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Grönland - geographie.

Publié le 07/06/2013

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Grönland - geographie. 1 EINLEITUNG Grönland, amtlich Kalaallit Nunaat (in der Sprache der Eskimo ,,Land der Menschen"), dänisch Grønland, die größte Insel der Welt. Sie gehört zu Dänemark, ist aber autonom. Grönland liegt größtenteils nördlich des nördlichen Polarkreises zwischen dem nördlichen Atlantik und dem Nordpolarmeer. Vom Kanadisch-Arktischen Archipel im Westen ist es durch die Davisstraße und die Baffinbai, von Island im Osten durch die Danmarkstraße getrennt. Die maximale Ausdehnung liegt bei 2 655 Kilometern vom MorrisJesup-Kap im äußersten Norden bis zum Farvel-Kap im Süden, die West-Ost-Ausdehnung beträgt bis zu etwa 1 300 Kilometer. Die Länge der grönländischen Küste, die tief von Fjorden eingeschnitten ist, wird auf rund 5 800 Kilometer geschätzt. Die Gesamtfläche beträgt etwa 2 166 086 Quadratkilometer, wovon etwa 84 Prozent ständig von Eis bedeckt sind. Die Hauptstadt ist Nuuk (dänisch Godthåb). 2 LAND Unter der mächtigen Inlandeismasse, die nach der Antarktis die zweitgrößte zusammenhängende Eismasse der Erde ist, befindet sich der Grönlandschild, der geologisch eine Fortsetzung des Kanadischen Schildes ist. Es handelt sich um eine alte Gesteinsmasse; die Gesteine stammen aus dem Präkambrium. Nur im Norden und Osten der Insel haben sich jüngere Sedimente und Tiefengesteine abgelagert. Die Randgebirge sind entlang der Ostküste am höchsten; hier befindet sich mit dem Gunnbjørn Fjeld (3 700 Meter) auch der höchste Berg Grönlands. Das Eis wölbt sich über dem Festland und bildet zwei so genannte Kuppeln, die nördliche und die südliche Kuppel. Die Mächtigkeit des Eises reicht bis maximal 3 400 Meter, im Durchschnitt liegt sie bei etwa 1 500 Metern. An den Küsten reichen Gletscher stellenweise bis zum Meer. Durch ihr Kalben entstehen ständig Eisberge. Eisfreie Gebiete beschränken sich auf einen schmalen Saum an der Küste, der maximal 150 Kilometer breit ist. Hier ist die Landschaft durch Fjorde und Schären geprägt. Weiter im Landesinneren folgen Gebirge bis circa 1 500 Meter Höhe. In der mächtigen Eisdecke wurden wiederholt Tiefbohrungen durchgeführt. Die zu Tage geförderten Eisbohrkerne sind Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Sie erlauben Rückschlüsse über das Klima vergangener Zeitalter. Von der Weltraumorganisation NASA durchgeführte Studien ergaben, dass im Süden Grönlands ein massiver Gletscherrückgang zu verzeichnen ist. Betroffen davon sind den im Februar 1999 veröffentlichten Ergebnissen zufolge vor allem die südöstlichen Teile. Seit 1994 sind die Eismassen dort um etwa neun Meter dünner geworden. Als Ursachen für dieses Phänomen werden u. a. höhere Temperaturen, verminderte Schneefälle und verstärktes Kalben der Gletscher angeführt. Allerdings sind nicht alle Gebiete Grönlands vom Gletscherrückgang betroffen. In der zweiten Hälfte der neunziger Jahre bewegte sich ein Gletscher im Westen der Insel innerhalb von vier Jahren um zehn Kilometer vorwärts und erreichte dabei Geschwindigkeiten von bis zu 30 Metern am Tag. Insgesamt