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Republik Singapur - geographie.

Publié le 07/06/2013

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Republik Singapur - geographie. 1 EINLEITUNG Republik Singapur, unabhängiger Stadtstaat in Südostasien. Das Staatsgebiet umfasst die Hauptinsel Singapur und 59 kleine vorgelagerte Inseln vor der Südspitze der Malaccahalbinsel und hat eine Fläche von 685 Quadratkilometern. Die Hauptinsel Singapur wird im Norden durch die schmale Straße von Johor von Malaysia getrennt. Im Süden grenzt die Straße von Singapur den Staat gegen den indonesischen Riau-Archipel ab; die Straße ist eine wichtige Schifffahrtsverbindung zwischen der zum Indischen Ozean überleitenden Malaccastraße im Westen und dem Südchinesischen Meer im Osten. Die Stadt Singapur liegt auf der Südostspitze der Insel. Sie ist eine der wichtigsten Hafenstädte und eines der wirtschaftlichen Zentren in Südostasien. 2 LAND Die Insel Singapur umfasst ein flachwelliges Gebiet ohne größere Erhebungen. Das Hügelgebiet steigt bis auf 176 Meter an. Längster Fluss ist der Seletar mit 15 Kilometern; er spielt mit seinen Seitenarmen eine wichtige Rolle für den Boots- und Fährverkehr. Einige Küstenabschnitte von Singapur werden von Korallenriffen gesäumt. 2.1 Klima Das Land hat ein feucht-tropisches Klima mit geringen jahreszeitlichen Schwankungen. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 27,2 °C. Der mittlere Jahresniederschlag beträgt 2 400 Millimeter; es gibt keine ausgesprochenen Regenzeiten, allerdings liegen die Monatswerte zwischen November und Januar bei Vorherrschen des Nordostmonsuns höher als im Jahresdurchschnitt. 2.2 Flora und Fauna Nur rund 2,1 Prozent (2007) der Landesfläche Singapurs stehen unter Naturschutz. Der ursprüngliche tropische Regenwald von Singapur ist fast gänzlich menschlichen Siedlungen gewichen. Nur noch in einem kleinen Gebiet im Landesinneren gibt es etwas Urwald, und an der Küste findet man teilweise noch Mangrovenwälder; verbreitet sind Grasland und Gebüsche. Zur Säugetierfauna gehören Tupaias, Loris, Riesengleitflieger, Flughunde, Schuppentiere, Dugongs und der Kleinkantschil (ein Hirschferkel). Es gibt zahlreiche Vogelarten, von denen viele eng mit dem Menschen zusammenleben; bemerkenswerte Vögel sind Schwalbenstare, Schamadrosseln, Nachtreiher, Schlangenhabichte und Pfeifgänse. Reptilien sind durch Krokodile, Geckos, Schildkröten und Schlangen repräsentiert. 3 BEVÖLKERUNG Größte Bevölkerungsgruppe sind die Chinesen mit etwa 77 Prozent, gefolgt von Malaien (14 Prozent) und Indern (8 Prozent). Die meisten Einwohner sind Nachkommen der Einwanderer, die nach der Gründung der Stadt Singapur ab 1819 in das Gebiet gelangten. Singapur hat etwa 4,61 Millionen Einwohner (2008). Die Bevölkerungsdichte liegt bei 6 747 Einwohnern pro Quadratkilometer; in einzelnen Wohnbezirken der Stadt wurden schon Werte von bis zu 200 000 Einwohnern pro Quadratkilometer erreicht. Die Bevölkerung konzentriert sich auf den Südteil der Insel. Die Lebenserwartung liegt für Männer bei 79,3 und für Frauen bei 84,7 Jahren (2008) und gehört zu den höchsten in Asien. Das jährliche Bevölkerungswachstum beträgt 1,1 Prozent. Die früher höheren Werte konnten durch eine umfassende Politik der Geburtenkontrolle verringert werden. 3.1 Sprache Die Republik Singapur hat vier Amtssprachen: Englisch, Chinesisch, Malaiisch und Tamil. Malaiisch ist die Nationalsprache, während Englisch in Verwaltung, Wissenschaft, Technik, Wirtschaft und Tourismus Verwendung findet. Die Chinesen sprechen eine Reihe verschiedener Dialekte. 