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Eritrea - geographie.

Publié le 06/06/2013

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Eritrea - geographie. 1 EINLEITUNG Eritrea, Staat in Afrika, im Osten begrenzt durch das Rote Meer, im Südosten durch Dschibuti, im Süden und Westen durch Äthiopien und im Norden und Nordwesten durch die Republik Sudan. Die Geschichte Eritreas ist eng mit der Geschichte Äthiopiens verbunden. Nach der Annexion Eritreas durch Äthiopien 1962 kam es zu einem langwierigen Krieg, der 1993 zur Unabhängigkeit Eritreas führte. Eritrea hat eine Fläche von 121 144 Quadratkilometern. Die Hauptstadt ist Asmara. 2 LAND 2.1 Physische Geographie Eritrea grenzt auf einer Länge von 2 234 Kilometern an das Rote Meer, das dem Land auch seinen Namen gegeben hat (griechisch erythros: rot). Im Westen steigt die Küstenebene steil zum Äthiopischen Hochland auf, das zwischen 1 830 und 2 440 Metern liegt. Eine Vielzahl von Flüssen entwässert die Hochebene. Die Flüsse Gash (oder Mereb), Baraka und Anseba fließen nach Westen zum Sudan; Falkat, Laba und Alighede aus dem nördlichen Bergland münden in das Rote Meer. Das Land besitzt wertvolle Kalivorkommen und möglicherweise Gold, Eisen und Erdöl. 2.2 Flora und Fauna In der bis zu 50 Kilometer breiten, trockenen und heißen Küstenebene Eritreas dominieren weitgehend vegetationslose Wüsten sowie Dornstrauchsavannen; im unmittelbaren Küstenbereich gedeihen Mangroven. Zum Landesinneren hin schließen sich semiaride Steppen und Savannen an, in denen Akazien und sukkulente Pflanzen wie Aloearten vorkommen, zum Teil bestehen hier Trockenwälder mit Tamarisken und Wacholder. Im zentralen, klimatisch gemäßigten und relativ feuchten Hochland gibt es grasreiche laubabwerfende Wälder mit Flügelnuss-Arten (Holzgewächsen der Gattung Combretum). Viele der Hochlandwälder wurden zur Brennstoffgewinnung abgeholzt. Nur noch 13,2 Prozent (2005) der Gesamtfläche Eritreas sind bewaldet. In Eritrea wurden 112 Arten von Säugetieren nachgewiesen und 138 Brutvogelarten. Zur Säugetierfauna gehören Großraubtiere wie Löwen, Leoparden, Schakale und Hyänen, außerdem Huftiere wie Kudus, Spießböcke und Wildesel; Primaten sind durch Mantelpaviane und Meerkatzen repräsentiert. In den Gewässern um den DahlakArchipel leben Dugongs. Zur Vogelwelt gehören Flamingos, Pelikane, Löffler, Ibisse, Reiher, Webervögel, Nektarvögel und Strauße. 3 BEVÖLKERUNG Die Einwohnerzahl beträgt 5,03 Millionen (2008). Das entspricht einer Bevölkerungsdichte von 41 Einwohnern pro Quadratkilometer. Insgesamt liegt die Bevölkerungswachstumsrate bei 2,5 Prozent (2008). Zu den wichtigen Städten zählen Asmara (564 000 Einwohner), die Hafenstädte Massawa (39 100) und ?seb sowie Keren, Nakfa, ?k'ordat und Teseney. Die Amtssprachen sind Arabisch und Tigrinya, eine südsemitische Sprache, die eng mit dem Ge'ez verwandt ist. Die Bevölkerung Eritreas ist überaus heterogen zusammengesetzt. Annähernd die Hälfte der Einwohner sind Tigrinya, zweitstärkste ethnische Gruppe sind die Tigre (etwa 30 Prozent der Gesamtbevölkerung). Die Saho (etwa 5 Prozent) leben in der Nähe von Massawa und in den Randgebieten der Küstenebene. Vorwiegend im Südosten der Küstenebene und auf dem Dahlak-Archipel leben die Afar (5 Prozent). Immer noch leben viele Flüchtlinge aus Eritrea in der Republik Sudan. Verstärkt wurde die Flüchtlingswelle durch die Hungerkatastrophen der siebziger und achtziger Jahre. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 60 Jahren (2008). Es besteht eine Schulpflicht von 7 Jahren, doch nur 70 Prozent der Jungen und 57 Prozent der Mädchen können dieser nachkommen (2002-2003). Etwa 50 Prozent der Menschen sind Christen, die andere Hälfte sind Muslime. Zu den Feiertagen Eritreas gehören als christliche Feiertage Weihnachten, das die Eritreer am 7. Januar feiern, Timket, die Taufe Jesu (ebenfalls im Januar), Ostern und Meskel (Ende September) zu Ehren der heiligen Helena. Am Ende des heiligen Fastenmonats Ramadan feiern die Muslime das Fest Eid el Fitr. 40 Tage später ehren sie mit dem Feiertag Eid el Adha das Ende der jährlichen Wallfahrt nach Mekka. 4 VERWALTUNG Seit der Unabhängigkeit am 24. Mai 1993 wird Eritrea von Übergangsinstitutionen verwaltet und regiert, obwohl 1997 eine neue Verfassung verabschiedet wurde; diese Verfassung trat jedoch nicht in Kraft. 