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Tschad - geographie.

Publié le 06/06/2013

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Tschad - geographie. 1 EINLEITUNG Tschad (Republik Tschad, französisch République du Tchad), Binnenstaat im nördlichen Zentralafrika, grenzt im Norden an Libyen, im Osten an die Republik Sudan, im Süden an die Zentralafrikanische Republik, im Westen an Kamerun, Nigeria und Niger. Die frühere französische Kolonie wurde am 11. August 1960 selbständig. Die Landesfläche beträgt 1 284 000 Quadratkilometer. Die Hauptstadt des Tschad ist Ndjamena. 2 LAND Der Binnenstaat liegt im östlichen Teil des ausgedehnten Tschadbeckens. Dieses durchzieht weite Teile des Landes in einer Höhe zwischen 200 und 500 Metern. Im Südwesten hat der Tschad Anteil am abflusslosen Tschadsee. Im Norden wird die Beckenlandschaft vom Tibestigebirge begrenzt, das im Emi Koussi 3 415 Meter hoch ist. Die östliche Begrenzung des Tschadbeckens bilden Ennedigebirge (bis 1 450 Meter) und Ouadaïschwelle (Ouaddaï, bis 1 259 Meter). Der nördliche Teil der Republik liegt in der Sahara. Der für seine reichen Uranvorkommen bekannte Aouzou-Streifen im äußersten Norden war seit 1973 von Libyen beansprucht worden. Im Februar 1994 sprach der Internationale Gerichtshof in Den Haag den Gebietsstreifen der Republik Tschad zu; Libyen zog sich unter Überwachung der Vereinten Nationen bis zum 31. Mai zurück. Die einzigen bedeutenden Flüsse, Logone und Chari, fließen im Südwesten und münden in den Tschadsee. Dieser vergrößert während der Regenzeit (August bis Dezember) seine Größe erheblich. Seit den siebziger Jahren nimmt jedoch der Wasserstand des Sees insgesamt ab. Hauptursache dafür ist die Wasserentnahme für Bewässerungszwecke. 2.1 Klima Der Norden des Landes hat Wüstenklima mit nur sporadischen Niederschlägen (unter 50 Millimeter im Jahr im Tiefland, aber über 1 000 Millimeter im Tibestigebirge). Nach Süden nehmen die Jahresniederschläge zu, und es kommt zur Bildung einer typischen Regenzeit, die zwischen zwei Monaten im zentralen Teil des Tschad und bis zu fünf Monaten in den südlichen Landesteilen andauert. Im Süden werden Jahresniederschläge von 1 200 Millimetern erreicht. Allerdings treten von Zeit zu Zeit auch trockene Jahre auf, in denen katastrophale Dürreperioden herrschen können. Während im trockenen Norden die Temperaturen ganzjährig hoch sind, variieren sie im Süden im Jahresverlauf. In der Regenzeit werden hier mittlere Maximaltemperaturen von 31 °C, in der Trockenzeit von 42 °C erreicht. 2.2 Flora und Fauna Der Norden des Landes ist durch Wüste mit wenigen Palmoasen geprägt, südlich des 16. Breitengrades schließen sich zunächst Dornstrauchsavannen mit Akazien und Büschelgräsern an, dann Trockensavannen und schließlich im äußersten Süden Trockenwälder. Flüsse werden zum Teil von Galeriewäldern gesäumt; am Ufer des Tschadsees gibt es ausgedehnte Röhrichtzonen mit Schilfrohr, Rohrkolben und Papyrus. Die Avifauna (Vogelwelt) umfasst 370 Arten, dazu gehören Nektarvögel, Webervögel, Wiedehopfe, Bienenfresser, Papageien und auffallende Großvögel wie Marabus, Gaukler (siehe Adler), Palmgeier, Heilige Ibisse und Strauße. Die Säugetierfauna ist mit 134 Arten repräsentiert, neben großen Raubtieren wie Löwen, Leoparden, Geparden, Hyänen und Schakalen leben hier u. a. Huftiere wie Elefanten, Giraffen, Mähnenspringer, Mendesantilopen, Säbelantilopen, Damagazellen, Rotstirngazellen und Warzenschweine. 3 BEVÖLKERUNG Im Tschad leben 10,1 Millionen Menschen (2008); die Bevölkerungsdichte liegt bei 8 Einwohnern je Quadratkilometer. Die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung ist sehr heterogen. Arabische Völker wie Maba, Tubu und Tama leben vorwiegend im Norden und Osten, während im Süden Schwarze verschiedener Völker wie Sara, Mbum und Massa dominieren. Die Sara stellen mit einem Anteil von etwa 30 Prozent an der Gesamtbevölkerung die stärkste Volksgruppe im Tschad. Etwa 26 Prozent der Bevölkerung leben in Städten; 6 Prozent sind Nomaden. Der größte Teil der Einwohner lebt im Süden des Landes. 