Lesotho - geographie.
Publié le 06/06/2013
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Landwirtschaft oder als Hausangestellte beschäftigt werden.
Etwa 38 Prozent der männlichen Arbeitskräfte sind in Südafrika tätig.
Wegen der Wirtschaftskrise und desgleichzeitig sinkenden Goldpreises verloren viele Sotho Ende der achtziger Jahre in Südafrika ihren Arbeitsplatz, so dass die Zahl der dort beschäftigten Arbeitskräfte weitniedriger war als in vorangegangenen Jahren.
Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre gingen etwa die Hälfte aller männlichen Arbeitskräfte Lesothos in Südafrikaeiner Beschäftigung nach, darum sind in Lesotho viele Frauen Haushaltsvorstand.
Etwa 57 Prozent der im Land verbleibenden Arbeitskräfte sind in der Landwirtschaft tätig, 15 Prozent in der Industrie sowie 32 Prozent im Dienstleistungssektor.
Versuche,verarbeitende Produktionszweige aufzubauen, zeigten insofern einigen Erfolg, als damit die Wirtschaft und die Exporte an Vielfalt gewannen.
Allerdings wurden nicht genugArbeitsplätze geschaffen: Weder konnte man Menschen auf der Suche nach Grund und Boden eine Alternative bieten, noch ließ sich Schritt mit dem Bevölkerungswachstumhalten.
In den achtziger Jahren erlebte die Tourismusbranche (hauptsächlich mit Gästen aus Südafrika) einen steilen Aufschwung.
Alle diese Entwicklungen tragen nurwenig dazu bei, die Abhängigkeit der Wirtschaft von den Geldsendungen der Wanderarbeiter zu vermindern.
Auch die nach Lesotho fließenden Verdienste derWanderarbeiter können das riesige Handelsdefizit nicht ausgleichen.
Die Geldsendungen der Wanderarbeiter stellen einen großen Teil des Einkommens von 60 Prozent derHaushalte im Land dar.
Der Verlust der Arbeitsplätze von Wanderarbeitern Ende der achtziger Jahre hat die durch Arbeitslosigkeit bestehenden Probleme in Lesotho weiterverschärft.
Lesotho wirtschaftet seit jeher mit einem Haushaltsdefizit.
Die Einführung eines auf vier Jahre angelegten Wirtschaftsreformprogramms 1990 ermöglichte der Regierung,das Defizit auf weniger als 1 Prozent zu verringern – Ende der achtziger Jahre betrug es noch 10 Prozent.
6.1 Landwirtschaft
Die Landwirtschaft ist der größte Wirtschaftszweig.
Dennoch gibt es auch in diesem Bereich zahlreiche Probleme, zu denen u.
a.
auch wiederkehrende Dürreperiodengehören.
Da insgesamt nur sehr wenig Fläche für den Ackerbau zur Verfügung steht, sind Programme zum Bodenschutz und zur Erhöhung der Ernteerträge von großerBedeutung.
Hauptsächlich werden in Lesotho Mais, Hirse, Weizen, Obst und verschiedene Gemüsesorten angebaut.
Die Viehwirtschaft umfasst vor allem Schafe, Hühner,Gänse, Kälber, Pferde und Esel.
6.2 Währung und Außenhandel
Die Währungseinheit Lesothos ist der Loti (Plural: Maloti), der in Lisente unterteilt ist.
Lesotho ist zusammen mit Namibia, Swasiland und Südafrika Mitglied der CommonMonetary Area.
Das bedeutet, dass der Loti zum Nennwert des Südafrikanischen Rand gehandelt wird und die Bankzinsen denen Südafrikas angeglichen werden.
Derwichtigste Handelspartner Lesothos ist Südafrika, die Geschäfte werden über die SACU ( Southern African Customs Union: Südafrikanische Zollunion) abgeschlossen. Zahlungen an die SACU-Länder, zu denen auch Botswana und Swasiland gehören, basieren auf dem Prozentsatz der SACU-Handelsanteile des jeweiligen Landes.
Die dreikleineren Länder erhalten zusätzliche Zahlungen als Ausgleich für den Verlust ihrer Handelsunabhängigkeit.
Die Importe bestehen im Wesentlichen aus Nahrungsmitteln,Textilien, Fahrzeugen, Maschinen und Kraftstoffen.
Textilien, Nahrungsmittel, chemische Erzeugnisse sowie Wolle (Mohair) sind die wichtigsten Exportgüter.
DieImportkosten steigen schneller als die Einnahmen durch den Export, wodurch das Handelsdefizit Lesothos wächst.
6.3 Verkehrswesen
Lesotho verfügt über ein Straßennetz von 5 940 Kilometer Länge, wovon 18 Prozent asphaltiert sind.
Die meisten befestigten Straßen liegen im Westen Lesothos; seit Mitteder achtziger Jahre werden Qualität und Quantität der Straßen auch im Osten verbessert – zu den Bergen werden für das Highlands Water Scheme über 300 Kilometerlange, neue Zufahrtsstraßen gebaut.
Dennoch bleibt ein Großteil der Berge nur mit Pferd oder Esel erreichbar.
Ein Netzwerk behelfsmäßiger Start- und Landebahnen bildetfür diese abgelegenen Gegenden den wichtigsten Verbindungsweg.
Mitte der achtziger Jahre wurde in Maseru der Bau eines internationalen Flughafens abgeschlossen;Maseru ist über die Eisenbahn mit Südafrika verbunden.
