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Bühnenbild - Theater.

Publié le 21/06/2013

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Bühnenbild - Theater. Bühnenbild, Sammelbezeichnung für alle (architektonischen, malerischen, technischen) Versuche, eine entsprechende Inszenierung durch die Gestaltung des Bühnenraumes (Kulisse, Bauten, Requisiten etc.) künstlerisch zu unterstützen (siehe auch Theater). Die Art eines Bühnenbildes richtet sich nach den Gegebenheiten des Theatergebäudes. Das Theater des klassischen Griechenlands hatte ein eher einfaches Bühnenbild. Stücke wurden - zunächst als ein Teil eines religiösen Festspieles - auf großen Freiluftbühnen aufgeführt. Dabei blieb das Bühnenbild bei allen Stücken gleich. Im Wesentlichen bestand es aus einer Mauer mit drei Eingängen, wobei der mittlere größer als die beiden anderen war. Für die Zeit des Hellenismus beschreibt Vitruvius dreiseitige, mit verschiedenen Motiven bemalte Wände, so genannte Periaktoi, die gedreht werden konnten. Andere einfache Bühnenmechanismen erlaubten es, fliegende Götter darzustellen. Die Stücke, im Allgemeinen Tragödien, handelten von mythischen Helden und wurden von komischen Satyr-Spielen unterbrochen. Die (allsamt männlichen) Darsteller trugen hohen Kopfschmuck, eindrucksvoll gestaltete Masken und erhöhte Stiefel (so genannte Kothurnen), die sie übergroß erscheinen ließen. Jene, die in zotigen Possen spielten, waren mit grotesken Masken und gepolsterten Kostümen mit Phalli ausstaffiert. Das vergnügliche Straßentheater, ein Merkmal des mittelalterlichen Lebens, wurde während der Renaissance im 15. Jahrhundert weiter ausgebaut. Die Requisiten (Stuhl, Thron etc.) blieben eher spärlich. Daneben ersannen Künstler wie Raffael, Leonardo da Vinci und Giorgio Vasari als Teil ihrer normalen Tätigkeit auch Bühnenbilder und Kostüme für höfische Veranstaltungen. Im 16. Jahrhundert dann entstand der Berufszweig des Bühnenbildners, der sich auf den prunkvollen Entwurf und die Ausführung von Bühnenbildern und Kostümen spezialisierte. Einer der ersten war Baldassare Peruzzi, der perspektivische Bühnenbilder - und damit die illusionistische Guckkastenbühne - schuf. Sein Schüler Sebastano Serlio schrieb 1545 ein Buch über die Bühnenbildnerei, das einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Theaters hatte. In diesem Buch befanden sich u. a. Stiche von drei grundlegenden Hintergründen, die nach Vitruvius zu jeder Dramengattung passten: eine Straße, ein Palast und eine Schäferszene. Die Entwürfe folgten den Regeln der Zentralperspektive, wobei Gegenstände, auf einen gemeinsamen Fluchtpunkt hin ausgerichtet, verkleinert erschienen. Darüber hinaus beschrieb Serlio Bühnenbilder auf bemalter Leinwand, die rasch gewechselt werden konnten. Erst im 17. Jahrhundert entstanden feste Theatergebäude. Bis dahin waren provisorische Bauten oder solche in Palästen und Höfen errichtet worden. Eines der ersten Theatergebäude war das Teatro Olympico von Andrea Palladio in Vincenza. In Nachahmung römischer Architektur zeigte seine kunstvolle Fassade drei Torbögen, hinter denen Straßenfluchten perspektivisch abgebildet waren. Aleottis Entwurf für das Teatro Farnese in Parma führte 1618 die Bühnenform ein, die bis in die Neuzeit beibehalten wurde: Hier waren die drei römischen Bögen durch einen Bogen im Vordergrund ersetzt, der die steil ansteigende Bühne wie ein Rahmen umgab. Eine Gruppe beliebter Dramatiker in London, unter ihnen Shakespeare und Marlowe, lockten große Zuschauermengen in die mit Galerien versehenen und zum Himmel hin offenen Theater. Diese hatten gewisse Ähnlichkeit mit klassischen Theatern: Das Bühnenbild war ein fester Bestandteil des Gebäudes und geeignet für jede Art von Aufführung. Für die Vorstellungen war man auf Tageslicht angewiesen. Auch gab es einen zentralen Raum und eine erhöhte rechteckige Bühne, deren Hintergrund aus einer Mauer mit Eingangstüren und einem Balkon bestand. Die Maskenspiele und Inszenierungen, die der Architekt am Hof von James I., Inigo Jones, nach seiner Rückkehr aus Italien entwarf, waren deutlich von italienischen Techniken angeregt (siehe Maske). Als einer der wenigen Kulissenmaler und Bühnenhandwerker, die den komplexen Bereich vollendet beherrschten, spielte Jones eine entscheidende Rolle bei der Einführung des Berufs in England. Neben seinen vielen Aufgaben als Hofarchitekt führte er über 30 Maskenspiele auf. Dabei nutzte Jones das ganze Repertoire an bekannten Bühneneffekten: über Rillen im Boden verschiebbare Kulissen, Theatermaschinen, Drehbühnen etc. In Frankreich förderten sowohl Ludwig XIII. als auch Ludwig XIV. den Aufbau von Bühnenbildern bei Ballett- und Opernaufführungen, Schauspielen und Maskeraden, von denen viele im Palast oder in den Gärten von Versailles aufgeführt wurden. Giuseppe Torelli führte mit seinen Entwürfen zur Oper La Finta Pazza den italienischen Stil in Frankreich ein. Im 17. Jahrhundert stellte der große französische Bühnenbildner Jean Bérain alle italienischen Konkurrenten bezüglich seiner Kunstfertigkeit in den Schatten. Als die Monarchie in England 1660 wieder hergestellt wurde, versuchte Charles II., die höfische Theaterkultur wieder aufleben zu lassen, und erteilte William Davenant und Thomas Killigrew Aufträge für Schauspielhäuser. Das erste dieser Theater war überdacht und wurde mit künstlichem Licht (Kerzenlicht) beleuchtet. Der italienische Stil hatte sich inzwischen in ganz Europa verbreitet. Durch die Stiche ihrer Bühnenbilder bzw. durch ihre Reisen waren die Künstler bekannt geworden: Santurini reiste nach München, die Familie Burnacini war in Wien, einige Generationen der Familie Bibiena arbeiteten in Russland, Schweden, Deutschland und Holland. Diese