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Geographische Entdeckungen - Geschichte.

Publié le 15/06/2013

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Geographische Entdeckungen - Geschichte. 1 EINLEITUNG Geographische Entdeckungen, Erkundungsreisen, die unternommen wurden und heute noch werden, um unbekannte Teile der Erde zu erforschen. Menschen bewohnten bereits in frühester Zeit fast alle Bereiche der Erde mit Ausnahme der Polargebiete. Sobald der Bevölkerungsdruck für ein Jagdgebiet zu groß wurde oder eine Naturkatastrophe das Siedlungsgebiet unbewohnbar machte, zogen die Menschen weiter, auf der Suche nach neuen Lebensräumen. Spätere Entdeckungsreisende stießen deshalb fast immer auf die Spuren früherer Kulturen. Bereits ab 10 000 v. Chr. siedelten Ackerbau treibende Kulturen entlang des Nil in Ägypten und in Mesopotamien, dem Zwischenstromgebiet zwischen Euphrat und Tigris. Diese Gebiete zählen zu den frühesten Zivilisationszentren. 2 ERKUNDUNGEN IN DER ANTIKE Die ersten Entdecker hinterließen keine schriftlichen Aufzeichnungen von ihren Reisen - wir müssen uns auf archäologische Funde verlassen, um uns ein Bild von deren Wanderungen zu machen. Es ist bekannt, dass die Minoer von etwa 2000 bis 1400 v. Chr. von Kreta aus den Mittelmeerraum erkundeten. Ägyptische Hieroglyphen zeugen von einer Expedition in das Land Punt (vermutlich die Küste eines der heute unabhängigen Staaten Eritrea oder Somalia in Ostafrika) 1482 v. Chr. Die Phönizier umsegelten Afrika um 600 v. Chr. Außerdem erforschten sie die Küsten von Portugal, Spanien, Frankreich und die Südküste Englands. Pytheas, ein Grieche, verließ 325 v. Chr. Marseille, um Britannien zu umsegeln. Vermutlich war er auch auf den Orkney-Inseln, auf Island und im gesamten Ostseeraum. 3 ERKUNDUNGEN IM MITTELALTER Im Mittelalter war man in Europa der Ansicht, dass Jerusalem das Zentrum der Welt sei. Andere Meinungen fanden keine Geltung. Zwar setzten europäische Seefahrer die kartographische Darstellung des Mittelmeeres und der angrenzenden Meere fort, aber es waren chinesische und arabische Händler, die zu jener Zeit die größten Entdeckungen machten. Der Venezianer Marco Polo reiste in Begleitung seines Vaters und seines Onkels im 13. Jahrhundert auf chinesischen und arabischen Handelswegen, sowohl auf dem Lande als auch zur See. Einige von der Reisegruppe durchquerte Gebiete waren bis dahin noch von keinem Europäer betreten worden. Marco Polo begegnete dem mongolischen Herrscher Kubilai Khan, in dessen diplomatischen Dienst er eintrat und den er auf vielen Reisen begleitete. Wenige Jahre später bereiste der Araber Ibn Battuta Indien, viele Inseln des Indischen Ozeans und beinahe die gesamte islamische Welt. Um die Macht des Chinesischen Reiches zu demonstrieren, leitete Zheng He von 1405 bis 1434 sieben Expeditionen, an denen insgesamt 317 Schiffe und 37 000 Mann beteiligt waren. Er bereiste China, Indien und die Ostküste Afrikas. 4 ERKUNDUNGEN IN DER NEUZEIT In Europa begann nach Meinung vieler das so genannte große Zeitalter der Entdeckungen mit der Renaissance. Das Christentum befand sich im Aufschwung: die Mauren wurden 1492 aus Granada, ihrer letzten Hochburg in Spanien, vertrieben. Im selben Jahr entdeckte Christoph Kolumbus die Karibik. Er sollte im Auftrag der spanischen Krone einen kürzeren Seeweg nach Asien finden. Die Umschiffung Afrikas war bisher notwendig, um nach Indien zu gelangen. Durch seine Landung in der Karibik erschloss Kolumbus Mittelamerika für die westliche Welt. Portugiesische und spanische Eroberer unterwarfen ferne Länder unter dem Vorwand, deren Einwohner zum Christentum zu bekehren. Der eigentliche Grund für diese Entdeckungsreisen war jedoch die Hoffnung, wertvolle Waren und Bodenschätze mit nach Europa nehmen zu können. Auf der Suche nach einer Seefahrtsroute zu den südasiatischen - besonders