Saarland.
Publié le 02/06/2013
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Völklinger EisenhütteDie Völklinger Hütte bedeutet über ein Jahrhundert Arbeitergeschichte.
Sie wurde 1873 vom Kölner Ingenieur Julius Buch gegründetund entwickelte sich zu einer der größten Produktionsstätten für Eisenprodukte in Europa.
Aus dem Dorf Völklingen wurde schnell einemittlere Stadt, in der zu den besten Zeiten circa 20 000 Stahlkocher arbeiteten.
Die Hütte war eine der modernsten Industrieanlagenin Europa.
Die erhaltenen Anlagen veranschaulichen alle wichtigen Stationen einer historischen Roheisenproduktion.
Vom Erzbunkerüber die Kokerei und die Sinteranlage zur Rohstoffzubereitung und Rohstofflagerung, über Hängebahnanlagen, Hochofengruppe,Trockengasreinigungen und Gasgebläsehalle für die Roheisenerzeugung bis hin zu einer historischen Walzenzugmaschine sind alleBereiche der Eisenindustrie erlebbar.
Die Authentizität ihrer technischen Einrichtungen macht die Hütte zu einem einzigartigenDenkmal der Industriegeschichte.
Sie ist weltweit die einzige Hütte, die noch vollständig erhalten ist.
1994 wurde die Völklinger Hüttein die Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.Florian Monheim/age fotostock
Das Saarland ist seit dem 19.
Jahrhundert ein stark industrialisiertes Bundesland.
Grundlage der industriellen Entwicklung war der Steinkohle-Bergbau im Saarland und dieEinfuhr von Eisenerz aus dem benachbarten Lothringen.
1955 erreichte die Kohleförderung mit 17,2 Millionen Tonnen einen Höchststand.
Seitdem ist die Förderungrückläufig.
Der Bergbau zog die Ansiedelung von Veredelungsbetrieben (Kokereien und Kraftwerke) und Betrieben der Montanindustrie nach sich.
Etwa 130 von1 000 Saarländern sind heute noch in der Industrie beschäftigt.
Während früher Betriebe der Eisen- und Stahlverarbeitung vorherrschten, ist das Saarland heute eineIndustrieregion mit einer vielfältigeren Branchenstruktur: Es werden auch Chemikalien, Maschinen, Glas und Keramik hergestellt.
Die Landwirtschaft ist im Saarland vonuntergeordneter Bedeutung.
Auf etwa 27 Prozent der Fläche des Bundeslandes werden hauptsächlich Getreide und Kartoffeln angebaut.
In den letzten Jahren hat die Zahlder Beschäftigten im Dienstleistungssektor zugenommen: Mehr als 56 Prozent der Erwerbstätigen sind in diesem Wirtschaftssektor beschäftigt, großen Zulauf haben derInformations- und Kommunikationsbereich sowie produktionsorientierte Dienstleistungen.
Der Tourismus gewinnt im Saarland immer mehr an wirtschaftlicher Bedeutung.Saarbrücken ist Messe- und Kongressstadt.
Nonnweiler und Weiskirchen sind heilklimatische Kurorte, Blieskastel im Südosten des Bundeslandes ein Kneippkurort.
DasSaarland hat eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur, es verfügt über die höchste Autobahndichte der deutschen Bundesländer.
Die Saar ist mit dem französischenKanalnetz verbunden, wichtigster Hafen ist Saarbrücken.
7 GESCHICHTE
Als politische Einheit ist das Saarland, seit 1935 so bezeichnet und seit 1957 Bundesland, noch jung; die Geschichte der Region reicht indes weit in die Vergangenheitzurück.
7.1 Von der Vorgeschichte bis zum Mittelalter
Der etwa 250 000 Jahre alte, aus der Altsteinzeit stammende „Faustkeil von Ludweiler” ist die älteste Spur von Menschen im Gebiet des heutigen Saarlandes; im4.
Jahrtausend v.