2008 lag die Lebenserwartung bei 47,4 Jahren. 3.1 Wichtige Städte Die Hauptstadt Ndjamena (früher Fort-Lamy) ist mit 797 000 Einwohnern (2003) größte Stadt des Landes. Weitere große Städte sind Moundu (282 000), Sarh (früher FortArchambault, 194 000), Bongor (197 000) und Abéché (188 000). 3.2 Sprache und Religion Die Amtssprachen im Tschad sind Französisch und Arabisch. Insgesamt sind mehr als 100 verschiedene afrikanische Sprachen und Dialekte verbreitet, darunter Sara im Süden, Baguirmi, Boulala und Tibbu-Gorane. Etwa 50 Prozent der Einwohner sind Muslime, knapp ein Drittel der Bevölkerung bekennt sich zum Christentum, mehrheitlich zur katholischen Kirche, die übrigen hängen traditionellen afrikanischen Religionen an. Während der Islam vorwiegend unter den Arabern des Nordens verbreitet ist, sind die meisten Schwarzen im Süden des Landes Christen. 4 KULTUR, BILDUNG, MEDIEN Im Tschad berühren sich zwei Kulturen: Ist der Norden vom Islam und der arabischen Welt geprägt, so überwiegen im Süden zentralafrikanische Einflüsse. Bildung und Kultur wurden in den letzten Jahrzehnten durch Bürgerkrieg und Dürrekatastrophen stark desorganisiert. Der Alphabetisierungsgrad liegt bei 53,6 Prozent (2000) (Frauen 40,8 Prozent, Männer 66,9 Prozent). Eine schulische Grundversorgung ist nur in bescheidenem Rahmen verwirklicht. Ein Lehrer verdient umgerechnet 20 Euro im Monat und bekommt eine Hütte als Unterkunft gestellt. Höhere Schulbildung und Studium sind nur in engen Grenzen möglich. Die einzige Universität des Landes befindet sich in Ndjamena (gegründet 1971). Obwohl offiziell Pressefreiheit herrscht, leiden die Medien unter staatlichen Repressionen. Die Sanktionen treffen die staatlichen Medien ebenso wie die privaten. Für die Pressezensur ist das Haut Conseil de la Communication (HCC) zuständig. Mit niedrigen Auflagenhöhen erscheinen 33 privat verlegte Zeitungen. Die wichtigste Radioanstalt ist Radiodiffusion Nationale Tchadienne mit diversen Regionalprogrammen in Französisch, Arabisch und acht afrikanischen Sprachen. Télé-Tchad (TVT) strahlt Fernsehprogramme aus. Als Presseagentur des Landes ist Agence Tchadienne de Presse tätig. Im Jahr 2000 verfügten 1 000 Nutzer über einen Zugang zum Internet. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Nach der Verfassung von 1989 war der Tschad eine Präsidialrepublik. Die Verfassung wurde nach einem Militärputsch im Dezember 1990 außer Kraft gesetzt. Im April 1993 trat eine Übergangsverfassung in Kraft, die 1996 von einer neuen Verfassung abgelöst wurde. Staatsoberhaupt und oberster Inhaber der Exekutive ist der Präsident. Ihm obliegt auch die Ernennung des Ministerpräsidenten, der der Regierung vorsteht. Die Legislative wird von der 125 Mitglieder umfassenden Nationalversammlung ausgeübt. Führende politische Kraft ist die Patriotische Heilsbewegung (Mouvement Patriotique pour le Salut, MPS). Die Rechtsprechung orientiert sich überwiegend an französischem Recht; darüber hinaus wurden Elemente des islamischen und des traditionellen Stammesrechtes übernommen. Der Tschad ist in 14 Präfekturen gegliedert. 6 WIRTSCHAFT Der Tschad zählt zu den ärmsten Ländern der Erde; 64 Prozent der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze (1996). Obwohl nur 2,9 Prozent der Landesfläche landwirtschaftlich genutzt werden, ist die Wirtschaft überwiegend agrarisch orientiert. Die im Süden angebaute Baumwolle ist ein wichtiges Ausfuhrgut. Daneben werden vor allem Erdnüsse und Fleisch exportiert. Hauptimportprodukte sind Energierohstoffe, Nahrungsmittel, Maschinen und chemische Erzeugnisse. Wichtigste Handelspartner sind Frankreich, Portugal, Kamerun, die Vereinigten Staaten, Italien und Deutschland. