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Angola - geographie.

Publié le 06/06/2013

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Angola - geographie. 1 EINLEITUNG Angola, amtlich Republik Angola, Staat in Südwestafrika. Das Staatsgebiet grenzt im Norden und Osten an die Demokratische Republik Kongo, im Osten an Sambia, im Süden an Namibia und im Westen an den Atlantischen Ozean. Die kleine Exklave Cabinda liegt etwa 30 Kilometer weiter nördlich und ist durch einen schmalen Landstreifen der Demokratischen Republik Kongo vom angolanischen Staatsgebiet getrennt. Die Küste des Landes hat eine Länge von etwa 1 600 Kilometern. Die Gesamtfläche Angolas beträgt 1 246 700 Quadratkilometer, die Hauptstadt ist Luanda. 2 LAND Angola ist das siebtgrößte Land Afrikas. 2.1 Physische Geographie Das Land kann von Westen nach Osten in drei Naturräume gegliedert werden: das maximal 150 Kilometer breite Küstentiefland, die Randstufenzone der Niederguineaschwelle und das Binnenhochland. Letzteres hat eine mittlere Höhe von etwa 1 500 Metern und nimmt den überwiegenden Teil des Landes ein. In der Mitte Angolas wird es von der in West-Ost-Richtung verlaufenden Lundaschwelle durchzogen. Die höchsten Erhebungen befinden sich im Planalto do Bié, wo beide Schwellen aufeinandertreffen. Die Serra do Môco ist mit 2 620 Metern der höchste Gipfel des Landes. 2.2 Flüsse und Seen Die meisten Flüsse des Landes entspringen in der Lundaschwelle. Die beiden längsten, zum Atlantischen Ozean fließenden Ströme sind Cuanza und Kunene. Andere große Flüsse sind der Kwango (Kuango), der nach Norden fließt und in den Kongo mündet, sowie der Kwando (Kuando) und der Kubango, die beide Richtung Südosten in das Okavangobecken Botswanas fließen. 2.3 Klima Das Klima in Angola ist tropisch. Die überwiegende Teil der Niederschläge fällt in der Regenzeit zwischen November und April. Die jährlichen Niederschläge erreichen 388 Millimeter in Luanda, aber nur 51 Millimeter in der an die Wüste Namib grenzenden Stadt Namibe. In den kühleren Hochflächen des Landesinneren nimmt der Niederschlag von Norden nach Süden hin ab, die mittleren Jahreswerte liegen um 1 500 Millimeter im Norden und bei etwa 750 Millimetern im Süden. Die trockenen Bedingungen im Küstenbereich haben ihre Ursache im vor der Küste entlangziehenden kalten Benguelastrom, der hier auch die für die Breitenlage relativ milden Temperaturen bewirkt. 2.4 Flora und Fauna Spärliche Flächen mit tropischem Regenwald bestehen im Norden an westexponierten Gebirgshängen, an Flussläufen sowie in der Exklave Cabinda. Durch Entwaldung, vor allem zur Belieferung des Weltmarktes mit Tropenhölzern, wurden diese wenigen Regenwaldgebiete beträchtlich dezimiert. An der Küste gedeihen Palmen, im Norden auch Mangroven. Die Hochflächen Angolas sind vorwiegend von Savannen bestanden, die im Süden in Trockenwald und schließlich im Übergangsbereich zur Kalahari in Wüstensteppe bzw. bei Namibe im Südwesten in Sandwüste übergehen. Insgesamt sind noch 47,4 Prozent der Gesamtfläche Angolas bewaldet. Die Säugetierfauna des Landes umfasst 275 Arten, dazu gehören große Huftiere wie Elefanten, Nashörner, Giraffen, Flusspferde, Gnus, Kuhantilopen, Klippspringer und Zebras sowie Raubtiere wie Löwen, Leoparden, Servale, Afrikanische Goldkatzen, Schakale, Erdwölfe, Kapfüchse und mehrere Schleichkatzenarten wie Zibetkatzen. Primaten sind u. a. durch Meerkatzen, Bärenpaviane, Halsbandmangaben und Riesengalagos repräsentiert. Weitere bemerkenswerte Säugetiere sind Schuppentiere und Manatis. Die Avifauna (Vogelwelt) besteht aus 619 Arten: Hier leben u. a. zahlreiche Adlerarten wie der Schreiseeadler, Geier wie der Kappengeier, mehrere Arten von Papageien, Webervögeln, Honiganzeigern und Bienenfressern, außerdem Flamingos, Albatrosse, Nashornvögel wie der Rotschnabeltoko, der Hammerkopf (ein Schreitvogel) und das Afrikanische Blatthühnchen. An der Küsten haben Echte Karettschildkröten ihre Eiablageplätze, weitere bemerkenswerte Reptilienarten sind Felsenpythons und Panzerkrokodile. Zwar gibt es Naturschutzparks und Reservate, die finanziellen Mittel dafür fehlen jedoch. Nur ungefähr 12,1 Prozent (2007) des Landes stehen offiziell unter Naturschutz. Das Abholzen der Wälder, die Wilderei und die Intensivierung der Landwirtschaft stellen eine ständige Bedrohung für die Umwelt dar. Der Bürgerkrieg von 1976 bis 1991 richtete großen Schaden an und brachte die Umweltschutzprogramme zum Stillstand. Nach dem Krieg wurden zwar neue Umweltinitiativen ergriffen, doch kamen diese bisher nicht zum Tragen. Die Teilnahme Angolas an internationalen Umweltschutzinitiativen beschränkt sich hauptsächlich auf Hilfsprojekte. Das Land hat jedoch Abkommen zum Schutz der Ozeane und der Artenvielfalt, zum Klimaschutz und zur Eindämmung der Desertifikation unterzeichnet. 