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Malawi - geographie.

Publié le 06/06/2013

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Malawi - geographie. 1 EINLEITUNG Malawi, Republik im Südosten Afrikas, früher britisches Protektorat Njassaland. Das Staatsgebiet grenzt im Norden an Tansania, im Osten an den Malawisee (Njassasee), im Südosten und Süden an Moçambique und im Westen an Sambia. Malawi hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von rund 840 Kilometern bei einer Breite von 80 bis 160 Kilometern. Die Gesamtfläche des Staates beträgt 118 484 Quadratkilometer, wovon ein Viertel Wasserfläche ist. Hauptstadt ist Lilongwe. 2 PHYSISCHE GEOGRAPHIE Malawi wird von Norden nach Süden vom Ostafrikanischen Grabensystem durchzogen. In diesen tiefen Graben ist der Malawisee (Njassasee) eingebettet, der drittgrößte See Afrikas. Sein Abfluss im Süden, der Shire, mündet in den Sambesi in Moçambique. Westlich und östlich des Ostafrikanischen Grabensystems (Rift Valley) liegen auf 900 bis 1 200 Metern weite Hochebenen, die von einzelnen Gebirgsmassiven überragt werden. Das Nyikaplateau im Norden erreicht eine Höhe von über 2 400 Metern, und das südlich des Malawisees liegende Shirehochland erhebt sich bis über 2 700 Meter. Höchster Berg des Landes ist der 3 002 Meter hohe Mlanje Sapitwa. 2.1 Klima Malawis Klimazonen verändern sich mit steigender Höhe. Das tiefer gelegene Shiretal ist heiß und trocken mit Temperaturen zwischen 23 und 26 °C. In den Hochländern ist das Klima gemäßigter. Die Regenzeit dauert von November bis April. Die jährlichen Niederschlagsmengen liegen im Hochland bei 1 800 Millimetern, in tieferen Lagen bei 890 Millimetern. 2.2 Flora und Fauna Weite Teile des Landes bestehen aus Trockenwald. In den feuchten Bergschluchten und an den Flussufern stehen Nutzholzbestände. Im Hochland wachsen Affenbrotbäume, Akazien und Nadelbäume. In Malawi lebt ein Großteil der für Afrika typischen Tierarten. Dazu gehören Gepard, Leopard, Elefant, Nashorn, Giraffe, Zebra und mehrere Affen- und Antilopenarten. An den Seeufern sind Flusspferde heimisch. Daneben gibt es eine Vielfalt von Reptilien, darunter Krokodile und Kobras. Der Malawisee ist weltweit derjenige See, in dem die meisten endemischen Fischarten vorkommen. 11,3 Prozent (1997) der Gesamtfläche des Landes stehen unter Naturschutz. Der 94 Quadratkilometer große Malawisee-Nationalpark am südlichen Ende des Malawisees wurde 1984 zum Weltnaturerbe erklärt. Allerdings ist die Wilderei in den Naturschutzgebieten nach wie vor ein Problem. 3 BEVÖLKERUNG Malawi hat etwa 13,9 Millionen (2008) Einwohner und ist mit 148 Einwohnern pro Quadratkilometer einer der am dichtesten besiedelten Staaten Afrikas. Verwaltungsmäßig ist das Land in drei Regionen und 24 Distrikte unterteilt. Die beiden größten Städte des Landes sind die frühere Hauptstadt Blantyre mit etwa 502 000 Einwohnern und Lilongwe, seit 1975 die Hauptstadt des Landes, mit etwa 587 000 Einwohnern. Rund 99 Prozent der Bevölkerung sind Schwarzafrikaner und gehören Bantuvölkern an. Die größten ethnischen Gruppen sind Chewa, Lomwe, Nyanja und Yao. Die übrigen Einwohner sind vorwiegend britischer und indischer Herkunft. 83 Prozent der Bevölkerung leben auf dem Land. Die Lebenserwartung liegt bei 43,5 Jahren (2008). 3.1 Religion und Sprache Rund 75 Prozent der Bewohner Malawis sind Christen, etwa 20 Prozent Muslime und 5 Prozent Anhänger traditioneller Religionen. Die Amtssprachen sind Englisch und Chichewa, das zu den Bantusprachen (siehe afrikanische Sprachen) gehört. Weitere verbreitete Bantusprachen sind Lomwe, Yao, Sena sowie Chitumbuka, das als Verkehrssprache benutzt wird. 4 BILDUNG UND KULTUR Es besteht keine allgemeine Schulpflicht. 