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Mauretanien - geographie.

Publié le 06/06/2013

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Mauretanien - geographie. 1 EINLEITUNG Mauretanien, offizieller Name Islamische Republik Mauretanien, Staat in Nordwestafrika, der im Norden an die Westsahara und Algerien, im Osten an Mali, im Süden an Mali und den Senegal und im Westen an den Atlantischen Ozean grenzt. Mauretanien besitzt eine Gesamtfläche von 1 031 000 Quadratkilometern. 2 PHYSISCHE GEOGRAPHIE Das Land gehört bis auf einen schmalen Streifen im Süden an der Grenze zum Senegal zur westlichen Sahara. Die durchschnittliche Höhe der von Dünen bedeckten Ebenen im Südwesten des Landes beträgt etwa 150 Meter. Die Plateaus im Nordosten liegen um 500 Meter über dem Meeresspiegel. Die höchste Erhebung des Landes ist der 915 Meter hohe Kediet Ijill. Die durchschnittlichen Tagestemperaturen betragen 37,8 °C, in der Nacht sinken sie jedoch stark ab. Der jährliche Niederschlag schwankt zwischen 130 Millimetern im Norden und 660 Millimetern im Flusstal des Senegal. 2.1 Flora und Fauna Der Norden Mauretaniens ist nur von wenigen Pflanzen- und Tierarten besiedelt. Nach Süden schließt sich die Dornensavanne mit Akazien und Myrrhensträuchern an. In der Überschwemmungssavanne des Senegal wachsen Dumpalmen, Weinpalmen und Affenbrotbäume. An größeren Tieren kommen Löwen und Affen vor. 3 BEVÖLKERUNG Den größten Teil der Gesamtbevölkerung bilden die Mauren (arabisch-berberische Mischbevölkerung), die überwiegend als Nomaden leben. Über 90 Prozent der Mauretanier besiedeln den südlichen Teil des Landes. Etwa 30 Prozent der Bevölkerung sind schwarzafrikanische Bauern, die im Tal des Senegal leben. Die Einwohnerzahl Mauretaniens beträgt 3,36 Millionen (2008). Die Bevölkerungsdichte liegt bei 3,3 Bewohnern pro Quadratkilometer. 3.1 Wichtige Städte Nouakchott ist die Hauptstadt und mit einer Einwohnerzahl von etwa 600 000 zugleich größte Stadt des Landes. Weitere wichtige Städte sind Kaédi (32 000 Einwohner), Zentrum der landwirtschaftlichen Anbauflächen im Tal des Senegal, und Nouadhibou (etwa 72 300 ), Mittelpunkt der Fischereiwirtschaft und Seehafen, zu dessen Exportgütern das über die Eisenbahnlinie von Fdérik zur Küste transportierte Eisenerz gehört. 3.2 Sprache und Religion Die Amtssprache ist Arabisch. Verbreitete afrikanische Sprachen sind die Nationalsprachen Pular, Wolof und Solinke, die zur Niger-Kongo-Gruppe gehören. Französisch dient als Verkehrssprache. Staatsreligion ist der Islam, zu dem sich etwa 99 Prozent der Bevölkerung bekennen. 4 BILDUNG UND KULTUR Seit einigen Jahren laufen durch die Regierung unterstützte Förderprogramme für das Schulwesen. Die allgemeine Schulpflicht beträgt 9 Jahre. 2000-2001 besuchten 76 658 Schüler weiterführende Schulen. Ein Hochschulstudium kann seit 1983 an der Universität von Nouakchott und an nationalen Schulen für Verwaltung und Technik absolviert werden. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Die kurz nach der Unabhängigkeit Mauretaniens verkündete Verfassung von 1961 wurde nach dem Staatsstreich von 1978 außer Kraft gesetzt; die Legislative und die Exekutive übernahm das Militärkomitee des nationalen Heils. In einem Referendum wurde im Juli 1991 eine neue, demokratische Verfassung angenommen, die Mauretanien zu einer Islamischen Republik erklärte. Die Exekutive liegt beim Staatspräsidenten, der alle fünf Jahre direkt gewählt wird. Die Legislative wird von einem Zweikammerparlament, das aus der Nationalversammlung (Abgeordnetenhaus) mit 81 Mitgliedern und dem Senat mit 56 Sitzen besteht, wahrgenommen. Während die Abgeordneten der Nationalversammlung für fünf Jahre gewählt werden, beträgt die Amtszeit der Senatoren sechs Jahre. An der Spitze des mauretanischen Gerichtswesens steht der Oberste Gerichtshof mit Sitz in Nouakchott. Die Verfassung beruht auf der Grundlage des islamischen Rechts. Mauretanien gliedert sich verwaltungsmäßig in zwölf Regionen und den Hauptstadtdistrikt. Die Regionen werden jeweils durch eine Ratsversammlung verwaltet. 6 WIRTSCHAFT Die Wirtschaft Mauretaniens basiert vorwiegend auf Weidewirtschaft, der Bergbau und die Fischereiwirtschaft gewinnen zunehmend an Bedeutung. Das verarbeitende Gewerbe macht nur einen kleinen Teil von Mauretaniens Wirtschaft aus und beschränkt sich vor allem auf die Verarbeitung von Fisch und die Herstellung anderer Lebensmittel. Das Land ist stark auf ausländische Unterstützung angewiesen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 2 663 Millionen US-Dollar (2006; Dienstleistungen 39,1 Prozent, Industrie 47,8 Prozent, Landwirtschaft 13,1 Prozent); daraus ergibt sich ein BIP pro Kopf von 874,80 US-Dollar. 6.1 Landwirtschaft Viehzucht, die vor allem von Nomaden betrieben wird, ist der wichtigste Sektor der Landwirtschaft, in der 55 Prozent der Erwerbstätigen beschäftigt sind. Der Viehbestand Mauretaniens umfasst vor allem Schafe, Ziegen und Rinder. Der Ackerbau ist vorwiegend auf den Süden des Landes begrenzt, wo neben Getreide Hirse, Hülsenfrüchte, Reis, Kartoffeln, Datteln und Mais angebaut werden. 6.2 Fischerei Die Gewässer vor Mauretanien haben reiche Fischbestände. Dies veranlasste die Regierung, Maßnahmen zum Schutz der Hoheitsgewässer des Landes zu ergreifen und diese etwas auszudehnen. An einige Staaten sind Fischereirechte vergeben. 6.3 Bergbau Die bedeutendsten Bodenschätze des Landes sind die Eisenerzvorkommen im Raum von Fdérik. Weitere Bodenschätze sind Phosphat, Schwefel und Yttrium. Die Kupfererzförderung, einst ein wichtiger Industriezweig, wurde 1978 abgebrochen. 6.4 Währung und Außenhandel Die Währungseinheit Mauretaniens ist der Ouguiya, der fünf Khoums entspricht. Die Mauretanische Zentralbank (gegründet 1973) ist die Notenbank des Landes. Wichtigste Exportgüter sind Eisenerz und Fischereiprodukte. Importiert werden vorwiegend Nahrungsmittel, Maschinen, Baumaterial, Erdöl und Konsumgüter. Wichtigste Handelspartner sind Frankreich, Italien, Belgien, Luxemburg, Deutschland, Spanien, Algerien, China und Japan. 6.5 Verkehrswesen Nur das Gebiet um die Hauptstadt und die landwirtschaftlichen Anbaugebiete am Senegal sind infrastrukturell erschlossen. Ein 7 660 Kilometer langes Straßennetz, das zu 11 Prozent befestigt ist, durchzieht das Land. Die Transmauretanische Straße wurde 1978 eröffnet. Eine 670 Kilometer lange Eisenbahnstrecke verbindet Nouadhibou mit den Erzabbaugebieten um Fdérik. Überseehäfen und internationale Flughäfen gibt es in Nouadhibou und Nouakchott. 6.6 Energie Die jährliche Energieproduktion liegt bei etwa 185,6 Millionen Kilowattstunden, die zu 78,4 Prozent in Wärmekraftwerken produziert werden. 