Devoir de Philosophie

Mönchtum - Religion.

Publié le 17/06/2013

Extrait du document

religion
Mönchtum - Religion. 1 EINLEITUNG Mönchtum, in der Religionsgeschichte eine aus religiösen Gründen besitzlos und ehelos geführte Lebensweise, die alleine (Eremitentum) oder in klösterlicher Gemeinschaft verwirklicht wird. 2 CHRISTLICHES MÖNCHTUM Formen mönchischen Lebens gab es schon lange vor der Geburt Jesu Christi. So wiesen z. B. die Gemeinschaften der Essener viele Merkmale religiöser Orden auf. Nachdem an der Küste des Roten Meeres die ersten christlichen Einsiedeleien entstanden waren, wurden im 3. Jahrhundert die Wüstenregionen Ägyptens zum Zufluchtsort für Christen aus dem Römischen Reich, die vor den Christenverfolgungen flohen. Die früheste Form christlichen Mönchtums war vermutlich die der Anachoreten oder Einsiedler; eine spätere Entwicklung waren die Säulenheiligen oder Styliten. Sie verbrachten die meiste Zeit auf einer Säule, um sich von der Welt fernzuhalten und ihr Fleisch zu kasteien. Nach einiger Zeit führten die Notwendigkeiten des religiösen Lebens selbst zu Veränderungen. Um die persönliche Zurückgezogenheit von Einzelpersonen mit der gemeinsamen Ausübung religiöser Pflichten zu kombinieren, wohnten die frühen Einsiedler in so genannten Lauren. Diese Eremitensiedlungen bestanden aus einzelnen Klausen, in die man sich zurückziehen konnte, wenn man seine Gemeinschaftspflichten erledigt hatte. Aus der Kombination von Gemeinschaftsleben mit persönlicher Einsamkeit ist der Name Zönobit (von griechisch koinos bios: Gemeinschaftsleben) abgeleitet, mit dem man eine bestimmte Art des Mönchtums bezeichnet. Als Begründer der zönobitischen Lebensweise gilt der heilige Antonius. Er lebte in Alexandria und zog viele Jünger an, von denen ihm die meisten folgten, als er sich in die Wüste zurückzog. Pachomius, einer seiner Schüler, gründete ein großes Kloster auf einer Nilinsel und verfasste für seine Mitglieder eine Ordensregel, die mit zu den ersten christlichen Regelwerken gehört. Als die Zahl seiner Anhänger zunahm, gründete er weitere Klöster. Diese Gemeinschaften, denen ein Abt oder Archimandrit vorstand, wurden zum Vorbild aller christlichen religiösen Orden. Die zönobitische Form des Mönchtums wurde im Westen von Athanasios nach Rom und Norditalien gebracht, von Augustinus im zentralen Nordafrika sowie von Martin von Tours in Gallien eingeführt. Die religiöse Erneuerung durch Benedikt von Nursia zu Anfang des 6. Jahrhunderts verlieh dem Mönchtum des Westens seine endgültige Form. Typisch für das Mönchtum des Abendlandes sind die Abteien, abgeschlossene Gemeinschaften von Mönchen oder Nonnen, die von einem Abt bzw. einer Äbtissin geleitet werden. Hinter den Mauern einer Abtei liegen die Kirche, der Schlafsaal, das Refektorium (Speisesaal) und das Gästehaus für Reisende. Die Gebäude haben einen großen Innenhof, um den in der Regel ein Kreuzgang oder gedeckter Säulengang führt. Die Abteien des Mittelalters waren friedliche Zufluchtsorte für Gelehrte und die wichtigsten Zentren der christlichen Frömmigkeit und Bildung. Eine der ältesten und größten Abteien aus dem Mittelalter ist das vom heiligen Benedikt 529 gegründete Kloster Montecassino. Zu den bekanntesten Mönchsorden des Westens gehören Benediktiner, Kartäuser, Zisterzienser und Prämonstratenser. 3 ISLAMISCHES MÖNCHTUM Obwohl der Islam ursprünglich die Forderung nach einem mönchischen Leben nicht erhob, schlossen sich doch bald gläubige Muslime in monastischen Gemeinschaften zusammen. Schon im ersten Jahrhundert des Islam, dem 7. Jahrhundert n. Chr., tauchten die ersten islamischen Mystiker auf. Ab dem 9. Jahrhundert wurden sie aufgrund ihrer groben wollenen Gewänder als Sufi (arabisch: Wollmänner) oder sufu bezeichnet. Die Richtung der islamischen Mystik, die sie prägten, wird nach ihnen Sufismus genannt. Die mönchischen Gemeinschaften, die von den Sufi-Derwischen gegründet wurden, heißen Tekkes oder Khanagahs. Zu ihren Riten gehörten Meditation und Buße. 4 INDISCHES MÖNCHTUM Bei den Hindus erlauben die Gesetze Manus, dass sich die Mitglieder der drei obersten Kasten, wenn sie eine Familie gegründet und Kinder großgezogen haben, in ein einsiedlerisches Leben zurückziehen und sich ganz der Kontemplation widmen. Solche Einsiedler gab es in Indien vermutlich schon vor 1500 v. Chr. Sie lebten meist in losen Gemeinschaften oder Aschrams, die jedoch im Allgemeinen nicht von einer Ordensregel bestimmt waren. Im 9. Jahrhundert v. Chr. gründete der hinduistische Philosoph Sankara klosterähnliche Gemeinschaften, die bis heute existieren. Die im strengsten monastisch orientierte Religion Indiens ist der Jainismus. Jainistische Mönche, die Yatis, legen ein Gelübde ab, kein tierisches Leben zu verletzen oder zu töten. Sie leben streng asketisch, wobei einige auf jede Art von Kleidung verzichten. 5 BUDDHISTISCHES MÖNCHTUM Neben dem Jainismus ist auch der Buddhismus von Anfang an sehr stark vom Ideal des Mönchtums geprägt. Der Mönchsgemeinschaft, dem Sangha, anzugehören ist das Ziel jedes frommen Buddhisten. Dieser wird als Basis angesehen, um das Nirwana zu erreichen. Buddhistische Schriften, insbesondere der Vinaya-pitaka, ein Teil des Tripitaka, schreiben die Kleidung sowie die Regel des Zusammenlebens vor, zu denen Gewaltlosigkeit und geschlechtliche Enthaltsamkeit zählen. Im Gegensatz zu den Mönchsgemeinschaften ist die Anzahl von buddhistischen Nonnenklöstern relativ gering. 6 TAOISTISCHES MÖNCHTUM Die mönchische Tradition des chinesischen Taoismus entwickelte sich zum größten Teil aus dem Buddhismus. Im Gegensatz zum Buddhismus ist jedoch im Taoismus das Eremitentum ausgeprägter als das Leben in der klösterlichen Mönchsgemeinschaft. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

Liens utiles