2002-2003 waren an der Universität von Malawi in Zomba (1964 gegründet) einschließlich der ihr angeschlossenen Institutionen 4 565 Studierende eingeschrieben. Der Alphabetisierungsgrad liegt bei 64,3 Prozent. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Nach der 1966 verabschiedeten Verfassung ist Malawi eine Republik mit einem vom Volk gewählten Präsidenten, der zugleich Regierungschef und Staatsoberhaupt ist. Die Minister unterstehen dem Präsidenten. Die Nationalversammlung (National Assembly) besteht aus 193 vom Volk für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählten Abgeordneten. Bis zu den ersten nach Einführung des Mehrparteiensystems stattfindenden Wahlen im Mai 1994 gehörten alle Abgeordneten der Malawi Congress Party (MCP) an, der einzigen zugelassenen politischen Partei. Wichtigste Parteien seither sind neben der ehemaligen Einheitspartei die United Democratic Front (UDF) und die Alliance for Democracy (AFORD). Das Gerichtswesen besteht aus dem Obersten Gericht, dem Berufungsgericht, Verwaltungs-, Amts- und traditionellen Gerichten. Die in allgemeinen Wahlen aufgestellten Ratsversammlungen in Malawis drei Regionen sind für Regierungsaufgaben innerhalb ihres Gebiets zuständig. 6 WIRTSCHAFT Mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Einwohner von 233,10 US-Dollar gehört Malawi zu den ärmsten Ländern der Welt. Das Bruttoinlandsprodukt des gesamten Landes beträgt 2,04 Milliarden US-Dollar (2006; Dienstleistungen 46,1 Prozent, Industrie 19,7 Prozent, Landwirtschaft 34,2 Prozent). 24 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten im Dienstleistungssektor, 22 Prozent sind in der Industrie und 54 Prozent in der Landwirtschaft beschäftigt. Malawi verfügt über wenige Bodenschätze und muss daher vieles importieren. Zahlreiche Malawier arbeiten als Gastarbeiter vorwiegend in Südafrika und Sambia. Als potentiell vielversprechend für die wirtschaftliche Entwicklung Malawis gelten vor allem die Privatisierung von Staatsbetrieben und der Ausbau der Tourismusbranche. Malawi gehört zu den Gründungsmitgliedern der Southern African Development Community (SADC). 6.1 Landwirtschaft und Fischerei Malawi ist in erster Linie ein Agrarland, in dem die Subsistenzwirtschaft dominiert. Hauptanbauprodukte sind Tabak, Tee, Zuckerrohr, Baumwolle, Mais, verschiedene Früchte, Gemüse und Erdnüsse sowie Getreide; exportiert werden vor allem Tabak, Tee, Zucker und Baumwolle. Fischfang und Fischverarbeitung dienen vorwiegend der Eigenversorgung, entwickeln sich aber zu einem potentiellen Exportzweig. Die Fischindustrie hat ihren Hauptstandort in Nkhotakota am Westufer des Malawisees. Die jährliche Fangmenge liegt bei 59 595 Tonnen (2005). 6.2 Außenhandel und Währung Aufgrund seiner geographischen Lage ist Malawi beim Im- und Export auf Transportwege durch seine Nachbarländer wie etwa auf Moçambique angewiesen, auch um Zugang zu Seehäfen zu bekommen. Die damit verbundenen Zusatzkosten stellen einen Wettbewerbsnachteil dar. Mehr als 80 Prozent des Exporterlöses erzielt Malawi mit der Ausfuhr von Agrarerzeugnissen, allen voran Tabak, dessen Weltmarktpreis jedoch etwa seit der Jahrtausendwende kontinuierlich sank, was außerordentlich negative Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaftslage des Landes hat. Importiert werden in erster Linie Maschinen, Kraftfahrzeuge, Fertigwaren, Brennstoffe und Schmiermittel, chemische Erzeugnisse, Nahrungsmittel und lebende Tiere. Die Haupthandelspartner Malawis sind u. a. Südafrika, die USA, Deutschland, Japan, Indien, Simbabwe, Großbritannien und Sambia. Darüber hinaus gibt es Handelsabkommen u. a. mit Moçambique, Tansania, Malaysia und Taiwan. Die Handelsbilanz ist negativ. Der Finanz- und Bankensektor Malawis ist im