3.2 Religion Die Chinesen sind überwiegend Buddhisten (mit 42 Prozent der Gesamtbevölkerung stärkste Glaubensgemeinschaft) oder Taoisten, der überwiegende Teil der Malaien bekennt sich zum Islam, die Inder mehrheitlich zum Hinduismus. Etwa 15 Prozent der Einwohner sind Christen (überwiegend Katholiken). Daneben leben in Singapur auch einige Sikhs, Juden sowie Anhänger des Jainismus und des Parsismus. 3.2.1 Feiertage Zu den nationalen Feiertagen gehören das christliche Neujahr am 1. Januar, das chinesische Neujahrsfest (die Daten variieren nach dem chinesischen Mondkalender und fallen meistens in den Februar), Ostern, der Tag der Arbeit (1. Mai), der Wesak-Tag (im fünften Monat des Mondkalenders), der höchste Feiertag der Buddhisten, der Nationalfeiertag (9. August) und Weihnachten (25. Dezember). Der Nationalfeiertag erinnert an die Unabhängigkeit Singapurs 1965. Hari Raya Puasa ist das Fest zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan. In Singapur sind diese Feierlichkeiten einzigartig, da auch Anhänger aller anderen Religionen willkommen sind. Hari Raya Haji ist ein Feiertag der Muslime, die die Pilgerreise nach Mekka gemacht haben. Deepavali (Fest der Lichter) ist ein wichtiger Feiertag für Hindus und Sikhs, an dem der Triumph des Lichtes über die Dunkelheit gefeiert wird. Das Fest der neun Kaisergötter, an den ersten neun Tagen des neunten Mondmonats, hat sich aus einem alten chinesischen Reinigungsritual entwickelt. Während der neun Tage werden aufwendige symbolische Zeremonien durchgeführt, wie z. B. das Überschreiten eigens erbauter Brücken vor dem Betreten eines Tempels. Alles Schlechte aus dem zu Ende gehenden Jahr soll beim Überqueren der Brücken von den Gläubigen abfallen. 3.3 Soziales Es gibt keine umfassende gesetzliche Sozialversicherung, dafür aber eine Reihe sozialer Hilfsmaßnahmen, von denen ein Teil über private Träger finanziert wird. Das Gesundheitswesen ist sehr gut ausgebaut und zählt zu den besten in Südostasien. 4 BILDUNG UND KULTUR Singapur hat wegen seiner kurzen Geschichte und seiner bunt zusammengesetzten Bevölkerung kaum eine eigenständige traditionelle Kultur; die kulturellen Aktivitäten der Bewohner wurzeln eher in der kulturellen Tradition der jeweiligen Herkunftsländer. Der größte Teil der Bevölkerung ist den traditionellen ,,asiatischen Werten" verbunden - die Familie als Grundlage der Gesellschaft sowie ein ausgeprägter sozialer Zusammenhalt - wie sie durch den Konfuzianismus vermittelt werden. 4.1 Bildung und Schulwesen Es besteht eine Schulpflicht von vier Jahren (1997). Die staatlichen Grundschulen sind kostenfrei. Für weiterführende Schulen muss ein geringes Schulgeld gezahlt werden. Die meisten staatlichen Schulen sind zweisprachig mit Englisch und einer der anderen Amtssprachen. Der Bildungssektor ist einer der größten Teile des Staatshaushalts und macht 19,4 Prozent der Ausgaben aus (2001). 93,9 Prozent der erwachsenen Bevölkerung können lesen und schreiben. Die wichtigste Hochschule des Stadtstaates ist die Nationaluniversität Singapur (1980 durch die Verschmelzung der chinesisch- und der englischsprachigen Universität gegründet), außerdem gibt es mehrere technische Hochschulen und eine pädagogische Hochschule. 4.2 Kultureinrichtungen Die wichtigste Bibliothek des Staates ist die Nationalbibliothek. Das Kunstmuseum in Singapur hat zwar keine permanente Sammlung, zeigt aber wichtige Ausstellungen. 