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Che Guevara - Geschichte.

Publié le 15/06/2013

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Che Guevara - Geschichte. Che Guevara (1928-1967), lateinamerikanischer Revolutionär und Politiker. Ernesto Guevara de la Serna, genannt Che Guevara, wurde am 14. Juni 1928 als Sohn des Plantagenbesitzers Ernesto Guevara-Lynch und dessen Ehefrau Celia de la Serna in Rosario (Argentinien) geboren und hatte vier Geschwister. Im Alter von zwei Jahren bekam Ernesto Asthma, unter dem er lebenslang zu leiden hatte. Wegen des Asthmas siedelte die großbürgerlich-liberale Familie zunächst nach Alta Gracia und später nach Córdoba und Buenos Aires um. Schon in seiner Jugend las Guevara Texte von Marx, Engels und Freud und wurde beeinflusst von der Lyrik Pablo Nerudas. Nach seiner Schulzeit in Córdoba und Buenos Aires begann er 1946 in Buenos Aires ein Medizinstudium, das er 1953 abschloss. In den Jahren 1952 bis 1955 unternahm Guevara längere Reisen durch Lateinamerika bis hinauf nach Mexiko, wobei er, vor allem in Bolivien und Guatemala, in Kontakt mit den dortigen sozialrevolutionären Bewegungen kam und zeitweise als Arzt in Leprastationen arbeitete. In dieser Zeit entwickelte sich seine Überzeugung, dass die von den USA mitverursachte Massenarmut und Korruption in Lateinamerika nur durch eine gewaltsame Revolution beseitigt werden könne. Nach dem von den USA unterstützten Sturz der gemäßigt linken Regierung in Guatemala 1954 gelang Guevara die Flucht nach Mexiko, wo er als Krankenhausarzt arbeitete und 1955 Verbindung mit den exilkubanischen Revolutionären unter der Führung von Fidel Castro aufnahm. Er ließ sich zum Guerillakämpfer ausbilden und erhielt dabei seinen Beinamen ,,Che" (argentinisch für ,,Kumpel"). Im selben Jahr heiratete er die peruanische Kommunistin Hilda Gadea Acosta. Am 2./3. Dezember 1956 war Guevara einer der etwa 80 Guerilleros, die unter der Führung Fidel Castros mit dem Schiff Granma an der Südküste Kubas landeten, um das Regime des Diktators Fulgencio Batista zu stürzen. Die Guerillatruppe wurde von der kubanischen Armee fast vollständig aufgerieben; die wenigen Überlebenden, darunter Guevara, flüchteten in die Sierra Maestra. Dort gewannen sie innerhalb relativ kurzer Zeit die Unterstützung der Bevölkerung, so dass sie 1958 von Las Villas aus eine militärische Offensive gegen das Batista-Regime einleiten konnten. Guevara befehligte dabei die 8. Kolonne der Guerilla-Armee und zog nach der siegreichen Schlacht bei Santa Clara am 4. Januar 1959 in Havanna ein. Das Batista-Regime war gestürzt, Fidel Castro wurde neuer Staatschef, erklärte in einer feierlichen Ansprache Guevara zum ,,geborenen Kubaner" und ernannte ihn zunächst zum Präsidenten der kubanischen Nationalbank, ehe er ihm im Februar 1961 das Industrieministerium anvertraute. Als Industrieminister trieb Guevara die Enteignungs- und Verstaatlichungspolitik der Castro-Regierung maßgeblich voran und verknüpfte dies mit staatlichen Bildungs- und landwirtschaftlichen Reformen. Dadurch verschärfte sich der Konflikt mit den USA, die schon 1960 ein bis heute wirksames Handelsembargo über Kuba verhängt hatten. Die daraus resultierenden wirtschaftlichen Probleme und die von den USA unterstützte Invasion in der Schweinebucht 1961 trieben im weiteren Fortgang Kuba in die Arme der Sowjetunion, die versuchte, die kubanische Wirtschaft entgegen Guevaras Absichten wieder zu einer Zuckerrohr-Monokultur sowie zum Militärstützpunkt für ihre Raketen zu machen. Letzteres führte 1962 zur so genannten Kubakrise. 