7 GESCHICHTE Im Norden Mauretaniens wurden Überreste von Kulturen aus der Steinzeit entdeckt. Unterschiedlichen Theorien zufolge wanderten Berber seit dem 1. Jahrtausend v. Chr. bzw. seit dem 4. Jahrhundert n. Chr. in das Gebiet des heutigen Mauretanien ein und unterwarfen die einheimische schwarze Bevölkerung. Die Einwanderer gehörten zur Gruppe der Sanhadscha, die über lange Zeit den Handel zwischen Nordafrika und dem Königreich Ghana, dessen Hauptstadt Koumbi Saleh im Südosten Mauretaniens lag, kontrollierten. Unter der Führung der Almoraviden zerstörten die Sanhadscha-Berber 1076 Koumbi Saleh, dennoch bestand das alte Königreich Ghana bis zum Anfang des 13. Jahrhunderts weiter. Die Berber wurden ihrerseits im 16. Jahrhundert von den Arabern unterworfen. Araber und Berber wuchsen zur Mischbevölkerung der Mauren zusammen, wobei die Araber und arabisierte Berber die Oberschicht der mauretanischen Gesellschaft bildeten und die arabische Sprache allmählich die Berberdialekte als Landessprache verdrängte. Französische Truppen, die von Süden über den Senegal vordrangen, eroberten Mauretanien und erklärten es 1903 zu einem französischen Protektorat. 1920 wurde Mauretanien zu einer Kolonie innerhalb von Französisch-Westafrika. 1946 erhielt das Land den Status eines Überseeterritoriums innerhalb der Französischen Gemeinschaft. Unter der französischen Besetzung wurde die Sklaverei gesetzlich abgeschafft. Am 28. November 1958 wurde die Islamische Republik Mauretanien ausgerufen und am 28. November 1960 in die Unabhängigkeit entlassen. 1961 wurde Mauretanien in die Vereinten Nationen (UN) aufgenommen. Zum ersten Staatspräsidenten des unabhängigen Mauretanien wurde Moktar Ould Daddah gewählt; 1966, 1971 und 1976 wurde er im Amt bestätigt. Mauretanien wurde Ende der sechziger bis Anfang der siebziger Jahre von einer schweren Dürrekatastrophe heimgesucht. Dennoch kam die Wirtschaft nicht zum Erliegen, da neu erschlossene Eisen- und Kupferlagerstätten abgebaut wurden. 1976 annektierte Mauretanien den südlichen Teil des von Spanien beherrschten Gebiets Westsahara. Den anderen Teil des Gebiets eroberte Marokko. Eine nationale Bewegung, die Frente Polisario, wollte im Gebiet von Westsahara einen selbständigen Staat errichten und schwächte Mauretanien durch Guerillakämpfe. Im Juli 1978 wurde Präsident Daddah bei einem von Oberstleutnant Mustafa Ould Salek angeführten Staatsstreich gestürzt. Unter seinem Nachfolger Mohamed Ould Louly, einem hohen Mitglied der Armeeführung, willigte Mauretanien im August 1979 ein, sich aus Westsahara zurückzuziehen. 1980 erfolgte ein weiterer Führungswechsel, als Premierminister Mohamed Ould Haidalla das Amt des Staatspräsidenten übernahm. Er führte die Scharia ein. 1981 überlebte Haidalla ein Attentat, 1984 aber wurde er von Maaouiya Ould Sid'Ahmed Taya, den er kurz zuvor als Premierminister abgesetzt hatte, in einem Staatsstreich gestürzt; das Präsidentenamt übernahm Taya. Spannungen mit Senegal führten 1989 zur Rückführung von 100 000 mauretanischen Staatsbürgern aus Senegal und zur Vertreibung von 125 000 senegalesischen Staatsbürgern aus Mauretanien. Zunehmender innenpolitischer Druck und internationale Kritik der Menschenrechtsverletzungen veranlassten Taya 1991, eine neue Verfassung in Kraft zu setzten und Oppositionsparteien zuzulassen. In der umstrittenen Präsidentschaftswahl vom Januar 1992 wurde er im Amt bestätigt. Die ebenso umstrittenen ersten freien Parlamentswahlen im selben Jahr gewann die Regierungspartei Parti Républicain Démocrate et Social (PRDS): Sie errang 67 der insgesamt 79 Mandate. Bei den Parlamentswahlen im Oktober 1996 setzte sich der PRDS mit 72 Mandaten erneut als weitaus stärkste Kraft durch; jedoch warf die Opposition der Regierung weit reichende Wahlmanipulationen vor. Die Parlamentswahlen im Oktober 2001 verliefen nach Ansicht internationaler Wahlbeobachter fairer, erbrachten aber erneut für den PRDS mit 64 der nun