4.1 Exekutive Eritrea hat seit 1993 eine Übergangsregierung. Der eigentliche Machthaber ist der Staatspräsident, der als Staatsoberhaupt und zugleich als Regierungschef fungiert sowie den Vorsitz in der Nationalversammlung (National Assembly) führt, die ihn 1993 offiziell wählte. Sein Kabinett, Staatsrat (State Council) genannt, ist mit den wichtigsten politischen Figuren des Landes besetzt, die allesamt der Volksfront für Demokratie und Gerechtigkeit (People's Front for Democracy and Justice, PFDJ) angehören, die sich nach der Unabhängigkeit als politischer Arm der Befreiungsbewegung Eritreische Volksbefreiungsfront (Eritrean People's Liberation Front, EPLF) formiert hatte. 4.2 Legislative Die gesetzgebende Gewalt liegt bei der aus einer Kammer bestehenden Nationalversammlung, bei der es sich nach wie vor um ein Übergangsparlament handelt. Sie setzte sich ursprünglich aus 75 Mitgliedern des Zentralrats der PFDJ, 60 ausgewählten Vertretern der Provinzparteien und 15 Vertretern der Auslandseritreer zusammen. 4.3 Judikative Teilweise zwar revidiert, basiert die Rechtsprechung in Eritrea noch immer in erster Linie auf dem Äthiopischen Gesetzbuch von 1957. Ein neues Zivil-, Wirtschafts- und Strafrecht lässt noch immer auf sich warten. Höchste Instanz der Rechtsprechung ist der Oberste Gerichtshof. Diesem untergeordnet existieren Gerichte auf lokaler, regionaler und kommunaler Ebene, wo insbesondere bei zivilrechtlichen Auseinandersetzungen nach wie vor traditionelle Arten der Konfliktregelung auf der Grundlage von Gewohnheitsrecht oder der islamischen Scharia zur Anwendung kommen. 4.4 Verwaltungsstruktur Eritrea gliedert sich in sechs Regionen (Zoba), die über eigene Provinzverwaltungen verfügen: Anseba, Debub, Debubawi Keyih Bahri, Gash Barka, Maakel und Semenawi Keyih Bahri. 5 WIRTSCHAFT Traditionell hat die Landwirtschaft große Bedeutung; wichtigste Anbauprodukte sind Tabak, Getreide, Kaffee und Baumwolle. Allerdings ist Ackerbau bzw. der ganzjährige Anbau von Nutzpflanzen lediglich auf 5,6 Prozent (2003) der Landesfläche möglich. Während der Herrschaft der Italiener und Briten im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde in der Umgebung von Asmara und Massawa Industrie angesiedelt. Die Annexion des Landes durch Äthiopien im Jahr 1962 hemmte die industrielle Entwicklung. Viele Betriebe wurden geschlossen und nach Äthiopien verlegt. Die Wirtschaft Eritreas wurde durch Dürrekatastrophen, Hungersnöte und den Krieg mit Äthiopien schwer geschädigt. Als das Land 1993 seine Unabhängigkeit erklärte, war ein großer Teil der Betriebe zerstört und die Infrastruktur stark beeinträchtigt. Ungefähr 75 Prozent der Einwohner waren trotz guter Ernten 1991 und 1992 auf die Versorgung mit Nahrungsmitteln durch Hilfsorganisationen angewiesen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 1 085 Millionen US-Dollar (2006; Dienstleistungen 59,5 Prozent, Industrie 23 Prozent, Landwirtschaft 17,5 Prozent); daraus ergibt sich ein BIP pro Einwohner von 231,20 US-Dollar. In Asmara gibt es einen internationalen Flughafen. 6 GESCHICHTE Die Geschichte Eritreas ist eng mit der Äthiopiens verbunden. Zusammen mit Tigray bildete es über zwei Jahrtausende das historische Kerngebiet Abessiniens am Horn von Afrika, das im 4. Jahrhundert v. Chr. zum Königreich von Aksum gehörte. Während sich jedoch der Rest der Bevölkerung zum Christentum bekannte, wurde Eritrea im Zuge der ersten arabischen Eroberungen im 7. Jahrhundert größtenteils muslimisch. 6.1 Kolonialzeit Während das Hochland um Asmara unter äthiopischer Herrschaft stand, fiel die Küstenregion der Kolonialmacht Italien in die Hände, die dort 1890 die Kolonie Eritrea errichtete. Die Kolonie diente Italien sowohl im Krieg gegen Äthiopien von 1895/96 als auch bei der Eroberung Äthiopiens durch die Faschisten 1935/36 ( siehe Abessinienkrieg) als Ausgangsbasis, wobei beide Male auch einheimische eritreische Kolonialtruppen zum Einsatz kamen. Während des 2. Weltkrieges 1941 von den Engländern befreit und zum britischen Protektorat erklärt, wurde Eritrea 1952 auf Beschluss der Vereinten Nationen (UN) als autonome Einheit in eine Föderation mit Äthiopien überführt. Jedoch untergrub Äthiopien die völkerrechtlich zugesicherte Autonomie Eritreas, ,,äthiopisierte" das Land und provozierte damit in Eritrea wachsenden Widerstand und die Entstehung von Befreiungsbewegungen, deren wichtigste zunächst die muslimisch dominierte Eritreische Befreiungsfront ( Eritrean Liberation Front, ELF) war. Angesichts des zunehmenden Widerstands verleibte sich Äthiopien 1962 Eritrea als 14. Provinz ein. 6.2 Äthiopische Annexion und Befreiungskrieg Diese Annexion wurde zum Auslöser eines drei Jahrzehnte lang andauernden Guerillakrieges, der zunächst von der ELF geführt wurde. 