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Franz Kafka (Sprache & Litteratur).

Publié le 12/06/2013

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Franz Kafka (Sprache & Litteratur). 1 EINLEITUNG Franz Kafka (1883-1924), österreichischer Schriftsteller. Mit seiner einzigartigen Darstellung des ausweglos in unüberschaubaren und bedrohlichen Lebensverhältnissen gefangenen Menschen wurde er zu einem der bedeutendsten Prosaschriftsteller der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts. Kafka wurde am 3. Juli 1883 in Prag geboren, der Hauptstadt Böhmens, das damals zur Österreichisch-Ungarischen Monarchie gehörte. Sein ursprünglich aus bescheidenen Verhältnissen stammender Vater war ein jüdischer Galanteriewarenhändler, der aus der Provinz nach Prag gekommen war und sich den ökonomischen und sozialen Aufstieg hart erarbeitet hatte. Seine Mutter, die sich ganz ihrem Ehemann unterordnete, stammte aus einer gebildeten gutbürgerlichen deutsch-jüdischen Familie. Franz Kafka war das älteste von sechs Kindern, wobei zwei Brüder jung starben und nur die drei Schwestern Elli, Valli und Ottla das Erwachsenenalter erreichten. Wie etwa für 10 Prozent der Prager Bevölkerung war Kafkas Muttersprache Deutsch, er beherrschte aber auch die tschechische Sprache. Kafkas Kindheit, während der die zunehmend wohlhabende Familie mehrfach innerhalb Prags umzog, war vor allem von seinem Leiden unter dem als übermächtig erfahrenen strengen Vater geprägt, der dem Sohn keine emotionale Zuwendung zukommen ließ und auch keinerlei Verständnis für seine Sensibilität aufbrachte. Die Erziehung der Kinder überließen die hauptsächlich mit der Vergrößerung des Geschäfts befassten Eltern ohnehin Dritten, einem Kindermädchen und später einer französischen Gouvernante. 1889 wurde der junge Kafka auf die Deutsche Knabenschule am Fleischmarkt geschickt, ab 1893 besuchte er das Altstädter Deutsche Gymnasium, das er als guter und fleißiger, aber sehr in sich zurückgezogener, kontaktscheuer Schüler absolvierte. Noch während der Schulzeit begann er zu schreiben, für ihn ein Ausweg aus der unglücklichen, von Furcht vor dem dominanten Vater gezeichneten Familienwelt; diese Frühwerke wurden später von ihm vernichtet. Nach dem Abitur 1901 nahm Kafka im Sommer desselben Jahres ein Studium der Germanistik an der deutschen Karl-Ferdinands-Universität in Prag auf. Er lebte weiterhin im Elternhaus; sein von Angst und Unterwerfung geprägtes, gespaltenes Verhältnis zum Vater sollte es ihm erst 1914 - im Alter von 31 Jahren - gestatten, sich etwas aus der familiären Verstrickung zu lösen und ein eigenes Zimmer außerhalb der elterlichen Wohnung zu beziehen. Das Germanistik-Studium brach er nach kurzer Zeit ab und studierte stattdessen, sich dem Willen des Vaters beugend, Jura. Dieses Studium betrieb er ohne größere Leidenschaft, brachte es aber zu Ende und schloss es 1906 mit der Promotion ab. Während seines Studiums folgte Kafka weiterhin seinem Interesse für Literatur und näherte sich durch den Besuch von literarischen Salons der Prager Literatenszene an. Daraus resultierten Bekanntschaften mit Schriftstellern wie Gustav Meyrink oder Hugo Salus. Bei einer dieser Gelegenheiten lernte er 1902 den jungen Schriftsteller Max Brod kennen, mit dem ihn fortan eine lebenslange tiefe Freundschaft verbinden sollte. Brod ermutigte den von starken Selbstzweifeln geplagten Kafka zum Schreiben, und so entstand 1904/05 das früheste erhaltene literarische Werk, die Novelle Beschreibung eines Kampfes. Weitere Arbeiten aus dieser Zeit