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El Salvador - geographie.

Publié le 06/06/2013

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El Salvador - geographie. 1 EINLEITUNG El Salvador, Republik in Zentralamerika, grenzt im Norden und Osten an Honduras, im Südosten an den Golf von Fonseca, im Süden an den Pazifischen Ozean und im Westen und Nordwesten an Guatemala. El Salvador ist der kleinste und am dichtesten besiedelte Staat Zentralamerikas. Die Gesamtfläche beträgt 21 041 Quadratkilometer. San Salvador ist Hauptstadt und zugleich größte Stadt des Landes. 2 LAND El Salvador ist der einzige Staat Zentralamerikas ohne Zugang zur Karibikküste. Die Küste am Pazifischen Ozean hat eine Länge von etwa 270 Kilometern. 2.1 Physische Geographie Das Land wird überwiegend von Hügel- und Gebirgsland geprägt, das vulkanischen Ursprungs ist. An den schmalen, maximal 25 Kilometer breiten Küstenstreifen am Pazifik schließt landeinwärts eine Gebirgskette mit einer Reihe von tätigen Vulkanen an. Der Cerro El Pital ist mit 2 730 Metern der höchste Berg des Landes. Weitere über 2 000 Meter hohe Berge sind der Santa Ana (2 385 Meter), der San Vicente (2 173 Meter) und der San Miguel (2 130 Meter). In diesem Naturraum befindet sich östlich des Santa Ana der Lago de Ilopango, mit einer Fläche von 104 Quadratkilometern der größte See des Landes. Nördlich dieser Kette mit insgesamt 14 Vulkanen erstreckt sich das Binnenhochland, das vom Río Lempa - mit 320 Kilometern längster Fluss von El Salvador - und seinen Nebenflüssen gegliedert wird. Im Norden hat das Land Anteil an der zentralen Grundgebirgskette der zentralamerikanischen Landbrücke. Das Land wird oft von Erdbeben und Vulkanausbrüchen heimgesucht. 2.2 Klima El Salvador liegt im Bereich der wechselfeuchten Tropen, die Temperaturschwankungen im Jahresverlauf sind entsprechend gering. In der Landeshauptstadt San Salvador beträgt die mittlere Jahrestemperatur 24 °C. Die Jahresniederschläge betragen an der Küste und im Binnenhochland zwischen 1 500 und 2 000 Millimetern, in den Hochlagen können in regenreichen Jahren 2 500 Millimeter überschritten werden. Ein großer Teil der Niederschläge fällt in der Regenzeit zwischen Mai und Oktober. In vielen Teilen des Landes ist es von Dezember bis März ausgesprochen trocken. 2.3 Flora und Fauna Die Berge El Salvadors sind mit Gräsern und spärlichen Eichen- und Fichtenwäldern bedeckt. Die natürliche Vegetation des Landes besteht aus Laubbäumen und subtropischem Grasland. Sie wurde durch Kaffeeplantagen und Kulturlandgewinnung weitgehend zurückgedrängt. Die im Vergleich zu anderen mittelamerikanischen Ländern relativ artenarme Tierwelt besteht u. a. aus Wildschweinen, Nasenbären, Leguanen und Alligatoren. Zur Vogelwelt gehören Kolibris, Flamingos und Papageien. 3 BEVÖLKERUNG Die Bevölkerung ist ethnisch sehr homogen zusammengesetzt. Knapp 90 Prozent sind Mestizen, außerdem leben Indianer (circa 9 Prozent) und Weiße (1 Prozent) im Land. El Salvador hat etwa 7,07 Millionen Einwohner (2008), die Bevölkerungsdichte liegt bei rund 341 Personen pro Quadratkilometer. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt für Männer 68,5 Jahre, für Frauen 75,8 Jahre (2008). 3.1 Wichtige Städte Größte Stadt des Landes ist San Salvador mit etwa 510 000 Einwohnern (2006). Weitere bedeutende Städte sind Santa Ana (275 000 Einwohner), Mejicanos (210 000 Einwohner) und San Miguel (282 000 Einwohner). Insgesamt leben rund 60 Prozent der Salvadorianer in Städten (2005). 3.2 Sprache und Religion Die Amtssprache ist Spanisch. Die indigene Bevölkerung spricht Náhuatl (Aztekisch), Maya und andere Indianersprachen. Daneben ist auch Englisch als Verkehrssprache in Gebrauch. Der überwiegende Teil der Salvadorianer bekennt sich zum Christentum, größte Glaubensgemeinschaft sind die Katholiken mit etwa 92 Prozent. 3.2.1 Feiertage Folgende Feiertage gibt es in El Salvador: Neujahr (1. Januar), Ostern, Tag der Arbeit (1. Mai), Tag des heiligen Salvador (1.-5. August), Unabhängigkeitstag (15. September, der Tag, an dem im Jahr 1821 José Matias Delgado die Unabhängigkeit des Landes von der spanischen Herrschaft erklärte), Kolumbustag (12. Oktober), Allerseelen (2. November) und Weihnachten (25. Dezember). Das Fest der Schutzpatronin von Guadalupe, einer der Schutzheiligen von Zentralamerika und Südamerika, findet am 12. Dezember statt. In El Salvador heißt dieses Fest el Día del Indio (,,Tag des Indianers"). 