internationalen Vergleich noch relativ wenig entwickelt. Währungseinheit ist der Malawi-Kwacha (MWK), bestehend aus 100 Tambala. Die Zentralbank (Reserve Bank of Malawi) wurde 1965 gegründet und gibt die Währung aus. 6.3 Verkehr, Kommunikation und Energie 1980 wurde die Eisenbahnstrecke von Salima nach Mchinji an der sambischen Grenze fertig gestellt. Malawis Schienennetz verfügt über eine Länge von 797 Kilometern. Das Straßennetz hat eine Gesamtlänge von 15 451 Kilometern, von denen 45 Prozent befestigt sind. Auf dem Malawisee herrscht ein reger Passagier- und Frachtverkehr. Der internationale Flughafen bei Lilongwe wird von einer Reihe internationaler und regionaler Fluglinien angeflogen. Die einst staatliche, mittlerweile privatisierte Fluggesellschaft Air Malawi verbindet im Land Blantyre und Lilongwe mit den regionalen Flughäfen Mzuzu und Mangochi am Südufer des Malawisees. Das Unternehmen fliegt außerdem auch verschiedene Ziele im Ausland an. Wichtigster Radio- und TV-Sender ist die Malawi Broadcasting Corporation (MBC). 2 Tageszeitungen erscheinen in einer Gesamtauflage von 25 000 Exemplaren. 97,8 Prozent der elektrischen Energie werden in Wasserkraftwerken erzeugt (2003). Der Rest stammt aus Wärmekraftwerken. 7 GESCHICHTE Einige Funde deuten auf eine Besiedlung der Region um den Malawisee bereits in der Steinzeit und der Eisenzeit hin. Im 1. Jahrtausend n. Chr. wanderten Bantuvölker in das Gebiet des heutigen Malawi ein, dessen Name auf ein gleichnamiges Königreich zurückgeht, das im 16./17. Jahrhundert bestand und u. a. einen schwunghaften Handel mit den Küstengebieten Moçambiques betrieb. Bereits im 17. Jahrhundert kamen jesuitische Missionare in die Nähe des Malawisees. Der See selbst aber blieb den Europäern unbekannt, bis David Livingstone 1859 dessen Ufer erreichte. Mit der Errichtung schottischer Missionsstationen 1875/76 begannen die Europäer nachhaltigen Einfluss auf die Region zu nehmen. 1883 wurde ein britischer Konsul in das Land entsandt; der Kampf gegen arabische Sklavenjäger und die Gefahr einer portugiesischen Expansion von Moçambique aus hatten schon wenig später ein verstärktes Engagement der Briten zur Folge. Darüber hinaus handelte der Kolonialbeamte Sir Harry Hamilton Johnston mit den einheimischen Herrschern Verträge aus, die 1891 zur Errichtung eines britischen Protektorats British Central Africa führten. 1907 wurde das Gebiet in die Kolonie Njassaland umgewandelt. Im Januar 1915 kam es unter der Führung des afrikanischen Geistlichen John Chilembwe zu einem Aufstand gegen die britische Kolonialmacht; Anlass war die Rekrutierung von Njassas für die britische Armee im 1. Weltkrieg. Der Aufstand wurde rasch niedergeschlagen, galt aber im Nachhinein als eine Art Vorläufer der späteren Unabhängigkeitsbewegungen in Afrika. 1953 wurde Njassaland mit Nord- und Südrhodesien (heute Sambia und Simbabwe) zur Zentralafrikanischen Föderation verbunden, die außer der Kolonialmacht Großbritannien niemand wollte und die natürlich von Weißen dominiert wurde. Nach der Auflösung der Föderation 1963 erhielt Njassaland die Autonomie; Hastings Kamuzu Banda, Führer der Malawi Congress Party (MCP), wurde der erste Premierminister des Landes. Am 6. Juli 1964 wurde die Kolonie unter dem Namen Malawi unabhängig. Zwei Jahre später, am 6. Juli 1966, erfolgte die Ausrufung der Republik; Banda wurde Staatspräsident mit weitreichenden Vollmachten und mit einer 1971 in Kraft getretenen Verfassungsänderung Präsident auf Lebenszeit. Banda errichtete ein Einparteiensystem mit der MCP als einzig zugelassener Partei, schaltete politische Gegner weitgehend aus und regierte zunehmend diktatorisch. Im Inneren konzentrierte er sich auf die Entwicklung der Wirtschaft, vor allem