wurden von Kafka später verbrannt und sind daher nicht erhalten. Nach dem Studium absolvierte Kafka das vorgeschriebene einjährige Referendariat beim Landgericht Prag (bis September 1907), anschließend trat er als Aushilfsversicherungsjurist in die Prager Filiale der Triester Versicherungsgesellschaft Assicurazioni Generali ein, die er aber wegen ungünstiger Arbeitsbedingungen bald wieder verließ. Im Juli 1908 fand er eine Stelle als Aushilfsbeamter bei der Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt des Königreiches Böhmen, wo er Anspruchsforderungen Geschädigter möglichst abzuweisen hatte; im Rahmen dieser Tätigkeit verfasste er auch mehrere Schriften zur Unfallverhütung. Bis zu seiner krankheitsbedingten Pensionierung 1922 war Kafka in der Versicherungsgesellschaft tätig und stieg während dieser 14 Jahre durch mehrere Beförderungen zum Obersekretär auf. Obwohl er seine Arbeit gewissenhaft und zuverlässig versah, empfand er die Stunden im Büro zeitlebens als Belastung und litt unter der monotonen Arbeit, die ihm Zeit und Kraft für seinen eigentlichen Lebensinhalt, das Schreiben, raubte. Kafka schrieb, immer wieder ermuntert durch seinen Freund Brod, vorwiegend nachts. 1907 entstand das Romanfragment Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande; 1908 wurden die ersten Arbeiten Kafkas, acht Prosastücke, in der Münchner Literaturzeitschrift Hyperion veröffentlicht. 1910 folgte die Veröffentlichung von fünf Prosaarbeiten in der Prager Literaturzeitschrift Bohemia. Ab diesem Jahr führte er auch ein nicht für die Öffentlichkeit bestimmtes Tagebuch, in dem er Erlebnisse und Erfahrungen, Reflexionen und Selbstanalysen sowie Werkentwürfe festhielt. In diesen Jahren, während denen Kafka mit Brod mehrere Reisen durch Europa unternahm, begann er sich mit dem jiddischen Theater und auch allgemein mit dem Judentum zu beschäftigen; ein Resultat dieser Auseinandersetzung war, dass er in seiner Selbstwahrnehmung von einem assimilierten, ,,zufälligen" zu einem bewussten Juden wurde. 1912 erschien Kafkas erstes Buch Betrachtung, eine Sammlung von 18 kurzen Prosastücken, die teilweise schon in den Zeitschriften veröffentlicht worden waren. Im Sommer 1912 lernte Kafka bei Brod die Berliner Prokuristin Felice Bauer kennen, mit der ein intensiver und bald sehr vertraulicher Briefwechsel begann. Nach mehreren Besuchen in Berlin verlobte sich Kafka am 30. Mai 1914 mit Felice, schon im Juli lösten sie die Verlobung jedoch wieder. In Kafkas Beziehung zu Felice wurden seine Bindungsunfähigkeit und sein gestörtes Verhältnis zu Frauen erstmals offenbar; unsicher und komplexbeladen wünschte er sich kaum etwas sehnlicher als eine Ehefrau und eine Familie und empfand den Gedanken an eine solch enge Bindung doch als unerträglich. Kurz nach der Entlobung nahmen die beiden den Briefwechsel wieder auf, auf erneute Treffen folgte im Juli 1917 die zweite Verlobung, die sie jedoch im Dezember desselben Jahres abermals - und diesmal endgültig - auflösten. Kafkas Briefe an Felice (posthum 1967 erschienen) bilden einen eindrucksvollen Bestandteil seines OEuvres. Diese fünf konfliktträchtigen und emotional schwierigen Jahre der Beziehung zu Felice gehörten gleichwohl zu Kafkas produktivsten: Nachdem er 1912 an dem Fragment gebliebenen Roman Der Verschollene, der unter dem Titel Amerika posthum 1927 veröffentlicht wurde, zu arbeiten begonnen hatte, schrieb er im September 1912 in nur einer Nacht die Erzählung Das Urteil (1916 erschienen) und im November die Erzählung Die Verwandlung (1915 erschienen), die seinen schriftstellerischen Durchbruch markierten. 