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 6 541 Millionen US-Dollar (2006; Dienstleistungen 24,7 Prozent, Industrie 54,8 Prozent, Landwirtschaft 20,5 Prozent); daraus ergibt sich ein BIP pro Einwohner von 624,90 US-Dollar. Der Tschad ist Mitglied der Franc-Zone; Währungseinheit ist der CFA-Franc zu 100 Centimes. 6.1 Landwirtschaft und Fischerei 83 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft. Wichtigstes Anbauprodukt ist Baumwolle, die etwa 90 Prozent der Exporterlöse liefert. Überwiegend für den Eigenbedarf werden Reis, Hirse, Zuckerrohr, Kartoffeln, Yamswurzeln, Bohnen, Erdnüsse und Maniok angebaut. Im zentralen und nördlichen Teil des Landes wird verbreitet Viehzucht mit Rindern, Schweinen und Ziegen betrieben. Insgesamt wird etwa ein Drittel der Landesfläche als Weideland genutzt. Das starke Bevölkerungswachstum, das eine immer intensivere landwirtschaftliche Nutzung dieser Flächen zur Folge hat, verstärkt das Problem der Desertifikation. Der Fischfang, vor allem im Tschadsee sowie in den Flüssen Chari und Logone, spielt mit einer Gesamtfangmenge von 70 000 Tonnen (2005) für die Versorgung der Bevölkerung eine wichtige Rolle. 6.2 Bergbau Am Ostufer des Tschadsees werden Natron und Steinsalz abgebaut. Die Erdölförderung befindet sich im Aufbau. Die Vorkommen von Gold, Bauxit und Uran (im Norden) sind zwar bekannt, werden aber nicht abgebaut. 6.3 Industrie Die wichtigsten Produktionszweige sind die Verarbeitung von Baumwolle und Tabak sowie die Gewinnung von Erdnussöl. In Ndjamena und Sarh wurden moderne Fleischfabriken gegründet. Die Hauptstadt ist auch Standort einer Erdölraffinerie. Die Fischereiindustrie liefert frischen, getrockneten und geräucherten Fisch für den inländischen Verbrauch und für den Export. 6.4 Verkehrswesen Das Straßennetz umfasst rund 33 400 Kilometer, von denen 1 Prozent befestigt ist. Im Süden können die Straßen nur während der Trockenzeit befahren werden. Es gibt keine Eisenbahn. Ndjamena verfügt über einen internationalen Flughafen. Die nationale Fluggesellschaft Air Tchad fliegt nur inländische Ziele an. 7 GESCHICHTE Etwa im 9. Jahrhundert n. Chr. wurde im Gebiet des heutigen West-Tschad das Königreich der Kanem ( siehe Kanem-Bornu) gegründet; seine Hauptstadt war Njimi. Im 11. Jahrhundert nahmen seine Herrscher die islamische Religion an. Kanem wurde im 16. Jahrhundert von den benachbarten Bormu unterworfen; in der Folgezeit waren die Sultanate Baguirmi und Ouadaï im Süden die beherrschenden Kräfte. Die Ausfuhr von Sklaven nach Nordamerika war ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Im ausgehenden 19. Jahrhundert unterwarf der Eroberer Rabah Zubayr aus dem Sudan das Gebiet; nach seinem Tod wurde es von den Franzosen übernommen. 1910 wurde der Tschad ein Teil von Französisch-Äquatorialafrika; Verwaltungssitz war das etwa 2 000 Kilometer entfernte Brazzaville im Kongo. Außer der Einrichtung von Baumwollplantagen im Süden hatte der Kolonialstatus nur geringe Auswirkungen auf das Leben der Einwohner. 1946 wurde der Tschad Überseeterritorium innerhalb der Französischen Union, 1958 autonome Republik der Französischen Gemeinschaft. Auch nachdem der Tschad - wie die Nachbarländer - im August 1960 unabhängig geworden war, blieb das Land in der Gemeinschaft. Erstes Staatsoberhaupt des unabhängigen Tschad wurde N'Garta Tombalbaye. Innenpolitisch stützte er sich auf die mehrheitlich christlichen schwarzafrikanischen Stämme im Süden des Landes. Die Unzufriedenheit der im Norden lebenden muslimischen Araber gegen die Einparteienregierung entwickelte sich nach 1969 zu einer islamischen Aufstandsbewegung. Sie wurde vom Nachbarland Libyen unterstützt, das den Aouzou-Streifen im Grenzbereich zum Tschad besetzt hatte. Tombalbaye erhielt militärische Unterstützung aus Frankreich. Als die französische Regierung unter innenpolitischem Druck ihre Truppen zurückzog, wurde der Präsident 1975 von der Armee gestürzt und ermordet. Sein Nachfolger, General Félix Malloum, versuchte zunächst erfolgreich eine Politik der nationalen Versöhnung, konnte den Bürgerkrieg letztlich aber nicht beenden. 