3.3 Soziales Das Gesundheitssystem ist nur in den größeren Städten ausreichend ausgebaut, in vielen ländlichen Regionen herrscht Mangel an medizinischen Einrichtungen. Wegen ungenügender medizinischer Versorgung und Unterernährung ist die Kindersterblichkeit dort sehr hoch. 4 BILDUNG UND KULTUR 4.1 Bildung und Schulwesen Für Grundschulkinder besteht eine 9-jährige Schulpflicht (2002-2003), der Schulbesuch ist kostenlos. El Salvador verfügt über circa 3 200 Schulen. An den Universitäten des Landes sind etwa 80 000 Studenten immatrikuliert. Die in der Hauptstadt gelegene Universität von El Salvador (1841) ist die bekannteste Hochschule. Daneben gibt es noch die Universität von Zentralamerika, eine Einrichtung der Jesuiten, ebenfalls in San Salvador. 4.2 Kultur Die Kultur El Salvadors spiegelt die ethnische Mischung aus Indianern und Spaniern wider. Die Volksmusik von El Salvador erinnert an die der anderen mittelamerikanischen Länder. Einige Tänze vereinen Elemente aus verschiedenen europäischen Ländern. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Nach der Verfassung von 1983 ist El Salvador eine Präsidialrepublik. 5.1 Exekutive Staatsoberhaupt und zugleich Regierungschef ist der Staatspräsident. Er wird für fünf Jahre direkt gewählt; die Möglichkeit einer Wiederwahl besteht nicht. 5.2 Legislative Die Legislative liegt bei dem Einkammerparlament, der Asamblea Legislativa. Ihre 84 Mitglieder werden für jeweils drei Jahre gewählt. 5.3 Judikative Das höchste Rechtsorgan ist der Oberste Gerichtshof. Die Richter werden vom Parlament gewählt. 5.4 Politische Parteien Führende politische Parteien in El Salvador sind: die Nationale Republikanische Allianz ( Alianza Republicana Nacionalista, ARENA), die Partei der Nationalen Befreiung (Frente Farabundo Martí de Liberación Nacional, FMLN), die Partei der Nationalen Versöhnung (Partido de Conciliacón Nacional, PCN) und die Christlich-Demokratische Partei (Partido Demócrata Cristiano, PDC). 5.5 Kommunalverwaltung El Salvador ist in 14 Departamentos gegliedert. Jedes Departamento wird von einem Gouverneur regiert, der für fünf Jahre von der Zentralregierung ernannt wird. Die Bürgermeister der Städte und Gemeinden werden alle zwei Jahre durch öffentliche Wahlen bestimmt. 5.6 Militär Das Land unterhält Armee, Marine und Luftwaffe. Es gibt darüber hinaus paramilitärische Truppen, die von Soldaten, Polizisten und ehemaligen Rebellen gebildet wurden. 6 WIRTSCHAFT El Salvador leidet seit Jahren unter einer schweren Wirtschaftskrise. Noch immer belasten die Auswirkungen des 1992 beendeten Bürgerkrieges die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Knapp die Hälfte der Bevölkerung hat weniger als zwei US-Dollar pro Tag zum Leben. Zusätzlich verschärft wurde die Situation durch Naturkatastrophen. So wurden die Anfang 2001 durch Erdbeben angerichteten Schäden, bei denen mehr als 1 000 Menschen starben und eine Vielzahl Haus und Hof verloren, auf mindestens 1,9 Milliarden US-Dollar geschätzt. Eine nachfolgende Dürrekatastrophe führte zu massiven Ernteeinbußen und gefährdete die Eigenversorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln. Ein wichtiges ökonomisches Standbein El Salvadors ist die Landwirtschaft, speziell der Anbau von Zuckerrohr, Baumwolle und vor allem Kaffee (Export). Allerdings leidet der Kaffeehandel unter dem Preisverfall auf dem Weltmarkt. Die agrarwirtschaftlichen Nutzflächen sind im Besitz weniger Großgrundbesitzer, eine dringend erforderliche Agrarreform kam bislang kaum voran - Gleiches gilt für die Reform des Steuerrechtes. Nach verschiedenen Schätzungen leben und arbeiten über zwei Millionen Salvadorianer im Ausland (die meisten in den USA). Sie steuern mehr als 10 Prozent zum Bruttosozialprodukt (BSP) bei. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 18 654 Millionen US-Dollar. Offizielle Währung ist der El-Salvador-Colón. Zum 1. Januar 2001 wurde der US-Dollar als zweite Landeswährung, neben dem ebenfalls gültigen Colón, eingeführt. Rund 19 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft, 24 Prozent in der Industrie und 57 Prozent im Dienstleistungsbereich (2004). 