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Korsika - geographie.

Publié le 07/06/2013

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Korsika - geographie. 1 EINLEITUNG Korsika (französisch la Corse), Insel im Mittelmeer, die politisch eine Region Frankreichs bildet. Korsika ist nach Sizilien, Sardinien und Zypern die viertgrößte Insel im Mittelmeer. Die etwa zwölf Kilometer breite Straße von Bonifacio trennt Korsika im Süden von der italienischen Insel Sardinien. Die Küste des französischen Festlandes ist etwa 170 Kilometer, die italienische Küste rund 100 Kilometer entfernt. Korsika umfasst die beiden Departements Haute-Corse und Corse-du-Sud. Hauptstadt von Korsika ist Ajaccio im Südwesten der Insel. 2 PHYSISCHE GEOGRAPHIE Korsika hat eine Fläche von 8 680 Quadratkilometern. Die Insel erstreckt sich vom Cap Corse im Norden bis zum Cap Pertusatro im Süden über 185 Kilometer, die maximale Ost-West-Ausdehnung beträgt 85 Kilometer. Das gebirgige Landesinnere wird von schroffen Gipfeln, tief eingeschnittenen Schluchten und einigen Karseen (u. a. Lac de Nino und Lac de Rotondo) geprägt. Höchste Erhebung ist der Monte Cinto (2 710 Meter), weitere Berge mit Höhen von mehr als 2 300 Metern sind Monte Rotondo, Paglia d'Orba, Monte d'Oro und Monte Renoso. Während die Gebirgsketten im Westen überwiegend aus Porphyr und Granit aufgebaut sind, steht im Norden und Osten überwiegend Schiefer an. Die Westküste ist felsig und buchtenreich, die nur schwach gegliederte Ostküste ist relativ flach und umfasst einige Strandseen (u. a. Etang de Biguglia, Etang de Palo und Etang d'Urbino). Zahlreiche Wildbäche stürzen von den Bergen herab. Die bedeutendsten Flüsse sind der Golo und der Tavignano. Im Hochsommer versiegen viele der kürzeren Flüsse. In Korsika herrscht ausgeprägtes Mittelmeerklima, in größeren Höhen weist das Klima kontinentalen Charakter auf. Etwa die Hälfte der Insel ist mit Macchie bedeckt, jeweils rund ein Fünftel von Korsika ist bewaldet bzw. wird als Weideland genutzt. In den küstennahen Bereichen gedeihen Ölbäume, Zitrusfrüchte sowie Feigen- und Mandelbäume, ab einer Höhe von circa 600 Metern treten verbreitet Edelkastanien auf, darüber dominieren Kiefern und ab rund 1 200 Metern bis zur Baumgrenze Buchen. 3 BEVÖLKERUNG Die Einwohnerzahl beträgt etwa 250 000. Die größten Städte der Insel sind die Hauptstadt Ajaccio, Bastia, Sartène, Corte, Calvi, Bonifacio, L'Île-Rousse und Porto-Vecchio. Amtssprache in Korsika ist Französisch, viele Bewohner sprechen Korsisch, einen italo-romanischen Dialekt. Auch in der Pflege der korsischen Sprache zeigt sich das Streben weiter Teile der Bevölkerung nach Unabhängigkeit von Frankreich. Aufgrund fehlender wirtschaftlicher Perspektiven verlassen viele Bewohner die Insel, die meisten Abwanderer ziehen auf das französische Festland. Neben dem Mangel an Arbeitsplätzen spielen dabei auch die im Vergleich zum Festland höheren Lebenshaltungskosten eine wichtige Rolle. Die Überweisungen der Abgewanderten an ihre weiter in Korsika lebenden Angehörigen sind wirtschaftlich von großer Bedeutung. 4 WIRTSCHAFT Die Landwirtschaft zählt traditionell zu den bedeutendsten Wirtschaftsbereichen, angebaut werden vor allem Wein, Weizen, Oliven, Gemüse und Zitrusfrüchte. Viehhaltung (vor allem Rinder, Schweine, Ziegen und Schafe) ist weit verbreitet. Eine zentrale Rolle für das Wirtschaftsleben Korsikas spielt der Fremdenverkehr. Neben den Seebädern an der Küste (vor allem im Osten) sind auch die Wandergebiete des Inselinneren Ziel vieler Besucher. Daneben wird die Insel in beträchtlichem Umfang von Frankreich sowie durch EU-Gelder subventioniert. Weitere Einnahmequellen sind Fischfang, Weinherstellung, Abbau mineralischer Rohstoffe (u. a. Antimon, Granit und Marmor) sowie die Herstellung von Tannin. 