1979 hatte der Krieg den Süden verwüstet, die Regierung Malloum wurde gestürzt, und Goukouni Oueddei aus dem Norden zum Präsidenten ernannt. 1980 intervenierte Libyen, um Oueddei gegen die Rebellen unter dem früheren Verteidigungsminister Hissène Habré zu helfen, der seinerseits durch den Sudan und Ägypten gestützt wurde. Nach dem Rückzug der libyschen Truppen Ende 1981 griff Habré erneut an, und nahm im Juni 1982 die Hauptstadt Ndjamena ein. Habré wurde Präsident, der gestürzte Oueddei bildete 1983 eine Gegenregierung. In dem fortdauernden Bürgerkrieg hatte Oueddei die Unterstützung der libyschen Truppen, während Frankreich eingriff, um Habré an der Macht zu halten. Ende 1988 waren die libyschen Truppen aus dem Land vertrieben, und die beiden Staaten normalisierten ihre diplomatischen Beziehungen. Im Dezember 1990 jedoch wurde Habré von einer Gruppe Aufständischer, der Patriotischen Heilsbewegung (MPS), mit libyscher Unterstützung gestürzt. Der Anführer der Rebellen, General Idriss Déby, wurde im März 1991 Präsident. Anfang 1993 trat eine von Déby einberufene Nationalkonferenz zusammen, die eine Übergangsregierung und ein Übergangsparlament bestimmte sowie eine neue Verfassung ausarbeitete, die im März 1996 in einem Referendum angenommen wurde. Bei den Präsidentschaftswahlen im Juni/Juli 1996 - den ersten freien Mehrparteienwahlen im Tschad - wurde Déby in der Stichwahl mit knapp 70 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt. Der 1993 eingeleitete Stufenplan zur Demokratisierung des Tschad wurde mit den Parlamentswahlen im Januar/Februar 1997 abgeschlossen. Die regierende Patriotische Heilsbewegung (MPS) von Präsident Déby gewann 55 der insgesamt 125 Sitze, und da die mit dem MPS verbündete Nationale Union für Demokratie und Erneuerung (Union Nationale pour le Développement et le Renouveau, UNDR) 15 Sitze erlangte, verfügte Débys Regierung über die absolute Mehrheit im Parlament. Bei den Präsidentschaftswahlen im Mai 2001 wurde Déby mit etwa zwei Dritteln der Stimmen im Amt des Staatsoberhauptes bestätigt, und bei den Parlamentswahlen im April 2002 errang sein MPS mit 108 der unterdessen insgesamt 155 Sitze klar die absolute Mehrheit. In der Folgezeit wurde die Lage im Tschad wesentlich von dem Bürgerkrieg in der benachbarten sudanesischen Region Darfur mitbestimmt: Mehr als 200 000 Sudanesen aus Darfur flohen in den Tschad und wurden dort in eilig errichteten Flüchtlingslagern versammelt; die Lebensbedingungen und die Versorgungslage in den Lagern waren katastrophal. Auch kam es in der Grenzregion immer wieder zu Kämpfen zwischen den Milizen beider Seiten, und Déby beschuldigte zudem die sudanesische Regierung, eine Rebellentruppe im Tschad zu unterstützen. All diese Faktoren verschlechterten die Beziehungen zwischen dem Tschad und dem Sudan erheblich. Dazu kamen innere Konflikte zwischen Regierung und Rebellentruppen, die Opposition gegen das zunehmend diktatorische und korrupte Regime Débys erstarkte, und ehemals treue Parteigänger wandten sich mehr und mehr vom Präsidenten ab. 2005 setzte Déby eine Verfassungsänderung durch, die es ihm erlaubte, ein weiteres Mal für das Präsidentenamt zu kandidieren, und bei den Präsidentschaftswahlen im Mai 2006 wurde er mit - nach offiziellen Angaben - mehr als 77 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Allerdings hatte die Opposition die Wahlen boykottiert. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« Recht; darüber hinaus wurden Elemente des islamischen und des traditionellen Stammesrechtes übernommen.