4.3 Medien Die staatliche Rundfunkgesellschaft Singapore Broadcasting Corporation strahlt neun Radio- und drei Fernsehprogramme in allen Amtssprachen aus. Außerdem gibt es drei private Programme; Satellitenfernsehen ist verboten. In Singapur erscheinen 11 Tageszeitungen in vier Sprachen. Die führenden Blätter sind die Straits Times (Englisch) und Lianhe Zao Bao (Chinesisch). Nach dem Gesetz kann die Regierung die Verbreitung von ausländischen Presseorganen beschränken, die sich in innere Angelegenheiten einmischen. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Singapur hat eine Verfassung aus dem Jahr 1959, die auf dem Höhepunkt der Entwicklung von der Kolonie zum selbständigen Staat entstand. Seither wurde sie mehrfach geändert; die wichtigsten Änderungen stammen von 1965, als Singapur die völlige Unabhängigkeit erhielt und eine republikanische Verfassung annahm. 5.1 Exekutive Staatsoberhaupt der Republik Singapur ist ein Präsident, der für sechs Jahre gewählt wird. Der Präsident wurde früher vom Parlament gewählt, seit der Verfassungsänderung von 1991 wird er direkt vom Volk gewählt und hat erweiterte Befugnisse. Der Ministerpräsident wird vom Präsidenten berufen, steht dem Kabinett vor und hat in der Praxis mehr Befugnisse als der Präsident. 5.2 Legislative Die Gesetzgebung obliegt dem Abgeordnetenhaus mit 84 Mitgliedern, das nach dem Vorbild des britischen Parlaments gebildet wurde. Die Legislaturperiode beträgt fünf Jahre, es besteht Wahlpflicht. Vorkehrungen in der Verfassung sorgen dafür, dass einige Wahlkreise mehrere Abgeordnete entsenden, damit alle ethnischen Gruppen gerecht repräsentiert sind. 5.3 Judikative Die Justiz ist nach britischem Vorbild aufgebaut. Höchstes Organ der Rechtsprechung in der Republik ist der Oberste Gerichtshof, bestehend aus einem Zivilgerichtshof, dem Appellationsgerichtshof und einem Appellationsgerichtshof für Strafsachen. Der Oberste Richter und andere Richter werden vom Präsidenten berufen. Untergeordnete Gerichte sind die Bezirks- und Magistratsgerichte, ein Jugendgericht, ein Hof zur Untersuchung von Todesfällen und ein Gericht für Bagatellfälle. 5.4 Politik Die Aktionspartei des Volkes (People's Action Party, PAP) hat seit der Unabhängigkeit Singapurs eine führende Rolle in der nationalen Politik inne; sie vertritt eine Ideologie des Wirtschaftswachstums, der nationalen Selbstbestimmung und der sozialen Disziplin. Sie wird hauptsächlich von Chinesen getragen. Weitere im Parlament vertretene Gruppen sind die Demokratische Allianz (Singapore Democratic Alliance, SDA) und die Arbeiterpartei (Workers' Party, WP). 5.5 Verteidigung Männer unterliegen einer Wehrpflicht von 24 Monaten; für höhere Dienstgrade beträgt die Wehrdienstzeit 30 Monate. Der Verteidigungshaushalt beläuft sich auf 5,2 Prozent des Bruttoinlandproduktes (2003). Die Stärke der Truppen beträgt 72 500 Soldaten, davon 50 000 Mann beim Heer, 13 500 in der Luftwaffe und 9 000 bei der Marine. Alle Waffengattungen sind mit modernen Waffen ausgerüstet. Bis zu einem Alter von 40 Jahren (Offiziere bis 50 Jahre) werden Reservedienste abgeleistet. 6 WIRTSCHAFT Singapur gehört zu den asiatischen Tigerstaaten und ist Gründungsmitglied der ASEAN (seit 1967). Aufgrund seiner Lage am Knotenpunkt wichtiger Schifffahrts- und Flugrouten entwickelte sich der Stadtstaat zu einem bedeutenden Wirtschaftszentrum in Südostasien. Die Wirtschaftsstruktur der Republik ist z. B. von einem ausgedehnten produzierenden Gewerbe, zumeist kapitalintensiver Leichtindustrie, sowie Finanzdienstleistungen geprägt. Von den Auswirkungen der so genannten Asienkrise konnte sich Singapur bereits nach wenigen Jahren wieder erholen. Hier erwies sich das Krisenkonzept des Stadtstaates als erfolgreich, mit dem sich u. a. die Währung stabil halten ließ und mit dem die Lohnnebenkosten, andere Produktionskosten sowie die Steuerlast für Unternehmen gesenkt werden konnten. Das Wirtschaftswachstum liegt bei 8 Prozent (2006). Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 132 158 Millionen US-Dollar (2006; Dienstleistungen 65,2 Prozent, Industrie 34,7 Prozent, Landwirtschaft 0,1 Prozent); daraus ergibt sich ein BIP pro Kopf von 29 474 US-Dollar. 30 Prozent der Erwerbstätigen sind in der Industrie und 70 Prozent im Dienstleistungssektor beschäftigt. 6.1 Landwirtschaft und Fischerei Die Landwirtschaft spielt für die Gesamtökonomie wegen der mageren Böden und der begrenzten Anbaufläche keine bedeutende Rolle; es werden diverse Gemüse- und Obstsorten angebaut. Moderne Techniken machen das Ackerland in Singapur zu einer der produktivsten Flächen der Welt. Spezialisiert hat man sich auf die Zucht von Orchideen und Aquariumsfischen für den Export. Die Fischindustrie konzentriert sich auf Jurong im Südwesten der Insel Singapur. 6.2 Industrie Singapur verfügt über keine eigenen Bodenschätze und ist in dieser Hinsicht auf den Import von Rohstoffen und weiterzuverarbeitenden Gütern angewiesen. Da Singapur bei der Produktion von Festplatten, Laufwerken (für DVD, CD-ROM) und Wafern für die Chipherstellung zur Weltspitze zählt, haben die Computer- und Elektronikindustrie herausragende Bedeutung für den Stadtstaat. An zweiter Stelle folgen die chemische und petrochemische Industrie mit fünf Erdölraffinerien im Südteil des wichtigsten Gewerbegebietes Jurong. Neu sind Entwicklungs- und Produktionsstätten der Bio- und Mikrotechnologie. Darüber hinaus gibt es Maschinenbau, Stahlverarbeitung sowie Textil- und Bekleidungsindustrie. Singapur ist einer der bedeutendsten Seehäfen und Umschlagplätze der Welt. Die ausgedehnten Hafenanlagen mit Containerterminals und Werften zählen zu den größten in Südostasien. 6.3 Währung und Bankwesen Die Währungseinheit in Singapur ist der Singapur-Dollar (= 100 Cents). Die Währungsbehörde agiert auch als Zentralbank; nur die Ausgabe der Währung obliegt dem Board of Commissioners of Currency (Rat der Währungsbevollmächtigten). Singapur ist ein bedeutendes Finanz- und Börsenzentrum Asiens. Hier haben etwa 130 Geschäfts- und 80 Handelsbanken ihren Sitz, die größte von ihnen ist Development Bank of Singapore. 6.4 Außenhandel Im Mittelpunkt des Außenhandels stehen der Containerverkehr und die Verschiffung von Gütern. Die wichtigsten Handelspartner sind Japan, Malaysia, die Vereinigten Staaten, Hongkong, Deutschland, Taiwan und China. Die Handelsbilanz Singapurs ist positiv, d. h. die Exporterlöse überwiegen die Kosten für die Einfuhr von Waren und Gütern. Die Devisenreserven sind, auf die Einwohnerzahl umgerechnet, die höchsten der Welt. Neben Rohstoffen wie Rohöl und Stahl werden z. B. elektronische Bauteile, Maschinenteile, chemische Erzeugnisse, Textilien, Nahrungsmittel und Verbrauchsgüter eingeführt. In den Export gehen z. B. Produkte der Computer- und Halbleiterindustrie, petrochemische Erzeugnisse, Gummi sowie Geräte und Zubehör für Mobilfunk und Telekommunikation. 