6.1 Landwirtschaft Etwa ein Drittel des Landes ist landwirtschaftlich nutzbar. Kaffee ist das wichtigste Agrarprodukt und wird heute in Großbetrieben im zentralen Hochland kultiviert. Der Kaffee macht rund 60 Prozent des Gesamtexportwertes aus; Baumwolle und Zuckerrohr sind weitere Exportgüter. Für den Eigenbedarf der Bevölkerung werden Mais, Hirse, Reis und Bohnen angebaut. 6.2 Forstwirtschaft und Fischerei Die ursprünglichen Waldbestände El Salvadors wurden auf einen kleinen Restbestand reduziert. Das Land hat mit jährlich 1,4 Prozent (1990-2005) eine der höchsten Entwaldungsraten der Erde. El Salvador ist weltgrößter Produzent von Perubalsam, einem Baumharzgemisch (enthält nicht nur Harzbestandteile), das in der pharmazeutischen Industrie sowie in der Kosmetik- und Parfümindustrie Verwendung findet. Die Fischereiwirtschaft hat sich insbesondere auf den Fang (bzw. auf die Zucht) sowie die Verarbeitung von Krustentieren spezialisiert. Es werden aber auch kleine Mengen Thunfisch, Meeräschen, Makrelen und Schwertfisch gefangen. 6.3 Bergbau El Salvador verfügt, abgesehen von geringfügigen Erdölvorkommen, über keine nennenswerten Bodenschätze. Insbesondere für die verarbeitende Industrie muss ein Großteil der Rohstoffe importiert werden. 6.4 Industrie und Handel Bedeutendster Industriezweig El Salvadors ist das verarbeitende Gewerbe. Vor allem kleinere und mittlere Betriebe erzeugen Textilien und Bekleidung, Nahrungsmittel und Getränke sowie Konsumgüter. Größere Betriebe sind z. B. ein Stahl- und Walzwerk sowie die Erdölraffinerie in Acajutla. 2006 lag der Anteil der Industrie am Bruttoinlandsprodukt bei 29,4 Prozent. Das Land importiert Nahrungsmittel, chemische Erzeugnisse, Rohöl, Maschinen sowie Eisen- und Stahlerzeugnisse. Neben einigen Agrarerzeugnissen und Produkten der Fischerei (Kaffee, Zucker, Krustentiere) gehen z. B. Textilien, chemische und pharmazeutische Produkte sowie Elektrizität in den Export. Die Handelsbilanz ist negativ. Haupthandelspartner El Salvadors sind u. a. die USA, Guatemala, Costa Rica, Japan, Deutschland und Honduras. 6.5 Verkehr El Salvador verfügt über ein Straßennetz von rund 10 000 Kilometer Länge. Das bestehende Eisenbahnnetz ist 600 Kilometer lang. Internationaler Flughafen ist seit 1979 Cuscatlán. 6.6 Energie El Salvador deckt 42,6 Prozent (2003) seines Strombedarfs aus fossilen Brennstoffen. 34,3 Prozent (2003) des Energiebedarfs werden in Wasserkraftwerken erzeugt und weitere 23,2 Prozent (2003) kommen aus geothermischen oder anderen Energiequellen (keine Kernenergie). 7 GESCHICHTE Die Maya bewohnten den Westen von El Salvador mehrere Jahrhunderte vor der Ankunft der spanischen Entdecker. Nach der Eroberung Mittelamerikas (1524/25) durch Pedro de Alvarado bildete El Salvador einen Teil des Generalkapitanats Guatemala. 1821 erklärte das Land seine Unabhängigkeit von Spanien. Für kurze Zeit gehörte El Salvador zum mexikanischen Kaiserreich, das 1823 aufgelöst wurde. El Salvador wurde daraufhin Mitglied der Zentralamerikanischen Föderation. 7.1 Das erste Jahrhundert der Unabhängigkeit El Salvador wurde am 1. Januar 1841 unabhängig. Die Entwicklung des Landes verlief in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sehr turbulent. Großgrundbesitzer bestimmten die Machtverhältnisse; Phasen innerer Aufstände folgten Konflikten mit den Nachbarstaaten. Das frühe 20. Jahrhundert war relativ stabil, und die Wirtschaft machte beträchtliche Fortschritte. Anbau und Ausfuhr von Kaffee wurde zum führenden Wirtschaftszweig. Ein Eisenbahnnetz wurde aufgebaut, und in La Unión wurden Hafenanlagen errichtet. Der Fortschritt nutzte aber nur einer kleinen Zahl von Grundbesitzern; die Mehrheit der Bevölkerung blieb arm. Von 1931 bis 1944 regierte der Diktator General Maximiliano Hernández Martínez das Land. 1945 wurde El Salvador Mitglied der Vereinten Nationen. Es trat der Organisation der Amerikanischen Staaten bei, als diese 1948 gegründet wurde. 