ergibt sich jedoch ein Massenverlust. Den im September 2002 veröffentlichten Ergebnissen einer NASA-Studie zufolge verliert Grönland jährlich etwa 50 Kubikkilometer Masse durch Eisschmelze. Im Juli 2003 wurde eine Bohrung beendet, bei der bis in eine Eistiefe von 3 085 Metern vorgedrungen wurde. Die Auswertung von Bohrkernen soll dabei helfen, die Klimageschichte der Vergangenheit zu entschlüsseln, und nähere Hinweise auf Beginn und Verlauf der letzten Eiszeit geben. Grönland kann in zwei Klimabereiche eingeteilt werden: Der Norden und das Landesinnere weisen ein hochpolares Klima auf; die mittleren Januartemperaturen liegen um 25 °C, die Jahresniederschläge betragen weniger als 20 Millimeter. Der Süden ist aufgrund des Einflusses gelegentlicher zyklonaler Wetterlagen milder und niederschlagsreicher. Die Temperaturen liegen während des kurzen Sommers im Süden der Insel durchschnittlich bei 9,8 °C, die jährlichen Niederschläge können 100 Millimeter erreichen. Im Osten sind die Temperaturen unter dem Einfluß des kalten Ostgrönlandstromes ganzjährig niedrig. Sämtliche Niederschläge fallen als Schnee. Grönland ist die ,,Wetterküche" für einen großen Teil der Nordhalbkugel; die Erfassung des Wetters über Grönland ist daher sehr wichtig. Die Tierwelt auf Grönland entspricht eher der amerikanischen als der europäischen. Dies gilt sowohl für die Säugetiere wie Moschusochse, Wolf, Lemming und Rentier sowie die vielen Arten von Seehunden und Walen als auch für Fische und Seevögel. Daneben kommen noch einige in der ganzen Arktis verbreitete Arten wie Eisbär, Polarfuchs, Schneehase und Hermelin vor. Die Pflanzenwelt ist ebenfalls an die niedrigen Temperaturen angepasst. Die Vegetation besteht hauptsächlich aus Birken- und Erlenkrummholz, Wacholder, Rhododendron, Gräsern, Moosen und Flechten. An eisfreien Küsten gedeihen subpolare Wiesen mit wechselnder Artenzusammensetzung. 3 BEVÖLKERUNG Die Grönländer sind ein Volk, das aus der Vermischung der Inuit (Eskimo) mit den Europäern, insbesondere Dänen und Norwegern, entstand. Grönland hat etwa 56 300 Einwohner (2008); damit ergibt sich - bezogen auf die eisfreie Fläche von 342 600 Quadratkilometern - eine Bevölkerungsdichte von 0,10 Einwohnern pro Quadratkilometer. Nahezu die gesamte Bevölkerung lebt in dem schmalen Küstenstreifen im Südwesten. 3.1 Wichtige Städte Die Hauptstadt Nuuk an der Südwestküste hat 14 000 Einwohner (2003). Diese älteste und größte dänische Siedlung wurde 1721 als Godthåb gegründet. Zweitgrößte Stadt mit 4 800 Einwohnern ist Sisimiut (Holsteinsborg) an der Westküste, etwas nördlich des Polarkreises. Weitere Siedlungen sind Qaqortoq (Julianehåb), Paamiut (Frederikshåb) und Narsaq an der Südküste, Qaanaaq (Thule) an der Nordwestküste sowie Ammassalik an der Ostküste. Zwischen den einzelnen Siedlungen besteht Hubschrauber- und Bootsverkehr. Auch motorgetriebene oder von Hunden gezogene Schlitten sind als Verkehrs- oder Transportmittel weiterhin im Einsatz. 4 BILDUNG UND KULTUR Das Bildungswesen Grönlands entspricht dem dänischen. Der Schulbesuch ist kostenfrei, Schulpflicht besteht zwischen dem 7. und dem 16. Lebensjahr. Unterrichtssprachen sind Grönländisch, eine Inuit-Sprache mit einzelnen dänischen Worten, und Dänisch. In Nuuk gibt es ein Institut für die Lehrerausbildung und eine Universität. 