insgesamt 81 Sitzen die absolute Mehrheit. Im Vorfeld der Wahlen war im Oktober 2000 eine der einflussreichsten Oppositionsparteien verboten worden, und Anfang 2002 wurde mit der Action pour Changement (AC) eine weitere Oppositionspartei verboten. Die AC kämpfte vor allem gegen die zwar 1981 in Mauretanien offiziell abgeschaffte, aber noch immer praktizierte Sklaverei und setzte sich für die Belange der unterdrückten schwarzen Bevölkerung ein. Im Juni 2003 unternahmen Einheiten des Militärs einen Putschversuch gegen Präsident Taya, der jedoch scheiterte. Im November 2003 wurde Taya in einer erneut von Opposition und internationalen Wahlbeobachtern kritisierten Wahl mit 67 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt. Sein aussichtsreichster Gegenkandidat, der frühere Präsident Haidalla und jetzt Repräsentant eines Bündnisses wichtiger oppositioneller Parteien, war kurz vor den Wahlen vorübergehend inhaftiert worden und hatte trotzdem nach offiziellen Angaben fast 19 Prozent der Stimmen gewonnen. Nach den Wahlen wurde er erneut verhaftet, und es wurde ihm wegen eines angeblichen Putschversuches der Prozess gemacht. Haidalla wurde zwar zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, Putschpläne konnten ihm aber nicht nachgewiesen werden. Am 3. August 2005 unternahmen Offiziere, unterstützt von der Präsidentengarde, erneut einen Putsch, diesmal erfolgreich: Taya, der sich zu diesem Zeitpunkt gerade außer Landes aufhielt, wurde gestürzt, die Regierung übernahm ein ,,Militärrat für Gerechtigkeit und Demokratie" unter der Führung des ehemaligen Polizeichefs Ely Ould Mohammed Vall. Der Militärrat kündigte an, binnen zweier Jahre das Land in ein transparentes, demokratisches System umzuwandeln; wenig später verkürzte er diese Übergangsfrist auf 19 Monate. Auslöser für diesen und vorangegangene Putschversuche war der totalitäre Kurs Tayas, sein hartes Vorgehen gegen Islamisten sowie sein enges Verhältnis zu den USA und seine in der muslimischen Welt ungewöhnliche Annäherung an Israel. Auf internationaler Ebene wurde der Putsch, der im Übrigen unblutig verlaufen war, verurteilt; die Afrikanische Union (AU) setzte die Mitgliedschaft Mauretaniens aus. Unmittelbar nach dem Putsch wurden beide Kammern des Parlaments aufgelöst und wenige Tage später eine Übergangsregierung installiert. Die neue Regierung leitete einige wichtige Schritte in Richtung Demokratisierung ein, darunter eine Verfassungsänderung, die die Macht des Präsidenten erheblich einschränkte und im August 2006 in einer Volksabstimmung angenommen wurde. Im November/Dezember 2006 fanden termingerecht die ersten freien Parlamentswahlen seit dem Putsch statt. Aus ihnen ging ein Bündnis früherer Oppositionsparteien mit 41 der insgesamt 95 Mandate klar als stärkste Kraft hervor; die Taya-Anhänger waren nur noch mit sieben Abgeordneten im Parlament vertreten, die meisten der übrigen Mandate entfielen auf unabhängige Kandidaten. Mitglieder des Militärrates und der Übergangsregierung waren zu den Wahlen nicht zugelassen. Die Präsidentschaftswahlen im März 2007 - die ersten freien seit der Unabhängigkeit 1960 - gewann Sidi Mohamed Ould Scheich Abdallahi, der unter Taya einige Jahre als Finanzminister amtierte und von Gruppen, die dem gestürzten Taya nahestanden, unterstützt wurde. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« Kupfererzförderung, einst ein wichtiger Industriezweig, wurde 1978 abgebrochen. 6.4 Währung und Außenhandel Die Währungseinheit Mauretaniens ist der Ouguiya, der fünf Khoums entspricht.

