehören Sprachen, die im nordöstlichen Nigeria gesprochen werden undsich nach Osten über den Tschad hinaus und nach Norden in die libyschen Oasen erstrecken.

Obwohl der größte Teil dieses Gebiets nur spärlich bevölkert ist, wird Kanuri,die bedeutendste Sprache des saharanischen Zweiges, von ungefähr 1,5 Millionen Menschen gesprochen. Die Sprachen des Schari-Nil-Zweiges werden im Norden des Tschads, im Sudan, in weiten Teilen Ugandas und Kenias und in der nordöstlichen Ecke des Kongos gesprochen.Entlang des Nils nahe der Südgrenze Ägyptens und in verstreuten Regionen nach Südwesten finden sich die nubischen Sprachen, die zur Schari-Nil-Gruppe gehören und vonetwa einer Million Menschen gesprochen werden.

Das nubische Alphabet ist vom koptischen Alphabet abgeleitet.

Nubische religiöse Schriften aus der Zeit vom 8.

bis zum14.

Jahrhundert stellen die einzige Literatur einer noch lebenden afrikanischen Sprache dar, die vor der Moderne verfasst wurde.

Zum Schari-Nil-Zweig gehört dieSprachengruppe des Nilotischen im Süden des Sudan und im Norden und Osten Ugandas und in Westkenia.

Wichtige Vertreter sind die Sprachen Dinka, Nuer, Schilluk undAcholi (oder Luo).

Sprachen, die in Richtung Südosten verbreitet sind, darunter das Masai in Kenia, werden seit langem als nilotisch-hamitisch bezeichnet.

NeuereUntersuchungen zeigen jedoch, dass es von diesen Sprachen keine direkte Verbindung zur hamitosemitischen Sprachfamilie gibt, wohl aber zu den nilotischen Sprachen. Ebenfalls zum Nilosaharanischen gehören die sehr kleinen Gruppen des Mabanischen im Tschad und des Komanischen an der Grenze zwischen Äthiopien und dem Sudansowie die Einzelsprache Fur.

In vielen nilosaharanischen Sprachen zeigt ein System von Nominalsuffixen grammatikalische Beziehungen an, wodurch eine gewisseÄhnlichkeit mit dem Kasussystem im Lateinischen entsteht.

Dieses Phänomen ist in keiner anderen Sprachfamilie Afrikas bekannt.

In den nilotischen Sprachen des Nordenswerden ähnliche grammatikalische Beziehungen durch ein äußerst vielschichtiges System von internen Vokalveränderungen ausgedrückt, wobei bereits viele der Vokallauteaußergewöhnlich schwer zu erlernen sind.

Verschiedene Verbkonstruktionen werden in manchen nilosaharanischen Sprachen (z.

B.

Kanuri) durch eine Reihe von Suffixenangezeigt, in anderen hingegen (z.

B.

den südnilotischen) durch Suffixe und Präfixe.

Viele dieser Sprachen weisen eine typische Passivkonstruktion auf, die viel freierangewendet wird als ihre Entsprechung im Deutschen.

Beispielsweise wird „Er kaufte Tuch” in der Regel zu „Tuch wurde von ihm gekauft” oder kürzer „Tuch wurde gekauft”.Die Handlung (kaufen) und das Objekt (Tuch) bilden den Kern des Satzes, während die handelnde Person eine untergeordnete Rolle spielt. 5 DIE KHOISAN-FAMILIE Die Khoisan-Sprachen bilden die weitaus kleinste Familie der afrikanischen Sprachen und werden insgesamt von etwa 200 000 Menschen gesprochen.

Die meisten dieserSprachen sind unter den Khoikhoin und den San (Buschleute) im südlichen Afrika verbreitet.

Nama wird von circa 120 000 Menschen gesprochen und ist damit das stärksteMitglied der Familie.