3 BEVÖLKERUNG Die Einwohnerzahl Angolas, einschließlich Cabindas, beträgt etwa 12,5 Millionen (2008). Die Bevölkerungsdichte liegt bei 10 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die Bevölkerungsverteilung ist allerdings regional sehr unterschiedlich: Mehr als 70 Prozent der Landesbewohner leben im Norden und an der Küste. Das Bevölkerungswachstum liegt bei 2,14 Prozent pro Jahr. Der Großteil der Bevölkerung lebt in ländlichen Siedlungen; 37 Prozent der Menschen wohnen in Städten. Die mittlere Lebenserwartung beträgt 37,9 Jahre. Diese Zahl, die zu den niedrigsten Afrikas gehört, spiegelt zum Teil die Auswirkungen von zwei Jahrzehnten Bürgerkrieg wider, der in einigen Gebieten zu Hungersnöten geführt hatte. Die Bevölkerung Angolas besteht aus mehr als 90 ethnischen Gruppen. Trotz dieser Vielfalt stellen die vier zahlenmäßig größten Gruppen etwa drei Viertel der Gesamtbevölkerung. Die Mbundu (Ovimbundu) leben in Mittel- und Südangola, die Bakongo (Kongo) im Nordwesten, die Kimbundu im Norden und im Zentrum, die Chokwe im Osten des Landes. Vor der Unabhängigkeit im Jahr 1975 lebten in Angola ungefähr 400 000 Portugiesen, von denen aber inzwischen über 90 Prozent nach Portugal zurückgekehrt sind 3.1 Wichtige Städte Die Hauptstadt und zugleich größte Stadt des Landes ist Luanda mit etwa 2,6 Millionen Einwohnern. Weitere wichtige Städte sind Huambo (400 000 Einwohner) und die Hafenstädte Benguela (155 000 Einwohner), Lobito (150 000 Einwohner) und Kubango (105 000 Einwohner). 3.2 Sprache und Religion Die Amtssprache ist Portugiesisch. Über 90 Prozent der Angolaner sprechen Bantusprachen; die wichtigsten unter ihnen sind Chokwe, Lunda, Lwena, Kimbundu, Umbundu und Kikongo (siehe afrikanische Sprachen). Knapp 90 Prozent der Bevölkerung sind Christen, die meisten davon Katholiken. Darüber hinaus sind auch indigene Religionen verbreitet. 4 BILDUNG UND KULTUR Die Schulpflicht beträgt 4 Jahre. 4 500 Studenten studieren an der einzigen Hochschule des Landes, der Universität Agostinho Neto in Luanda. Die Regierung versucht, eine Erhöhung der bei 41,7 Prozent liegenden Alphabetisierungsquote zu erreichen, aber Lehrermangel und der andauernde Bürgerkrieg erschweren die Durchführung des Programms. Das Schulwesen war während der Kolonialzeit schlecht entwickelt; zudem war der Zugang vorwiegend portugiesischen Siedlern sowie der kleinen Gruppe gemischtrassiger Angolaner vorbehalten. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Nach der staatlichen Unabhängigkeit 1975 wurde in Angola ein an der Sowjetunion orientierter Einparteienstaat errichtet mit dem aus der Befreiungsbewegung hervorgegangenen Movimento Popular de Libertação de Angola (MPLA) an der Spitze, das von nun an den Zusatz Partido do Trabalho im Namen führte. Zwar existierte eine indirekt gewählte Volksversammlung, aber de facto bestimmte der MPLA, dessen Vorsitzender zugleich als Staatspräsident fungierte, die Regierungspolitik. Gegenspieler des MPLA ist die 1967 gegründete rechtsgerichtete União Nacional para a Independência Total de Angola (UNITA), die mit Unterstützung der USA und Südafrikas der MPLARegierung seit der Unabhängigkeit einen jahrzehntelangen Guerillakrieg lieferte. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Annäherung Angolas an den Westen schloss die MPLA-Regierung einen Friedensvertrag mit der Rebellenbewegung UNITA und ließ im September 1992 ein Mehrparteiensystem zu. Seit den ersten freien Wahlen ist der MPLA stärkste Kraft im Parlament und ihr Vorsitzender Staatspräsident. Gemäß dem Protokoll von Lusaka von 1994 sind vier Ministerien und sieben Stellvertreterposten im Kabinett für die oppositionelle UNITA reserviert. 5.1 Exekutive Gemäß der Verfassung von 1975 ist Angola eine Präsidialrepublik. Staats- und Regierungschef ist der Staatspräsident, der zugleich das Oberkommando über die Streitkräfte führt. Er wird direkt vom Volk für eine fünfjährige Amtszeit gewählt. Assistiert wird dem Präsidenten bei seinen Regierungsgeschäften von den Ministern des Staatsrates (Kabinett), die er selbst ernennt. 5.2 Legislative Für die Gesetzgebung in Angola ist die aus einer Kammer bestehende Nationalversammlung (Assembleia Nacional) zuständig. Ihre 220 Abgeordneten werden auf der Grundlage des Verhältniswahlrechtes für eine vierjährige Legislaturperiode direkt vom Volk gewählt. 5.3 Kommunalverwaltung Angola gliedert sich in 18 Provinzen, die jeweils einem Provinzgouverneur unterstehen: Bengo, Benguela, Bie, Cabinda, Cuando Cubango, Cuanza Norte, Cuanza Sul, Cunene, Huambo, Huila, Luanda, Lunda Norte, Lunda Sul, Malanje, Moxico, Namibe, Uige und Zaire. Die Provinzen sind in Bezirke und Kommunen untergliedert und verfügen auf allen Ebenen über eigene Verwaltungsstrukturen. 5.4 Politische Parteien Die wichtigsten Parteien Angolas sind der ursprünglich marxistisch orientierte Movimento Popular de Libertação de Angola (MPLA), der seit der Unabhängigkeit 1975 zunächst bis 1991 als Einheitspartei und seither als stärkste Partei im Parlament die Regierung führt, sowie die União Nacional para a Independência Total de Angola (UNITA) als die größte Oppositionspartei, die aber zugleich auch mit einigen Vertretern an der ,,Regierung der Nationalen Einheit und Versöhnung" beteiligt ist. Außerdem arbeiten die folgenden Parteien in der Regierung der Nationalen Einheit mit: Foro Democrático Angolano (FDA), Partido Renovador Democrático (PRD), Frente Nacional da Libertação de Angola (FNLA), Tendência de Reflexão Democrática (TRD), Partido Angolano da Juventude Operária (PAJOCA) und Partido de Renovação Social (PRS). Politischen Einfluss auf die Politik Angolas nimmt auch die separatistische Frente de Libertação do Estado de Cabinda (FLEC), die eine Exilregierung gebildet hat und im Begriff ist, sich von einer Guerillabewegung zu einer Pressuregroup zu wandeln. 