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Akkord - Musik.

Publié le 21/06/2013

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Akkord - Musik. 1 EINLEITUNG Akkord (lateinisch accordare: übereinstimmen, zusammenklingen; englisch chord), in der Musik das gleichzeitige Erklingen von mindestens drei verschieden hohen Tönen mit unterschiedlichem musikalischem Wert (also nicht C, c und c? ). Zwei gleichzeitig klingende Töne nennt man Intervall. Je nach Zahl der Töne spricht man von Dreiklang, Vierklang, Fünfklang usw. Die musikalische ,,Bedeutung" eines Akkords ist abhängig vom kulturellen und musiktheoretischen System, das sich im Lauf der Zeit mehrfach grundlegend verändert hat. 2 HISTORISCHE ENTWICKLUNG In der Zeit bis 1400 wurde mehrstimmige Musik vorrangig in melodisch-horizontaler Weise betrachtet. Die einzelnen Stimmen standen in Zentrum, die Akkorde ergaben sich zwischen den Einzelstimmen ,,zufällig". Ab der Zeit um 1400 trat eine neue, harmonisch-vertikale Sicht der Akkorde hinzu. Die Bedeutung des Einzeltones orientierte sich verstärkt an dessen relativer Stellung zu den anderen Tönen der Harmonie und wurde mit Konsonanz und Dissonanz bewertet. Zusammen mit neuen Harmonielehren und harmonischen Konzepten trat der Akkord ins Zentrum des Interesses. In Gioseffo Zarlinos Harmonielehre Istitutioni harmoniche (1558) wurden Dreiklänge als Basiselemente der Harmonie eingeführt. Auch JeanPhilippe Rameau und später Hugo Riemann (1849-1919) stellten den Akkord ins Zentrum ihrer musiktheoretischen Systeme. Jeder Akkord wurde dabei auf seinen Grundton bezogen. Als Basisakkord wurde der Dreiklang verwendet, dessen tiefster Ton im Regelfall zugleich der Grundton des Akkords war. Im Zeitalter des Generalbass gebrauchte man eine eigene ,,Kurzschrift" für Akkorde, nach der Melodien harmonisch begleitet wurden. Andere Musiktheorien und Harmoniekonzepte komponieren Akkorde nach gänzlich anderen Mustern, z. B. als Quartenakkord (Akkord aus übereinandergeschichteten Quarten wie bei Alban Berg, Aleksandr Skrjabin, Béla Bartók oder Igor Strawinsky), als frei geschichteten Cluster (wie bei Henry Cowell oder Charles Ives), aus pentatonischem Tonmaterial oder nach anderen Regeln (wie in der afrikanische Musik). 3 DER AKKORD IM TONIKA-DOMINANTE-SYSTEM Im europäischen tonalen System mit den beiden Funktionen Tonika und Dominante wird der Dreiklang aus der Ober- und Untertonreihe eines Tones gefolgert: Danach besteht der Dur-Dreiklang c-e-g aus dem vierten, fünften und sechsten Oberton der Obertonreihe von C. Der Moll-Dreiklang ergibt sich aus dem vierten, fünften und sechsten Ton der Untertonreihe. Beide Akkorde (Dreiklänge) sind aus jeweils zwei Terzen aufgebaut: Beim Dur-Dreiklang liegt über der großen Terz (c-e) eine kleine (e-g), beim Moll-Dreiklang (a-c-e) ist es umgekehrt (unten die kleine Terz a-c, darüber die große Terz c-e). Weiterhin gibt es übermäßige Dreiklänge (zwei große Terzen), verminderte Dreiklänge (zwei kleine Terzen) und zwei Formen von hartverminderten Dreiklängen (große Terz und verminderte Terz). Im tonalen Tonika-Dominante-System wird die Stufe einer Tonleiter mit dem darauf aufbauenden Dreiklang definiert (nur mit tonarteigenen Tönen). Beispiel in C-Dur: Die erste Stufe c (Tonika) wird mit dem Dreiklang c-e-g definiert, die vierte Stufe f (Subdominante) mit f-a-c, die fünfte Stufe g (Dominante) mit g-h-d, die sechste Stufe a (Moll-Parallele) mit a-c-e usw. für alle sieben diatonischen Stufen. Die Kadenz in einer Tonart und die Modulation in eine andere Tonart werden ausschließlich mit Dreiklängen nach bestimmten harmonischen Mustern realisiert. 4 UMKEHRUNGEN VON DREIKLÄNGEN Alle Dreiklänge können umgekehrt werden, ohne ihre musikalische Bedeutung zu verändern: Ausgangspunkt ist die Grundform des Dreiklangs (z. B. c-e-g), auch als Terzquintakkord über dem Grundton beschreibbar. Schiebt man das c eine Oktave höher, erhält man den Akkord e-g-c, erste Umkehrung oder Terzsextakkord genannt (meist verkürzt benannt als Sextakkord). Verschiebt man das untere e eine Oktave höher, ergibt sich der Akkord g-c-e, zweite Umkehrung oder Quartsextakkord genannt. 5 AKKORDE AUS VIER UND MEHR TÖNEN Fügt man einem Dreiklang weitere Terzen hinzu, so erhält man Akkorde mit der Septime (Grundton, Terz, Quint und Septim, z. B. g-h-d-f), mit der None, der Undezime usw. Der funktional wichtigste Septakkord ist der Dominantseptakkord: In C-Dur ist g die Dominante, der Septakkord auf g lautet g-h-d-f. Dieser Dominantseptakkord hat einen stark ,,fordernden" Charakter und will mit der nachfolgenden Tonika (c-e-g) ,,aufgelöst" werden. Derartige ,,Bedeutungen" von Akkorden sind ausschließlich kulturelle Muster und keinesfalls naturgegeben. Je mehr ,,fremde" Töne einem Dreiklang hinzugefügt werden, um so dissonanter wird der Akkord, z. B. Dreiklang mit der großen Sext (f-a-c-d), mit der übermäßigen Septime (g-h-d-fis) usw. Manche charakteristischen Akkorde werden zu bestimmten Zeiten (z. B. die Wiener Klassik mit vermindertem Septakkord), in bestimmten Stilen (übermäßiger Septimakkord im Jazz, neapolitanischer Sextakkord) oder von manchen Komponisten bevorzugt eingesetzt, so dass sie bald als ,,typisch" gelten. Generell stehen Akkorde in sehr engem Zusammenhang mit kulturellen Mustern von Konsonanz und Dissonanz. Verfasst von: Jörg Theilacker Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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