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Franz Marc - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

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Franz Marc - KUNSTLER. 1 EINLEITUNG Franz Marc (1880-1916), deutscher Maler und Graphiker. Das Gründungsmitglied der Münchner Künstlergruppe Blauer Reiter entwickelte einen expressiv-abstrahierenden Stil, mit dem er seine Weltanschauung verbildlichte. Marc wurde am 8. Februar 1880 als Sohn eines Kunstprofessors in München geboren. 1899 begann er in seiner Heimatstadt ein Studium der Theologie und Philosophie, doch schon 1900 wechselte er an die dortige Kunstakademie. Sein Lehrer, der Tiermaler Wilhelm von Diez, beeinflusste ihn vermutlich in seiner späteren bevorzugten Motivwahl. 1903 reiste Marc nach Paris, um Werke des Impressionismus zu studieren. Nach der Reise kehrte Marc nicht mehr an die Akademie zurück, sondern nahm sich 1904 ein Atelier in München. Während einer zweiten Parisreise 1907 lernte er die Kunst des niederländischen Malers Vincent van Gogh kennen. 1910 kam er über seine erste Einzelausstellung in Kontakt mit August Macke und dem Mäzen Bernhard Koehler, der ihm sein Einkommen sicherte. Marcs Bekanntschaft mit Wassily Kandinsky führte zur Aufnahme in die Neue Künstlervereinigung München. Ein Jahr später gründeten die beiden eine Redaktionsgemeinschaft zur Herausgabe eines Almanachs, aus der die Künstlergruppe Blauer Reiter entstand. Der Almanach, 1912 erschienen, enthielt Werke aus anderen Kulturen mit Texten von Künstlern zu einer neuen, geistig ausgerichteten Kunst. Im Oktober 1912 besuchte Marc zum dritten Mal Paris und traf dort auf den französischen Maler Robert Delaunay, dessen Arbeiten ihn inspirierten und der dem Blauen Reiter in der Folge nahe stand. Der Beginn des 1. Weltkrieges unterbrach die Kreativität Marcs. Der Künstler sah den Krieg als Chance zur Läuterung der Gesellschaft und meldete sich als Soldat freiwillig. Marc fiel am 4. März 1916 vor Verdun (Lothringen, Frankreich). 2 WERK In den frühen Darstellungen Reiter am Meer und Orpheus und die Tiere (beide 1907) wird Marcs Bestreben, Tier und Landschaft bildnerisch in Einklang zu bringen, erstmals sichtbar. Aber die impressionistische Malweise, d. h. die auf das Einfangen von Lichtverhältnissen ausgerichtete Technik, konnte Marcs Anliegen nicht hinreichend transportieren; die Darstellung seiner zunehmend bildbestimmenden Tiermotive stellte Marc nicht zufrieden, so dass er viele Bilder wieder vernichtete. Arbeiten wie Springende Fohlen (1909) oder Weidende Pferde (1910) sind noch einer naturalistischen Bildauffassung verhaftet. Erst die Begegnung mit der Kunst August Mackes und vor allem die Auseinandersetzung mit Werken Kandinskys führten zur entscheidenden Wende; Marc strebte ebenso wie Kandinsky mit seiner Kunst eine geistige Erneuerung des Menschen an. Bilder wie Akte auf Zinnober (1910) oder Pferd in Landschaft (1910) leiteten in Marcs Schaffen eine Befreiung der Farbe ein, die nicht mehr an die natürliche Farbe des Gegenstands gebunden blieb. 1911 entwickelte Marc u. a. mit dem Werk Die großen blauen Pferde eine eigene Farb- und Gegenstandssymbolik: Das Tier war für ihn ein reines, ursprüngliches Wesen, die Farbe Blau vermittelte geistige und männliche Prinzipien. Die Landschaft mit dem Tier wollte er als Sinnbild für die unberührte Schöpfung verstanden wissen. Beeinflusst von Werken des Futurismus und Delaunays prismatischer Zerlegung der Bildgegenstände wandelte sich Marcs Stil: Die Landschaft wie die Bildmotive lösten sich immer mehr in Farbbahnen mit fast kristallinen Strukturen auf. Das Bild Füchse (1913) zeigt, dass gegenständliche Bezüge mehr und mehr in den Hintergrund gerieten. Komposition III (1913), Tirol (1913/14) und Kämpfende Formen (1914) sind vollkommen ungegenständlich und lassen Formen und Farben sprechen. Marc strebte mit seiner Kunst eine neue Verbindung des Menschen zur Natur an. Das Tier diente ihm dabei als die natürlichste Verkörperung zur Vermittlung dieser Idee. Der Künstler hatte den Anspruch, die Welt durch seine Werke zu erneuern, und fand in der Auseinandersetzung mit den Stilen seiner Zeit neue Lösungen. Die abstrakten Bildschöpfungen bedeuteten ihm dabei eine eigenständige neue und reine Welt. Diese Kunstphilosophie ist ohne direkten Nachfolger geblieben. Doch Marcs abstrakte, ausdrucksstarke Bildsprache fand ihre Fortführung im abstrakten Expressionismus von Künstlern wie Willem de Kooning, Arshile Gorky, Willi Baumeister oder Serge Poliakoff. Verfasst von: Brigitte Esser Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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