Der Tschad ist in 14 Präfekturen gegliedert. 6 WIRTSCHAFT Der Tschad zählt zu den ärmsten Ländern der Erde; 64 Prozent der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze (1996).

Obwohl nur 2,9 Prozent der Landesflächelandwirtschaftlich genutzt werden, ist die Wirtschaft überwiegend agrarisch orientiert.

Die im Süden angebaute Baumwolle ist ein wichtiges Ausfuhrgut.

Daneben werden vorallem Erdnüsse und Fleisch exportiert.

Hauptimportprodukte sind Energierohstoffe, Nahrungsmittel, Maschinen und chemische Erzeugnisse.

Wichtigste Handelspartner sindFrankreich, Portugal, Kamerun, die Vereinigten Staaten, Italien und Deutschland.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 6 541 Millionen US-Dollar (2006; Dienstleistungen24,7 Prozent, Industrie 54,8 Prozent, Landwirtschaft 20,5 Prozent); daraus ergibt sich ein BIP pro Einwohner von 624,90 US-Dollar.

Der Tschad ist Mitglied der Franc-Zone;Währungseinheit ist der CFA-Franc zu 100 Centimes. 6.1 Landwirtschaft und Fischerei 83 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft.

Wichtigstes Anbauprodukt ist Baumwolle, die etwa 90 Prozent der Exporterlöse liefert.

Überwiegend für denEigenbedarf werden Reis, Hirse, Zuckerrohr, Kartoffeln, Yamswurzeln, Bohnen, Erdnüsse und Maniok angebaut.

Im zentralen und nördlichen Teil des Landes wird verbreitetViehzucht mit Rindern, Schweinen und Ziegen betrieben.

Insgesamt wird etwa ein Drittel der Landesfläche als Weideland genutzt.