6.5 Verkehrswesen Singapur verfügt über ein Straßennetz von 3 188 Kilometern (rund 150 Kilometer Autobahn). Die Haltung eines Autos ist mit extrem hohen Gebühren belegt, um Verkehrsstaus und Umweltverschmutzung zu reduzieren. Eine 25 Kilometer lange Bahnstrecke überquert die Straße von Johor und hat Anschluss an das Eisenbahnnetz von Malaysia. Stichlinien führen zum Hafen und zum bedeutendsten Gewerbegebiet. Die Wege von und zu den Wohn- und Industriegebieten werden mit Untergrundbahnen der städtischen Verkehrsbetriebe versorgt - das Streckennetz umfasst 83 Kilometer. Der Changi-Airport in Singapur ist einer der größten internationalen Flughäfen in Asien; die staatliche Fluglinie ist die Singapore Airlines. 6.6 Tourismus Der Tourismus ist für Singapur eine bedeutende Deviseneinnahmequelle. Jährlich besuchen rund 7,59 Millionen Gäste aus dem Ausland Singapur, und die Deviseneinnahmen belaufen sich auf rund 10,4 Milliarden US-Dollar. 6.7 Energie Mehrere Heizkraftwerke decken den gesamten Energiebedarf des Stadtstaates. 7 GESCHICHTE Man nimmt an, dass Singapur ein Handelszentrum im malaiischen Königreich Srivijaya war, bis im 14. Jahrhundert das Eigentum auf das Königreich Majapahit überging. Im 15. Jahrhundert wurde es vom Sultanat Malacca (Malacca) unter Tun Perak beansprucht. 7.1 Europäische Kolonialisierung Die moderne Stadt wurde 1819 von dem britischen Kolonialverwalter Sir Thomas Stamford Raffles über einem Fischerdorf gegründet. Er erkannte als einer der Ersten die Perspektiven des Ortes als Handelsplatz; die Britische Ostindienkompanie erwarb die Insel 1824 von dem Sultan von Johore. 1826 wurde Singapur in die so genannten Straits Settlements eingegliedert, zu denen außerdem noch die der Malaccahalbinsel vorgelagerte Insel Penang und die Festung Malacca gehörten. Die vorteilhafte Lage an der engen Durchfahrt zwischen dem Indischen Ozean und dem Südchinesischen Meer sowie sein Status als Freihafen machten Singapur bald zu einem bedeutenden Geschäftszentrum, besonders nach der Eröffnung des Suezkanals 1869. Durch die Einwanderer wuchs die Bevölkerung rasch und die Chinesen wurden vor den Malaien und Indern die stärkste Bevölkerungsgruppe. 1921 bestimmte Großbritannien die Insel zum wichtigsten Flottenstützpunkt in Ostasien und errichtete ausgedehnte militärische Anlagen. Während des 2. Weltkrieges, im Februar 1942, wurde die Insel in einer wochenlangen Schlacht von den japanischen Truppen eingenommen und besetzt; die Eroberung von Britisch-Malaysia war vorausgegangen. Als die Briten sich zurückzogen, zerstörten sie den Damm, der Singapur mit der Malaccahalbinsel verband, nur teilweise. Dadurch hatten die Angreifer leichten Zugang zum großen Hafen. Die wichtigsten Einrichtungen, darunter das weltgrößte Trockendock, waren jedoch zerstört worden, um sie nicht den Japanern in die Hände fallen zu lassen. Dem Widerstand der Singapurer, unter ihnen Lim Bo Seng, begegneten die Japaner mit unnachgiebiger Unterdrückung. Am 6. September 1945 wurde die Insel von britischen Truppen befreit. Im folgenden Jahr erhielt Singapur den Status einer eigenen, von der Malaiischen Union getrennten Kronkolonie. 1955 wurde eine innere Autonomie zugestanden und die Verantwortung für innere Angelegenheiten den lokal gewählten Ministern und einer gesetzgebenden Versammlung übergeben. Am 3. Juni 1959 erhielt Singapur die volle innere Selbstverwaltung und wurde Mitglied des Commonwealth of Nations. Am 16. September 1963 bildeten Singapur, Malaya, Nordborneo (unter dem Namen Sabah) und Sarawak die Föderation Malaysia. 