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Doris Lessing (Sprache & Litteratur).

Publié le 12/06/2013

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Doris Lessing (Sprache & Litteratur). Doris Lessing, geborene Doris May Taylor, (*1919), britische Schriftstellerin. Sie gilt als eine der bedeutendsten Romanschriftstellerinnen der englischen Literatur im 20. Jahrhundert. 2007 wurde sie mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Lessing wurde am 22. Oktober 1919 als Tochter eines britischen Kolonialoffiziers und einer Krankenschwester in Kermanschah (Iran) geboren. 1922 kehrte die Familie vorübergehend nach England zurück, 1924 übersiedelte sie in den Süden Rhodesiens (heute Simbabwe), wo die Eltern eine Maisfarm betrieben, die allerdings den erhofften Wohlstand nicht erbrachte, so dass Lessing in eher kargen Verhältnissen aufwuchs. Im Alter von 14 Jahren brach sie die Schule ab und verdiente ihren Lebensunterhalt u. a. als Kindermädchen, Telefonistin und Schreibkraft. 1939 heiratete Lessing den Kolonialoffizier Frank Charles Wisdom, von dem sie 1943 geschieden wurde. In zweiter Ehe lebte sie ab 1944 mit dem jüdisch-deutschen Kommunisten Gottfried Lessing zusammen; durch diese Heirat wurde sie Schwägerin von Klaus Gysi (dessen Frau und Gottfried Lessing waren Geschwister) und somit später Tante von Gregor Gysi. 1949 wurde auch diese Ehe geschieden; Lessing teilte jedoch die politische Gesinnung ihres Exmannes auch über die Scheidung hinaus und behielt dessen Namen. 1949 übersiedelte Lessing nach England, wo sie sich zeitweilig in der KP engagierte; erst nach dem sowjetischen Einmarsch in Ungarn 1956 (siehe ungarischer Volksaufstand) distanzierte sie sich vom Kommunismus. 1950 gelang Lessing mit ihrem Debütroman The Grass Is Singing (1950; Afrikanische Tragödie), der eine verbotene schwarz-weiße Liebe in Südafrika zum Thema hat, der Durchbruch als Autorin. Bestimmend für Lessings selbstanalytische Literatur ist das dezidierte Interesse der Autorin an der Psychologie. So handeln viele Werke vom Verhältnis zwischen Herrschenden und Beherrschten, insbesondere vom alltäglichen Leben und den inneren Befindlichkeiten sensibler Frauen in einer männerdominierten Welt. Dies gilt etwa für den fünfbändigen Romanzyklus Children of Violence (Kinder der Gewalt) mit den Teilen Martha Quest (1952; Martha Quest), A Proper Marriage (1954; Eine richtige Ehe), A Ripple from the Storm (1958; Sturmzeichen), Landlocked (1965; Landumschlossen) und The Four-Gated City (1969; Die viertorige Stadt), einen größtenteils autobiographischen Bericht um die Protagonistin Martha Quest. Zu internationalem Ruhm kam Lessing mit dem Roman The Golden Notebook (1962; Das goldene Notizbuch), der ihr berühmtestes Werk ist. Aufgrund seines experimentellen Stils, seiner Erforschung des Ichs und dem Thema weiblicher Identitätsfindung avancierte er zu einem Klassiker der Frauenliteratur und brachte Lessing nach 1968 den Ruf einer Protagonistin des Feminismus ein, gegen den sie sich jedoch immer wehrte. Anfang der siebziger Jahre wandte sich Lessing der islamisch-sufistischen Mystik zu, die in einer von ihr ,,inner space fiction" genannten Schreibweise ihren literarischen Ausdruck fand. Werke dieser den menschlichen ,,Weltinnenraum" erforschenden Schaffensperiode sind die Romane Briefing for a Descent into Hell (1971; Anweisung für einen Abstieg zur Hölle) und The Memoirs of a Survivor (1974; Die Memoiren einer Überlebenden) sowie der umfangreiche Sciencefiction-Romanzyklus Canopus in Argos: Archives 1-5 (Canopus in Argos: Archive 1-5), eine in ferner Zukunft in fiktiven Sternenreichen angesiedelte parabelartige Allegorie auf die Menschheitsgeschichte, bestehend aus den fünf Romanen Shikasta (1979; Shikasta), The Marriages Between Zones Three, Four and Five (1980; Die Ehen zwischen den Zonen Drei, Vier und Fünf), The Sirian Experiments (1981; Die sirianischen Versuche), The Making of the Representative from Planet 8 (1982; Die Entstehung des Repräsentanten von Planet 8) und Documents Relating to the Sentimental Agents (1983; Die sentimentalen Agenten im Reich Volyen). Nach Abschluss dieser Reihe fand Lessing zu einem realistischen Stil und zu in der Gegenwart angesiedelten Themen zurück. Seit dieser Zeit veröffentlicht sie fast jährlich einen Roman. Aufsehen erregte sie mit dem unter dem Pseudonym Jane Somers verfassten Roman The Diary of a Good Neighbour (1983; Das Tagebuch der Jane Somers), da dieser von mehreren Verlagen, auch ihrem eigenen, abgelehnt wurde, bis Lessing ihre Autorschaft enthüllte. Eine Fortsetzung erschien unter dem Titel If the Old Could... (1984; Die Liebesgeschichte der Jane Somers). Große Aufmerksamkeit erhielt sie auch für die bislang zwei Bände ihrer Autobiographie, Under My Skin (1995; Unter der Haut) und Walking in the Shade (1997; Schritte im Schatten). Weitere bedeutende Romane Lessings seit den achtziger Jahren sind The Good Terrorist (1985; Die Terroristin), The Fifth Child (1988; Das fünfte Kind), Love, Again (1996; Und wieder die Liebe), Mara and Dann (1999; Mara und Dann), Ben, in the World (2000; Ben in der Welt, der Fortsetzungsband von Das fünfte Kind), The Sweetest Dream (2001; Ein süßer Traum) und The Story of General Dann and Mara's Daughter, Griot and the Snow Dog (2005; Die Geschichte von General Dann und Maras Tochter, von Griot und dem Schneehund, eine Fortsetzung von Mara und Dann). 2007 wurde Doris Lessing mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Das Nobel-Komitee würdigte die Schriftstellerin ,,als Epikerin weiblicher Erfahrung, die sich mit Skepsis, Leidenschaft und visionärer Kraft eine zersplitterte Zivilisation zur Prüfung vorgenommen hat". Von der Literaturkritik wurde diese Entscheidung überwiegend mit Skepsis aufgenommen. Zu Lessings weiteren Literaturpreisen gehören der Prix Medicis Étranger (1976), der Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur (1981), der Literaturpreis des britischen Buchhandelskonzerns W. H. Smith (1986) und der Internationale Preis von Katalonien (1999). Verfasst von: Thomas Köster Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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