Die Mauretanische Zentralbank (gegründet 1973) ist die Notenbank des Landes. Wichtigste Exportgüter sind Eisenerz und Fischereiprodukte.

Importiert werden vorwiegend Nahrungsmittel, Maschinen, Baumaterial, Erdöl und Konsumgüter.

WichtigsteHandelspartner sind Frankreich, Italien, Belgien, Luxemburg, Deutschland, Spanien, Algerien, China und Japan. 6.5 Verkehrswesen Nur das Gebiet um die Hauptstadt und die landwirtschaftlichen Anbaugebiete am Senegal sind infrastrukturell erschlossen.

Ein 7 660 Kilometer langes Straßennetz, das zu11 Prozent befestigt ist, durchzieht das Land.

Die Transmauretanische Straße wurde 1978 eröffnet.

Eine 670 Kilometer lange Eisenbahnstrecke verbindet Nouadhibou mitden Erzabbaugebieten um Fdérik.

Überseehäfen und internationale Flughäfen gibt es in Nouadhibou und Nouakchott. 6.6 Energie Die jährliche Energieproduktion liegt bei etwa 185,6 Millionen Kilowattstunden, die zu 78,4 Prozent in Wärmekraftwerken produziert werden. 7 GESCHICHTE Im Norden Mauretaniens wurden Überreste von Kulturen aus der Steinzeit entdeckt.

Unterschiedlichen Theorien zufolge wanderten Berber seit dem 1.

Jahrtausend v.

Chr.bzw.

seit dem 4.

Jahrhundert n.

Chr.

in das Gebiet des heutigen Mauretanien ein und unterwarfen die einheimische schwarze Bevölkerung.

Die Einwanderer gehörten zurGruppe der Sanhadscha, die über lange Zeit den Handel zwischen Nordafrika und dem Königreich Ghana, dessen Hauptstadt Koumbi Saleh im Südosten Mauretaniens lag,kontrollierten.

Unter der Führung der Almoraviden zerstörten die Sanhadscha-Berber 1076 Koumbi Saleh, dennoch bestand das alte Königreich Ghana bis zum Anfang des13.

Jahrhunderts weiter.

Die Berber wurden ihrerseits im 16.

Jahrhundert von den Arabern unterworfen.

Araber und Berber wuchsen zur Mischbevölkerung der Maurenzusammen, wobei die Araber und arabisierte Berber die Oberschicht der mauretanischen Gesellschaft bildeten und die arabische Sprache allmählich die Berberdialekte alsLandessprache verdrängte.

Französische Truppen, die von Süden über den Senegal vordrangen, eroberten Mauretanien und erklärten es 1903 zu einem französischenProtektorat.

1920 wurde Mauretanien zu einer Kolonie innerhalb von Französisch-Westafrika.

1946 erhielt das Land den Status eines Überseeterritoriums innerhalb derFranzösischen Gemeinschaft.

Unter der französischen Besetzung wurde die Sklaverei gesetzlich abgeschafft. Am 28.

November 1958 wurde die Islamische Republik Mauretanien ausgerufen und am 28.

November 1960 in die Unabhängigkeit entlassen.

1961 wurde Mauretanien indie Vereinten Nationen (UN) aufgenommen.

Zum ersten Staatspräsidenten des unabhängigen Mauretanien wurde Moktar Ould Daddah gewählt; 1966, 1971 und 1976wurde er im Amt bestätigt. Mauretanien wurde Ende der sechziger bis Anfang der siebziger Jahre von einer schweren Dürrekatastrophe heimgesucht.

Dennoch kam die Wirtschaft nicht zum Erliegen,da neu erschlossene Eisen- und Kupferlagerstätten abgebaut wurden.

1976 annektierte Mauretanien den südlichen Teil des von Spanien beherrschten Gebiets Westsahara.Den anderen Teil des Gebiets eroberte Marokko.

Eine nationale Bewegung, die Frente Polisario, wollte im Gebiet von Westsahara einen selbständigen Staat errichten und schwächte Mauretanien durch Guerillakämpfe.

Im Juli 1978 wurde Präsident Daddah bei einem von Oberstleutnant Mustafa Ould Salek angeführten Staatsstreich gestürzt.Unter seinem Nachfolger Mohamed Ould Louly, einem hohen Mitglied der Armeeführung, willigte Mauretanien im August 1979 ein, sich aus Westsahara zurückzuziehen. 1980 erfolgte ein weiterer Führungswechsel, als Premierminister Mohamed Ould Haidalla das Amt des Staatspräsidenten übernahm.

Er führte die Scharia ein.

1981überlebte Haidalla ein Attentat, 1984 aber wurde er von Maaouiya Ould Sid’Ahmed Taya, den er kurz zuvor als Premierminister abgesetzt hatte, in einem Staatsstreichgestürzt; das Präsidentenamt übernahm Taya.

Spannungen mit Senegal führten 1989 zur Rückführung von 100 000 mauretanischen Staatsbürgern aus Senegal und zurVertreibung von 125 000 senegalesischen Staatsbürgern aus Mauretanien.

Zunehmender innenpolitischer Druck und internationale Kritik der Menschenrechtsverletzungenveranlassten Taya 1991, eine neue Verfassung in Kraft zu setzten und Oppositionsparteien zuzulassen.