6 WIRTSCHAFT Angolas Wirtschaft hat seit der Unabhängigkeit schwere Rückschläge erlitten. Die Entwicklung war durch den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften nach dem Rückzug der Portugiesen sowie durch die Zerstörungen aufgrund des Bürgerkrieges stark beeinträchtigt. Die Produktion fast aller Güter - außer der Förderung von Rohöl - stagnierte oder ging zurück. In den achtziger Jahren und am Anfang der neunziger Jahre nahm der Bürgerkrieg an Heftigkeit zu und brachte die landwirtschaftliche Produktion zum Erliegen. 2006 betrug das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 45 Milliarden US-Dollar (Dienstleistungen 21,4 Prozent, Industrie 69,7 Prozent, Landwirtschaft 8,9 Prozent), das BIP pro Kopf belief sich auf 2 727,70 US-Dollar. Die Wachstumsrate liegt bei durchschnittlich 18,60 Prozent (2006), die Inflationsrate bei 14,70 Prozent (2006). 6.1 Landwirtschaft 75 Prozent der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft beschäftigt, obgleich nur 2,6 Prozent der Gesamtfläche Angolas Ackerland sind. Kaffee, das wichtigste Exportgut, wird in den nördlichen Landesteilen angebaut; die Produktion ging jedoch wie bei allen anderen Anbaufrüchten aufgrund des Krieges drastisch zurück. 2006 wurden 1 860 Tonnen Kaffee produziert, in den frühen achtziger Jahren dagegen über 20 000 Tonnen. Das wichtigste Agrarerzeugnis für den Eigenbedarf ist Maniok. Weitere wichtige Anbaufrüchte sind Zuckerrohr, Bananen und Mais. Die Produktion von Gemüse, Baumwolle, Palmenprodukten und Sisal ist ebenfalls von Bedeutung. Die vorwiegend im Süden des Landes betriebene Viehzucht ist Teil der Subsistenzwirtschaft. Ein großes Problem dieses Wirtschaftszweiges stellt die Tsetsefliege dar. Falsche Bewirtschaftungsmethoden haben in vielen Gebieten zu Bodenerosion und Desertifikation geführt, was wiederum das Problem der Verschlammung von Flüssen und Stauseen nach sich zieht. 6.2 Forstwirtschaft und Fischerei Angola verdankt seinen großen Fischreichtum dem an seiner Küste vorbeiziehenden kalten Benguelastrom. Der Fischfang ist traditionell ein wichtiger Erwerbszweig, soll aber auf kommerzieller Ebene noch weiter ausgebaut werden. Der Fang besteht in erster Linie aus Makrelen und Sardinen. Namibe und Lobito sind die Hauptfischereihäfen. Die großen Regenwälder Cabindas sowie der nordwestlichen Landesteile liefern große Mengen an Holz als Heizmaterial und für industrielle Zwecke. 6.3 Bergbau Angola ist äußerst reich an Bodenschätzen, und weitere geologische Forschungen versprechen, die Liste der bereits bekannten mineralischen Rohstoffe noch zu vergrößern. Wichtigste Bodenschätze sind Erdöl, Diamanten, Eisenerz, Mangan, Kupfer, Uran, Phosphate und Salz. Erdöl macht 94,8 Prozent der Exportwerte des Landes aus. Die größte Menge kommt aus den seit den sechziger Jahren ausgebeuteten Ölfeldern vor der Küste Cabingas. Diamanten sind der zweitwichtigste Rohstoff. Eisenerz, früher der drittwichtigste Rohstoff, wird seit 1975 nicht mehr in großem Umfang abgebaut, da bei Beginn des Bürgerkrieges die Bergwerke zerstört wurden. Die Produktion von Salz und Gas konnte trotz der Beschädigung der Anlagen durch den Bürgerkrieg aufrechterhalten werden. 6.4 Industrie Die Entwicklung des industriellen Sektors ist begrenzt. Die wichtigsten Produkte der verarbeitenden Industrie sind Getränke und Lebensmittel wie raffinierter Zucker, Fischmehl, Mehl und Bier. Außerdem werden Textilien, Zement, Glas und chemische Produkte hergestellt. In Cabinda und Luanda gibt es Erdölraffinerien. 6.5 Währung und Bankwesen Währungseinheit ist der Neue Kwanza (= 100 Lwei), der 1994 den Kwanza ersetzte. Bis 1977 war der Angolanische Escudo die Landeswährung. Die Nationalbank Angolas ist gleichzeitig Zentralbank und Notenbank des Staates. Handelsbanken und ausländische Banken wurden 1975 verstaatlicht. 6.6 Außenhandel Haupteinfuhrgüter sind Textilien, Lebensmittel, Maschinen und Fahrzeuge, Eisen und Stahl. Neben Erdöl gehören zu den Exportgütern Kaffee, Diamanten, Sisal, Fisch und Palmöl. Seit der Unabhängigkeit wurde Angolas ehemaliger Haupthandelspartner Portugal durch die Vereinigten Staaten, Kuba, Brasilien und osteuropäische Staaten ersetzt. 