der bäuerlichen Privatwirtschaft. In der Außenpolitik wahrte er im Konflikt zwischen Großbritannien und Rhodesien/Simbabwe Neutralität. Trotz scharfer Kritik seitens der meisten schwarzafrikanischen Länder unterhielt er weitreichende Handelsbeziehungen mit der weißen Minderheitsregierung Rhodesiens, pflegte auch freundschaftliche Beziehungen zu Moçambique, das bis 1975 unter portugiesischer Herrschaft stand, und nahm offizielle Beziehungen zur Republik Südafrika auf, besuchte sogar als erstes schwarzafrikanisches Staatsoberhaupt den Apartheidstaat. Insbesondere wegen dieser engen Verbindung zu Südafrika blieb Bandas Einfluss auf innerafrikanische Angelegenheiten sehr gering. Die ersten Parlamentswahlen seit der Unabhängigkeit fanden 1978 statt. Obgleich die MCP - wie auch bei den folgenden Wahlen von 1983, 1987 und 1992 - als einzige Partei zur Wahl stand, verloren zahlreiche Mandatsträger ihre Sitze im Parlament. Anfang der neunziger Jahre verschärfte sich die Opposition gegen Bandas diktatorische Herrschaft und das Einparteiensystem sowie die gravierenden Menschenrechtsverletzungen des Regimes; die Stagnation der wirtschaftlichen Entwicklung, verursacht u. a. durch eine hohe Auslandsverschuldung, Dürrekatastrophen und den Zustrom von Flüchtlingen aus Moçambique, untergrub Bandas Position zusätzlich. In einem Referendum am 14. Juni 1993 stimmte die Bevölkerung schließlich mit großer Mehrheit für ein Mehrparteiensystem und leitete damit die Entmachtung Bandas und seiner MCP ein. Im Mai 1994 fanden die ersten freien und demokratischen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen seit 1964 statt. Aus den Parlamentswahlen ging die bisher oppositionelle United Democratic Front (UDF) mit 85 der 177 Mandate klar als stärkste Partei hervor, während die MCP nur 56 Mandate errang. Die Präsidentschaftswahlen gewann der UDF-Vorsitzende Bakili Muluzi, der damit Hastings Kamuzu Banda nach 30 Jahren an der Staatsspitze ablöste. Die Wahlen vom Juni 1999 bestätigten die UDF mit 93 von inzwischen 192 Mandaten erneut als stärkste Partei und Muluzi im Amt des Staatsoberhauptes. Bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Mai 2004 musste die regierende UDF empfindliche Einbußen hinnehmen: Sie gewann nur noch 49 Sitze und verlor ihren Status als stärkste Partei an die MCP (59 Mandate). Zum neuen Präsidenten wurde mit der relativen Mehrheit von 35 Prozent der Stimmen der UDF-Kandidat und Wirtschaftsfachmann Bingu wa Mutharika gewählt. Muluzi durfte laut Verfassung nach zwei Amtsperioden nicht mehr kandidieren. Im Februar 2005 verließ Mutharika die UDF und gründete die Democratic Progressive Party (DPP); eine ganze Reihe von UDF-Parlamentariern und -Ministern folgte ihm in die neue Partei. Wiederholt - u. a. 2002 und 2005 - wurde Malawi von schweren Hungersnöten heimgesucht, von denen schätzungsweise jeweils ein bis zwei Drittel der Bevölkerung akut betroffen waren. Auslöser waren Dürreperioden und Mangel an bzw. verspätete Bereitstellung von Saatgut und Düngemitteln, aber auch zögerliche internationale Hilfe sowie zunehmend auch durch AIDS bedingte Ausfälle von Arbeitskräften in der Landwirtschaft und nicht zuletzt eine teilweise verfehlte Wirtschaftspolitik: So wurde etwa 2001, als sich eine Hungersnot bereits abzuzeichnen begann, ein großer Teil der Ernteerträge exportiert. Eine gewisse Entspannung der wirtschaftlichen Lage ergab sich durch den Beschluss von Weltbank und Internationalem Währungsfonds von 2006, dem Land 90 Prozent seiner Auslandsschulden in Höhe von fast drei Milliarden US-Dollar zu erlassen. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« Früchte, Gemüse und Erdnüsse sowie Getreide; exportiert werden vor allem Tabak, Tee, Zucker und Baumwolle.