7.2 Der Bürgerkrieg Ende der vierziger Jahre forderten die unterdrückten Klassen immer lauter wirtschaftliche und soziale Reformen. Die verschiedenen Militärjuntas ignorierten jedoch die Forderungen. Im Januar 1961 führte ein Direktorat die ersten Wirtschaftsreformen ein, die während der nächsten zwei Jahrzehnte unternommen wurden. Die Reformen griffen allerdings sehr schlecht und wurden von den Großgrundbesitzern behindert. 1969 übertrugen sich die Spannungen auch auf Honduras, wohin Tausende von Salvadorianern ausgewandert waren. Sie entluden sich in einem Krieg (Fußballkrieg) zwischen den beiden Ländern. Seit 1978 nahmen die Unruhen im Land wieder zu; Anschläge durch linke wie rechte Kräfte waren an der Tagesordnung. Im Jahr 1979 vertrieb eine Militärjunta Präsident Romero. Vor dem Hintergrund der großen sozialen Gegensätze brach ein Bürgerkrieg aus. Duarte war aus dem Exil zurückgekehrt und der Junta beigetreten. Im Dezember übernahm er das Präsidentenamt. Die Vereinigten Staaten unterstützten ihn und die Armee im Kampf gegen die Guerillas. Bei den Neuwahlen 1982 unterlag Duartes reformorientierte Partei, der PDC, einer Koalition des rechten Flügels und musste die Macht abgeben. Die Präsidentschaftswahlen 1984 brachten Duarte erneut ins Amt, und seine Partei errang bei den Parlamentswahlen die Mehrheit. Duarte begann erste vorsichtige Friedensverhandlungen mit den Rebellen des linksgerichteten Frente Farabundo Martí para la Liberación Nacional (FMLN), doch sie blieben vorerst ergebnislos. Beide Seiten setzten die Gewalt unvermindert fort. 7.3 Ende des Krieges Die Präsidentenwahlen von 1989 gewann der Kandidat der rechtsgerichteten Nationalen Republikanischen Allianz (ARENA), Alfredo Cristiani; in der Nationalversammlung verfügte die ARENA bereits seit 1988 über die absolute Mehrheit der Mandate. Unter der Vermittlung u. a. der UNO und der katholischen Kirche wurden 1990 die Friedensverhandlungen zwischen Regierung und FMLN wieder aufgenommen; die Kämpfe dauerten währenddessen an. Im September 1991 einigten sich Regierung und Rebellen auf einen Friedensvertrag; die Unterzeichnung des Vertrags im Januar 1992 beendete offiziell den Bürgerkrieg, dem schätzungsweise 75 000 Menschen zum Opfer gefallen waren. Aus den Wahlen von 1994 gingen die ARENA und ihr Präsidentschaftskandidat Armando Calderón Sol als Sieger hervor; Calderón konnte sich jedoch erst im zweiten Wahlgang gegen den linksgerichteten Rubén Zamora durchsetzten. Zweitstärkste Kraft wurde der in eine Partei umgewandelte FMLN. Bei der Präsidentschaftswahl im März 1999 setzte sich mit Francisco Flores erneut der Kandidat der ARENA durch. Aus den Parlamentswahlen vom März 2000 und vom März 2003 dagegen ging der FMLN als stärkste Kraft hervor. Flores regierte mit einer ARENA-Minderheitsregierung, konnte sich aber zumeist auf den ebenfalls konservativen Partido de Conciliación Nacional (PCN, Partei der Nationalen Versöhnung) stützen. Der FMLN bildete zeitweise aufgrund innerer Zerstrittenheit und ,,Abweichlern" innerhalb der Fraktion keine echte Opposition zur Regierung. Zu Beginn des Jahres 2001 wurde El Salvador von zwei schweren Erdbeben heimgesucht. Bei dem Beben vom 13. Januar starben mehr als 700 Menschen, bei der Katastrophe vom 13. Februar annähernd 300 Personen. Eine anhaltende Dürre und eine damit einhergehende Nahrungsmittelknappheit setzte dem Land 2002 erneut schwer zu. Der zunehmende Verfall des Weltmarktpreises für Kaffee stürzte die Wirtschaft zusätzlich in eine Krise und führte zu umfangreichen Entlassungen von Arbeitern auf den Plantagen und in den weiterverarbeitenden Betrieben, was insgesamt die sozialen Konflikte verschärfte. Die Präsidentschaftswahlen im März 2004 gewann bereits im ersten Wahlgang mit Elías Antonio Saca erneut der ARENA-Kandidat. Am 1. Juni 2004 trat Saca formell die Nachfolge Flores' im Amt des Staatspräsidenten an. Seit den Parlamentswahlen im März 2006 ist die ARENA auch wieder knapp die stärkste Fraktion im Parlament. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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Einige Tänze vereinen Elemente aus verschiedenen europäischen Ländern. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Nach der Verfassung von 1983 ist El Salvador eine Präsidialrepublik. 5.1 Exekutive Staatsoberhaupt und zugleich Regierungschef ist der Staatspräsident.