6.7 Verkehrswesen Das Straßennetz hat eine Länge von 51 429 Kilometern, wovon 10 Prozent befestigt sind. Viele Straßen wurden durch den Krieg zerstört. Angola verfügt über ein Eisenbahnnetz von etwa 2 800 Kilometer Länge. Die wichtigste Linie, die Benguelabahn, verbindet das an Bodenschätzen reiche Sambia und die Provinz Katanga in der Demokratischen Republik Kongo (ehemals Zaire) mit dem Atlantikhafen Lobito. Wegen des Krieges wurde sie zwischen 1975 und 1980 für den internationalen Verkehr geschlossen und verkehrt seither nur selten auf der Strecke im Hinterland von Benguela. Die wichtigsten Häfen des Landes sind Benguela, Lobito, Luanda und Namibe. Die Hauptstadt Luanda verfügt über einen internationalen Flughafen. 6.8 Energie Angola hat durch seine zahlreichen, aus den Hochflächen des Landes herabfließenden Flüsse ein großes Wasserkraftpotential. An den Flüssen Cuanza, Kunene, Dande und Katumbela wurden Wasserkraftwerke angelegt. 2003 erreichte die produzierte elektrische Energie 1,9 Milliarden Kilowattstunden. 66,41 Prozent dieser Energie wurden durch Wasserkraft erzeugt. Gegenwärtig übersteigt die Produktion den landeseigenen Bedarf. 7 GESCHICHTE Steinwerkzeugfunde im Nordosten und Süden des Landes sowie Felszeichnungen in den ariden Zonen im Gebiet von Namibe belegen, dass das heutige Angola schon vor 20 000 Jahren von San bevölkert war, einem dunkelhäutigen Volk von Sammlern und Jägern, das aus der Kalahari stammte. Ab etwa 500 n. Chr. wanderten von Norden Bantu in das Gebiet des Kongo-Flusses ein. Sie breiteten sich im 13. Jahrhundert weiter nach Süden aus und vereinigten sich mit ihren Vasallen 1350 zum Reich Kongo (Bakongo), dessen wirtschaftliche Grundlage Eisenverarbeitung, Landwirtschaft, Handwerk und Handel bildeten. Etwa zur gleichen Zeit erlebte weiter südlich das NgolaReich von Ndongo seinen Aufstieg. 7.1 Portugiesische Invasion Als die Portugiesen 1483 auf der Suche nach Edelmetall, Elfenbein und einem Seeweg nach Indien an der Mündung des Kongo landeten, herrschte dort gerade Manikongo (König) Nzinga Nkuwu. Dieser ließ sich bereitwillig zum Christentum bekehren, herrschte von nun an als João I. und versorgte ebenso wie sein Nachfolger Afonso I. die Europäer mit Sklaven aus dem Hinterland. Die Kollaboration mit den Europäern schadete jedoch dem Ansehen der Bakongo, die 25 Jahre nach dem Tod Afonsos (1543) einem Angriff der Yaka unterlagen. Unterdrückung, Zwangsmissionierung und vor allem die Massendeportationen führten Ende des 16. Jahrhunderts zu einem Volksaufstand und zur Vertreibung der Portugiesen. Diese drangen nun in das Ndongo-Reich vor, das sie nach langwierigen, harten Kämpfen zu Zeiten der Königin Nzinga Mitte des 17. Jahrhunderts unterjochten. Die Portugiesen nahmen das Land in Besitz und benannten es nach Ngola, dem Königstitel im Ndongo-Reich, Angola. Dann wandten sie sich erneut gegen die Bakongo, denen sie am 29. Oktober 1665 in der Schlacht von Mbwila (Ambuila) eine vernichtende Niederlage zufügten. 7.2 Kolonialherrschaft Dies markierte das Ende des 300-jährigen großen Kongo-Reiches, das in kleinere Einheiten zerfiel, die zwar den Manikongo formal anerkannten, aber faktisch nur der portugiesischen Krone untertan waren. Gegen die Fremdherrschaft und Versklavung, die zur Verschleppung von insgesamt rund fünf Millionen Menschen führte (die meisten davon in die Zuckerrohrpflanzungen Brasiliens), regte sich schon früh Widerstand, der das Land in permanenten Aufruhr und Kriegszustand versetzte. Obwohl sie die ,,Schutzherrschaft" über das gesamte Land beanspruchten, blieb die Macht der portugiesischen Gouverneure hauptsächlich auf die küstennahen Gebiete beschränkt; trotz massiver Militärpräsenz reichte sie bis ins 20. Jahrhundert nie weiter in das Hinterland hinein. Nach dem Verbot des lukrativen Sklavenhandels verlegten sich die Portugiesen Mitte des 19. Jahrhunderts auch in Angola auf Plantagenwirtschaft. Zum Aufbau der dafür notwendigen Infrastruktur und zur Bewirtschaftung der Plantagen stellte man den europäischen Kolonisten einheimische Zwangsarbeiter zur Verfügung. Die für die portugiesische Kolonialherrschaft typische systematische Ausbeutung und Unterdrückung, die während der Diktatur António de Oliveira Salazars besonders exzessiv praktiziert wurde, ging als Regime do Indigenato (Regime der Würdelosigkeit) in die Geschichte ein und bestand bis 1961. 7.3 Widerstand und Befreiungsbewegungen Anders als andere europäische Kolonialmächte war das Salazar-Regime nicht bereit, seine Kolonien in einem geordneten Verfahren in die staatliche Unabhängigkeit zu entlassen. Die Selbstherrlichkeit der Kolonialherren und ihr Festhalten an überkommenen Herrschaftsstrukturen führte zu zunehmendem Widerstand der einheimischen Bevölkerung. Dieser manifestierte sich schließlich 1956 in der Gründung der marxistisch orientierten Volksbewegung für die Befreiung Angolas ( Movimento Popular de Libertação de Angola, MPLA), die aus einem Zusammenschluss von mehr als 20 Gruppierungen hervorging und im Wesentlichen von euroafrikanischen, städtischen Intellektuellen getragen wurde. Sie bildete mit der linksgerichteten Nationalen Front für die Befreiung Angolas ( Frente Nacional de Libertação de Angola, FNLA) und der rechtsgerichteten Nationalunion für die vollständige Unabhängigkeit Angolas (União Nacional para a Independência Total de Angola, UNITA) die Speerspitze im bewaffneten Kampf gegen die Kolonialherrschaft. Allerdings ging die politische Ausrichtung der drei Befreiungsbewegungen zum Teil weit auseinander, was sich vor allem nach der Unabhängigkeit im Ringen um die Macht manifestierte: Es artete in einen langwierigen Bürgerkrieg aus. Die Besonderheit am angolanischen Unabhängigkeitskrieg (1961-1974) und dem anschließenden Bürgerkrieg (1975-1992) liegt darin, dass sie zu Stellvertreterkriegen globaler und regionaler Mächte mutierten: In die Kriege waren direkt oder indirekt in Form von militärischer bzw. finanzieller Hilfe u. a. Kuba, Sambia, Senegal, Südafrika, die UdSSR und die USA, Zaire und zeitweise sogar China und Nordkorea verwickelt. 