Fischfang und Fischverarbeitung dienen vorwiegend derEigenversorgung, entwickeln sich aber zu einem potentiellen Exportzweig.

Die Fischindustrie hat ihren Hauptstandort in Nkhotakota am Westufer des Malawisees.

Diejährliche Fangmenge liegt bei 59 595 Tonnen (2005). 6.2 Außenhandel und Währung Aufgrund seiner geographischen Lage ist Malawi beim Im- und Export auf Transportwege durch seine Nachbarländer wie etwa auf Moçambique angewiesen, auch umZugang zu Seehäfen zu bekommen.

Die damit verbundenen Zusatzkosten stellen einen Wettbewerbsnachteil dar.

Mehr als 80 Prozent des Exporterlöses erzielt Malawi mitder Ausfuhr von Agrarerzeugnissen, allen voran Tabak, dessen Weltmarktpreis jedoch etwa seit der Jahrtausendwende kontinuierlich sank, was außerordentlich negativeAuswirkungen auf die gesamte Wirtschaftslage des Landes hat.

Importiert werden in erster Linie Maschinen, Kraftfahrzeuge, Fertigwaren, Brennstoffe und Schmiermittel,chemische Erzeugnisse, Nahrungsmittel und lebende Tiere.

Die Haupthandelspartner Malawis sind u.

a.

Südafrika, die USA, Deutschland, Japan, Indien, Simbabwe,Großbritannien und Sambia.

Darüber hinaus gibt es Handelsabkommen u.

a.

mit Moçambique, Tansania, Malaysia und Taiwan.

Die Handelsbilanz ist negativ. Der Finanz- und Bankensektor Malawis ist im internationalen Vergleich noch relativ wenig entwickelt.

Währungseinheit ist der Malawi-Kwacha (MWK), bestehend aus100 Tambala.

Die Zentralbank (Reserve Bank of Malawi) wurde 1965 gegründet und gibt die Währung aus. 6.3 Verkehr, Kommunikation und Energie 1980 wurde die Eisenbahnstrecke von Salima nach Mchinji an der sambischen Grenze fertig gestellt.

Malawis Schienennetz verfügt über eine Länge von 797 Kilometern.

DasStraßennetz hat eine Gesamtlänge von 15 451 Kilometern, von denen 45 Prozent befestigt sind.

Auf dem Malawisee herrscht ein reger Passagier- und Frachtverkehr.