indischen - Anbaugebieten für Gewürze fuhren die Portugiesen in südliche Richtung, entlang der Westküste Afrikas und schließlich um das Kap der Guten Hoffnung herum. Als vier der von Vasco da Gama geführten Schiffe 1499 aus Indien zurückkehrten, war ihre Ladung aus Pfeffer, Ingwer, Zimt und Gewürznelken ein Vermögen wert. 4.1 Erkundung Amerikas und des Pazifik Dieser Erfolg veranlasste Pedro Álvares Cabral 1500 zu einer Reise nach Indien. Mit 13 Schiffen und 1 200 Seeleuten startete er in Lissabon in südwestlicher Richtung und entdeckte die Küste Brasiliens. Zur selben Zeit war Kolumbus unterwegs, in der Hoffnung China und Japan zu erreichen. Er landete in Kuba. Die Hoffnung auf Gold und Silber zog immer mehr Entdecker in die Neue Welt. Hernán Cortés reiste nach Mexiko, wo er auch die Halbinsel Baja California entdeckte und die mexikanische Pazifikküste erforschte. Francisco Pizarro landete in Peru, eroberte das Reich der Inka und gründete 1535 Lima als neue Hauptstadt anstelle von Cuzco, der alten Hauptstadt der Inka. Fernão de Magalhães suchte eine Route in den Orient, umsegelte dabei die Spitze Südamerikas und war der erste Europäer, der den Pazifik überquerte. Die von ihm 1520 durchfahrene Magellanstrasse, eine Meeresstraße zwischen der Südspitze Südamerikas und Feuerland, wurde nach ihm benannt. Jacques Cartier, ein französischer Seefahrer, unternahm zwischen 1534 und 1542 ausgedehnte Forschungsreisen in Kanada, vor allem im Gebiet des Sankt-Lorenz-Stromes. Ihm folgten weitere Entdecker, die mit Hilfe von Indianern alle großen Wasserläufe der Ostküste Kanadas und die Nebenflüsse des Sankt-Lorenz-Stromes kartierten. An seinem Ufer gründete Samuel de Champlain die Stadt Quebec. Henry Hudson, der für die holländische Ostindienkompanie unterwegs war, gründete auf Manhattan den ersten Pelzhandelsposten. Es folgten Missionare und Pelzhändler: Die Hudson's Bay Company wurde 1670 gegründet und gegen Ende des 18. Jahrhunderts führte der Konkurrenzkampf mit der North West Company dazu, dass die Wasserwege Kanadas zügig erforscht wurden. Sir Alexander Mackenzie bereiste den nach ihm Mackenzie benannten Fluss, einen der längsten Flüsse Nordamerikas, bis zur Arktis. Vier Jahre später, 1793, durchquerte er als Erster den Kontinent auf dem Landweg. Weiter südlich fuhr La Salle den Mississippi bis zum Golf von Mexiko hinunter und erklärte 1682 das Gebiet zum Besitz Frankreichs. Später erhielt es den Namen Louisiana. 1803 entsandte Thomas Jefferson die Lewis-und-Clark-Expedition, um das inzwischen zu den USA gehörende Territorium zu erkunden. In engem Zusammenhang mit der Entdeckung Amerikas steht die Sklaverei. Dies betraf sowohl die einheimischen Indianer, als auch verschleppte Schwarzafrikaner. Dabei spielten die Entdecker eine aktive Rolle. Eine weitere Bedrohung für die einheimische Bevölkerung stellten eingeführte Krankheiten dar. Eine andere, ebenfalls fragwürdige Motivation zu Fernreisen und Entdeckungen war der Missionsgedanke. In diesen Zusammenhang zu nennen sind die Jesuiten Franz Xaver, der Japan im 16. Jahrhundert bereiste, und Matteo Ricci, der Einfluss auf den Kaiser von China ausübte. Im 18. Jahrhundert stand die Forschung etwas mehr im Vordergrund. 1768 wurde Kapitän James Cook von der Königlichen Britischen Akademie der Naturwissenschaften zum Leiter einer Pazifikexpedition ernannt, die die Vermessung der Bahn des Planeten Venus um die Sonne zum Ziel hatte. Er kehrte 1771 von seiner ersten Weltumsegelung zurück. Auf Tahiti hatte er eine Sonnenfinsternis beobachtet. Er kartierte die Nord- und Südinsel Neuseelands und die Ostküste Australiens und brachte eine Schiffsladung unbekannter Tier- und Pflanzenarten mit nach Europa zurück. Auf seiner zweiten Reise segelte Cook südlicher als alle Entdecker zuvor bis ins antarktische Packeis. Damit revidierte er die Vorstellung von einem bewohnbaren Kontinent in den hohen Breiten der südlichen Hemisphäre. 