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Gotthold Ephraim Lessing (Sprache & Litteratur).

Publié le 12/06/2013

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Gotthold Ephraim Lessing (Sprache & Litteratur). 1 EINLEITUNG Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781), deutscher Schriftsteller. Produktiv vor allem auf dem Gebiet der Dramatik und der Kritik, war er einer der führenden Vertreter der Aufklärung. Seine Essays trugen wesentlich dazu bei, dass sich die deutsche Literatur von den Einflüssen der französischen Literatur befreite. Lessing wurde am 22. Januar 1729 als Sohn eines protestantischen Pfarrers in Kamenz (Sachsen) geboren. Hier wuchs er in einem ebenso strengen wie gelehrten, von der Figur des lutheranisch geprägten Vaters klar dominierten Elternhaus auf. Das geistige Klima seiner Kindheit machte ihn einerseits zu einem streitbaren Gelehrten, führte auf der anderen Seite aber auch dazu, dass er später mit einem religiösen Dogmatismus brach. 1741 trat Lessing auf Betreiben seines ehrgeizigen Vaters als Stipendiat in die Fürstenschule Sankt Afra in Meißen ein, ein Internat, in dem er einem stark reglementierten Tagesablauf unterworfen wurde. Hier erhielt der ausgezeichnete Schüler ein breites Wissen in Sprache und Literatur. Fünf Jahre später begann er ein Studium der Theologie, Philosophie und Medizin in Leipzig und Wittenberg, wo er, wohl auch in bewusster Abgrenzung zum Vater, einen freigeistigen und ausschweifenden Lebenswandel mit einigen Schauspielerinnen-Affären entwickelte. Während des Studiums in Leipzig verfasste Lessing mit Der junge Gelehrte (1748) sein erstes Drama, das noch ganz in der Tradition der später bekämpften Verlach-Komödie eines Johann Christoph Gottsched entstand. Zwischen 1748 und 1755 lebte Lessing vorwiegend in Berlin, damals das Zentrum des aufgeklärten Journalismus; seinen Lebensunterhalt bestritt er hier zunächst mit Übersetzungen aus dem Spanischen, Englischen, Französischen und Lateinischen. Er gründete die Beyträge zur Historie und Aufnahme des Theaters, Deutschlands erste Theaterzeitschrift, die auch Modefragen des Dramas, wie sie aus Frankreich kamen, diskutierte; die Zeitschrift ging jedoch bald wieder ein. 1751 fand Lessing eine feste Anstellung bei der Berlinischen Privilegierten Zeitung, der späteren Vossischen Zeitung. Nachdem er in der Zwischenzeit in Wittenberg die Magisterwürde erhalten hatte, betätigte er sich in Berlin als erfolgreicher und angesehener Theater- und Literaturkritiker. Während dieser Zeit schrieb er auch selbst mehrere Dramen, darunter die Lustspiele Der Freygeist (entstanden 1749, erschienen 1755) und das gegen konfessionelle Vorurteile konzipierte Stück Die Juden (entstanden 1749, erschienen 1754). Lessings bedeutendstes Werk dieser Phase ist Miß Sara Sampson (1755), das erste bürgerliche Trauerspiel in der Geschichte des deutschen Dramas. Seine literarische Produktion war so groß - und seine steten Geldnöte waren so drückend -, dass er 24-jährig eine Werkausgabe herauszugeben begann (Schriften, 1753-1755). Ab 1755 lebte Lessing in Leipzig. Hier lernte er den Dichter Ewald von Kleist kennen, mit dem ihn eine tiefe Freundschaft verband. 1758 kehrte er nach Berlin zurück und gründete dort 1759 zusammen mit dem Philosophen Moses Mendelssohn und dem Kritiker Christoph Friedrich Nicolai die Zeitschrift Briefe, die neueste Litteratur betreffend (1759-1765), die zu einem wichtigen Organ der literarischen Öffentlichkeit avancierte und zu einem Wegbereiter der Literaturkritik in Deutschland wurde. Hier wird Lessings Bestreben deutlich, innerhalb der Neuerscheinungen die Spreu vom Weizen zu trennen und im Werturteil eine Art Kanon zeitgenössischer Literatur zu etablieren. Für die Briefe, die neueste Litteratur betreffend verfasste Lessing selbst eine Vielzahl von Essays, in denen er unter anderem seine Kritik am französischen Klassizismus formulierte. Der Plan eines mehrbändigen deutschen Wörterbuchs indes wurde wieder fallen gelassen. Einflussreich war in dieser Zeit vor allem Lessings Auseinandersetzung mit den Schriften Diderots, anhand derer er zu einer differenzierteren Vorstellung dramatischer Ausformung kam. Von 1760 bis 1765 stand Lessing als Kriegssekretär in den Diensten des Kommandanten von Breslau, da es ihm bis dahin nicht gelungen war, seinen Lebensunterhalt ausschließlich als Dichter zu verdienen. Trotzdem riss seine literarische