Derinternationale Flughafen bei Lilongwe wird von einer Reihe internationaler und regionaler Fluglinien angeflogen.

Die einst staatliche, mittlerweile privatisierteFluggesellschaft Air Malawi verbindet im Land Blantyre und Lilongwe mit den regionalen Flughäfen Mzuzu und Mangochi am Südufer des Malawisees.

Das Unternehmenfliegt außerdem auch verschiedene Ziele im Ausland an. Wichtigster Radio- und TV-Sender ist die Malawi Broadcasting Corporation (MBC).

2 Tageszeitungen erscheinen in einer Gesamtauflage von 25 000 Exemplaren. 97,8 Prozent der elektrischen Energie werden in Wasserkraftwerken erzeugt (2003).

Der Rest stammt aus Wärmekraftwerken. 7 GESCHICHTE Einige Funde deuten auf eine Besiedlung der Region um den Malawisee bereits in der Steinzeit und der Eisenzeit hin.

Im 1.

Jahrtausend n.

Chr.

wanderten Bantuvölker indas Gebiet des heutigen Malawi ein, dessen Name auf ein gleichnamiges Königreich zurückgeht, das im 16./17.

Jahrhundert bestand und u.

a.

einen schwunghaften Handelmit den Küstengebieten Moçambiques betrieb. Bereits im 17.

Jahrhundert kamen jesuitische Missionare in die Nähe des Malawisees.

Der See selbst aber blieb den Europäern unbekannt, bis David Livingstone 1859dessen Ufer erreichte.

Mit der Errichtung schottischer Missionsstationen 1875/76 begannen die Europäer nachhaltigen Einfluss auf die Region zu nehmen.

1883 wurde einbritischer Konsul in das Land entsandt; der Kampf gegen arabische Sklavenjäger und die Gefahr einer portugiesischen Expansion von Moçambique aus hatten schon wenigspäter ein verstärktes Engagement der Briten zur Folge.

Darüber hinaus handelte der Kolonialbeamte Sir Harry Hamilton Johnston mit den einheimischen HerrschernVerträge aus, die 1891 zur Errichtung eines britischen Protektorats British Central Africa führten.

1907 wurde das Gebiet in die Kolonie Njassaland umgewandelt. Im Januar 1915 kam es unter der Führung des afrikanischen Geistlichen John Chilembwe zu einem Aufstand gegen die britische Kolonialmacht; Anlass war die Rekrutierungvon Njassas für die britische Armee im 1.

Weltkrieg.

Der Aufstand wurde rasch niedergeschlagen, galt aber im Nachhinein als eine Art Vorläufer der späterenUnabhängigkeitsbewegungen in Afrika.

1953 wurde Njassaland mit Nord- und Südrhodesien (heute Sambia und Simbabwe) zur Zentralafrikanischen Föderation verbunden,die außer der Kolonialmacht Großbritannien niemand wollte und die natürlich von Weißen dominiert wurde.

Nach der Auflösung der Föderation 1963 erhielt Njassaland dieAutonomie; Hastings Kamuzu Banda, Führer der Malawi Congress Party (MCP), wurde der erste Premierminister des Landes. Am 6.

Juli 1964 wurde die Kolonie unter dem Namen Malawi unabhängig.

Zwei Jahre später, am 6.

Juli 1966, erfolgte die Ausrufung der Republik; Banda wurdeStaatspräsident mit weitreichenden Vollmachten und mit einer 1971 in Kraft getretenen Verfassungsänderung Präsident auf Lebenszeit.

Banda errichtete einEinparteiensystem mit der MCP als einzig zugelassener Partei, schaltete politische Gegner weitgehend aus und regierte zunehmend diktatorisch.

Im Inneren konzentrierte ersich auf die Entwicklung der Wirtschaft, vor allem der bäuerlichen Privatwirtschaft.

In der Außenpolitik wahrte er im Konflikt zwischen Großbritannien undRhodesien/Simbabwe Neutralität.