4.2 Erkundung Afrikas Einige Jahre nachdem Cook auf seiner dritten Reise von Insulanern erschlagen worden war, wurde in London die African Association gegründet. Diese Gesellschaft hatte sich die Erforschung Afrikas zum Ziel gesetzt. Später wurde daraus die Royal Geographical Society. Zunächst richtete die African Association ihre Aufmerksamkeit auf Westafrika. Mungo Park, ein junger schottischer Arzt, erforschte den Lauf des Flusses Niger. Kurz vor Erreichen der Mündung in den Golf von Guinea ertrank er jedoch. Erst 1830 stellten die Brüder John und Richard Lander fest, dass der Niger schiffbar ist und eine mögliche Route ins Innere des afrikanischen Kontinents darstellt. Heinrich Barth, der einzige Überlebende der von der Anti-Slavery Society finanzierten Expedition von 1849, reiste mehr als 16 000 Kilometer durch die Sahara. Seine Reise führte ihn von Tripolis an der Küste des Mittelmeeres bis zum Tschadsee und den Niger hinab und ermöglichte eine sorgfältige Beschreibung der geographischen Beschaffenheit des Gebietes. Noch immer aber war das Rätsel der Quelle des Nil nicht geklärt. 1856 machten sich Richard Burton und John Hanning Speke daran, den Tanganyikasee zu erkunden. Auf der Rückreise entdeckte Speke den Victoriasee, den größten Süßwassersee des Kontinents, und hielt diesen richtigerweise für die Quelle. Es kam zu ernsthaften Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Entdeckern, und erst bei einer zweiten Expedition von 1859 bis 1862 waren Speke und James Grant in der Lage zu bestätigen, dass ein Quellfluss des Nil tatsächlich in den Victoriasee fließt. Diese Entdeckung war eine große Enttäuschung für Samuel Baker und seine Frau Florence, die sich mit der Entdeckung eines anderen Sees des Ostafrikanischen Grabensystems, den sie Albertsee nannten, und der Murchisonfälle begnügen mussten. In Südafrika war es der schottische Missionar David Livingstone, der sich in unbekanntem Territorium einen Namen machte, indem er die Wüste Kalahari durchquerte und einen großen Teil des Gebiets von Angola bis zur Mündung des Sambesi in Moçambique kartographisch erfasste. Von der britischen Regierung und der Royal Geographical Society wurde Livingstone ein Dampfboot zur Verfügung gestellt, damit er Untersuchungen über die Schiffbarkeit des unteren Sambesi anstellen konnte. Dieser Versuch schlug jedoch fehl und 1867 richtete Livingstone seine Aufmerksamkeit auf die Quellen des Nil und auf den Tanganyikasee. Als er sich 1871 nicht zurückmeldete, wurden mehrere Suchexpeditionen gestartet, darunter eine des Journalisten Henry Morton Stanley vom New York Herald. Er fand Livingstone in Ujiji. Als Livingstone zwei Jahre später starb, wurde sein einbalsamierter Körper zurück nach Sansibar gebracht, von wo aus er nach England zur Beisetzung in die Westminster Abbey gebracht wurde. 1874 startete Stanley eine der größten und ehrgeizigsten Überlandreisen quer durch Afrika, den Entdeckungen seiner Vorgänger folgend. Mit seiner Befahrung des Tanganyikasees bewies er schließlich, dass dieser keine Verbindung zum Nil hatte. Auf einer Reise, die 999 Tage dauerte und 242 seiner Begleiter das Leben kostete, befuhr er den Kongo, den nach dem Nil zweitlängsten Fluss Afrikas, bis zu dessen Mündung in den Atlantischen Ozean. Später trat Stanley in den Dienst des belgischen Königs Leopold II. und war eine der Schlüsselfiguren bei der Kolonisierung Afrikas durch europäische Mächte. 4.3 Erkundung der Nordwestpassage 1818 beschloss die britische Admiralität, die Suche nach der Nordwestpassage durch den kanadischen Archipel, mit der englische Seefahrer bereits im 16. Jahrhundert begonnen hatten, wieder aufzunehmen. 