Bühnenbildnerdynastien stellten eine Besonderheit der Zeit dar. Im Allgemeinen malten die Bühnenbildner ihre Entwürfe, und die Familie half im Malatelier. Auf dem europäischen Festland wurden die Kulissen auf dem Fußboden gemalt, in London standen sie aufrecht in großen beweglichen Holzrahmen. Die Malrahmen nahmen viel weniger Platz ein, und die gesamte Arbeit war leichter zu übersehen. Nicht alle Schauspielertruppen benötigten aufwendige Kulissen. Gastspieltruppen spielten auf aufgestellten Bühnen. Aufführungsorte waren Marktplätze oder Scheunen. Am berühmtesten waren die Vertreter der Commedia dell'Arte aus Norditalien. Ihr Bühnenbild war einfach und bestand zumeist aus einem gemalten Haus, Seitenkulissen und einem Tuch mit einer aufgemalten Straße. Im 18. Jahrhundert ragte der Landschaftsmaler Phillipe de Loutherberg unter den Bühnenbildnern heraus. Seine Entwürfe für das Drury Lane Theater waren bekannt für ihre Feuer-, Sturm- und Mondscheineffekte. Auch begann man in dieser Zeit, mit der Winkelperspektive (mehrere Fluchtpunkte) zu experimentieren. Darüber hinaus entstand ein ausgeprägter Bühnenapparat (Flugmaschinen, Versenkungen etc.), der nachdrücklich im Barock genutzt wurde. Ende des 18. Jahrhunderts vergrößerten sich die Theater. Schwebende Türme wurden über der Bühne gebaut, so dass Soffitten mit Hanfseilen und Rollen außer Sichtweite bewegt werden konnten und die Möglichkeit bestand, den Vorhang zu heben und zu senken. Als Goethe Schillers Wallensteins Lager am Herzoglichen Hoftheater in Weimar inszenierte, geschah dies mit historischen Kostümen vor historischer Kulisse. Auch in Paris spielte Talma den Nero in klassischen Gewändern. In Berlin entwarf Karl Friederich Schinkel, ein Architekt des Klassizismus, gotische Kulissen für Die Jungfrau von Orleans. Im frühen 19. Jahrhundert, als die Romantik den Klassizismus ablöste, schuf der Bühnenbildner Sanquiricos für die Mailänder Scala schwelgerische Bühnenbilder zur Opernmusik von Bellini und Verdi. Zur Zeit des Naturalismus schufen die Bühnenbildner zu den Dramen von Zola, Ibsen und Tschechow photographisch der Realität nachempfundene Räume mit funktionalen Elementen (zu öffnende Türen etc.). Die Kulisse umgab die Bühne von drei Seiten (oftmals mit Decke), so dass das Publikum etwa in die Zimmer der Figuren wie durch eine unsichtbare vierte Wand direkt hineinblickte (Bühne der vierten Wand). Als bedeutendste technische Innovation etablierte sich die in Deutschland erfundene Drehbühne, die den aufwendigen Ab- und Aufbau der Kulissen zwischen den Akten überflüssig machte. Die neue Flexibilität des (elektrischen) Lichtes nutzend, schufen Adolphe Appia in Deutschland und Edward Craig in England eine eher symbolistische Bühnendekoration mit einfachen dreidimensionalen Formen. Entwürfe für Ballettaufführungen blieben eher konservativ, bis Diaghilew in Russland moderne Maler mit Arbeiten für sein Ballets Russes beauftragte. Als das Ballett 1911 Paris besuchte, wurden die Bühnenbilder von Léon Bakst und Natalija Gontscharowa in Westeuropa begeistert aufgenommen. Diese farbenfrohen Entwürfe beeinflussten alle Gebiete des Bühnen- und Kostümdesigns. Besonders das Musiktheater profitierte von der dekorativen Arbeit moderner Künstler, was sich an den Arbeiten von Erté (für die Folies Bergère), Joseph Urban (für die Ziegfeld Follies in New York) und Claude Lovat-Fraser ablesen lässt, dessen Kulissen und Kostüme für The Beggar's Opera eine ganze Generation von britischen Bühnenbildnern beeinflusste. Das frühe 20. Jahrhundert brachte Bühnenbilder hervor, die mit den künstlerischen Strömungen der Moderne korrespondierten. In Deutschland stand das Bühnenbild unter dem Eindruck des Expressionismus, während in Russland der Konstruktivismus vorherrschend war. Hier benützte man Kulissen, die von der Maschinenwelt inspiriert waren. Der französische Theaterraum spiegelte den Einfluss von Dadaismus und Surrealismus wider. In den USA wurden die modernen Tendenzen in den zwanziger und dreißiger Jahren von Bühnenbildnern wie Robert Edmond Jones, Jo Mielziner, Lee Simonson, Norman Bel Geddes und Boris Aronson aufgenommen. Bühnenbild wurde nun auch als eigenständiges Fach an Universitäten und Kunstschulen gelehrt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde Casper Neher für seine Arbeit am Berliner Ensemble unter Bertolt Brecht weltberühmt. Seine antiillusionistisch-abstrahierenden Kulissen übten eine revolutionäre Wirkung aus. Von Brecht wiederum stammte der Versuch, die Bühnentechnik dem Publikum sichtbar zu machen. Der Engländer Sean Kenny arbeitete in London mit beweglichen Kulissen. Der Tschechoslowake Josef Svoboda führte die Projektionstechnik Erwin Piscators weiter. Im Bereich der Oper ragten in Italien die Arbeiten von Salvatore Fiume, Nicola Benois und Franco Zeffirelli heraus. Die fünfziger und sechziger Jahre waren durch ein Experimentieren auch mit neuen Materialien (etwa Glasfiber und Styropor) gekennzeichnet. Ralph Koltai etwa nutzte 1967 durchsichtige Kunststoffe für die Kulisse von Shakespeares As You Like It (Wie es Euch gefällt) am Old Vic in London. Metallarbeiter und Schweißer wurden neben den Schreinern die wichtigsten Handwerker der Bühnentechnik. In letzter Zeit spielen auch Ingenieure eine immer größere Rolle, besonders auf dem Gebiet der Musicals, wie man an Maria Bjornsons Entwürfen zum Phantom der Oper, und John Napiers Arbeit zu Miss Saigon bzw. Sunset Boulevard sehen kann. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« Jahren von Bühnenbildnern wie Robert Edmond Jones, Jo Mielziner, Lee Simonson, Norman Bel Geddes und Boris Aronson aufgenommen. Bühnenbild wurde nun auch als eigenständiges Fach an Universitäten und Kunstschulen gelehrt.