In der umstrittenen Präsidentschaftswahl vom Januar 1992 wurde erim Amt bestätigt. Die ebenso umstrittenen ersten freien Parlamentswahlen im selben Jahr gewann die Regierungspartei Parti Républicain Démocrate et Social (PRDS): Sie errang 67 der insgesamt 79 Mandate.

Bei den Parlamentswahlen im Oktober 1996 setzte sich der PRDS mit 72 Mandaten erneut als weitaus stärkste Kraft durch; jedoch warf dieOpposition der Regierung weit reichende Wahlmanipulationen vor.

Die Parlamentswahlen im Oktober 2001 verliefen nach Ansicht internationaler Wahlbeobachter fairer,erbrachten aber erneut für den PRDS mit 64 der nun insgesamt 81 Sitzen die absolute Mehrheit.

Im Vorfeld der Wahlen war im Oktober 2000 eine der einflussreichstenOppositionsparteien verboten worden, und Anfang 2002 wurde mit der Action pour Changement (AC) eine weitere Oppositionspartei verboten.

Die AC kämpfte vor allem gegen die zwar 1981 in Mauretanien offiziell abgeschaffte, aber noch immer praktizierte Sklaverei und setzte sich für die Belange der unterdrückten schwarzen Bevölkerungein. Im Juni 2003 unternahmen Einheiten des Militärs einen Putschversuch gegen Präsident Taya, der jedoch scheiterte.

Im November 2003 wurde Taya in einer erneut vonOpposition und internationalen Wahlbeobachtern kritisierten Wahl mit 67 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt.

Sein aussichtsreichster Gegenkandidat, der früherePräsident Haidalla und jetzt Repräsentant eines Bündnisses wichtiger oppositioneller Parteien, war kurz vor den Wahlen vorübergehend inhaftiert worden und hatte trotzdemnach offiziellen Angaben fast 19 Prozent der Stimmen gewonnen.

Nach den Wahlen wurde er erneut verhaftet, und es wurde ihm wegen eines angeblichen Putschversuchesder Prozess gemacht.

Haidalla wurde zwar zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, Putschpläne konnten ihm aber nicht nachgewiesen werden. Am 3.

August 2005 unternahmen Offiziere, unterstützt von der Präsidentengarde, erneut einen Putsch, diesmal erfolgreich: Taya, der sich zu diesem Zeitpunkt gerade außerLandes aufhielt, wurde gestürzt, die Regierung übernahm ein „Militärrat für Gerechtigkeit und Demokratie” unter der Führung des ehemaligen Polizeichefs Ely OuldMohammed Vall.

Der Militärrat kündigte an, binnen zweier Jahre das Land in ein transparentes, demokratisches System umzuwandeln; wenig später verkürzte er dieseÜbergangsfrist auf 19 Monate.

Auslöser für diesen und vorangegangene Putschversuche war der totalitäre Kurs Tayas, sein hartes Vorgehen gegen Islamisten sowie seinenges Verhältnis zu den USA und seine in der muslimischen Welt ungewöhnliche Annäherung an Israel.

Auf internationaler Ebene wurde der Putsch, der im Übrigen unblutigverlaufen war, verurteilt; die Afrikanische Union (AU) setzte die Mitgliedschaft Mauretaniens aus. Unmittelbar nach dem Putsch wurden beide Kammern des Parlaments aufgelöst und wenige Tage später eine Übergangsregierung installiert.

Die neue Regierung leiteteeinige wichtige Schritte in Richtung Demokratisierung ein, darunter eine Verfassungsänderung, die die Macht des Präsidenten erheblich einschränkte und im August 2006 ineiner Volksabstimmung angenommen wurde.

Im November/Dezember 2006 fanden termingerecht die ersten freien Parlamentswahlen seit dem Putsch statt.

Aus ihnen gingein Bündnis früherer Oppositionsparteien mit 41 der insgesamt 95 Mandate klar als stärkste Kraft hervor; die Taya-Anhänger waren nur noch mit sieben Abgeordneten imParlament vertreten, die meisten der übrigen Mandate entfielen auf unabhängige Kandidaten.

Mitglieder des Militärrates und der Übergangsregierung waren zu den Wahlennicht zugelassen.

Die Präsidentschaftswahlen im März 2007 – die ersten freien seit der Unabhängigkeit 1960 – gewann Sidi Mohamed Ould Scheich Abdallahi, der unter Tayaeinige Jahre als Finanzminister amtierte und von Gruppen, die dem gestürzten Taya nahestanden, unterstützt wurde. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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