1845 stellte die Königliche Marine eine gut ausgerüstete Expedition zusammen: zwei Polarschiffe, die Erebus und die Terror, die gerade von einer Antarktis-Expedition unter Leitung von Sir James Clark Ross zurückgekehrt waren, wurden unter dem Kommando von Sir John Franklin entsandt. Jahre vergingen ohne ein Zeichen von der Expedition. Etwa 40 Suchexpeditionen wurden gestartet, die meisten davon auf Betreiben der Witwe Franklins. Erst 1854 hörte John Rae von der Hudson's Bay Company Berichte von den Inuit Nordkanadas über den Tod Franklins und seiner 137 Männer. 1859 schließlich fand eine andere Expedition in einem Steinhaufen den einzigen von der Expedition hinterlassenen schriftlichen Bericht. Durch die Bemühungen, Franklin und seine Mannschaft zu finden, wurden viele der noch offenen weißen Flecken auf der Landkarte des Nordpolargebiets geschlossen. 4.4 Erkundung Australiens Zur selben Zeit suchten Forscher in Australien nach einem Binnenmeer oder See im Landesinneren, mit dem die Wasserversorgung verbessert und das Dürreproblem des Landes gelöst werden könnte. Edward Eyre, ein Schafzüchter, drang tief ins Landesinnere vor und entdeckte einen Salzsee, der nach ihm benannt wurde. Der deutsche Wissenschaftler Ludwig Leichhardt erforschte Nordaustralien, kam aber 1848 bei dem Versuch, das Land von Ost nach West zu durchqueren, ums Leben. Charles Sturt und etwas später John Stuart reisten von der Südküste Australiens in das weite Landesinnere. 1860 und 1861 durchquerte der erfahrene John Stuart zweimal fast ganz Australien. Er erreichte von Adelaide aus das Nordterritorium, musste seine Expeditionen aber wegen Nahrungsmittelknappheit bzw. Unwegsamkeit des Geländes abbrechen. 1862 gelang ihm schließlich mit Pferden und Kamelen die vollständige, 3 250 Kilometer lange Durchquerung. Diesmal erreichte er, wieder von Adelaide aus startend, die Nordküste Australiens. Er kehrte zu der Zeit nach Adelaide zurück, als die Leichname von Robert O'Hara Burke und William Wills in die Stadt zurückgebracht wurden. Burke und Wills hatten Melbourne mit einer großen Expedition verlassen, in der Hoffnung Stuart quer durch Australien zu folgen. Sie kamen in Sichtweite der Nordküste, kehrten um und hatten schon mehr als die Hälfte der Strecke nach Melbourne zurückgelegt, bevor sie am Cooper Creek vor Hunger und Durst starben. Weiteren Entdeckern gelang die vollständige Kartierung des Kontinents: die Gebrüder Gregory erforschten das Nordterritorium, Alexander Forrest Westaustralien, Ernest Giles sichtete 1872 als erster Europäer den Ayers Rock (Uluru), und Gibson und Simpson erkundeten die nach ihnen benannten Wüsten. 4.5 Erkundung Asiens Ebenfalls im 19. Jahrhundert wurde der Indische Subkontinent erforscht und vermessen. Einzelne Vermessungen wurden ab 1767 durchgeführt, aber erst 1883 wurde eine nationale Vermessungsbehörde gegründet. 1800 begann die systematische trigonometrische Vermessung. Ausgangspunkt war die Stadt Madras an der Ostküste Indiens. Unter der Leitung von George Everest und seinem Nachfolger, Thomas Montgomerie, erreichte man den Himalaya, die höchste Gebirgsregion der Welt mit mehreren über 8 000 Meter hohen Gipfeln. Keine einzige Expedition wurde aufgestellt, um Zentralasien zu erkunden, aber immer wieder machten sich Einzelpersonen auf den Weg, oftmals als muslimische Händler verkleidet. Viele dieser Entdecker waren Offiziere der Armee, die das Land für den Wettlauf zwischen Britannien und Russland um die Erlangung der Kontrolle über Zentralasien und die Überlandzugänge nach Indien ausspionierten. Auch russische Entdecker, wie z. B. C. P. P. Semjonow, der das Tian-Shan-Gebirge erkundete, und Graf Nikolaj Prschewalskij, machten sich auf den Weg. Auf britischer Seite ehrte die Royal Geographical Society viele Entdecker, u. a. H. H. Godwin-Austen (nach dem der zweithöchste Berg der Welt, auch als K2 bezeichnet, benannt wurde), George Hayward (für seine Leistungen im Karakorum) und Ney Elias (für seine Entdeckungen in