1973 ging aus einer Abspaltung die laizistisch und marxistisch orientierte Eritreische Volksbefreiungsfront (Eritrean People's Liberation Front, EPLF) hervor, die fortan in vorderster Linie gegen die äthiopischen Regierungstruppen kämpfte. Äthiopien auf der anderen Seite intensivierte nach dem Sturz von Kaiser Haile Selassie 1974 den Kampf gegen die Befreiungsbewegung noch. Erst das Ende des Kalten Krieges und die daraus resultierende Verringerung der Militär- und Wirtschaftshilfe, die die Sowjetunion ab 1977 dem marxistischen Regime von Mengistu Haile Mariam zukommen ließ, brachten Äthiopien, das inzwischen in einen Mehrfrontenkrieg (neben Eritrea in Tigray und Ogaden) verwickelt war, in Bedrängnis. 1990 brachte die EPLF im Verein mit den Separatisten der Tigrayischen Volksbefreiungsfront ( Tigray People's Liberation Front, TPLF) in Äthiopien die nördlichen Provinzen unter ihre Kontrolle und eroberte 1991 in einer gemeinsamen Offensive die Hauptstadt Addis Abeba, womit das Mengistu-Regime endgültig geschlagen war. 6.3 Unabhängigkeit und Staatsbildung Nach Ende des Unabhängigkeitskrieges gegen Äthiopien übernahm 1991 die EPLF, die sich ab Mitte der achtziger Jahre gegen die rivalisierende ELF durchgesetzt hatte, die Macht in Eritrea, erklärte sich aber bereit, zur Frage der staatlichen Souveränität ein Referendum abzuhalten und stellte eine Demokratisierung des Landes in Aussicht. In der Volksabstimmung, die im April 1993 abgehalten wurde, sprach sich die Bevölkerung mit überwältigender Mehrheit für die Unabhängigkeit aus, die am 24. Mai 1993 mit der Ausrufung der Republik in Kraft trat. Zugleich wählte die provisorische Nationalversammlung den EPLF-Generalsekretär Isayas Afewerki zum Staats- und Regierungschef. Seit der Unabhängigkeit wird das gesamte politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Leben des Landes von der Einheitspartei Volksfront für Demokratie und Gerechtigkeit (People's Front for Democracy and Justice, PFDJ) beherrscht, dem politischen Arm der Befreiungsbewegung EPLF; eine Opposition existiert allenfalls innerhalb der PFDJ. 1997 wurde eine neue Verfassung ratifiziert, die allerdings nie in Kraft trat; Ende 2001 angekündigte Parlamentswahlen wurden auf unbestimmte Zeit verschoben. 6.4 Grenzkonflikte 1995 kam es zu einem bewaffneten Konflikt mit dem Jemen um die Inselgruppe Hanish im Roten Meer, der vom Internationalen Gerichtshof der Vereinten Nationen 1996 zugunsten des Jemen beigelegt werden konnte. Wachsende wirtschafts- und finanzpolitische Spannungen (Eritrea hatte 1997 die Währungsunion mit Äthiopien aufgekündigt und den Nakfa als eigene Währung eingeführt) sowie beiderseitige Gebietsansprüche eskalierten 1998 in einem opferreichen Grenzkrieg mit Äthiopien, der Millionen Menschen in die Flucht trieb. Im Juni 2000 akzeptierten beide Parteien ein von der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) vermitteltes Abkommen, das eine entmilitarisierte Pufferzone im Grenzgebiet vorsah, die von Friedenstruppen im Rahmen der United Nations Mission in Ethiopia and Eritrea (UNMEE) gesichert wird. Ein im Dezember 2000 geschlossener Friedensvertrag sah u. a. die Einsetzung einer unabhängigen Grenzkommission vor, die im April 2002 den Grenzverlauf festlegte; Äthiopien hat die Entscheidung der Grenzkommission allerdings bisher nicht akzeptiert. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« Eritrea gliedert sich in sechs Regionen (Zoba), die über eigene Provinzverwaltungen verfügen: Anseba, Debub, Debubawi Keyih Bahri, Gash Barka, Maakel und Semenawi Keyih Bahri. 5 WIRTSCHAFT Traditionell hat die Landwirtschaft große Bedeutung; wichtigste Anbauprodukte sind Tabak, Getreide, Kaffee und Baumwolle.