7.4 Unabhängigkeitskrieg (1961-1975) Das Startsignal für den bewaffneten Befreiungskampf gegen die Portugiesen fiel am 4. Februar 1961, als Kämpfer des MPLA das Gefängnis von Luanda stürmten, um inhaftierte Genossen zu befreien. Mitte der sechziger Jahre eröffnete der MPLA eine zweite Front und brachte bis 1972 mehr als ein Drittel des Landes im Osten und Südosten unter seine Kontrolle. Im Norden operierte derweil die FNLA, die Anfang der sechziger Jahre vorübergehend auch unter dem Namen União das Populações de Angola (UPA) auftrat. Obwohl ebenfalls linksorientiert, kamen Bündnisse der FNLA mit dem MPLA aufgrund ideologischer Differenzen und unterschiedlicher Zielvorstellungen nicht zustande. Dies war nicht zuletzt auch auf das Betreiben der Weltmächte USA und UdSSR zurückzuführen, die die FNLA bzw. den MPLA für ihre eigenen Interessen instrumentalisierten. Inspiriert von den so genannten Dakongo-Kreisen in Léopoldville (heute Kinshasa, Demokratische Republik Kongo), die von der Wiederherstellung des alten großen KongoReiches träumten, strebte der FNLA-Anführer Holden Álvaro Roberto die Errichtung eines kongolesischen Großreiches an. Erstmals in Erscheinung getreten war Roberto, der lange Zeit im Dienste der belgischen Kolonialverwaltung in Kongo gestanden hatte, als Chef der 1957 gegründeten FNLA-Vorgängerorganisation União das Populações do Norte de Angola (UPNA), deren Aktivitäten sich anfangs ausschließlich auf den Norden beschränkten. An der Spitze der UPA zettelte Roberto 1961 einen Aufstand der Kaffeebauern im Norden Angolas an, der in Massakern an europäischen Plantagenbesitzern und afrikanischen Wanderarbeitern ausartete und von den Kolonialtruppen blutig niedergeschlagen wurde (ca. 40 000 Tote). Später bildete Roberto in Léopoldville eine Exilregierung ( Govêrno Revolucionário Angolano no Exílo, GRAE), die aber von der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) lediglich zwischen 1964 und 1971 anerkannt wurde. Die Feindseligkeiten zwischen den rivalisierenden Unabhängigkeitsbewegungen leisteten Spaltungstendenzen, Verrat und Renegatentum innerhalb der gegnerischen Lager Vorschub. So kam es, dass seit ihrer Abspaltung von der FNLA 1967 die UNITA unter der Führung von Jonas Savimbi, der an der Exilregierung beteiligt gewesen war, als dritte wichtige Kraft im angolanischen Bürgerkrieg mitmischte. Die UNITA, die schwerpunktmäßig in der Provinz Moxico im Osten des Landes operierte, machte anfangs vor allem durch spektakuläre Anschläge und Sabotageakte von sich Reden. Da sie ein prowestliches Angola mit marktwirtschaftlicher Ordnung anstrebte, wurde sie von konservativen afrikanischen Staaten unterstützt, stand aber auch im Verdacht, mit der portugiesischen Kolonialarmee zu kollaborieren. Zwar konnten die Portugiesen die Schwäche der miteinander rivalisierenden und durch Richtungsstreitigkeiten geschwächten Gegner ausnutzen und durch eine Großoffensive 1972 noch einmal Boden gutmachen. Doch nach der Nelkenrevolution 1974 in Portugal brach das portugiesische Kolonialreich zusammen. Im Abkommen von Alvor vom 15. Januar 1975 einigten sich MPLA, UNITA und FNLA sowie die neue portugiesische Regierung auf eine Übergangsregierung, an der alle drei Befreiungsbewegungen beteiligt sein sollten, sowie auf die Entlassung Angolas in die Unabhängigkeit am 11. November 1975. 7.5 Bürgerkrieg (1975-2002) Ein Kompromiss zwischen den rivalisierenden Befreiungsbewegungen, der zur Bildung der im Abkommen von Alvor vorgesehenen Übergangsregierung führen sollte, hielt nicht lange; stattdessen konstituierten sich zwei Regierungen, die jeweils für sich in Anspruch nahmen, den neuen Staat zu vertreten: Die eine war vom MPLA (unterstützt vor allem von Kuba und der Sowjetunion) in Luanda aufgestellt worden, die andere in Huambo von der FNLA (unterstützt u. a. von den USA), die den Schulterschluss mit der UNITA (unterstützt von Südafrika) suchte. So kam es zur Proklamation zweier Staaten: der Volksrepublik Angola durch den MPLA und der Demokratischen Volksrepublik Angola durch FNLA/UNITA. Die Rivalitäten zwischen den Befreiungsbewegungen waren bereits im Vorfeld der Unabhängigkeit zu offener Gewalt eskaliert. Schon im Februar 1975 hatte die FNLA dem MPLA, der dank kubanischer und sowjetischer Hilfe 12 von 16 Provinzen kontrollierte, den Krieg angesagt. Im Oktober schickte Südafrika auf Ersuchen der UNITA Truppen zur Verstärkung. Die