China und Teilen des zentralen Asien). Die Panditen, von Montgomerie ausgebildete hinduistische Vermesser, durchquerten, als buddhistische Pilger verkleidet, Tibet. Ausgebildet dazu, genau 2 000 Schritte pro Meile zu laufen und ausgestattet mit in Gebetsmühlen versteckten Messgeräten kartierten sie unter großer Lebensgefahr die Zugänge nach Lhasa. Eine große Expedition unter der Leitung Francis Younghusbands führte 1903/04 nach Lhasa. Der ehrgeizige Sven Hedin und der ungarisch-britische Forscher Aurel Stein verbanden die Erforschung Zentralasiens mit der Sammlung antiker Kunstwerke. 4.6 Erkundung der Pole Nach der kartographischen Erfassung der Nordküsten Nordamerikas und Russlands waren die beiden Pole die letzten großen Ziele für Entdecker. 4.6.1 Nordpol Während des 19. Jahrhunderts näherten sich die britischen Expeditionen unter Leitung von Admiral Edward Parry 1827 und von Kapitän George Nares in den Jahren 1875/76 in Richtung Norden dem Pol bis auf eine Entfernung von etwa 800 Kilometer an. Parry war auf seiner Reise auf der Suche nach der Nordwestpassage. Der Norweger Fridtjof Nansen durchquerte 1888 Grönland und von 1893 bis 1896 segelte er mit seinem stabilen kleinen Schiff Fram von Sibirien bis zum Atlantik. Dabei erreichte er mit 86°14' Nord den nördlichsten Punkt, der bis dahin jemals von einem Menschen betreten worden war. Ein paar Jahre später brauchte Roald Amundsen, der 1911 als erster Mensch den Südpol erreichte, 19 Monate, um mit dem kleinen Segelschiff Gjoa durch die Nordwestpassage zu gelangen. Er war der Erste, der das mit einem einzigen Schiff schaffte. Seine Expedition zählt zu den bedeutendsten in der Geschichte der Erforschung der Arktis. In der Zwischenzeit war der ehrgeizige amerikanische Fregattenkapitän Robert Peary entschlossen, den Nordpol zu erreichen. Er behauptete, das im April 1909 geschafft zu haben. Ein anderer Amerikaner, Dr. Frederick Cook, gab vor, den Nordpol bereits im April 1908 erreicht zu haben. Der Erste, der mit Sicherheit den Nordpol an der Oberfläche erreichte, war Wally Herbert. Er trieb während seiner britischen Transarktis-Expedition von 1968 bis 1969 darüber hinweg. 4.6.2 Südpol Was die Antarktis betrifft, so leitete Kapitän R. F. Scott die Expedition Discovery von 1901 bis 1904, ohne jedoch den Südpol zu erreichen. Die Expedition Nimrod von 1907 bis 1909, die von Ernest Shackleton geleitet wurde, gelangte fast bis zum Südpol. Shackletons zweite Expedition 1914 endete nur durch ein Wunder glücklich. Sein Schiff, das er treffend Endurance (Standhaftigkeit) genannt hatte, sank, nachdem es im Eis eingeschlossen worden war. Die Mannschaft durchquerte das eisige, sturmgepeitschte Meer in einem offenen Boot. Dann, als man Land erreicht hatte, ruderte eine kleinere Gruppe nach Südgeorgien und durchquerte die Gletscher der einsamen Insel, um Hilfe zu holen. Am Ende konnten alle gerettet werden. Ihren Höhepunkt erreichte die Erforschung der Antarktis mit dem berühmten ,,Wettlauf" zwischen dem Engländer Scott und dem Norweger Amundsen von 1911 bis 1912. Als Scotts Männer am Südpol ankamen, wurden sie von der norwegischen Fahne und einer Botschaft ihres Rivalen Amundsen begrüßt. Dieser hatte den Südpol fünf Wochen früher nach einem gut funktionierenden Plan erreicht. Seine Expedition verwendete Hunde, die die Schlitten zogen und in regelmäßigen Abständen getötet und von den überlebenden Tieren gefressen wurden. Scott, der seine Schlitten von Menschen ziehen ließ, und seine Mannschaft kamen beim Rückweg ums Leben. Heute verbringen Forscher aus verschiedenen Ländern regelmäßig den Winter in der Antarktis. Wissenschaftler der British Antarctic Survey bemerkten das Loch in der Ozonschicht. 