Chr., in der Jungsteinzeit, wurden hier erste dauerhafte Siedlungen errichtet.
Seit etwa dem 8.
Jahrhundert v.
Chr.
ließen sich in dieser Region Keltennieder, deren Stammeszugehörigkeit sich ab der späten La-Tène-Zeit (ab etwa 225 v.
Chr.) genauer bestimmen lässt: Im Norden lebten die Treverer mit Hauptsiedlungnahe Trier, in der Mitte sowie im Süden die Mediomatriker mit ihrer Hauptsiedlung Divodurum, heute Metz.
Nach der Eroberung Galliens durch Gaius Julius Caesar 51 v.
Chr.
gehörte das Gebiet als Teil Galliens zum Römischen Reich und wurde in der Folgezeit romanisiert: Eswurde planmäßig erschlossen durch Siedlungen, Brücken und Straßen, an deren Kreuzungen Handelsorte entstanden wie Saarbrücken, Pachten oder Schwarzenacker.
7.2 Das Saargebiet im Mittelalter
Nach dem Sieg des Merowinger-Königs Chlodwig I.
486 über Syagrius, den letzten römischen Statthalter in Gallien, geriet das Saarland unter die Kontrolle der Franken undgehörte seit der Reichsteilung unter Chlothars I.
Söhnen 561 zu Austrasien, dem Ostteil des merowingischen Frankenreichs.
Die Christianisierung erfolgte durch dasErzbistum Trier und seinen Suffragan Metz, unterstützt durch Klostergründungen wie etwa Tholey (634) und Mettlach (690), die den Landesausbau im 7./8.
Jahrhundertvorantrieben.
In der Folge war das Gebiet im Wesentlichen im Besitz des Erzbistums Trier und des Bistums Metz.
Unter den Karolingern wurde das Saarterritorium bei der Reichsteilung 843 zu Lothringen geschlagen, das dann zeitweise zum Westfränkischen Reich gehörte, bis es sich925 dem Ostfränkischen Reich – dem späteren Heiligen Römischen Reich – anschloss.
Bis ins 14.
Jahrhundert behaupteten die Trierer und Metzer Bischöfe im Norden bzw.
im Zentrum und im Süden ihre Vormachtstellung.
Daneben entwickelten sich ab dem11.
Jahrhundert weltliche Herrschaften wie die Grafschaft Saarbrücken, die 1381 an die Fürsten von Nassau-Saarbrücken fiel, und die Grafschaft Zweibrücken, die 1394 andas Kurfürstentum Pfalz ging und durch die pfälzische Erbteilung 1410 zum Herzogtum Pfalz-Zweibrücken wurde.
So teilten sich im späten Mittelalter im Wesentlichen viermächtige Herrschaften das heutige Saarland, wie sie das viergeteilte Wappen des Landes heute noch zeigt: das Kurfürstentum Trier im Norden, der Herzog von Lothringenim Süden, der Herzog von Pfalz-Zweibrücken im Osten und dazwischen der Fürst von Nassau-Saarbrücken; daneben bestanden weitere kleinere Herrschaften.
Seit dem15.
Jahrhundert sind Steinkohlenabbau und Eisenindustrie belegt.
7.3 Neuzeit
1574 hielt die Reformation in Nassau-Saarbrücken und Pfalz-Zweibrücken Einzug, von Trier und Lothringen aus wurde die Gegenreformation betrieben.
Im DreißigjährigenKrieg verwüstet, war das Saargebiet auch nach dem Westfälischen Frieden von 1648 noch Schauplatz von Kämpfen zwischen Frankreich und Lothringen.
Im Zuge derReunionen annektierte Frankreich 1680 die Saarterritorien als Saarprovinz, was im Frieden von Rijswijk 1697 jedoch wieder aufgehoben wurde.
Zu Beginn der Französischen Revolution aus den Fürstentümern Nassau-Saarbrücken, Pfalz-Zweibrücken und kleineren Herrschaften bestehend, wurde das Saargebiet 1793.
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