5 VERWALTUNG UND POLITIK In einer Volksabstimmung entschied sich Grönland 1979 für Autonomie innerhalb des dänischen Königreiches. In allen inneren Angelegenheiten ist es autonom, nach außen wird es weiterhin von Dänemark vertreten. Die Exekutive wird von dem siebenköpfigen Landsstyre unter Vorsitz eines Premierministers ausgeübt. Die Legislative liegt bei dem Landsting, einem Parlament mit 31 Abgeordneten, die jeweils für vier Jahre gewählt werden. Grönland entsendet zwei Vertreter in das dänische Parlament. Die Dänische Krone lässt sich durch einen von ihr ernannten Hochkommissar vertreten. 6 WIRTSCHAFT Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Grönlands beträgt 1 252 Millionen US-Dollar (1998), woraus sich ein BIP pro Kopf von 22 410 US-Dollar ergibt. Die Finanzhilfe Dänemarks beträgt jährlich etwa 3 Milliarden Dänische Kronen (DKr). Währung in Grönland ist die Dänische Krone mit 100 Øre. Die traditionellen Gewerbe sind Fischerei, Seehundjagd und Pelztierfang; der bedeutendste Industriezweig ist die Fischverarbeitung. Beim Fischfang dominieren Kabeljau und Lachs, außerdem werden Krabben gefangen. Landwirtschaft ist nur auf etwa einem Prozent der Fläche möglich. In der südwestlichen Küstenregion werden in geringem Umfang Schafe, Rentiere und Ziegen gezüchtet sowie kälteresistente Gemüse angebaut. In der Vergangenheit war Grönland einer der weltweit bedeutendsten Lieferanten von Kryolith, einem Mineral, das bei der Herstellung von Aluminium, Milchglas, Email und Fluor verwendet wird. Seit den späten siebziger Jahren sind die Vorkommen jedoch erschöpft. Auch Blei und Zink wurden abgebaut, bis die Vorräte um 1990 ebenfalls zurückgingen. Vorkommen von Gold, Kohle und Uran sind bekannt. Der Außenhandel wird durch die 1774 gegründete, staatliche Königlich-Grönländische Handelsgesellschaft (Grønlands Handel) dominiert. Die wichtigsten Exportwaren sind Fisch und Fischprodukte, die Hauptimportgüter sind Energieträger, Maschinen und Fahrzeuge. Zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor hat sich der Tourismus entwickelt. 1995 verzeichnete Grönland 15 000 Urlauber. Der grönländische Fremdenverkehrsverband will diese Zahl bis zum Jahr 2005 auf 60 000 Besucher pro Jahr steigern - dies wären mehr Touristen als Grönland Einwohner hat. Es werden große Anstrengungen unternommen, die touristische Infrastruktur insbesondere im Bereich der Unterkünfte zu verbessern. Von Nachteil ist, dass das gesamte Material für Bauten importiert und über Tausende von Kilometern transportiert werden muss. Gebaut werden kann nur in den kurzen eisfreien Perioden des Jahres. Die meisten Arbeitskräfte im Tourismussektor stammen aus Dänemark. 7 GESCHICHTE Als erster Europäer erreichte um 875 vermutlich der norwegische Wikinger Gunnbjørn Grönland. 