1955 bis 1958 leitete Vivian Fuchs eine transantarktische Expedition, bei der Motorschlitten benutzt wurden, um erstmalig den südlichen Kontinent zu überqueren. Ranulph Fiennes und Charles Burton waren die Ersten, die bei der Transglobe-Expedition von 1979 bis 1982 beide Pole überquerten, und Robert Swan war der Erste, der beide Pole aus eigener Kraft erreichte. 4.7 Erkundung der Hochgebirge Als Edward Whymper erfolgreich ein Team von Bergsteigern auf das Matterhorn führte (1865), war vor allem die Abenteuerlust der Antrieb. Im darauf folgenden Jahrzehnt kletterte Whymper in den Anden. Zahlreiche Versuche, den Mount Everest zu besteigen, wurden vom Alpine Club und der Royal Geographical Society organisiert. George Leigh Mallory und Andrew Irvine verschwanden 1924 bei einem Besteigungsversuch. Am 29. Mai 1953 schafften es Edmund Hillary und Tenzing Norkay aus John Hunts Expedition, den Gipfel zu erreichen. Reinhold Messner und Peter Habeler bestiegen 1978 den Mount Everest ohne Sauerstoffgeräte. Bis 1986 hatte Messner alle 14 Achttausender der Erde ohne Sauerstoffgerät bestiegen. Mittlerweile wurde jeder Gebirgskamm des Himalaya bestiegen, fotografiert oder kartiert. 4.8 Erkundung der Meere Mehr als 70 Prozent der Oberfläche unseres Planeten sind von Meeren bedeckt, aber erst ab 1943 war es möglich, diese zu erforschen, als Jacques Yves Cousteau die Taucherlunge entwickelte. Mithilfe dieses Gerätes konnten Taucher mehrere Stunden unter Wasser bleiben. Vor dem 1. Weltkrieg gab es einfache Unterseeboote, aber die größten meereskundlichen Expeditionen fanden erst in der jüngsten Vergangenheit statt. Mit der Erforschung der Mittelatlantischen Rücken wurde schließlich die Existenz driftender Kontinentalplatten (Plattentektonik) bewiesen. Francis Chichester gelang 1967 die erste Weltumseglung im Alleingang. Zwanzig Jahre zuvor segelten Thor Heyerdahl und seine Mannschaft mit dem Floss Kon-Tiki über den Pazifik. Für die 6 920 Kilometer lange Reise von Callao in Peru zu den polynesischen Tuamotu-Inseln benötigten sie 101 Tage. 4.9 Erkundung der Wüsten und Tropen In den Wüsten folgte Wilfred Thesiger bei seinen Durchquerungen des ,,Leeren Viertels" (Wüste Rub el Khali) in Saudi-Arabien und des Danakiltieflands in Äthiopien den Spuren einer Reihe berühmter Wüstenforscher. Die meisten Entdeckungen werden im tropischen Regenwald gemacht, dem vielfältigsten Ökosystem der Welt, das vermutlich die Hälfte der weltweit existierenden mehr als zehn Millionen Arten beheimatet. Im 19. Jahrhundert begannen Naturforscher aus vielen Ländern, seine biologische Fülle zu erfassen, indem sie Pflanzen, Tiere und Insekten nach dem vom schwedischen Botaniker Carl von Linné eingeführten System einteilten. In den fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts waren die britischen Wissenschaftler Henry Bates, Alfred Russel Wallace und Richard Spruce im Amazonasgebiet tätig. Wallace setzte seine Arbeit in Südostasien fort, und 1858 veröffentlichte die Linnean Society of London zwei Dokumente von Bedeutung. Es waren die Ergebnisse der Untersuchungen von Charles Darwin und Alfred Wallace, die voneinander unabhängig die Entwicklungstheorie der natürlichen Selektion ausgearbeitet hatten. 4.10 Heutige Situation In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren die weißen Flecken von den Landkarten verschwunden: Satellitenbilder können jede Besonderheit erfassen und werden für die computergestützte Kartierung in digitale Signale umgewandelt. Das Zeitalter der großen Entdeckungen ist heutzutage größtenteils anderen, weniger spektakulären Formen wissenschaftlichen Arbeitens gewichen. Die abenteuerlustigen Unternehmungen einzelner Menschen in den letzten Jahren dienten - von Ausnahmen abgesehen - auch meist mehr dem Kennenlernen eigener biologischer Grenzen als dem Erkenntnisfortschritt. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. 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« Gebietes. Noch immer aber war das Rätsel der Quelle des Nil nicht geklärt.