7.2 Die Republik 1965 trennte sich Singapur aufgrund schwerer Differenzen mit der Bundesregierung und unüberbrückbarer Spannungen zwischen Malaien und Chinesen von Malaysia; Singapur wurde ein selbständiger Staat, verblieb im Commonwealth und wurde Mitglied der Vereinten Nationen. Im Dezember desselben Jahres wurde die Republik ausgerufen. Inche Yusof bin Ishak, Staatsoberhaupt seit 1959, wurde der erste Präsident. Seine Nachfolger wurden Benjamin Henry Sheares, der das Amt von 1971 bis zu seinem Tod 1981 innehatte, und C. V. Devan Nair, der 1981 gewählt wurde. Von 1959 bis 1990 führte Ministerpräsident Lee Kuan Yew die Regierung. Seine Aktionspartei des Volkes (People's Action Party, PAP) errang in jeder Wahl seit 1968 eine überwältigende Mehrheit. Die Innenpolitik von Lee Kuan Yew wurde zunehmend autoritärer. Die Wirtschafts- und Finanzpolitik ließ die Wirtschaft Singapurs von 1966 bis 1990 jährlich um 8,5 Prozent wachsen. Singapur verlegte seinen Schwerpunkt vom Handel auf die Herstellung, spezialisiert auf ausbildungs- und kapitalintensive Industrien, und stärkte zudem seine Position als Finanzzentrum. Die Innenpolitik hatte autoritären Charakter und sollte im Wesentlichen die führende Stellung der PAP in Singapur festigen. Lee Kuan Yew und seine Regierung verwiesen bei Kritik von außen auf die wirtschaftliche Stärke Singapurs, auf die empfindliche soziale Balance zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen und die Verletzlichkeit des Staates durch die politischen und ökonomischen Ambitionen seiner Nachbarn. Um einer möglichen kommunistischen Unterwanderung vorzubeugen, verfocht Lee nachdrücklich die Südostasien-Politik der Vereinigten Staaten. Im August 1967 begründete Singapur den Verband südostasiatischer Staaten ASEAN mit. Nach dem Ende des Vietnamkrieges nahm Singapur eine tolerantere Haltung gegenüber den kommunistischen Staaten der Region ein; 1990 folgte die formelle diplomatische Anerkennung Chinas. 1985 legte Nair sein Amt als Präsident nieder. Mit seinem Nachfolger Wee Kim Wee wurde erstmals ein Vertreter der chinesischen Bevölkerung zum Präsidenten gewählt. 1990 gab Premierminister Lee sein Amt ab, behielt sich jedoch die Position eines Senior Ministers im Kabinett vor. Neuer Premierminister wurde Goh Chok Tong. Bei den Parlamentswahlen 1991 gewann die PAP 77 der 81 Sitze - ihr schlechtestes Wahlergebnis seit 1968. 1992 wurde Goh als Nachfolger von Lee Kuan Yew zum Generalsekretär der PAP gewählt, was seine Position noch stärkte. Bei den ersten direkten Präsidentschaftswahlen am 2. September 1993 wurde Ong Teng Cheong (PAP) mit 57,4 Prozent der Stimmen zum Staatsoberhaupt gewählt. Bei den Parlamentswahlen im Februar 1997 errang die PAP von Premierminister Goh Chok Tong 81 Mandate im Parlament, das auf 83 Sitze erweitert wurde. Aus den Präsidentschaftswahlen im August 1999 ging Sellapan Rama Nathan, der frühere Botschafter Singapurs in den USA, als neues Staatsoberhaupt hervor. Die Parlamentswahlen im November 2001 gewann erneut die regierende PAP und zwar mit 82 der nun insgesamt 84 Mandate. Im August 2004 legte Goh Chok Tong sein Amt als Premierminister zugunsten von Lee Hsien Loong, dem Sohn von Lee Kuan Yew, nieder. Lee Hsien Loong amtierte seit 2001 als Finanzminister und war 2003 von Goh zu seinem Nachfolger erklärt worden. Goh selbst blieb als Senior Minister in der Regierung; Lee Kuan Yew wurde zum Minister Mentor befördert. Bei den Parlamentswahlen im Mai 2006 sank der Stimmenanteil der PAP zwar von etwa 75 auf 66 Prozent, aber dank des Mehrheitswahlrechts und weil die Opposition in manchen Stimmkreisen keine Kandidaten aufgestellt hatte, erlangte sie erneut 82 Mandate. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« Es besteht eine Schulpflicht von vier Jahren (1997).