Er wird für fünf Jahre direkt gewählt; die Möglichkeit einer Wiederwahl besteht nicht. 5.2 Legislative Die Legislative liegt bei dem Einkammerparlament, der Asamblea Legislativa .

Ihre 84 Mitglieder werden für jeweils drei Jahre gewählt. 5.3 Judikative Das höchste Rechtsorgan ist der Oberste Gerichtshof.

Die Richter werden vom Parlament gewählt. 5.4 Politische Parteien Führende politische Parteien in El Salvador sind: die Nationale Republikanische Allianz ( Alianza Republicana Nacionalista, ARENA), die Partei der Nationalen Befreiung (Frente Farabundo Martí de Liberación Nacional, FMLN ), die Partei der Nationalen Versöhnung ( Partido de Conciliacón Nacional, PCN) und die Christlich-Demokratische Partei (Partido Demócrata Cristiano, PDC). 5.5 Kommunalverwaltung El Salvador ist in 14 Departamentos gegliedert.

Jedes Departamento wird von einem Gouverneur regiert, der für fünf Jahre von der Zentralregierung ernannt wird.

DieBürgermeister der Städte und Gemeinden werden alle zwei Jahre durch öffentliche Wahlen bestimmt. 5.6 Militär Das Land unterhält Armee, Marine und Luftwaffe.

Es gibt darüber hinaus paramilitärische Truppen, die von Soldaten, Polizisten und ehemaligen Rebellen gebildet wurden. 6 WIRTSCHAFT El Salvador leidet seit Jahren unter einer schweren Wirtschaftskrise.