Das starke Bevölkerungswachstum, daseine immer intensivere landwirtschaftliche Nutzung dieser Flächen zur Folge hat, verstärkt das Problem der Desertifikation.

Der Fischfang, vor allem im Tschadsee sowie inden Flüssen Chari und Logone, spielt mit einer Gesamtfangmenge von 70 000 Tonnen (2005) für die Versorgung der Bevölkerung eine wichtige Rolle. 6.2 Bergbau Am Ostufer des Tschadsees werden Natron und Steinsalz abgebaut.

Die Erdölförderung befindet sich im Aufbau.

Die Vorkommen von Gold, Bauxit und Uran (im Norden)sind zwar bekannt, werden aber nicht abgebaut. 6.3 Industrie Die wichtigsten Produktionszweige sind die Verarbeitung von Baumwolle und Tabak sowie die Gewinnung von Erdnussöl.

In Ndjamena und Sarh wurden moderneFleischfabriken gegründet.

Die Hauptstadt ist auch Standort einer Erdölraffinerie.

Die Fischereiindustrie liefert frischen, getrockneten und geräucherten Fisch für deninländischen Verbrauch und für den Export. 6.4 Verkehrswesen Das Straßennetz umfasst rund 33 400 Kilometer, von denen 1 Prozent befestigt ist.

Im Süden können die Straßen nur während der Trockenzeit befahren werden.

Es gibtkeine Eisenbahn.

Ndjamena verfügt über einen internationalen Flughafen.

Die nationale Fluggesellschaft Air Tchad fliegt nur inländische Ziele an. 7 GESCHICHTE Etwa im 9.

Jahrhundert n.

Chr.

wurde im Gebiet des heutigen West-Tschad das Königreich der Kanem ( siehe Kanem-Bornu) gegründet; seine Hauptstadt war Njimi.

Im 11.

Jahrhundert nahmen seine Herrscher die islamische Religion an.

Kanem wurde im 16.

Jahrhundert von den benachbarten Bormu unterworfen; in der Folgezeit waren dieSultanate Baguirmi und Ouadaï im Süden die beherrschenden Kräfte.

Die Ausfuhr von Sklaven nach Nordamerika war ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Im ausgehenden 19.

Jahrhundert unterwarf der Eroberer Rabah Zubayr aus dem Sudan das Gebiet; nach seinem Tod wurde es von den Franzosen übernommen.

1910wurde der Tschad ein Teil von Französisch-Äquatorialafrika; Verwaltungssitz war das etwa 2 000 Kilometer entfernte Brazzaville im Kongo.

Außer der Einrichtung vonBaumwollplantagen im Süden hatte der Kolonialstatus nur geringe Auswirkungen auf das Leben der Einwohner.

1946 wurde der Tschad Überseeterritorium innerhalb derFranzösischen Union, 1958 autonome Republik der Französischen Gemeinschaft. Auch nachdem der Tschad – wie die Nachbarländer – im August 1960 unabhängig geworden war, blieb das Land in der Gemeinschaft.

Erstes Staatsoberhaupt desunabhängigen Tschad wurde N’Garta Tombalbaye.

Innenpolitisch stützte er sich auf die mehrheitlich christlichen schwarzafrikanischen Stämme im Süden des Landes.

DieUnzufriedenheit der im Norden lebenden muslimischen Araber gegen die Einparteienregierung entwickelte sich nach 1969 zu einer islamischen Aufstandsbewegung.

Siewurde vom Nachbarland Libyen unterstützt, das den Aouzou-Streifen im Grenzbereich zum Tschad besetzt hatte.

Tombalbaye erhielt militärische Unterstützung ausFrankreich. Als die französische Regierung unter innenpolitischem Druck ihre Truppen zurückzog, wurde der Präsident 1975 von der Armee gestürzt und ermordet.

Sein Nachfolger,General Félix Malloum, versuchte zunächst erfolgreich eine Politik der nationalen Versöhnung, konnte den Bürgerkrieg letztlich aber nicht beenden.