Die staatlichen Grundschulen sind kostenfrei.

Für weiterführende Schulen muss ein geringes Schulgeld gezahlt werden.Die meisten staatlichen Schulen sind zweisprachig mit Englisch und einer der anderen Amtssprachen.

Der Bildungssektor ist einer der größten Teile des Staatshaushalts undmacht 19,4 Prozent der Ausgaben aus (2001).

93,9 Prozent der erwachsenen Bevölkerung können lesen und schreiben. Die wichtigste Hochschule des Stadtstaates ist die Nationaluniversität Singapur (1980 durch die Verschmelzung der chinesisch- und der englischsprachigen Universitätgegründet), außerdem gibt es mehrere technische Hochschulen und eine pädagogische Hochschule. 4.2 Kultureinrichtungen Die wichtigste Bibliothek des Staates ist die Nationalbibliothek.

Das Kunstmuseum in Singapur hat zwar keine permanente Sammlung, zeigt aber wichtige Ausstellungen. 4.3 Medien Die staatliche Rundfunkgesellschaft Singapore Broadcasting Corporation strahlt neun Radio- und drei Fernsehprogramme in allen Amtssprachen aus.

Außerdem gibt es drei private Programme; Satellitenfernsehen ist verboten.

In Singapur erscheinen 11 Tageszeitungen in vier Sprachen.

Die führenden Blätter sind die Straits Times (Englisch) und Lianhe Zao Bao (Chinesisch).

Nach dem Gesetz kann die Regierung die Verbreitung von ausländischen Presseorganen beschränken, die sich in innere Angelegenheiten einmischen. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Singapur hat eine Verfassung aus dem Jahr 1959, die auf dem Höhepunkt der Entwicklung von der Kolonie zum selbständigen Staat entstand.

Seither wurde sie mehrfachgeändert; die wichtigsten Änderungen stammen von 1965, als Singapur die völlige Unabhängigkeit erhielt und eine republikanische Verfassung annahm. 5.1 Exekutive Staatsoberhaupt der Republik Singapur ist ein Präsident, der für sechs Jahre gewählt wird.

Der Präsident wurde früher vom Parlament gewählt, seit derVerfassungsänderung von 1991 wird er direkt vom Volk gewählt und hat erweiterte Befugnisse.

Der Ministerpräsident wird vom Präsidenten berufen, steht dem Kabinett vorund hat in der Praxis mehr Befugnisse als der Präsident. 5.2 Legislative Die Gesetzgebung obliegt dem Abgeordnetenhaus mit 84 Mitgliedern, das nach dem Vorbild des britischen Parlaments gebildet wurde.

Die Legislaturperiode beträgt fünfJahre, es besteht Wahlpflicht.

Vorkehrungen in der Verfassung sorgen dafür, dass einige Wahlkreise mehrere Abgeordnete entsenden, damit alle ethnischen Gruppengerecht repräsentiert sind. 5.3 Judikative Die Justiz ist nach britischem Vorbild aufgebaut.

Höchstes Organ der Rechtsprechung in der Republik ist der Oberste Gerichtshof, bestehend aus einem Zivilgerichtshof, demAppellationsgerichtshof und einem Appellationsgerichtshof für Strafsachen.

Der Oberste Richter und andere Richter werden vom Präsidenten berufen.