Produktion nicht ab; in Breslau entstanden u. a. die bedeutende kunsttheoretische Abhandlung Laokoon (veröffentlicht 1766) und Minna von Barnhelm (veröffentlicht 1767), das erste deutsche Lustspiel, das aktuelles Zeitgeschehen thematisierte. Nach zwei aufgrund einer schweren Krankheit wieder in Berlin verbrachten Jahren folgte er 1767 der Einladung, als Dramaturg am neu gegründeten Deutschen Nationaltheater in Hamburg zu arbeiten. Damit war er der erste deutsche Dramaturg überhaupt. Diese Tätigkeit war mit einem stattlichen Gehalt verbunden. Das ambitionierte Theaterprojekt, das deutsche Dramatiker gegenüber den vorherrschenden französischen Stückeschreibern fördern wollte, scheiterte jedoch schon nach einem Jahr; Frucht dieser Zeit war Lessings Hamburgische Dramaturgie (1767/68), eine der wichtigsten dramentheoretischen Abhandlungen der deutschen Literatur. 1770 nahm Lessing das Amt eines Bibliothekars an der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel an, das er bis zu seinem Tod innehatte. Hier versöhnte er sich wieder etwas mit der Theologie - wenn er auch weiter kritisch blieb. Neben zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen über die Schätze der Bibliothek schrieb Lessing hier das bedeutende bürgerliche Trauerspiel Emilia Galotti (1772). In dieser Zeit wurde der reaktionäre Hamburger Hauptpastor Johann Melchior Goeze zu seinem größten Gegner, der ihn in zahlreichen polemischen Schriften auf sehr persönliche Art und Weise angriff und nach Lessings elftem Anti-Goeze (1778) den braunschweigischen Herzog anwies, seinen Untergebenen zurechtzuweisen. Daraufhin verlagerte Lessing den Konflikt auf seine ,,Alte Kanzel", die Dramatik. Ergebnis war das Drama Nathan der Weise (1779), ein meisterhaftes Plädoyer für religiöse Toleranz. Der ihn kränkende Ruf eines Blasphemikers hing ihm indes bis zu seinem Tode an. 1776 heiratete Lessing die Hamburger Kaufmannswitwe Eva König, die nur 14 Monate später bei der Geburt eines Kindes mit diesem gemeinsam starb. Selbstzweifel und eine chronische Krankheit raubten ihm den Lebensmut. Krank, einsam und verbittert starb Lessing am 15. Februar 1781 während eines Aufenthalts in Braunschweig. 2 WERK Mit seinem dramatischen Werk und seinen kritischen Essays verlieh der Aufklärer Lessing der deutschen Literatur ein neues Gepräge und übte großen Einfluss auf nachfolgende deutsche Schriftsteller aus. Vor allem gilt er der Kritik bis heute als Reformator des Theaters, der das deutsche Theater aus der Isolation herauszuführen verstand. Weithin wirksam war seine Idee eines autonomen ,,Nationaltheaters", das auf seinen großen, aber durchaus auch anerkennend betrachteten Widersacher Gottsched zurückging, das Lessing ab 1748 aber zur ersten Reife führte. 2.1 Drama Lessings Bühnenstück Miß Sara Sampson (1755) ist das erste bürgerliche Trauerspiel der deutschen Dramatik in der Tradition der englischen Literatur, namentlich der rührseligen Domestic tragedy. Auch wenn hier mit Mustern tragischer adeliger Konflikte gearbeitet wird, steht doch die Auseinandersetzung zwischen Tochter und Vater - und damit eine familiäre, als Basis der Handlung dienende und zugleich kritisierte Thematik - im Zentrum des dichterischen Interesses. Miß Sara Sampson trug maßgeblich dazu bei, dass sich die Strömung der Empfindsamkeit vom englischsprachigen Raum löste und in Deutschland etablieren konnte. Das Lustspiel Minna von Barnhelm (1767) und das Drama Nathan der Weise (1779), das Lessing in Blankversen verfasste, zählen noch heute zum Standardrepertoire deutscher Bühnen. Heute gilt Minna von Barnhelm als erstes Drama, in dem nationale deutsche Themen zur Sprache kommen. Auch wenn in den Nebenrollen noch zahlreiche Traditionsstränge herkömmlicher Theaterkunst aufgegriffen werden, zeigt sich doch in der Psychologie der Haupthandlung mit ihren vertauschten Geschlechterrollen - eine aktive Titelfigur wird einem hilflos zwischen Ehre und Liebe pendelnden passiven Tellheim gegenübergestellt - eine überaus innovative Tendenz. Für Goethe war Minna von Barnhelm ,,die erste aus dem bedeutenden Leben gegriffene Theaterproduktion" der Deutschen, die auch die aktuelle Problematik des preußischen Militär- und Beamtentums kritisch hinterfragte. Mit seinem ,,dramatischen Gedicht" Nathan der Weise schuf Lessing in fünfhebigen Jamben ein Plädoyer für Toleranz und Humanismus, indem er aufzeigte, dass Charakterstärke und Edelmut nicht aus