1964 gab Castro schließlich dem wirtschaftlichen Druck der Sowjetunion nach, verlagerte den Schwerpunkt der Wirtschaft wieder auf die Zuckerrohrproduktion und vertagte die von Guevara vorangetriebene und breit angelegte Industrialisierung ,,um mindestens zehn Jahre". Nach seiner Reise durch neun afrikanische und asiatische Staaten, darunter China, im Jahr 1965 resignierte Guevara offenbar gegenüber Castro, legte sein Amt als Industrieminister nieder und verschwand aus der politischen Öffentlichkeit - laut einem Brief an Castro vom 1. April 1965, ,,um mich einem neuen Gebiet im Kampf gegen den Imperialismus zuzuwenden". Gemeint war zu diesem Zeitpunkt der Kongo, wo sich Guevara in dem praktisch seit der Unabhängigkeit tobenden Bürgerkrieg den Anhängern des 1961 ermordeten, marxistisch orientierten Ministerpräsidenten Patrice Lumumba anschloss. Aber frustriert vom mangelnden Kampfgeist der LumumbaAnhänger (darunter der spätere Staatspräsident Laurent Kabila), brach Guevara im November 1966 mit einer kleinen Gruppe von Guerilleros nach Bolivien auf, in der Hoffnung, dort die Massen der verarmten Landarbeiter und der Bergleute in den Zinnminen zum revolutionären Aufstand bewegen zu können. Aber der Versuch, in Bolivien ein zweites Kuba zu schaffen, scheiterte kläglich wegen mangelnder Unterstützung seitens der Bevölkerung und Verrats aus den eigenen Reihen. Guevaras Guerillatruppe blieb verschwindend klein, das Aufgebot der bolivianischen Armee gegen ihn war dafür umso größer: Am Ende hatte sie 20 000 Mann bei der Treibjagd gegen Guevara im Einsatz. Am 10. Oktober 1967 gab ein Oberst Zenteno bekannt, Guevara sei während eines Gefechts nahe dem Städtchen La Higuera ,,gefallen". In Wahrheit jedoch wurde er nach seiner Gefangennahme regelrecht exekutiert, an den Kufen eines Militärhubschraubers nach Vallegrande transportiert, kurz Reportern aus aller Welt präsentiert und anschließend an lange Zeit unbekanntem Ort verscharrt - nämlich unter der Landepiste des späteren Flughafens von Vallegrande. Erst am 1. Juli 1997 wurden Guevaras sterbliche Überreste wieder entdeckt und auf Drängen Kubas nach Havanna überführt. Von dort wurden sie in ein ihm zu Ehren erbautes Mausoleum in Santa Clara gebracht, wo Guevara fast vier Jahrzehnte zuvor den entscheidenden Sieg über das Batista-Regime errungen hatte. Bei seinem Tod hinterließ Guevara neben seiner Tochter Hildita aus seiner Ehe mit Hilda Gadea Acosta noch vier weitere Kinder aus seiner 1959 mit Aleida March geschlossenen Ehe. Schon zu Lebzeiten war Guevara wegen seines konsequenten Kampfes gegen Imperialismus, Neokolonialismus und wegen seines Nonkonformismus gegenüber dem Realsozialismus sowjetischer Prägung weltweit Legende, Mythos, Idol und Ikone. Jean-Paul Sartre hat ihn ,,die reinste Seele des 20. Jahrhunderts" genannt, und einer seiner zahlreichen Biographen, Jorge G. Castañeda, hat über ihn geschrieben: ,,Ernesto Guevara füllte die sozialen Utopien und Träume einer ganzen Generation mit Leben, er verkörperte, auf eine fast mystische Weise, den Geist seiner Epoche. Ein anderer hätte in den sanften und doch zornigen Sechzigern wohl kaum eine Spur hinterlassen. In einer weniger turbulenten und idealistischen Zeit wäre Che Guevara unbeachtet geblieben. Che Guevara hat hauptsächlich dank der Generation, die er inspirierte, als einmalige und denkwürdige Gestalt überlebt. Seine Bedeutung ist keine Folge seiner Taten oder Ideen, sondern seiner fast vollkommenen Verschmelzung mit einer historischen Epoche." Noch heute ist Che Guevara weltweit Idol und Ikone; das berühmte, christusartige Foto Che Guevaras, das der kubanische Photograph Alberto Korda 1960 eher zufällig schoss, ist nach wie vor auf Abertausenden von Postern, Postkarten, T-Shirts und sogar auf einer Zigarettenmarke abgebildet. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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