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Quentin Tarantino - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

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Quentin Tarantino - KUNSTLER. Quentin Tarantino (*1963), amerikanischer Filmregisseur, Drehbuchautor, Schauspieler und Produzent. Mit seinem innovativen, einflussreichen Werk Pulp Fiction (1994; Pulp Fiction) schuf er einen Kultfilm der neunziger Jahre, und er erwarb sich mit nur wenigen Arbeiten den Ruf als eines der vielversprechendsten Regietalente der jüngeren Filmgeschichte. Tarantino wurde am 27. März 1963 in Knoxville (Tennessee) geboren und wuchs in Los Angeles auf. Im Alter von 16 Jahren verließ er die High School und nahm Schauspielunterricht an der James Best Acting School. Hier lernte er Craig Hamann kennen, mit dem er das Drehbuch zu einem Filmprojekt mit dem Titel My Best Friend's Birthday verfasste, das jedoch nicht vollendet wurde. 1987 übernahm Tarantino, der von Kindheit an intensiv Filme rezipierte, einen Job in einer Videothek, wo er die Gelegenheit nutzte, sein Wissen über Film autodidaktisch zu verbessern. Ab 1989 schrieb Tarantino drei Drehbücher zu Filmen, die er als sein Regiedebüt realisieren wollte. Alle drei Projekte konnte er aus finanziellen Gründen nicht selbst verwirklichen, sie wurden erst später von anderen Regisseuren inszeniert: True Romance (1993; True Romance) durch Tony Scott, Natural Born Killers (1994; Natural Born Killers) durch Oliver Stone und From Dusk Till Dawn (1996; From Dusk Till Dawn) durch Robert Rodriguez. Bei dem ungewöhnlichen Kriminalfilm Reservoir Dogs (1992; Reservoir Dogs - Wilde Hunde) führte Quentin Tarantino erstmals selbst Regie. Der Film erzählt in raffinierter Rückblendentechnik die Geschichte eines missglückten Raubüberfalls, bei dem fast alle Gangster ums Leben kommen. In Szene gesetzt wird jedoch nicht die Ausführung des Überfalls, sondern die Planung und die weitere Entwicklung nach Beendigung des Coups, der durch die Platzierung eines Polizeispitzels vereitelt wird. Es spielten u. a. Harvey Keitel, Steve Buscemi und Tim Roth. Das Werk wurde auf dem Sundance Film Festival vorgestellt und begründete Tarantinos Ruf als vielversprechendstes Regietalent des amerikanischen Independent-Kinos. Mit Pulp Fiction (1994; Pulp Fiction) gelang ihm ein Meisterwerk, das weltweit Kultstatus erlangte und bei den Filmfestspielen von Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde. Der Film, zu dessen Erfolg auch der Soundtrack beitrug, weist eine ungewöhnliche Erzählstruktur auf und verknüpft mehrere Handlungsstränge. Im Mittelpunkt stehen ein Gaunerpärchen, ein Killerduo und ein Boxer, deren Wege sich im Verlauf der Geschichte kreuzen. In den Hauptrollen waren Bruce Willis, Uma Thurman, Rosanna Arquette und John Travolta zu sehen, der mit der Rolle des drogensüchtigen Killers Vincent Vega ein überzeugendes Comeback hatte. Für das hervorragende Drehbuch wurde Tarantino mit einem Oscar ausgezeichnet. Merkmale von Tarantinos Regiestil in seinen ersten beiden Arbeiten sind die nichtlineare Erzählweise, exzessive Gewaltdarstellung, witzige Dialoge, eine ausgiebige Zitatentechnik und der respektlose Umgang mit den Konventionen des Hollywoodkinos. Es folgte der Episodenfilm Four Rooms (1995; Four Rooms), eine Gemeinschaftsproduktion mit Allison Anders, Alexandre Rockwell und Robert Rodriguez, die von den Kritikern reserviert aufgenommen wurde und zu der Tarantino The Man from Hollywood beisteuerte. Die vier Episoden werden zusammengehalten durch den Schauplatz der Handlung, einem Hotel an einem Sylvesterabend. In der Hauptrolle ist Tim Roth zu sehen; er