der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion erwachsen. Im historischen Umfeld Jerusalems zur Kreuzzugszeit angesiedelt, illustriert das Stück seine Botschaft anhand des Zusammenlebens von Juden, Christen und Moslems, vor allem am Beispiel des weisen jüdischen Kaufmanns Nathan und seiner christlichen Pflegetochter Recha. Die Utopie steckt in der märchenhaft verklärten Mitte der Geschichte, der von einer Novelle Boccaccios inspirierten so genannten ,,Ringparabel": Hier wird gezeigt, dass Geistliche nicht per definitionem moralisch und Atheisten durchaus auch menschlich sein können. Nathan der Weise fand schnell Verbreitung und erlebte bereits im Erscheinungsjahr drei Auflagen. Zudem wurde das Drama kurz nach Erscheinen 1779 ins Englische, Französische und Holländische übersetzt. Eine Umsetzung wesentlicher Elemente seiner Dramentheorie versuchte Lessing in Emilia Galotti (1772), seinem zweiten bürgerlichen Trauerspiel, dessen Stoff auf den römischen Historiker Livius zurückgeht und das den Konflikt zwischen menschlicher Privatheit und einer durch höfische Willkür aufgedrückten Etikette thematisiert - eine höfische Wertvorstellung, die aber weit ins Private hinüberreicht und die Familie über den Ehrenkodex ihres Oberhaupts in die Krise stürzt. Gerade im Fürstendienst etabliert, spickte Lessing es nach Ansicht Johann Wolfgang von Goethes mit zahlreichen ,,Piquen gegen den Fürsten", um seinem Freiheitsdrang Genüge zu tun. 2.2 Kritische Schriften und Dramentheorie In einer Vielzahl kritischer Schriften befasste sich Lessing mit Theater, Literatur, Kunst, Archäologie und Theologie. Seine Hamburgische Dramaturgie (1767/68) gehört zu den frühesten modernen Abhandlungen über die Dramentheorie und verbindet Rezension mit Reflexion. Vorbereitet wurde sie allerdings bereits 1756/57 mit dem stark von ästhetischen Erwägungen geleiteten Briefwechsel über das Trauerspiel. Lessing gründete sein Modell auf Gottscheds moralisch-didaktische Überlegungen und übernahm von ihm den von Aristoteles geprägten Begriff der Wahrscheinlichkeit. Andererseits postulierte er, hierin gegen Gottsched argumentierend, dass die Dramen des ,,Genies" William Shakespeare den deutschen Dramatikern ein geeigneteres Vorbild seien als die durch ,,Regeln" bestimmten Tragödien der französischen Literatur. Mit dieser Forderung leitete Lessing die Shakespeare-Rezeption der Dichter des Sturm und Drang ein. Auch die Gestalt des Helden im Barock ließ er als ,,schönes Ungeheuer" in einer realistischeren Bühnenwelt nicht gelten: Der Einakter Philotas mit seiner kaum versteckten Auseinandersetzung mit Friedrich dem Großen liest sich als direkte Antwort auf die Grausamkeit des Siebenjährigen Krieges wie eine literarische Probe aufs theoretische Exempel. Des Weiteren erklärte Lessing das Drama der Antike zur zweiten Quelle dramatischer (und dramaturgischer) Inspiration. Richtschnur waren Autoren wie Seneca und Plautus. Prägend wirkte hier auch Lessings Auseinandersetzung mit der Commedia dell'Arte und ihrem Modell von Komik und Spontaneität. Literaturkritisch äußerte sich Lessing in seinen Briefen, in dem Essay über die Fabeltheorie, der als Vorwort seinem dreibändigen Werk Fabeln (1759) vorangestellt war, sowie in den Wolfenbütteler Beiträgen Zur Geschichte und Literatur (1773-1781). In seiner Schrift Laokoon: oder Über die Grenzen der Mahlerey und Poesie (1766) befasste er sich mit Poesie, Bildhauerkunst und Malerei und grenzte sie gegeneinander ab. Aus seiner Beschäftigung mit der Archäologie resultierten die Werke Briefe antiquarischen Inhalts (1768/69) und Wie die Alten den Tod gebildet (1769). In dem theologisch-philosophischen Werk Die Erziehung des Menschengeschlechts (vollständig 1780) setzte sich Lessing mit dem Konflikt zwischen Kirchendogma und religiösem Gefühl auseinander. Verfasst von: Thomas Köster Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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« übersetzt. Eine Umsetzung wesentlicher Elemente seiner Dramentheorie versuchte Lessing in Emilia Galotti (1772), seinem zweiten bürgerlichen Trauerspiel, dessen Stoff auf den römischen Historiker Livius zurückgeht und das den Konflikt zwischen menschlicher Privatheit und einer durch höfische Willkür aufgedrückten Etikette thematisiert – einehöfische Wertvorstellung, die aber weit ins Private hinüberreicht und die Familie über den Ehrenkodex ihres Oberhaupts in die Krise stürzt.