1979 hatte der Krieg denSüden verwüstet, die Regierung Malloum wurde gestürzt, und Goukouni Oueddei aus dem Norden zum Präsidenten ernannt.

1980 intervenierte Libyen, um Oueddei gegendie Rebellen unter dem früheren Verteidigungsminister Hissène Habré zu helfen, der seinerseits durch den Sudan und Ägypten gestützt wurde.

Nach dem Rückzug derlibyschen Truppen Ende 1981 griff Habré erneut an, und nahm im Juni 1982 die Hauptstadt Ndjamena ein.

Habré wurde Präsident, der gestürzte Oueddei bildete 1983 eineGegenregierung.

In dem fortdauernden Bürgerkrieg hatte Oueddei die Unterstützung der libyschen Truppen, während Frankreich eingriff, um Habré an der Macht zu halten. Ende 1988 waren die libyschen Truppen aus dem Land vertrieben, und die beiden Staaten normalisierten ihre diplomatischen Beziehungen.

Im Dezember 1990 jedochwurde Habré von einer Gruppe Aufständischer, der Patriotischen Heilsbewegung (MPS), mit libyscher Unterstützung gestürzt.

Der Anführer der Rebellen, General IdrissDéby, wurde im März 1991 Präsident.

Anfang 1993 trat eine von Déby einberufene Nationalkonferenz zusammen, die eine Übergangsregierung und ein Übergangsparlamentbestimmte sowie eine neue Verfassung ausarbeitete, die im März 1996 in einem Referendum angenommen wurde. Bei den Präsidentschaftswahlen im Juni/Juli 1996 – den ersten freien Mehrparteienwahlen im Tschad – wurde Déby in der Stichwahl mit knapp 70 Prozent der Stimmen imAmt bestätigt.

Der 1993 eingeleitete Stufenplan zur Demokratisierung des Tschad wurde mit den Parlamentswahlen im Januar/Februar 1997 abgeschlossen.

Die regierendePatriotische Heilsbewegung (MPS) von Präsident Déby gewann 55 der insgesamt 125 Sitze, und da die mit dem MPS verbündete Nationale Union für Demokratie undErneuerung ( Union Nationale pour le Développement et le Renouveau, UNDR) 15 Sitze erlangte, verfügte Débys Regierung über die absolute Mehrheit im Parlament.

Bei den Präsidentschaftswahlen im Mai 2001 wurde Déby mit etwa zwei Dritteln der Stimmen im Amt des Staatsoberhauptes bestätigt, und bei den Parlamentswahlen im April 2002errang sein MPS mit 108 der unterdessen insgesamt 155 Sitze klar die absolute Mehrheit. In der Folgezeit wurde die Lage im Tschad wesentlich von dem Bürgerkrieg in der benachbarten sudanesischen Region Darfur mitbestimmt: Mehr als 200 000 Sudanesenaus Darfur flohen in den Tschad und wurden dort in eilig errichteten Flüchtlingslagern versammelt; die Lebensbedingungen und die Versorgungslage in den Lagern warenkatastrophal.

Auch kam es in der Grenzregion immer wieder zu Kämpfen zwischen den Milizen beider Seiten, und Déby beschuldigte zudem die sudanesische Regierung,eine Rebellentruppe im Tschad zu unterstützen.

All diese Faktoren verschlechterten die Beziehungen zwischen dem Tschad und dem Sudan erheblich.

Dazu kamen innereKonflikte zwischen Regierung und Rebellentruppen, die Opposition gegen das zunehmend diktatorische und korrupte Regime Débys erstarkte, und ehemals treueParteigänger wandten sich mehr und mehr vom Präsidenten ab.

2005 setzte Déby eine Verfassungsänderung durch, die es ihm erlaubte, ein weiteres Mal für dasPräsidentenamt zu kandidieren, und bei den Präsidentschaftswahlen im Mai 2006 wurde er mit – nach offiziellen Angaben – mehr als 77 Prozent der Stimmen. »

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