Zwei weitere Vertreter finden sich in Tansania im Osten Afrikas: Sandawe, das von circa 35 000 Menschen gesprochen wird, und Hadza mit einerweitaus geringeren Verbreitung.

Die meisten Khoisan-Sprachen weisen ein typisches Merkmal auf, für das sie auch bekannt geworden sind: ihre ungewöhnlichengeschnalzten Konsonanten.

In manchen Mitgliedern der Familie beginnt nahezu jedes Wort mit einem solchen Schnalzlaut.

Um diese Laute zu erzeugen, muss die Zungeeine saugende Bewegung ausführen.

Die Stellung der Zunge und die Art des Atemholens bringt ganz verschiedene Schnalzlaute hervor.

Wenn diese Sprachen aufgezeichnetwerden, sind die Schnalzlaute entweder durch Buchstaben dargestellt, die sonst nicht vorkommen, z.

B.

C, Q, X, oder durch besondere Zeichen, z.

B.

/, !, //.

Die Khoisan- Sprachen sind neben den hamitosemitischen Sprachen die einzigen in Afrika, die ein grammatikalisches Geschlecht kennen. 6 DIE NIGER-KORDOFANISCHE FAMILIE Diese Familie umfasst zwei Untergruppen: Niger-Kongo und Kordofanisch.

Letztere besteht aus ungefähr 30 Sprachen mit geringer Verbreitung, die alle in einer kleinenRegion in den Nuba-Bergen im südlichen Sudan angesiedelt sind, umgeben von Sprachen der nilosaharanischen Familie und vom Arabischen.

Das Sprachgebiet der Niger-Kongo-Sprachen hingegen erstreckt sich beinahe über den gesamten afrikanischen Kontinent südlich der Sahara.

Obwohl vermutlich Wanderungen vor über 5 000 Jahrenbestimmte Zweige der Niger-Kongo-Gruppe voneinander trennten, werden die Sprachen in den verschiedenen Zweigen durch ähnliche Wörter für Gebrauchsgegenständeund häufig vorkommende Handlungen wieder miteinander verbunden.

Die noch entfernter verwandten kordofanischen Sprachen besitzen einige dieser Wörter, sind aber mitden Niger-Kongo-Sprachen durch auffallende Ähnlichkeiten in der Grammatik verbunden.

Im Gegensatz zur geringen zahlenmäßigen Verbreitung der kordofanischen Gruppesprechen drei von vier gebürtigen Afrikanern eine Sprache aus der Niger-Kongo-Gruppe. Seit über einem Jahrhundert weiß man, dass zwischen den meisten Sprachen dieser Gruppe in Süd- und Zentralafrika eine Verwandtschaft besteht.

Diese Sprachen sindallgemein als Bantusprachen bekannt (in zahlreichen Sprachen dieser Gruppe bedeutet das Wort „die Menschen”).

Zu den wichtigeren Bantusprachen zählen Zulu und Xhosain Südafrika, Makua in Moçambique, Nyanja in Malawi, Shona in Simbabwe, Bemba in Sambia, Kimbundu und Umbundu in Angola, Swahili und Sukuma in Tansania, Kikuyuin Kenia, Ganda in Uganda, Ruanda in Ruanda, Rundi in Burundi, Ngala und Kongo in der Republik Kongo und in der Demokratischen Republik Kongo (ehemals Zaire) sowieFang und Bulu in Kamerun.

Einige Bantu sprechende Schriftsteller verfassen jetzt Literatur in ihrer Muttersprache. Die Bantusprachen stellen keine eigene Familie dar, sondern können mit bestimmten nigerianischen Sprachen wie Tiv und Birom zu einer Gruppe zusammengefasst werden,die den Benue-Kongo-Zweig der Niger-Kongo-Gruppe bildet.

Dieser Zweig ist der weitaus bedeutendste, da allein die Bantusprachen von mehr Menschen gesprochenwerden als alle übrigen Niger-Kongo-Sprachen zusammen.. »

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