südafrikanische Regierung war der UNITA verpflichtet, da diese ihr bei der Verfolgung von Kämpfern der namibischen South West Africa People's Organization (SWAPO) auf angolanischem Boden half. Trotz der Kämpfe zwischen den Befreiungsbewegungen wurde Angola vertragsgemäß am 11. November 1975 mit der MPLA-Regierung als der international anerkannten Regierung des jungen Staates in die Unabhängigkeit entlassen. Der MPLA errichtete einen an der Sowjetunion orientierten Einparteienstaat; erster Staatspräsident Angolas wurde der MPLA-Vorsitzende António Agostinho Neto. Nach dessen Tod 1979 übernahm José Eduardo dos Santos die Führung in Staat und Partei. Nach der Unabhängigkeit setzte die UNITA mit südafrikanischer und seit Mitte der achtziger Jahre auch wieder amerikanischer Unterstützung den blutigen Krieg gegen den MPLA und die neue Regierung fort; doch das MPLA-Regime konnte sich nicht zuletzt dank des Beistands 15 000 kubanischer Soldaten behaupten. In den achtziger Jahren unternahmen UNITAund südafrikanische Truppen einige Großoffensiven und hatten am Ende den ganzen Süden Angolas unter ihrer Kontrolle. Die Verflechtung regionalistischer, ethnisch-tribalistischer und sozialer Gegensätze sowie die Interessenpolitik der Großmächte und die Destabilisierungspolitik verschiedener Anrainerstaaten erschwerten lange Zeit einen Einigungs- und Friedensprozess. 1988 jedoch erlitten die südafrikanischen Truppen eine schwere Niederlage, zudem zeichnete sich das Ende des Ost-West-Konfliktes ab, womit auch die Stellvertreterfunktion des Krieges hinfällig wurde; im August 1988 schlossen Angola, Kuba und Südafrika schließlich einen Waffenstillstand. 1990 wurden nach mehreren gescheiterten Versuchen formelle Friedensverhandlungen aufgenommen; sie mündeten 1991 im Friedensabkommen von Bicesse (Portugal), das neben dem Abzug aller ausländischen Truppen die Einführung eines Mehrparteiensystems und die Zusicherung demokratischer Wahlen beinhaltete. Aus den in dem Friedensabkommen vorgesehenen Wahlen, die im September 1992 stattfanden, ging der MPLA mit der absoluten Mehrheit der Mandate hervor (129 von 220), dos Santos erreichte im gleichzeitig abgehaltenen ersten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen knapp 50 Prozent der Stimmen; der unterlegene UNITAPräsidentschaftskandidat Savimbi warf dem MPLA Wahlbetrug vor, erkannte die Wahlergebnisse nicht an und nahm ein weiteres Mal den Kampf gegen die Regierung auf. Der Bürgerkrieg entbrannte erneut, nun aber in bisher nicht dagewesener Heftigkeit. Erst unter internationaler Vermittlung und nach Sanktionen gegen die UNITA kam im November 1994 ein Abkommen zwischen den Konfliktparteien zustande (Protokoll von Lusaka), in dem sie sich u. a. auf die Bildung einer Koalitionsregierung verständigten. Es dauerte jedoch noch mehr als zwei Jahre, bis sich diese ,,Regierung der Einheit und nationalen Versöhnung", der u. a. auch Savimbi als ,,Berater des Präsidenten" dos Santos angehörte, im April 1997 konstituierte. Anhaltende Rivalitäten zwischen MPLA und UNITA, vor allem aber die Nichteinhaltung der Bestimmungen aus dem Protokoll von Lusaka durch die UNITA ließen die fragile MPLA/UNITA-Regierung aber schon bald wieder scheitern und den Bürgerkrieg erneut ausbrechen. Erst die Tötung Savimbis durch Regierungstruppen am 22. Februar 2002, die eine erhebliche Schwächung der UNITA bedeutete, nährte die Hoffnung auf eine Beilegung des seit der Unabhängigkeit Angolas 1975 mit kurzen Unterbrechungen andauernden Bürgerkrieges, der weit über eine Million Menschen das Leben gekostet und vier Millionen Angolaner zu Flüchtlingen und Vertriebenen gemacht hatte (40 Prozent der Gesamtbevölkerung). Nur wenige Wochen nach dem Tod Savimbis, am 4. April 2002, unterzeichneten Regierung und UNITA ein Waffenstillstandsabkommen, das in der Folgezeit weitgehend eingehalten wurde; im August 2002 löste sich der militärische Flügel der UNITA auf und wurde teilweise in die angolanischen Streitkräfte eingegliedert, und in der zweiten Jahreshälfte 2002 wurde schließlich auch das Lusaka-Protokoll zum großen Teil umgesetzt. Zudem verständigten sich MPLA und UNITA auf die wesentlichen Punkte einer neuen Verfassung, deren Ausarbeitung und In-Kraft-Treten jedoch immer noch auf sich warten lässt, ebenso wie die von dos Santos in Aussicht gestellten Wahlen. Angola, das zu den rohstoffreichsten Ländern Afrikas zählt, befindet sich als Folge des Bürgerkrieges wirtschaftlich und sozial in einem desolaten Zustand. Erschwert wird die Lage durch nur mühsam unterdrückte separatistische Bestrebungen in der erdölreichen Exklave Cabinda, die seit den siebziger Jahren von der Frente de Libertação do Enclave de Cabinda (FLEC) getragen werden. Die Regierung lehnt die Sezession allein schon deshalb ab, weil die Erdöleinnahmen ihr politisches Überleben und die wirtschaftliche Existenzfähigkeit des Landes sichern. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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« verbreitet. 4 BILDUNG UND KULTUR Die Schulpflicht beträgt 4 Jahre.