1914 begann Kafka mit der Arbeit an seinem Hauptwerk, dem Roman Der Prozess (posthum 1925 erschienen), und verfasste die Erzählung In der Strafkolonie (1919 erschienen). In diesen Jahren fand er Anerkennung in den Prager Literatenkreisen, las öffentlich aus seinen Werken und verkehrte in dem Schriftstellerkreis um Franz Werfel und Egon Erwin Kisch. In der Nacht zum 13. August 1917 erlitt Kafka einen Blutsturz, der seine zum Tod führende Lungentuberkulose einleitete. Während einer der nun folgenden Erholungsreisen lernte er 1919 in Schlesien die Handwerkerstochter Julie Wohryzek kennen, mit der er sich nach kurzer Zeit verlobte; auch diese Verlobung wurde jedoch bald wieder gelöst. Im November 1919 schrieb Kafka den nicht zur Veröffentlichung bestimmten und auch nicht an den Vater weitergeleiteten Brief an den Vater, ein eindrucksvolles Lebensresümee, bittere Abrechnung und Rechtfertigung des eigenen Versagens in einem. Im Frühjahr 1920 begegnete Kafka der tschechischen Journalistin Milena Jesenská, die seine Werke ins Tschechische übersetzte. Milena war der einzige Mensch, dem Kafka seine Tagebücher und seinen Brief an den Vater zu lesen gab; auch zu ihr entwickelte er eine komplizierte Liebe, deren Aussichtslosigkeit er bald erkannte, die ihn dennoch bis 1923 beschäftigte und zu mehreren Treffen und zahllosen Briefen an Milena veranlasste. Auch diese Jahre waren für Kafka wieder sehr produktiv, es entstanden zahlreiche Erzählungen, darunter Ein Hungerkünstler (1923), sowie der Anfang des unvollendeten Romans Das Schloss (posthum 1926 erschienen). Im Januar 1922 erlitt Kafka vor Schlaflosigkeit und Verzweiflung einen Nervenzusammenbruch, der einen erneuten Erholungsurlaub nötig machte. Die seit 1917 fortschreitende Tuberkulose verstärkte sich in diesem Jahr so sehr, dass der 38-Jährige zum 1. Juli 1922 frühpensioniert wurde. Während einer Kur im Ostseebad Müritz lernte er noch im selben Sommer die polnische Jüdin Dora Diamant kennen, zu der er Ende September 1923 nach Berlin zog. Es folgten sechs glückliche Monate, vielleicht die glücklichsten seines Lebens, in denen Kafka, erstmalig entfernt von Prag und seiner Familie wohnend, die einzige harmonische Beziehung an der Seite einer Frau erlebte. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich Anfang 1924 jedoch zusehends. Er kam zunächst ins niederösterreichische Sanatorium Wiener Wald, wo ihm die Diagnose Kehlkopftuberkulose gestellt wurde, und dann ins Sanatorium Dr. Hoffmann in Kierling bei Klosterneuburg, wo Dora und der befreundete Arzt Robert Klopstock ihn pflegten. Franz Kafka starb am 3. Juni 1924 in Kierling (Niederösterreich). 2 WERK Kafka hatte testamentarisch ausdrücklich verfügt, dass sein umfangreicher unveröffentlichter Nachlass nach seinem Tod vernichtet werden sollte. Sein Freund Max Brod widersetzte sich diesem Wunsch und publizierte posthum die Romanfragmente Der Prozess (1925), Das Schloss (1926) und Amerika (1927). Mit der Herausgabe der Gesammelten Schriften (1935-1937, sieben Bände, mit einer Biographie von Brod) leitete er die weltweite Rezeption des zu Lebzeiten wenig beachteten Schriftstellers ein und begründete so Kafkas exzeptionellen Ruhm. Kafkas unglückliche Lebensumstände spiegeln sich in vielfältiger Weise in seinem Werk. Da ist zunächst die als übermächtig erfahrene Gestalt des Vaters, mit der er sich konkret in seinem 61 Druckseiten umfassenden Brief an den Vater und literarisch auch in der Erzählung Das Urteil auseinandersetzte, sowie das Leiden an