Nach dem 2.

Weltkrieg wurde Casper Neher für seine Arbeit am BerlinerEnsemble unter Bertolt Brecht weltberühmt.

Seine antiillusionistisch-abstrahierenden Kulissen übten eine revolutionäre Wirkung aus.

Von Brecht wiederum stammte derVersuch, die Bühnentechnik dem Publikum sichtbar zu machen.

Der Engländer Sean Kenny arbeitete in London mit beweglichen Kulissen.

Der Tschechoslowake JosefSvoboda führte die Projektionstechnik Erwin Piscators weiter.

Im Bereich der Oper ragten in Italien die Arbeiten von Salvatore Fiume, Nicola Benois und Franco Zeffirelliheraus. Die fünfziger und sechziger Jahre waren durch ein Experimentieren auch mit neuen Materialien (etwa Glasfiber und Styropor) gekennzeichnet.

Ralph Koltai etwa nutzte 1967durchsichtige Kunststoffe für die Kulisse von Shakespeares As You Like It (Wie es Euch gefällt) am Old Vic in London.

Metallarbeiter und Schweißer wurden neben den Schreinern die wichtigsten Handwerker der Bühnentechnik.

In letzter Zeit spielen auch Ingenieure eine immer größere Rolle, besonders auf dem Gebiet der Musicals, wieman an Maria Bjornsons Entwürfen zum Phantom der Oper, und John Napiers Arbeit zu Miss Saigon bzw.

Sunset Boulevard sehen kann. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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