UntergeordneteGerichte sind die Bezirks- und Magistratsgerichte, ein Jugendgericht, ein Hof zur Untersuchung von Todesfällen und ein Gericht für Bagatellfälle. 5.4 Politik Die Aktionspartei des Volkes ( People’s Action Party, PAP) hat seit der Unabhängigkeit Singapurs eine führende Rolle in der nationalen Politik inne; sie vertritt eine Ideologie des Wirtschaftswachstums, der nationalen Selbstbestimmung und der sozialen Disziplin.

Sie wird hauptsächlich von Chinesen getragen.

Weitere im Parlament vertreteneGruppen sind die Demokratische Allianz ( Singapore Democratic Alliance, SDA) und die Arbeiterpartei (Workers' Party, WP). 5.5 Verteidigung Männer unterliegen einer Wehrpflicht von 24 Monaten; für höhere Dienstgrade beträgt die Wehrdienstzeit 30 Monate.

Der Verteidigungshaushalt beläuft sich auf 5,2 Prozentdes Bruttoinlandproduktes (2003).

Die Stärke der Truppen beträgt 72 500 Soldaten, davon 50 000 Mann beim Heer, 13 500 in der Luftwaffe und 9 000 bei der Marine.

AlleWaffengattungen sind mit modernen Waffen ausgerüstet.

Bis zu einem Alter von 40 Jahren (Offiziere bis 50 Jahre) werden Reservedienste abgeleistet. 6 WIRTSCHAFT Singapur gehört zu den asiatischen Tigerstaaten und ist Gründungsmitglied der ASEAN (seit 1967).

Aufgrund seiner Lage am Knotenpunkt wichtiger Schifffahrts- undFlugrouten entwickelte sich der Stadtstaat zu einem bedeutenden Wirtschaftszentrum in Südostasien.

Die Wirtschaftsstruktur der Republik ist z.

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von einem ausgedehntenproduzierenden Gewerbe, zumeist kapitalintensiver Leichtindustrie, sowie Finanzdienstleistungen geprägt.

Von den Auswirkungen der so genannten Asienkrise konnte sichSingapur bereits nach wenigen Jahren wieder erholen.

Hier erwies sich das Krisenkonzept des Stadtstaates als erfolgreich, mit dem sich u.

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die Währung stabil halten ließund mit dem die Lohnnebenkosten, andere Produktionskosten sowie die Steuerlast für Unternehmen gesenkt werden konnten.

Das Wirtschaftswachstum liegt bei 8 Prozent(2006).

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 132 158 Millionen US-Dollar (2006; Dienstleistungen 65,2 Prozent, Industrie 34,7 Prozent, Landwirtschaft 0,1 Prozent);daraus ergibt sich ein BIP pro Kopf von 29 474 US-Dollar.

30 Prozent der Erwerbstätigen sind in der Industrie und 70 Prozent im Dienstleistungssektor beschäftigt. 6.1 Landwirtschaft und Fischerei Die Landwirtschaft spielt für die Gesamtökonomie wegen der mageren Böden und der begrenzten Anbaufläche keine bedeutende Rolle; es werden diverse Gemüse- undObstsorten angebaut.

Moderne Techniken machen das Ackerland in Singapur zu einer der produktivsten Flächen der Welt.

Spezialisiert hat man sich auf die Zucht vonOrchideen und Aquariumsfischen für den Export.

Die Fischindustrie konzentriert sich auf Jurong im Südwesten der Insel Singapur. 6.2 Industrie Singapur verfügt über keine eigenen Bodenschätze und ist in dieser Hinsicht auf den Import von Rohstoffen und weiterzuverarbeitenden Gütern angewiesen.

Da Singapurbei der Produktion von Festplatten, Laufwerken (für DVD, CD-ROM) und Wafern für die Chipherstellung zur Weltspitze zählt, haben die Computer- und Elektronikindustrieherausragende Bedeutung für den Stadtstaat.

An zweiter Stelle folgen die chemische und petrochemische Industrie mit fünf Erdölraffinerien im Südteil des wichtigstenGewerbegebietes Jurong.

Neu sind Entwicklungs- und Produktionsstätten der Bio- und Mikrotechnologie.

Darüber hinaus gibt es Maschinenbau, Stahlverarbeitung sowieTextil- und Bekleidungsindustrie.. »

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