Gerade im Fürstendienstetabliert, spickte Lessing es nach Ansicht Johann Wolfgang von Goethes mit zahlreichen „Piquen gegen den Fürsten”, um seinem Freiheitsdrang Genüge zu tun. 2.2 Kritische Schriften und Dramentheorie In einer Vielzahl kritischer Schriften befasste sich Lessing mit Theater, Literatur, Kunst, Archäologie und Theologie.

Seine Hamburgische Dramaturgie (1767/68) gehört zu den frühesten modernen Abhandlungen über die Dramentheorie und verbindet Rezension mit Reflexion.

Vorbereitet wurde sie allerdings bereits 1756/57 mit dem stark vonästhetischen Erwägungen geleiteten Briefwechsel über das Trauerspiel .

Lessing gründete sein Modell auf Gottscheds moralisch-didaktische Überlegungen und übernahm von ihm den von Aristoteles geprägten Begriff der Wahrscheinlichkeit.

Andererseits postulierte er, hierin gegen Gottsched argumentierend, dass die Dramen des „Genies”William Shakespeare den deutschen Dramatikern ein geeigneteres Vorbild seien als die durch „Regeln” bestimmten Tragödien der französischen Literatur.

Mit dieserForderung leitete Lessing die Shakespeare-Rezeption der Dichter des Sturm und Drang ein.

Auch die Gestalt des Helden im Barock ließ er als „schönes Ungeheuer” in einerrealistischeren Bühnenwelt nicht gelten: Der Einakter Philotas mit seiner kaum versteckten Auseinandersetzung mit Friedrich dem Großen liest sich als direkte Antwort auf die Grausamkeit des Siebenjährigen Krieges wie eine literarische Probe aufs theoretische Exempel.

Des Weiteren erklärte Lessing das Drama der Antike zur zweiten Quelledramatischer (und dramaturgischer) Inspiration.

Richtschnur waren Autoren wie Seneca und Plautus.

Prägend wirkte hier auch Lessings Auseinandersetzung mit derCommedia dell’Arte und ihrem Modell von Komik und Spontaneität. Literaturkritisch äußerte sich Lessing in seinen Briefen, in dem Essay über die Fabeltheorie, der als Vorwort seinem dreibändigen Werk Fabeln (1759) vorangestellt war, sowie in den Wolfenbütteler Beiträgen Zur Geschichte und Literatur (1773-1781).

In seiner Schrift Laokoon: oder Über die Grenzen der Mahlerey und Poesie (1766) befasste er sich mit Poesie, Bildhauerkunst und Malerei und grenzte sie gegeneinander ab.

Aus seiner Beschäftigung mit der Archäologie resultierten die Werke Briefe antiquarischen Inhalts (1768/69) und Wie die Alten den Tod gebildet (1769).

In dem theologisch-philosophischen Werk Die Erziehung des Menschengeschlechts (vollständig 1780) setzte sich Lessing mit dem Konflikt zwischen Kirchendogma und religiösem Gefühl auseinander. Verfasst von:Thomas KösterMicrosoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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