6.4 Energie
Wasser scheint heute Lesothos wichtigster Rohstoff zu sein.
Seit Ende der achtziger Jahre werden in den Bergen riesige Dämme und Tunnel für das Highlands Water Schemegebaut.
Von hier soll Wasser in die nordöstlichen Industriegebiete Südafrikas geführt werden.
Lesotho hofft, sich dadurch eine neue, bedeutende Einnahmequelle zuschaffen.
Ein in dieses Projekt integriertes Wasserkraftwerk soll Lesotho ausreichend mit Energie versorgen.
Zur Zeit wird fast der gesamte Energiebedarf durch Importe vonSüdafrika gedeckt.
7 GESCHICHTE
Die Ureinwohner des Gebiets sind die San (früher Buschmänner genannt).
Im 18.
Jahrhundert erreichten Basothogruppen das Land.
Die Nation wurde von einem im 19.
Jahrhundert herausragenden Führer Südafrikas, Moshoeshoe I., vereint.
Während der Kriege (Mfecane), die Anfang des 19.
Jahrhunderts Südafrika heimsuchten,sammelte Moshoeshoe I., seinerzeit einer von mehreren Sothohäuptlingen, das Sothovolk und errichtete 1824 auf dem Berg Thaba Bosiu sein Hauptquartier.
Bis zu seinemTod 1870 war Moshoeshoe I.
unbestrittener Führer der Sotho und als oberster Herrscher waren er und seine Erben de facto Könige.
Ab 1838 bekämpfte Moshoeshoe I.
inzahlreichen heftigen Grenzzusammenstößen die vordringenden Buren.
Obwohl er zu Anfang Erfolge verzeichnen konnte, gerieten die Sotho sehr bald in Schwierigkeiten, sodass die Briten auf Drängen Moshoeshoe I.
dieses Königreich 1868 zum britischen Protektorat Basutoland machten.
1871 wurde Basutoland von den Briten aus finanziellenGründen der Kapkolonie in Südafrika unterstellt.
Die Sotho unter Moshoeshoe lehnten es ab, von weißen Kolonisten regiert zu werden.
Nach kriegerischenAuseinandersetzungen übernahm Großbritannien 1884 wieder direkt die Macht.
Die britische Regierung überließ die Sotho sich selbst, da sie überzeugt war, dass Basutolandletztendlich in Südafrika integriert würde, wie es der South African Act of Union (Südafrikanischer Unionsvertrag) von 1910 vorsah.
Die Sothohäuptlinge lehnten dies jedochab, besonders als 1948 in Südafrika formell die Apartheid eingeführt wurde.
Die Gründung der Basutoland (später Basotho) Congress Partei (BCP) 1952 markierte denAnfang moderner Parteipolitik in Lesotho.
Die Briten wehrten die Gesuche Südafrikas, Lesotho zu übernehmen, ab, riefen zu Verhandlungen über die Verfassung auf undsetzten einen gewählten gesetzgebenden Rat ein; 1960 gewann die Basutoland Congress Party (BCP) die Wahlen.
Bei den Wahlen, die 1965 kurz vor der Unabhängigkeit abgehalten wurden, gewann die Basutoland National Party (BNP, 1958 gegründet) die Mehrheit, und ihr Führer, Häuptling Joseph Leabua Jonathan, wurde Premierminister. Am 4.
Oktober 1966 wurde Basutoland unter dem Namen Lesotho in die Unabhängigkeit entlassen.
Lesothos Herrscher mussten sich mit Südafrika arrangieren, von demdas Land völlig umschlossen ist.
Jonathan, der die Apartheid ablehnte, setzte auf pragmatisches Handeln.
Zunächst unterstützte ihn die südafrikanische Regierung.
Nur derBNP war es erlaubt, in Südafrika bei den Arbeitern aus Sotho für die Partei zu werben.
Als Lesotho seine Unabhängigkeit erlangt hatte, kehrte das Land zur Monarchiezurück, und der oberste Herrscher, Moshoeshoe II., wurde formell König.
Dieser aber wollte mehr als nur die Rolle des Zeremonienmeisters – seinen Versuchen, seinenMachtbereich auszuweiten, wurde von Jonathan rigoros ein Ende gesetzt.
Moshoeshoe durfte den Palast nicht mehr verlassen und musste schriftlich versichern, dass erabdanken würde, sofern er sich noch einmal politisch betätigen sollte.
Im Januar 1970, nach den ersten allgemeinen Wahlen seit der Unabhängigkeit, musste die BNP Verluste hinnehmen, die Oppositionspartei BCP gewann.
Daraufhinannullierte Jonathan die Wahlen und verhängte den Notstand.
Die Führer der BCP und anderer Oppositionsparteien wurden verhaftet, alle Oppositionsparteien verboten, dieVerfassung ausgesetzt und das Parlament aufgelöst.
Jonathan regierte per Dekret bis 1973.
Dann wurde eine Nationalversammlung für den Übergang eingesetzt, derenMitglieder ernannt wurden.
1974 wagten erklärte Anhänger der BCP einen bewaffneten Aufstand.
Nachdem dieser niedergeschlagen worden war, gingen die Führer der BCPins Exil.
Einige bildeten eine bewaffnete Splitterguppe, die Lesotho Liberation Army, die in den folgenden Jahren häufig mit der paramilitärischen Polizei zusammenstieß.Jonathan, dessen Beziehungen zu Südafrika rasch abgekühlt waren, beschuldigte die südafrikanische Regierung, den Rebellen Unterschlupf und Unterstützung zu gewähren..
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