982 landete Erich der Rote, über Island kommend, auf der Insel. Gegen Ende des 10. Jahrhunderts gründete er im Süden der Insel eine Siedlung, von der aus sein Sohn Leif Eriksson an die Küste Nordamerikas gelangte. Unter Erich dem Roten wurden noch zahlreiche weitere Wikingersiedlungen gegründet; vermutlich etwa zur gleichen Zeit siedelten sich an der Westküste die Inuit der so genannten Thule-Kultur an. 1261 unterstellte sich Grönland der Herrschaft Norwegens und kam später infolge der dänisch-norwegischen Personalunion unter dänische Herrschaft. Im 15. Jahrhundert wurden alle Wikingersiedlungen aufgegeben, wahrscheinlich wegen der ,,Kleinen Eiszeit", einer im 14. Jahrhundert einsetzenden weltweiten Kälteperiode. Gletschereis rückte in besiedelte Gebiete vor und zwang die Bewohner, ihre Wohnorte zu verlassen. Jeglicher Kontakt zwischen Grönland und Europa brach ab. Erst bei der Suche nach der Nordwestpassage rückte die Insel erneut in das Blickfeld der Europäer: 1585 landete der englische Seefahrer John Davis auf Grönland, seine Arbeiten und die der englischen Forscher und Seefahrer Henry Hudson und William Baffin trugen zur Kenntnis der grönländischen Westküste bei. Das Fundament für die Wiederbesiedelung der Insel durch Europäer wurde 1721 durch die Gründung einer Missionsstation in Godthåb (heute Nuuk) durch den norwegischen Missionar Hans Egede gelegt. 7.1 Unter dänischer Herrschaft Nach der Auflösung der dänisch-norwegischen Personalunion 1814 blieb Grönland bei Dänemark. Im 19. Jahrhundert wurde Grönland von zahlreichen Forschern und Seefahrern erkundet und kartiert; Fridtjof Nansen durchquerte 1882 als Erster die Insel von Küste zu Küste. 1930/31 führten britische, amerikanische und deutsche Expeditionen (z. B. die von Alfred Wegener, der bei einer Grönlandexpedition 1930 ums Leben kam) Wetterbeobachtungen auf dem Inlandeis nördlich des Polarkreises durch. Durch die Erkundungen von Robert Edwin Peary in Nordgrönland meinten auch die Vereinigten Staaten, einen Anspruch auf Teile von Grönland zu haben. Nachdem Dänemark 1917 seine Anteile an den karibischen Jungferninseln an die USA verkauft hatte, verzichteten die USA jedoch auf ihre Ansprüche. 1921 erklärte Dänemark die gesamte Insel zu dänischem Territorium und beschwor damit einen Streit mit Norwegen um die Jagd- und Fischereirechte herauf. 1931 besetzten norwegische Jäger einen Landstreifen an der Ostküste. 1933 entschied der Internationale Gerichtshof in Den Haag den Streit zugunsten Dänemarks; die Besetzung wurde rückgängig gemacht, und die dänischen Ansprüche auf die Insel wurden bekräftigt. 7.2 Einfluss der USA Die Besetzung Dänemarks durch das Deutsche Reich während des 2. Weltkrieges stellte 1940 den Status von Grönland erneut in Frage. Verhandlungen zwischen den USA und Vertretern Dänemarks führten 1941 zu einer Vereinbarung, die den USA das Recht zugestand, militärische und meteorologische Stationen auf Grönland zu betreiben. Die USA sicherten Grönland dafür - bei voller Anerkennung der dänischen Souveränität - für die Dauer des 2. Weltkrieges Unterstützung im Fall einer Bedrohung zu. 1947 drängte Dänemark die USA, das Abkommen von 1941 für erloschen zu erklären. Die Verhandlungen zogen sich hin und mündeten 1951 in einem Vertrag mit 20 Jahren Laufzeit, durch den die Hoheit über die wichtigste US-Station den Dänen übertragen wurde. Weiterhin wurde vereinbart, gemeinsame Verteidigungsbereiche einzurichten. Außerdem wurde den Streitkräften der NATO gestattet, alle Stützpunkte auf der Insel zu nutzen. In den frühen fünfziger Jahren weiteten die USA ihre militärische Präsenz auf Grönland aus und bauten in Thule einen strategischen Flughafen, rund 1 500 Kilometer vom Nordpol entfernt. 