4 500 Studenten studieren an der einzigen Hochschule des Landes, der Universität Agostinho Neto in Luanda.

Die Regierung versucht, eineErhöhung der bei 41,7 Prozent liegenden Alphabetisierungsquote zu erreichen, aber Lehrermangel und der andauernde Bürgerkrieg erschweren die Durchführung desProgramms.

Das Schulwesen war während der Kolonialzeit schlecht entwickelt; zudem war der Zugang vorwiegend portugiesischen Siedlern sowie der kleinen Gruppegemischtrassiger Angolaner vorbehalten. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Nach der staatlichen Unabhängigkeit 1975 wurde in Angola ein an der Sowjetunion orientierter Einparteienstaat errichtet mit dem aus der Befreiungsbewegunghervorgegangenen Movimento Popular de Libertação de Angola (MPLA) an der Spitze, das von nun an den Zusatz Partido do Trabalho im Namen führte.

Zwar existierte eine indirekt gewählte Volksversammlung, aber de facto bestimmte der MPLA, dessen Vorsitzender zugleich als Staatspräsident fungierte, die Regierungspolitik.

Gegenspieler desMPLA ist die 1967 gegründete rechtsgerichtete União Nacional para a Independência Total de Angola (UNITA), die mit Unterstützung der USA und Südafrikas der MPLA- Regierung seit der Unabhängigkeit einen jahrzehntelangen Guerillakrieg lieferte.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Annäherung Angolas an den Westenschloss die MPLA-Regierung einen Friedensvertrag mit der Rebellenbewegung UNITA und ließ im September 1992 ein Mehrparteiensystem zu.

Seit den ersten freien Wahlenist der MPLA stärkste Kraft im Parlament und ihr Vorsitzender Staatspräsident.

Gemäß dem Protokoll von Lusaka von 1994 sind vier Ministerien und siebenStellvertreterposten im Kabinett für die oppositionelle UNITA reserviert. 5.1 Exekutive Gemäß der Verfassung von 1975 ist Angola eine Präsidialrepublik.

Staats- und Regierungschef ist der Staatspräsident, der zugleich das Oberkommando über die Streitkräfteführt.

Er wird direkt vom Volk für eine fünfjährige Amtszeit gewählt.

Assistiert wird dem Präsidenten bei seinen Regierungsgeschäften von den Ministern des Staatsrates(Kabinett), die er selbst ernennt. 5.2 Legislative Für die Gesetzgebung in Angola ist die aus einer Kammer bestehende Nationalversammlung (Assembleia Nacional) zuständig.