5 GESCHICHTE Die ältesten Siedlungsspuren stammen aus der Jungsteinzeit. Den Phöniziern folgten im 6. Jahrhundert v. Chr. Griechen, später Etrusker und Karthager. 227 v. Chr. wurde die Insel der römischen Provinz Sardinien angeschlossen, bevor es eigene Provinz wurde. Im 3. Jahrhundert n. Chr. setzte die Christianisierung ein. Nach dem Untergang des Weströmischen Reiches im Jahr 476 n. Chr. wurde Korsika von den Wandalen regiert, danach fiel es zuerst an das Byzantinische Reich, später an das Langobardische Königreich. Ab dem 11. Jahrhundert wetteiferten die Seemächte Genua und Pisa um Korsika, bis Genua 1284 in der entscheidenden Seeschlacht bei Meloria die Oberhand behielt. Die Genueser regierten Korsika bis zum 18. Jahrhundert, mit Ausnahme einer Periode von 1458 bis 1558, in der die Insel unter französischer Herrschaft stand. Im 18. Jahrhundert versuchte der korsische Patriot Pasquale Paoli, durch eine Reihe von Revolten, die Herrschaft der Genueser zu brechen. Andere europäische Mächte schalteten sich in den Konflikt ein, vor allem England und Frankreich. 1768 traten die Genueser die Insel im Vertrag von Versailles an Frankreich ab. Eine bedeutende Folge dieser Übergabe war, dass Napoleon, der ein Jahr später in Ajaccio geboren wurde, ein Bürger Frankreichs war. Während der Französischen Revolution und der Napoleonischen Kriege war die Insel zweimal in der Hand der Briten. Im 2. Weltkrieg wurde Korsika von deutschen und italienischen Truppen eingenommen. Die Bevölkerung lehnte sich jedoch gegen die Besetzer auf, so dass die Insel Ende 1943 wieder befreit wurde. Seit den siebziger Jahren gibt es auf Korsika eine starke Unabhängigkeitsbewegung, die bis heute durch Bombenanschläge auf Regierungsgebäude und Touristenzentren auf sich aufmerksam macht. Im Dezember 2001 verabschiedete das französische Parlament ein Gesetz, das den Korsen größere Eigenständigkeit in den Bereichen Bildungs- und Kulturpolitik, Infrastruktur und Raumordnung einräumte und dem zufolge das korsische Regionalparlament die Befugnis bekommen sollte, bestimmte französische Gesetze den Besonderheiten der Insel anzupassen. Letzteres wurde im Januar 2002 durch einen Entscheid des Verfassungsrates jedoch für verfassungswidrig erklärt. Durch die Übertragung größerer Autonomie an Korsika suchte die Regierung Jospin die korsischen Separatisten so weit zu beruhigen, dass sie ihre militanten Aktionen gegen den französischen Staat einstellten. Von den Korsen eines ,,Kurses der Unterdrückung" verdächtigt, brachte die neue französische Regierung unter Jean-Pierre Raffarin im Sommer 2002 den Dialog über die Zukunft der Mittelmeerinsel wieder in Gang. Dabei wurden die Planungen für eine weiter reichende Autonomie Korsikas in den Prozess der allgemeinen Dezentralisierung Frankreichs eingebettet, für die Korsika eine Vorreiterrolle übernehmen sollte. Im Juli 2003 stellte die französische Regierung ihren Entwurf für eine Verwaltungsreform in einem Referendum auf Korsika zur Abstimmung. Laut dem Reformvorschlag sollte der Insel noch größere Unabhängigkeit von Paris eingeräumt werden, das Regionalparlament sollte mehr Rechte erhalten, die beiden korsischen Departements sollten zu einem zusammengelegt werden, und es sollte ein Exekutivorgan gebildete werden, das die Leitlinien der korsischen Politik bestimmte. Aber die Korsen lehnten mit knapp 51 Prozent der Stimmen den Reformvorschlag ab. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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