1952 gründete die dänische Regierung zusammen mit privaten Investoren aus Dänemark, Schweden und Kanada eine Gesellschaft, um die Vorkommen an Zink, Blei, Wolfram und Kryolith im östlichen Grönland abzubauen. 7.3 Autonomie Unter der neuen dänischen Verfassung vom Mai 1953 wurde Grönland ein gleichberechtigter Teil des dänischen Königreiches und konnte zwei Vertreter in das dänische Parlament entsenden. 1972 sprachen sich die Grönländer in einem Volksentscheid gegen den Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft (EG) aus, mussten sich aber dem mehrheitlichen Votum der Dänen für den Beitritt anschließen. Diese Situation verstärkte den Widerstand gegen die Vorherrschaft der Dänen in Wirtschaft und Bildungswesen. 1979 erhielt Grönland innere Autonomie. Im April 1979 fanden die ersten Wahlen zu dem mit dem Autonomie-Status eingeführten Parlament statt; die Wahlen gewann die sozialdemokratische Siumut-Partei. 1982 stimmten die Grönländer in einem Volksentscheid mit knapper Mehrheit für den Austritt aus der EG, der im Frühjahr 1985 vollzogen wurde; seither hat Grönland in Bezug auf die EG bzw. die Europäische Union (EU) den Status eines assoziierten Hoheitsgebietes Dänemarks. Bei den Parlamentswahlen im Juni 1984 erreichten Siumut und die konservative Opposition, die Atassut, je elf Sitze im Parlament, die sozialistische Partei Inuit Ataqatigiit (IA) gewann drei Sitze; Siumut führte die Regierung weiter. Die Wahlen vom Mai 1987 erbrachten ein ähnliches Ergebnis. Durch die Wahlen im März 1991 änderte sich die Mandatsverteilung, da Atassut drei Mandate verloren und die IA zwei hinzugewonnen hatte. Letztere ging eine Koalition mit der Siumut-Partei unter dem Regierungschef Lars Emil Johansen ein. Bei den darauf folgenden Wahlen im März 1995 gewann Siumut zwölf Sitze und bildete eine Koalition mit Atassut, die zehn Sitze errungen hatte. Nach den Wahlen vom Februar 1999 ging der sozialdemokratische Regierungschef Jonathan Motzfeldt mit der IA eine Koalition ein, die bei den Wahlen vom Dezember 2002 trotz Stimmeinbußen der Siumut bestätigt wurde. Premierminister der neuen Regierung, die eine größere Unabhängigkeit von Dänemark anstrebte, wurde Hans Enoksen (Siumut). Nach wenigen Wochen führten Auseinandersetzungen zwischen den beiden Regierungsparteien zum Bruch des Bündnisses; daraufhin bildeten Siumut und Atassut eine neue Koalition mit Enoksen als Regierungschef. Im Sommer 2005 zerbrach auch diese Koalition. Die Wahlen vom November 2005 bestätigten überraschend die Siumut mit zehn Mandaten als stärkste Kraft, gefolgt von IA und den Demokraten mit je sieben Sitzen und der Atassut mit sechs Mandaten. In der Folge formierte Enoksen eine große Koalition aus Siumut, IA und Atassut. 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« Herstellung von Aluminium, Milchglas, Email und Fluor verwendet wird.