1856 machten sich Richard Burton und John Hanning Speke daran, den Tanganyikasee zu erkunden.

Aufder Rückreise entdeckte Speke den Victoriasee, den größten Süßwassersee des Kontinents, und hielt diesen richtigerweise für die Quelle.

Es kam zu ernsthaftenMeinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Entdeckern, und erst bei einer zweiten Expedition von 1859 bis 1862 waren Speke und James Grant in der Lage zubestätigen, dass ein Quellfluss des Nil tatsächlich in den Victoriasee fließt.

Diese Entdeckung war eine große Enttäuschung für Samuel Baker und seine Frau Florence, diesich mit der Entdeckung eines anderen Sees des Ostafrikanischen Grabensystems, den sie Albertsee nannten, und der Murchisonfälle begnügen mussten. In Südafrika war es der schottische Missionar David Livingstone, der sich in unbekanntem Territorium einen Namen machte, indem er die Wüste Kalahari durchquerte undeinen großen Teil des Gebiets von Angola bis zur Mündung des Sambesi in Moçambique kartographisch erfasste.

Von der britischen Regierung und der Royal GeographicalSociety wurde Livingstone ein Dampfboot zur Verfügung gestellt, damit er Untersuchungen über die Schiffbarkeit des unteren Sambesi anstellen konnte.

Dieser Versuchschlug jedoch fehl und 1867 richtete Livingstone seine Aufmerksamkeit auf die Quellen des Nil und auf den Tanganyikasee.

Als er sich 1871 nicht zurückmeldete, wurdenmehrere Suchexpeditionen gestartet, darunter eine des Journalisten Henry Morton Stanley vom New York Herald. Er fand Livingstone in Ujiji.

Als Livingstone zwei Jahre später starb, wurde sein einbalsamierter Körper zurück nach Sansibar gebracht, von wo aus er nach England zur Beisetzung in die Westminster Abbey gebracht wurde. 1874 startete Stanley eine der größten und ehrgeizigsten Überlandreisen quer durch Afrika, den Entdeckungen seiner Vorgänger folgend.

Mit seiner Befahrung desTanganyikasees bewies er schließlich, dass dieser keine Verbindung zum Nil hatte.

Auf einer Reise, die 999 Tage dauerte und 242 seiner Begleiter das Leben kostete, befuhrer den Kongo, den nach dem Nil zweitlängsten Fluss Afrikas, bis zu dessen Mündung in den Atlantischen Ozean.

Später trat Stanley in den Dienst des belgischen KönigsLeopold II.

und war eine der Schlüsselfiguren bei der Kolonisierung Afrikas durch europäische Mächte. 4.3 Erkundung der Nordwestpassage 1818 beschloss die britische Admiralität, die Suche nach der Nordwestpassage durch den kanadischen Archipel, mit der englische Seefahrer bereits im 16.

Jahrhundertbegonnen hatten, wieder aufzunehmen.

1845 stellte die Königliche Marine eine gut ausgerüstete Expedition zusammen: zwei Polarschiffe, die Erebus und die Terror, die gerade von einer Antarktis-Expedition unter Leitung von Sir James Clark Ross zurückgekehrt waren, wurden unter dem Kommando von Sir John Franklin entsandt.

Jahrevergingen ohne ein Zeichen von der Expedition.

Etwa 40 Suchexpeditionen wurden gestartet, die meisten davon auf Betreiben der Witwe Franklins.

Erst 1854 hörte JohnRae von der Hudson’s Bay Company Berichte von den Inuit Nordkanadas über den Tod Franklins und seiner 137 Männer.

1859 schließlich fand eine andere Expedition ineinem Steinhaufen den einzigen von der Expedition hinterlassenen schriftlichen Bericht.

Durch die Bemühungen, Franklin und seine Mannschaft zu finden, wurden viele dernoch offenen weißen Flecken auf der Landkarte des Nordpolargebiets geschlossen. 4.4 Erkundung Australiens Zur selben Zeit suchten Forscher in Australien nach einem Binnenmeer oder See im Landesinneren, mit dem die Wasserversorgung verbessert und das Dürreproblem desLandes gelöst werden könnte.

Edward Eyre, ein Schafzüchter, drang tief ins Landesinnere vor und entdeckte einen Salzsee, der nach ihm benannt wurde.

Der deutscheWissenschaftler Ludwig Leichhardt erforschte Nordaustralien, kam aber 1848 bei dem Versuch, das Land von Ost nach West zu durchqueren, ums Leben. Charles Sturt und etwas später John Stuart reisten von der Südküste Australiens in das weite Landesinnere.

1860 und 1861 durchquerte der erfahrene John Stuart zweimalfast ganz Australien.

Er erreichte von Adelaide aus das Nordterritorium, musste seine Expeditionen aber wegen Nahrungsmittelknappheit bzw.

Unwegsamkeit des Geländesabbrechen.

1862 gelang ihm schließlich mit Pferden und Kamelen die vollständige, 3 250 Kilometer lange Durchquerung.

Diesmal erreichte er, wieder von Adelaide ausstartend, die Nordküste Australiens.