seiner Bindungsunfähigkeit. Insbesondere die Spannung zwischen dem einsamen, sich selbst entfremdeten und sich ausgeschlossen fühlenden Individuum und der Gesellschaft durchzieht leitmotivisch sein erzählerisches Werk, häufig verbunden mit der Identitätsproblematik des Juden in der christlich geprägten Umwelt. Kafkas Protagonisten sehen sich wie in einem Alptraum anonymen Mächten ausgeliefert und in einem bedrohlichen Labyrinth unentwirrbarer Gesetze und undurchschaubarer Verhältnisse gefangen - ein Lebensgefühl, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts in einer zunehmend technisierten und bürokratisierten Welt weit verbreitet war. Die Erfahrung der Fremdheit in der Welt wird zur bedrückenden Grunderfahrung des Daseins; hilflos und ohnmächtig steht der Mensch einer nur noch sich selbst verwaltenden, sinnlosen bürokratischen Maschinerie gegenüber, an der er trotz aller Anstrengungen tragisch scheitert. In seinen beiden großen Romanen Das Schloss und Der Prozess wird diese Überforderung des Individuums durch den übermächtigen, unpersönlichen bürokratischen Apparat schon durch die Lokalität versinnbildlicht: Im Prozess wird der Protagonist Josef K. eines Morgens ohne ersichtlichen Grund verhaftet und immer wieder in ein Gerichtsgebäude bestellt, das aus einem unübersichtlichen Gewirr von Räumen besteht. Er verirrt sich immer tiefer in diesem Labyrinth und verstrickt sich zunehmend in rätselhaften Verhandlungen, bis er, ohne je eine Anklageschrift erhalten oder den Grund seiner Verhaftung erfahren zu haben, schließlich seine Hinrichtung akzeptiert. Auch das Schloss ist ein labyrinthisches Gebäude, in dem sich der Protagonist nicht zurechtfindet: In diesem Roman kommt ein Fremder namens K. in ein Dorf, um dort zu arbeiten, wird aber von den sich merkwürdig verhaltenden Bewohnern abgelehnt, ohne den Grund zu kennen. Obwohl er sich bemüht, in ihre Gemeinschaft aufgenommen zu werden, bleibt er einsam und verloren; die das Geschehen auf unerklärliche Art lenkenden Beamten des Schlosses, zu denen er immer wieder vorzudringen versucht, bekommt er nicht zu Gesicht. Am extremsten kommt die klaustrophobische Daseinserfahrung in der Erzählung Die Verwandlung zum Ausdruck, in der der Angestellte Gregor Samsa eines Morgens in Gestalt eines monströsen Käfers erwacht, woraufhin sich seine Familie und alle anderen Menschen von ihm abwenden und er schließlich einsam und verlassen stirbt. Obwohl Kafkas Sprache präzise und schmucklos ist, erscheint sein Werk hermetisch, verschlüsselt und zur Deutung herausfordernd; besonders die Erzählungen werden oft als Parabeln interpretiert. Die literarischen Techniken seines Werkes weisen sowohl expressionistische als auch surrealistische Züge auf, ohne dass er einer dieser Richtungen eindeutig zuzuordnen wäre. Sein klarer Stil, der Wirklichkeit und Phantasie vermischt und einen Anflug von Ironie enthält, trägt zu der beängstigenden, klaustrophobischen Atmosphäre seiner Werke bei. Kafkas breite Wirkung und Ausnahmestellung werden auch dadurch offenbar, dass sich das Adjektiv ,,kafkaesk" in zahlreichen Sprachen etabliert hat. ,,Kafkaesk" wurde zum Synonym für bedrückend-absurde Zustände, für ein Gefühl der Verlorenheit des Einzelnen gegenüber anonymen, unbegreiflichen Mächten. Verfasst von: Thomas Köster Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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« 2 WERK Kafka hatte testamentarisch ausdrücklich verfügt, dass sein umfangreicher unveröffentlichter Nachlass nach seinem Tod vernichtet werden sollte.