Trotz scharfer Kritik seitens der meisten schwarzafrikanischen Länder unterhielt er weitreichende Handelsbeziehungen mit der weißenMinderheitsregierung Rhodesiens, pflegte auch freundschaftliche Beziehungen zu Moçambique, das bis 1975 unter portugiesischer Herrschaft stand, und nahm offizielleBeziehungen zur Republik Südafrika auf, besuchte sogar als erstes schwarzafrikanisches Staatsoberhaupt den Apartheidstaat.

Insbesondere wegen dieser engen Verbindungzu Südafrika blieb Bandas Einfluss auf innerafrikanische Angelegenheiten sehr gering. Die ersten Parlamentswahlen seit der Unabhängigkeit fanden 1978 statt.

Obgleich die MCP – wie auch bei den folgenden Wahlen von 1983, 1987 und 1992 – als einzigePartei zur Wahl stand, verloren zahlreiche Mandatsträger ihre Sitze im Parlament.

Anfang der neunziger Jahre verschärfte sich die Opposition gegen Bandas diktatorischeHerrschaft und das Einparteiensystem sowie die gravierenden Menschenrechtsverletzungen des Regimes; die Stagnation der wirtschaftlichen Entwicklung, verursacht u.

a.durch eine hohe Auslandsverschuldung, Dürrekatastrophen und den Zustrom von Flüchtlingen aus Moçambique, untergrub Bandas Position zusätzlich.

In einem Referendumam 14.

Juni 1993 stimmte die Bevölkerung schließlich mit großer Mehrheit für ein Mehrparteiensystem und leitete damit die Entmachtung Bandas und seiner MCP ein. Im Mai 1994 fanden die ersten freien und demokratischen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen seit 1964 statt.

Aus den Parlamentswahlen ging die bisher oppositionelleUnited Democratic Front (UDF) mit 85 der 177 Mandate klar als stärkste Partei hervor, während die MCP nur 56 Mandate errang.

Die Präsidentschaftswahlen gewann der UDF-Vorsitzende Bakili Muluzi, der damit Hastings Kamuzu Banda nach 30 Jahren an der Staatsspitze ablöste.

Die Wahlen vom Juni 1999 bestätigten die UDF mit 93 voninzwischen 192 Mandaten erneut als stärkste Partei und Muluzi im Amt des Staatsoberhauptes. Bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Mai 2004 musste die regierende UDF empfindliche Einbußen hinnehmen: Sie gewann nur noch 49 Sitze und verlor ihrenStatus als stärkste Partei an die MCP (59 Mandate).

Zum neuen Präsidenten wurde mit der relativen Mehrheit von 35 Prozent der Stimmen der UDF-Kandidat undWirtschaftsfachmann Bingu wa Mutharika gewählt.

Muluzi durfte laut Verfassung nach zwei Amtsperioden nicht mehr kandidieren.

Im Februar 2005 verließ Mutharika dieUDF und gründete die Democratic Progressive Party (DPP); eine ganze Reihe von UDF-Parlamentariern und -Ministern folgte ihm in die neue Partei. Wiederholt – u.

a.

2002 und 2005 – wurde Malawi von schweren Hungersnöten heimgesucht, von denen schätzungsweise jeweils ein bis zwei Drittel der Bevölkerung akutbetroffen waren.

Auslöser waren Dürreperioden und Mangel an bzw.

verspätete Bereitstellung von Saatgut und Düngemitteln, aber auch zögerliche internationale Hilfe sowiezunehmend auch durch AIDS bedingte Ausfälle von Arbeitskräften in der Landwirtschaft und nicht zuletzt eine teilweise verfehlte Wirtschaftspolitik: So wurde etwa 2001, alssich eine Hungersnot bereits abzuzeichnen begann, ein großer Teil der Ernteerträge exportiert.

Eine gewisse Entspannung der wirtschaftlichen Lage ergab sich durch denBeschluss von Weltbank und Internationalem Währungsfonds von 2006, dem Land 90 Prozent seiner Auslandsschulden in Höhe von fast drei Milliarden US-Dollar zuerlassen. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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