Seit den späten siebziger Jahren sind die Vorkommen jedoch erschöpft.

Auch Blei und Zink wurdenabgebaut, bis die Vorräte um 1990 ebenfalls zurückgingen.

Vorkommen von Gold, Kohle und Uran sind bekannt.

Der Außenhandel wird durch die 1774 gegründete,staatliche Königlich-Grönländische Handelsgesellschaft (Grønlands Handel) dominiert.

Die wichtigsten Exportwaren sind Fisch und Fischprodukte, die Hauptimportgüter sind Energieträger, Maschinen und Fahrzeuge. Zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor hat sich der Tourismus entwickelt.

1995 verzeichnete Grönland 15 000 Urlauber.

Der grönländische Fremdenverkehrsverband willdiese Zahl bis zum Jahr 2005 auf 60 000 Besucher pro Jahr steigern – dies wären mehr Touristen als Grönland Einwohner hat.

Es werden große Anstrengungenunternommen, die touristische Infrastruktur insbesondere im Bereich der Unterkünfte zu verbessern.

Von Nachteil ist, dass das gesamte Material für Bauten importiert undüber Tausende von Kilometern transportiert werden muss.

Gebaut werden kann nur in den kurzen eisfreien Perioden des Jahres.

Die meisten Arbeitskräfte imTourismussektor stammen aus Dänemark. 7 GESCHICHTE Als erster Europäer erreichte um 875 vermutlich der norwegische Wikinger Gunnbjørn Grönland.

982 landete Erich der Rote, über Island kommend, auf der Insel.

GegenEnde des 10.

Jahrhunderts gründete er im Süden der Insel eine Siedlung, von der aus sein Sohn Leif Eriksson an die Küste Nordamerikas gelangte.

Unter Erich dem Rotenwurden noch zahlreiche weitere Wikingersiedlungen gegründet; vermutlich etwa zur gleichen Zeit siedelten sich an der Westküste die Inuit der so genannten Thule-Kulturan.

1261 unterstellte sich Grönland der Herrschaft Norwegens und kam später infolge der dänisch-norwegischen Personalunion unter dänische Herrschaft.

Im15.

Jahrhundert wurden alle Wikingersiedlungen aufgegeben, wahrscheinlich wegen der „Kleinen Eiszeit”, einer im 14.

Jahrhundert einsetzenden weltweiten Kälteperiode.Gletschereis rückte in besiedelte Gebiete vor und zwang die Bewohner, ihre Wohnorte zu verlassen.

Jeglicher Kontakt zwischen Grönland und Europa brach ab.

Erst bei derSuche nach der Nordwestpassage rückte die Insel erneut in das Blickfeld der Europäer: 1585 landete der englische Seefahrer John Davis auf Grönland, seine Arbeiten unddie der englischen Forscher und Seefahrer Henry Hudson und William Baffin trugen zur Kenntnis der grönländischen Westküste bei.

Das Fundament für dieWiederbesiedelung der Insel durch Europäer wurde 1721 durch die Gründung einer Missionsstation in Godthåb (heute Nuuk) durch den norwegischen Missionar Hans Egedegelegt. 7.1 Unter dänischer Herrschaft Nach der Auflösung der dänisch-norwegischen Personalunion 1814 blieb Grönland bei Dänemark.

Im 19.

Jahrhundert wurde Grönland von zahlreichen Forschern undSeefahrern erkundet und kartiert; Fridtjof Nansen durchquerte 1882 als Erster die Insel von Küste zu Küste.

1930/31 führten britische, amerikanische und deutscheExpeditionen (z.

B.

die von Alfred Wegener, der bei einer Grönlandexpedition 1930 ums Leben kam) Wetterbeobachtungen auf dem Inlandeis nördlich des Polarkreisesdurch. Durch die Erkundungen von Robert Edwin Peary in Nordgrönland meinten auch die Vereinigten Staaten, einen Anspruch auf Teile von Grönland zu haben.

NachdemDänemark 1917 seine Anteile an den karibischen Jungferninseln an die USA verkauft hatte, verzichteten die USA jedoch auf ihre Ansprüche.

1921 erklärte Dänemark diegesamte Insel zu dänischem Territorium und beschwor damit einen Streit mit Norwegen um die Jagd- und Fischereirechte herauf.

1931 besetzten norwegische Jäger einenLandstreifen an der Ostküste.

1933 entschied der Internationale Gerichtshof in Den Haag den Streit zugunsten Dänemarks; die Besetzung wurde rückgängig gemacht, unddie dänischen Ansprüche auf die Insel wurden bekräftigt. 7.2 Einfluss der USA Die Besetzung Dänemarks durch das Deutsche Reich während des 2.

Weltkrieges stellte 1940 den Status von Grönland erneut in Frage.

Verhandlungen zwischen den USAund Vertretern Dänemarks führten 1941 zu einer Vereinbarung, die den USA das Recht zugestand, militärische und meteorologische Stationen auf Grönland zu betreiben.Die USA sicherten Grönland dafür – bei voller Anerkennung der dänischen Souveränität – für die Dauer des 2.