Allerdings ist Ackerbau bzw.

der ganzjährigeAnbau von Nutzpflanzen lediglich auf 5,6 Prozent (2003) der Landesfläche möglich.

Während der Herrschaft der Italiener und Briten im 19.

und frühen 20.

Jahrhundertwurde in der Umgebung von Asmara und Massawa Industrie angesiedelt.

Die Annexion des Landes durch Äthiopien im Jahr 1962 hemmte die industrielle Entwicklung.

VieleBetriebe wurden geschlossen und nach Äthiopien verlegt. Die Wirtschaft Eritreas wurde durch Dürrekatastrophen, Hungersnöte und den Krieg mit Äthiopien schwer geschädigt.

Als das Land 1993 seine Unabhängigkeit erklärte, warein großer Teil der Betriebe zerstört und die Infrastruktur stark beeinträchtigt.

Ungefähr 75 Prozent der Einwohner waren trotz guter Ernten 1991 und 1992 auf dieVersorgung mit Nahrungsmitteln durch Hilfsorganisationen angewiesen.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 1 085 Millionen US-Dollar (2006; Dienstleistungen59,5 Prozent, Industrie 23 Prozent, Landwirtschaft 17,5 Prozent); daraus ergibt sich ein BIP pro Einwohner von 231,20 US-Dollar. In Asmara gibt es einen internationalen Flughafen. 6 GESCHICHTE Die Geschichte Eritreas ist eng mit der Äthiopiens verbunden.

Zusammen mit Tigray bildete es über zwei Jahrtausende das historische Kerngebiet Abessiniens am Horn vonAfrika, das im 4.

Jahrhundert v.

Chr.

zum Königreich von Aksum gehörte.

Während sich jedoch der Rest der Bevölkerung zum Christentum bekannte, wurde Eritrea im Zugeder ersten arabischen Eroberungen im 7.

Jahrhundert größtenteils muslimisch. 6.1 Kolonialzeit Während das Hochland um Asmara unter äthiopischer Herrschaft stand, fiel die Küstenregion der Kolonialmacht Italien in die Hände, die dort 1890 die Kolonie Eritreaerrichtete.

Die Kolonie diente Italien sowohl im Krieg gegen Äthiopien von 1895/96 als auch bei der Eroberung Äthiopiens durch die Faschisten 1935/36 ( siehe Abessinienkrieg) als Ausgangsbasis, wobei beide Male auch einheimische eritreische Kolonialtruppen zum Einsatz kamen.

Während des 2.

Weltkrieges 1941 von denEngländern befreit und zum britischen Protektorat erklärt, wurde Eritrea 1952 auf Beschluss der Vereinten Nationen (UN) als autonome Einheit in eine Föderation mitÄthiopien überführt.