Ihre 220 Abgeordneten werden auf der Grundlage des Verhältniswahlrechtes für eine vierjährige Legislaturperiode direkt vom Volk gewählt. 5.3 Kommunalverwaltung Angola gliedert sich in 18 Provinzen, die jeweils einem Provinzgouverneur unterstehen: Bengo, Benguela, Bie, Cabinda, Cuando Cubango, Cuanza Norte, Cuanza Sul,Cunene, Huambo, Huila, Luanda, Lunda Norte, Lunda Sul, Malanje, Moxico, Namibe, Uige und Zaire.

Die Provinzen sind in Bezirke und Kommunen untergliedert undverfügen auf allen Ebenen über eigene Verwaltungsstrukturen. 5.4 Politische Parteien Die wichtigsten Parteien Angolas sind der ursprünglich marxistisch orientierte Movimento Popular de Libertação de Angola (MPLA), der seit der Unabhängigkeit 1975 zunächst bis 1991 als Einheitspartei und seither als stärkste Partei im Parlament die Regierung führt, sowie die União Nacional para a Independência Total de Angola (UNITA) als die größte Oppositionspartei, die aber zugleich auch mit einigen Vertretern an der „Regierung der Nationalen Einheit und Versöhnung” beteiligt ist.

Außerdemarbeiten die folgenden Parteien in der Regierung der Nationalen Einheit mit: Foro Democrático Angolano (FDA), Partido Renovador Democrático (PRD), Frente Nacional da Libertação de Angola (FNLA), Tendência de Reflexão Democrática (TRD), Partido Angolano da Juventude Operária (PAJOCA) und Partido de Renovação Social (PRS). Politischen Einfluss auf die Politik Angolas nimmt auch die separatistische Frente de Libertação do Estado de Cabinda (FLEC), die eine Exilregierung gebildet hat und im Begriff ist, sich von einer Guerillabewegung zu einer Pressuregroup zu wandeln. 6 WIRTSCHAFT Angolas Wirtschaft hat seit der Unabhängigkeit schwere Rückschläge erlitten.

Die Entwicklung war durch den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften nach dem Rückzug derPortugiesen sowie durch die Zerstörungen aufgrund des Bürgerkrieges stark beeinträchtigt.

Die Produktion fast aller Güter – außer der Förderung von Rohöl – stagnierteoder ging zurück.

In den achtziger Jahren und am Anfang der neunziger Jahre nahm der Bürgerkrieg an Heftigkeit zu und brachte die landwirtschaftliche Produktion zumErliegen.

2006 betrug das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 45 Milliarden US-Dollar (Dienstleistungen 21,4 Prozent, Industrie 69,7 Prozent, Landwirtschaft 8,9 Prozent), das BIPpro Kopf belief sich auf 2 727,70 US-Dollar.

Die Wachstumsrate liegt bei durchschnittlich 18,60 Prozent (2006), die Inflationsrate bei 14,70 Prozent (2006). 6.1 Landwirtschaft 75 Prozent der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft beschäftigt, obgleich nur 2,6 Prozent der Gesamtfläche Angolas Ackerland sind.

Kaffee, das wichtigste Exportgut,wird in den nördlichen Landesteilen angebaut; die Produktion ging jedoch wie bei allen anderen Anbaufrüchten aufgrund des Krieges drastisch zurück.

2006 wurden1 860 Tonnen Kaffee produziert, in den frühen achtziger Jahren dagegen über 20 000 Tonnen.

Das wichtigste Agrarerzeugnis für den Eigenbedarf ist Maniok.

Weiterewichtige Anbaufrüchte sind Zuckerrohr, Bananen und Mais.

Die Produktion von Gemüse, Baumwolle, Palmenprodukten und Sisal ist ebenfalls von Bedeutung.

Dievorwiegend im Süden des Landes betriebene Viehzucht ist Teil der Subsistenzwirtschaft.

Ein großes Problem dieses Wirtschaftszweiges stellt die Tsetsefliege dar.

FalscheBewirtschaftungsmethoden haben in vielen Gebieten zu Bodenerosion und Desertifikation geführt, was wiederum das Problem der Verschlammung von Flüssen undStauseen nach sich zieht. 6.2 Forstwirtschaft und Fischerei Angola verdankt seinen großen Fischreichtum dem an seiner Küste vorbeiziehenden kalten Benguelastrom.

Der Fischfang ist traditionell ein wichtiger Erwerbszweig, sollaber auf kommerzieller Ebene noch weiter ausgebaut werden.

Der Fang besteht in erster Linie aus Makrelen und Sardinen.

Namibe und Lobito sind die Hauptfischereihäfen.Die großen Regenwälder Cabindas sowie der nordwestlichen Landesteile liefern große Mengen an Holz als Heizmaterial und für industrielle Zwecke. 6.3 Bergbau Angola ist äußerst reich an Bodenschätzen, und weitere geologische Forschungen versprechen, die Liste der bereits bekannten mineralischen Rohstoffe noch zu vergrößern.Wichtigste Bodenschätze sind Erdöl, Diamanten, Eisenerz, Mangan, Kupfer, Uran, Phosphate und Salz.

Erdöl macht 94,8 Prozent der Exportwerte des Landes aus.

Die größteMenge kommt aus den seit den sechziger Jahren ausgebeuteten Ölfeldern vor der Küste Cabingas.

Diamanten sind der zweitwichtigste Rohstoff.

Eisenerz, früher der. »

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