Weltkrieges Unterstützung im Fall einer Bedrohung zu. 1947 drängte Dänemark die USA, das Abkommen von 1941 für erloschen zu erklären.

Die Verhandlungen zogen sich hin und mündeten 1951 in einem Vertrag mit20 Jahren Laufzeit, durch den die Hoheit über die wichtigste US-Station den Dänen übertragen wurde.

Weiterhin wurde vereinbart, gemeinsame Verteidigungsbereicheeinzurichten.

Außerdem wurde den Streitkräften der NATO gestattet, alle Stützpunkte auf der Insel zu nutzen.

In den frühen fünfziger Jahren weiteten die USA ihremilitärische Präsenz auf Grönland aus und bauten in Thule einen strategischen Flughafen, rund 1 500 Kilometer vom Nordpol entfernt. 1952 gründete die dänische Regierung zusammen mit privaten Investoren aus Dänemark, Schweden und Kanada eine Gesellschaft, um die Vorkommen an Zink, Blei,Wolfram und Kryolith im östlichen Grönland abzubauen. 7.3 Autonomie Unter der neuen dänischen Verfassung vom Mai 1953 wurde Grönland ein gleichberechtigter Teil des dänischen Königreiches und konnte zwei Vertreter in das dänischeParlament entsenden.

1972 sprachen sich die Grönländer in einem Volksentscheid gegen den Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft (EG) aus, mussten sich aber demmehrheitlichen Votum der Dänen für den Beitritt anschließen.

Diese Situation verstärkte den Widerstand gegen die Vorherrschaft der Dänen in Wirtschaft undBildungswesen. 1979 erhielt Grönland innere Autonomie.

Im April 1979 fanden die ersten Wahlen zu dem mit dem Autonomie-Status eingeführten Parlament statt; die Wahlen gewann diesozialdemokratische Siumut-Partei.

1982 stimmten die Grönländer in einem Volksentscheid mit knapper Mehrheit für den Austritt aus der EG, der im Frühjahr 1985vollzogen wurde; seither hat Grönland in Bezug auf die EG bzw.

die Europäische Union (EU) den Status eines assoziierten Hoheitsgebietes Dänemarks. Bei den Parlamentswahlen im Juni 1984 erreichten Siumut und die konservative Opposition, die Atassut, je elf Sitze im Parlament, die sozialistische Partei Inuit Ataqatigiit(IA) gewann drei Sitze; Siumut führte die Regierung weiter.

Die Wahlen vom Mai 1987 erbrachten ein ähnliches Ergebnis.

Durch die Wahlen im März 1991 änderte sich dieMandatsverteilung, da Atassut drei Mandate verloren und die IA zwei hinzugewonnen hatte.

Letztere ging eine Koalition mit der Siumut-Partei unter dem RegierungschefLars Emil Johansen ein.

Bei den darauf folgenden Wahlen im März 1995 gewann Siumut zwölf Sitze und bildete eine Koalition mit Atassut, die zehn Sitze errungen hatte.Nach den Wahlen vom Februar 1999 ging der sozialdemokratische Regierungschef Jonathan Motzfeldt mit der IA eine Koalition ein, die bei den Wahlen vom Dezember 2002trotz Stimmeinbußen der Siumut bestätigt wurde.

Premierminister der neuen Regierung, die eine größere Unabhängigkeit von Dänemark anstrebte, wurde Hans Enoksen(Siumut).

Nach wenigen Wochen führten Auseinandersetzungen zwischen den beiden Regierungsparteien zum Bruch des Bündnisses; daraufhin bildeten Siumut und Atassuteine neue Koalition mit Enoksen als Regierungschef.

Im Sommer 2005 zerbrach auch diese Koalition.

Die Wahlen vom November 2005 bestätigten überraschend die Siumutmit zehn Mandaten als stärkste Kraft, gefolgt von IA und den Demokraten mit je sieben Sitzen und der Atassut mit sechs Mandaten.

In der Folge formierte Enoksen einegroße Koalition aus Siumut, IA und Atassut. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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