brilliert als devoter Hotelpage, der von den skurrilen Gästen auf vielfältige Weise in Bedrängnis gebracht wird. In Jackie Brown (1997; Jackie Brown, nach Elmore Leonards Roman Rum Punch, 1992) verzichtete Tarantino auf einige Merkmale seines bisherigen Inszenierungsstils. Protagonistin des Films ist eine 44-jährige schwarze Stewardess, die für einen kriminellen Auftraggeber Devisen und Drogen von Mexiko in die USA schmuggelt. Nachdem sie sowohl durch den skrupellosen Ganoven als auch durch die Polizei unter Druck gesetzt wird, gelingt es ihr, durch einen raffiniert eingefädelten Coup ihre Widersacher auszutricksen und eine halbe Million Dollar in ihren Besitz zu bringen. Der Film verzichtet auf temporeiche Actionsequenzen und bedient sich stattdessen einer ruhigen Erzählweise, die das subtile Spiel der Darsteller ins Zentrum rückt. Eine besondere Rolle spielt der Einsatz der Musik und die Atmosphäre der schwarzen Kultur in Los Angeles. Mit der Rolle der Jackie Brown hatte Pam Grier, Kultfigur der so genannten Blaxploitationfilme der siebziger Jahre, ein eindrucksvolles Comeback. In weiteren Rollen sind Samuel L. Jackson, Robert de Niro, Bridget Fonda und Michael Keaton zu sehen. Nach dieser konventionell in Szene gesetzten Arbeit kehrte Tarantino sechs Jahre später mit dem zweiteiligen Martial-Arts-Film Kill Bill: Volume 1 (2003; Kill Bill - Volume 1) und Kill Bill: Volume 2 (2004; Kill Bill - Volume 2) zur postmodernen Ästhetik von Pulp Fiction zurück. Der teilweise surreal anmutende Actionfilm verbindet Elemente des Kampfkunstgenres, des Italowestern und des Gangstermovies, angereichert mit dem strengen Ethos der japanischen Samurai. Im Mittelpunkt der kühl inszenierten Geschichte steht eine ehemalige Auftragskillerin, verkörpert von Tarantinos Muse Uma Thurman, die nach einem knapp überlebten Mordanschlag und vier Jahren im Koma blutige Rache an den Attentätern übt. Wie in früheren Filmen frönt der Regisseur seiner Neigung zu exzessiver Gewaltdarstellung und seiner Lust an Zitaten aus der Filmgeschichte. Das Werk, dessen Teile sich im Erzählduktus stark unterscheiden, verwischt auf kreative Weise die Genregrenzen und verfügt über großen visuellen Reichtum - Animationssequenzen imitieren den Stil der japanischen Mangas. Mit dem rasanten Actionfilm Death Proof (2007; Death Proof - Todsicher) schuf Tarantino eine Hommage an das Trashkino der siebziger Jahre und eine Liebeserklärung an die starken Frauen des Exploitationfilms, einer Sparte von B-Movies der sechziger bis achtziger Jahre. Die schlichte Handlung des Films, der aus typischen Dialogen und Autoverfolgungsjagden besteht, konfrontiert einen frauenfeindlichen, psychopathischen Stuntman mit einer Gruppe abgebrühter Stuntwomen. Anstatt wie eine andere Frauengruppe zu Opfern von dessen sadistischer Mordlust zu werden, statuieren sie ein Racheexempel an ihrem Peiniger. Unter dem Titel Grindhouse kam der Film in den USA zusammen mit Planet Terror (2007) des befreundeten Regisseurs Robert Rodriguez als Doublefeature in die Kinos. Neben seiner Tätigkeit als Regisseur war Quentin Tarantino in Nebenrollen auch als Darsteller zu sehen, z. B. in seinen eigenen Regiearbeiten Reservoir Dogs, Pulp Fiction, Four Rooms und Death Proof sowie in Filmen anderer Regisseure wie Sleep with Me (1994), Somebody to Love (1994), The Coriolis Effect (1994), Destiny Turns on the Road (1995; Destiny - Ein schicksalhafter Coup), Desperado (1995; Desperado), Girl 6 (1996; Girl 6) und From Dusk Till Dawn (1996; From Dusk Till Dawn). Verfasst von: Harald Grätz Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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