Sein Freund Max Brodwidersetzte sich diesem Wunsch und publizierte posthum die Romanfragmente Der Prozess (1925), Das Schloss (1926) und Amerika (1927).

Mit der Herausgabe der Gesammelten Schriften (1935-1937, sieben Bände, mit einer Biographie von Brod) leitete er die weltweite Rezeption des zu Lebzeiten wenig beachteten Schriftstellers ein und begründete so Kafkas exzeptionellen Ruhm. Kafkas unglückliche Lebensumstände spiegeln sich in vielfältiger Weise in seinem Werk.

Da ist zunächst die als übermächtig erfahrene Gestalt des Vaters, mit der er sichkonkret in seinem 61 Druckseiten umfassenden Brief an den Vater und literarisch auch in der Erzählung Das Urteil auseinandersetzte, sowie das Leiden an seiner Bindungsunfähigkeit.

Insbesondere die Spannung zwischen dem einsamen, sich selbst entfremdeten und sich ausgeschlossen fühlenden Individuum und der Gesellschaftdurchzieht leitmotivisch sein erzählerisches Werk, häufig verbunden mit der Identitätsproblematik des Juden in der christlich geprägten Umwelt.

Kafkas Protagonisten sehensich wie in einem Alptraum anonymen Mächten ausgeliefert und in einem bedrohlichen Labyrinth unentwirrbarer Gesetze und undurchschaubarer Verhältnisse gefangen –ein Lebensgefühl, das zu Beginn des 20.

Jahrhunderts in einer zunehmend technisierten und bürokratisierten Welt weit verbreitet war.

Die Erfahrung der Fremdheit in derWelt wird zur bedrückenden Grunderfahrung des Daseins; hilflos und ohnmächtig steht der Mensch einer nur noch sich selbst verwaltenden, sinnlosen bürokratischenMaschinerie gegenüber, an der er trotz aller Anstrengungen tragisch scheitert. In seinen beiden großen Romanen Das Schloss und Der Prozess wird diese Überforderung des Individuums durch den übermächtigen, unpersönlichen bürokratischen Apparat schon durch die Lokalität versinnbildlicht: Im Prozess wird der Protagonist Josef K.

eines Morgens ohne ersichtlichen Grund verhaftet und immer wieder in ein Gerichtsgebäude bestellt, das aus einem unübersichtlichen Gewirr von Räumen besteht.

Er verirrt sich immer tiefer in diesem Labyrinth und verstrickt sich zunehmend inrätselhaften Verhandlungen, bis er, ohne je eine Anklageschrift erhalten oder den Grund seiner Verhaftung erfahren zu haben, schließlich seine Hinrichtung akzeptiert.

Auchdas Schloss ist ein labyrinthisches Gebäude, in dem sich der Protagonist nicht zurechtfindet: In diesem Roman kommt ein Fremder namens K.

in ein Dorf, um dort zu arbeiten, wird aber von den sich merkwürdig verhaltenden Bewohnern abgelehnt, ohne den Grund zu kennen.

Obwohl er sich bemüht, in ihre Gemeinschaft aufgenommenzu werden, bleibt er einsam und verloren; die das Geschehen auf unerklärliche Art lenkenden Beamten des Schlosses, zu denen er immer wieder vorzudringen versucht,bekommt er nicht zu Gesicht.

Am extremsten kommt die klaustrophobische Daseinserfahrung in der Erzählung Die Verwandlung zum Ausdruck, in der der Angestellte Gregor Samsa eines Morgens in Gestalt eines monströsen Käfers erwacht, woraufhin sich seine Familie und alle anderen Menschen von ihm abwenden und er schließlicheinsam und verlassen stirbt. Obwohl Kafkas Sprache präzise und schmucklos ist, erscheint sein Werk hermetisch, verschlüsselt und zur Deutung herausfordernd; besonders die Erzählungen werden oftals Parabeln interpretiert.

Die literarischen Techniken seines Werkes weisen sowohl expressionistische als auch surrealistische Züge auf, ohne dass er einer dieserRichtungen eindeutig zuzuordnen wäre.

Sein klarer Stil, der Wirklichkeit und Phantasie vermischt und einen Anflug von Ironie enthält, trägt zu der beängstigenden,klaustrophobischen Atmosphäre seiner Werke bei.

Kafkas breite Wirkung und Ausnahmestellung werden auch dadurch offenbar, dass sich das Adjektiv „kafkaesk” inzahlreichen Sprachen etabliert hat.

„Kafkaesk” wurde zum Synonym für bedrückend-absurde Zustände, für ein Gefühl der Verlorenheit des Einzelnen gegenüber anonymen,unbegreiflichen Mächten. Verfasst von:Thomas KösterMicrosoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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