Noch immer belasten die Auswirkungen des 1992 beendeten Bürgerkrieges die wirtschaftlicheEntwicklung des Landes.

Knapp die Hälfte der Bevölkerung hat weniger als zwei US-Dollar pro Tag zum Leben.

Zusätzlich verschärft wurde die Situation durchNaturkatastrophen.

So wurden die Anfang 2001 durch Erdbeben angerichteten Schäden, bei denen mehr als 1 000 Menschen starben und eine Vielzahl Haus und Hofverloren, auf mindestens 1,9 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Eine nachfolgende Dürrekatastrophe führte zu massiven Ernteeinbußen und gefährdete die Eigenversorgung derBevölkerung mit Nahrungsmitteln. Ein wichtiges ökonomisches Standbein El Salvadors ist die Landwirtschaft, speziell der Anbau von Zuckerrohr, Baumwolle und vor allem Kaffee (Export).

Allerdings leidetder Kaffeehandel unter dem Preisverfall auf dem Weltmarkt.

Die agrarwirtschaftlichen Nutzflächen sind im Besitz weniger Großgrundbesitzer, eine dringend erforderlicheAgrarreform kam bislang kaum voran – Gleiches gilt für die Reform des Steuerrechtes.

Nach verschiedenen Schätzungen leben und arbeiten über zwei MillionenSalvadorianer im Ausland (die meisten in den USA).

Sie steuern mehr als 10 Prozent zum Bruttosozialprodukt (BSP) bei.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt18 654 Millionen US-Dollar.

Offizielle Währung ist der El-Salvador-Colón.

Zum 1.

Januar 2001 wurde der US-Dollar als zweite Landeswährung, neben dem ebenfalls gültigenColón, eingeführt. Rund 19 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft, 24 Prozent in der Industrie und 57 Prozent im Dienstleistungsbereich (2004). 6.1 Landwirtschaft Etwa ein Drittel des Landes ist landwirtschaftlich nutzbar.

Kaffee ist das wichtigste Agrarprodukt und wird heute in Großbetrieben im zentralen Hochland kultiviert.

DerKaffee macht rund 60 Prozent des Gesamtexportwertes aus; Baumwolle und Zuckerrohr sind weitere Exportgüter.

Für den Eigenbedarf der Bevölkerung werden Mais, Hirse,Reis und Bohnen angebaut. 6.2 Forstwirtschaft und Fischerei Die ursprünglichen Waldbestände El Salvadors wurden auf einen kleinen Restbestand reduziert.

Das Land hat mit jährlich 1,4 Prozent (1990–2005) eine der höchstenEntwaldungsraten der Erde.

El Salvador ist weltgrößter Produzent von Perubalsam, einem Baumharzgemisch (enthält nicht nur Harzbestandteile), das in derpharmazeutischen Industrie sowie in der Kosmetik- und Parfümindustrie Verwendung findet. Die Fischereiwirtschaft hat sich insbesondere auf den Fang (bzw.

auf die Zucht) sowie die Verarbeitung von Krustentieren spezialisiert.

Es werden aber auch kleine MengenThunfisch, Meeräschen, Makrelen und Schwertfisch gefangen. 6.3 Bergbau El Salvador verfügt, abgesehen von geringfügigen Erdölvorkommen, über keine nennenswerten Bodenschätze.

Insbesondere für die verarbeitende Industrie muss einGroßteil der Rohstoffe importiert werden. 6.4 Industrie und Handel Bedeutendster Industriezweig El Salvadors ist das verarbeitende Gewerbe.

Vor allem kleinere und mittlere Betriebe erzeugen Textilien und Bekleidung, Nahrungsmittel undGetränke sowie Konsumgüter.

Größere Betriebe sind z.

B.

ein Stahl- und Walzwerk sowie die Erdölraffinerie in Acajutla.

2006 lag der Anteil der Industrie amBruttoinlandsprodukt bei 29,4 Prozent. Das Land importiert Nahrungsmittel, chemische Erzeugnisse, Rohöl, Maschinen sowie Eisen- und Stahlerzeugnisse.

Neben einigen Agrarerzeugnissen und Produkten derFischerei (Kaffee, Zucker, Krustentiere) gehen z.

B.

Textilien, chemische und pharmazeutische Produkte sowie Elektrizität in den Export.

Die Handelsbilanz ist negativ.. »

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