Er kehrte zu der Zeit nach Adelaide zurück, als die Leichname von Robert O’Hara Burke und William Wills in die Stadt zurückgebrachtwurden.

Burke und Wills hatten Melbourne mit einer großen Expedition verlassen, in der Hoffnung Stuart quer durch Australien zu folgen.

Sie kamen in Sichtweite derNordküste, kehrten um und hatten schon mehr als die Hälfte der Strecke nach Melbourne zurückgelegt, bevor sie am Cooper Creek vor Hunger und Durst starben. Weiteren Entdeckern gelang die vollständige Kartierung des Kontinents: die Gebrüder Gregory erforschten das Nordterritorium, Alexander Forrest Westaustralien, ErnestGiles sichtete 1872 als erster Europäer den Ayers Rock (Uluru), und Gibson und Simpson erkundeten die nach ihnen benannten Wüsten. 4.5 Erkundung Asiens Ebenfalls im 19.

Jahrhundert wurde der Indische Subkontinent erforscht und vermessen.

Einzelne Vermessungen wurden ab 1767 durchgeführt, aber erst 1883 wurde einenationale Vermessungsbehörde gegründet.

1800 begann die systematische trigonometrische Vermessung.

Ausgangspunkt war die Stadt Madras an der Ostküste Indiens.Unter der Leitung von George Everest und seinem Nachfolger, Thomas Montgomerie, erreichte man den Himalaya, die höchste Gebirgsregion der Welt mit mehreren über8 000 Meter hohen Gipfeln. Keine einzige Expedition wurde aufgestellt, um Zentralasien zu erkunden, aber immer wieder machten sich Einzelpersonen auf den Weg, oftmals als muslimische Händlerverkleidet.

Viele dieser Entdecker waren Offiziere der Armee, die das Land für den Wettlauf zwischen Britannien und Russland um die Erlangung der Kontrolle überZentralasien und die Überlandzugänge nach Indien ausspionierten.

Auch russische Entdecker, wie z.

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Semjonow, der das Tian-Shan-Gebirge erkundete, und GrafNikolaj Prschewalskij, machten sich auf den Weg.

Auf britischer Seite ehrte die Royal Geographical Society viele Entdecker, u.

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Godwin-Austen (nach dem derzweithöchste Berg der Welt, auch als K2 bezeichnet, benannt wurde), George Hayward (für seine Leistungen im Karakorum) und Ney Elias (für seine Entdeckungen in Chinaund Teilen des zentralen Asien). Die Panditen, von Montgomerie ausgebildete hinduistische Vermesser, durchquerten, als buddhistische Pilger verkleidet, Tibet.

Ausgebildet dazu, genau 2 000 Schritte proMeile zu laufen und ausgestattet mit in Gebetsmühlen versteckten Messgeräten kartierten sie unter großer Lebensgefahr die Zugänge nach Lhasa.

Eine große Expeditionunter der Leitung Francis Younghusbands führte 1903/04 nach Lhasa.

Der ehrgeizige Sven Hedin und der ungarisch-britische Forscher Aurel Stein verbanden dieErforschung Zentralasiens mit der Sammlung antiker Kunstwerke. 4.6 Erkundung der Pole Nach der kartographischen Erfassung der Nordküsten Nordamerikas und Russlands waren die beiden Pole die letzten großen Ziele für Entdecker. 4.6. 1 Nordpol Während des 19.

Jahrhunderts näherten sich die britischen Expeditionen unter Leitung von Admiral Edward Parry 1827 und von Kapitän George Nares in den Jahren1875/76 in Richtung Norden dem Pol bis auf eine Entfernung von etwa 800 Kilometer an.

Parry war auf seiner Reise auf der Suche nach der Nordwestpassage.

DerNorweger Fridtjof Nansen durchquerte 1888 Grönland und von 1893 bis 1896 segelte er mit seinem stabilen kleinen Schiff Fram von Sibirien bis zum Atlantik.

Dabei erreichte er mit 86°14' Nord den nördlichsten Punkt, der bis dahin jemals von einem Menschen betreten worden war.

Ein paar Jahre später brauchte Roald Amundsen, der1911 als erster Mensch den Südpol erreichte, 19 Monate, um mit dem kleinen Segelschiff Gjoa durch die Nordwestpassage zu gelangen.

Er war der Erste, der das mit einem einzigen Schiff schaffte.

Seine Expedition zählt zu den bedeutendsten in der Geschichte der Erforschung der Arktis. In der Zwischenzeit war der ehrgeizige amerikanische Fregattenkapitän Robert Peary entschlossen, den Nordpol zu erreichen.

Er behauptete, das im April 1909 geschafft zu. »

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