Jedoch untergrub Äthiopien die völkerrechtlich zugesicherte Autonomie Eritreas, „äthiopisierte” das Land und provozierte damit in Eritrea wachsendenWiderstand und die Entstehung von Befreiungsbewegungen, deren wichtigste zunächst die muslimisch dominierte Eritreische Befreiungsfront ( Eritrean Liberation Front, ELF) war.

Angesichts des zunehmenden Widerstands verleibte sich Äthiopien 1962 Eritrea als 14.

Provinz ein. 6.2 Äthiopische Annexion und Befreiungskrieg Diese Annexion wurde zum Auslöser eines drei Jahrzehnte lang andauernden Guerillakrieges, der zunächst von der ELF geführt wurde.

1973 ging aus einer Abspaltung dielaizistisch und marxistisch orientierte Eritreische Volksbefreiungsfront ( Eritrean People’s Liberation Front, EPLF) hervor, die fortan in vorderster Linie gegen die äthiopischen Regierungstruppen kämpfte.

Äthiopien auf der anderen Seite intensivierte nach dem Sturz von Kaiser Haile Selassie 1974 den Kampf gegen die Befreiungsbewegung noch.Erst das Ende des Kalten Krieges und die daraus resultierende Verringerung der Militär- und Wirtschaftshilfe, die die Sowjetunion ab 1977 dem marxistischen Regime vonMengistu Haile Mariam zukommen ließ, brachten Äthiopien, das inzwischen in einen Mehrfrontenkrieg (neben Eritrea in Tigray und Ogaden) verwickelt war, in Bedrängnis.1990 brachte die EPLF im Verein mit den Separatisten der Tigrayischen Volksbefreiungsfront ( Tigray People’s Liberation Front, TPLF) in Äthiopien die nördlichen Provinzen unter ihre Kontrolle und eroberte 1991 in einer gemeinsamen Offensive die Hauptstadt Addis Abeba, womit das Mengistu-Regime endgültig geschlagen war. 6.3 Unabhängigkeit und Staatsbildung Nach Ende des Unabhängigkeitskrieges gegen Äthiopien übernahm 1991 die EPLF, die sich ab Mitte der achtziger Jahre gegen die rivalisierende ELF durchgesetzt hatte, dieMacht in Eritrea, erklärte sich aber bereit, zur Frage der staatlichen Souveränität ein Referendum abzuhalten und stellte eine Demokratisierung des Landes in Aussicht.

Inder Volksabstimmung, die im April 1993 abgehalten wurde, sprach sich die Bevölkerung mit überwältigender Mehrheit für die Unabhängigkeit aus, die am 24.

Mai 1993 mitder Ausrufung der Republik in Kraft trat.

Zugleich wählte die provisorische Nationalversammlung den EPLF-Generalsekretär Isayas Afewerki zum Staats- undRegierungschef.

Seit der Unabhängigkeit wird das gesamte politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Leben des Landes von der Einheitspartei Volksfront fürDemokratie und Gerechtigkeit ( People’s Front for Democracy and Justice, PFDJ) beherrscht, dem politischen Arm der Befreiungsbewegung EPLF; eine Opposition existiert allenfalls innerhalb der PFDJ.

1997 wurde eine neue Verfassung ratifiziert, die allerdings nie in Kraft trat; Ende 2001 angekündigte Parlamentswahlen wurden aufunbestimmte Zeit verschoben. 6.4 Grenzkonflikte 1995 kam es zu einem bewaffneten Konflikt mit dem Jemen um die Inselgruppe Hanish im Roten Meer, der vom Internationalen Gerichtshof der Vereinten Nationen 1996zugunsten des Jemen beigelegt werden konnte.

Wachsende wirtschafts- und finanzpolitische Spannungen (Eritrea hatte 1997 die Währungsunion mit Äthiopien aufgekündigtund den Nakfa als eigene Währung eingeführt) sowie beiderseitige Gebietsansprüche eskalierten 1998 in einem opferreichen Grenzkrieg mit Äthiopien, der MillionenMenschen in die Flucht trieb.

Im Juni 2000 akzeptierten beide Parteien ein von der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) vermitteltes Abkommen, das eineentmilitarisierte Pufferzone im Grenzgebiet vorsah, die von Friedenstruppen im Rahmen der United Nations Mission in Ethiopia and Eritrea (UNMEE) gesichert wird.

Ein im Dezember 2000 geschlossener Friedensvertrag sah u.

a.

die Einsetzung einer unabhängigen Grenzkommission vor, die im April 2002 den Grenzverlauf festlegte; Äthiopienhat die Entscheidung der Grenzkommission allerdings bisher nicht akzeptiert. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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