Devoir de Philosophie

Uruguay - geographie.

Publié le 06/06/2013

Extrait du document

uruguay
Uruguay - geographie. 1 EINLEITUNG Uruguay (amtlich República Oriental del Uruguay), Staat im südöstlichen Südamerika, grenzt im Norden und Osten an Brasilien, im Südosten an den Atlantischen Ozean, im Süden an den Río de la Plata und im Westen an Argentinien. Die Gesamtfläche von Uruguay beträgt 176 215 Quadratkilometer. Montevideo ist die Hauptstadt des Landes. 2 LAND Uruguay ist eines der kleinsten Länder auf dem südamerikanischen Kontinent. Das Land besitzt eine 660 Kilometer lange Küste am Atlantischen Ozean. 2.1 Physische Geographie Uruguay umfasst die südlichen Ausläufer des Brasilianischen Schildes, der vor allem im Süden des Landes an die Oberfläche tritt. Im Norden wurden die Schichten dagegen von geologisch jüngeren Gesteinsserien bedeckt. Sie bilden stellenweise markante Schichtstufen (u. a. Cuchilla de Haedo, Cuchilla Grande und Cuchilla Negra), deren Höhenerstreckung jedoch gering ist. Nur rund 10 Prozent der Landesfläche liegen höher als 200 Meter über dem Meeresspiegel. Höchster Punkt ist der Cerro Catedral im Südosten des Landes mit 514 Metern. Die an Lagunen reiche Küstenregion am Atlantischen Ozean wird von Schwemmland eingenommen, am Río de la Plata erstrecken sich Lößebenen. Der Fluss Uruguay bildet die gesamte westliche Grenze. Er ist von seiner Mündung bis nach Salto schiffbar. Bedeutendster Nebenfluss ist der in Ost-West-Richtung fließende Río Negro; er ist nur in seinem Unterlauf schiffbar, im Mittellauf erstreckt sich ein rund 1 400 Quadratkilometer großer Stausee. 2.2 Klima In Uruguay herrscht subtropisches Klima, das vom Vordringen feuchter Luftmassen aus Nordosten und gelegentlichen, als Pamperos bezeichneten Kaltlufteinbrüchen aus südwestlichen Richtungen geprägt wird. Die mittleren Temperaturen der wärmeren Monate Januar und Februar liegen zwischen 21 und 26 °C, im kältesten Monat Juni um 10 °C. Der mittlere Jahresniederschlag beträgt 890 Millimeter; es gibt keine ausgesprochene Trockenzeit. 2.3 Flora und Fauna Charakteristisch für die in Uruguay vorherrschende Form der Vegetation sind hohe Präriegräser. Andere Blütenpflanzen sind Immergrün, Mimosen, Rosmarin und rot blühende Kapokbäume. Zu den einheimischen Hartholzbäumen gehören Urunday, Lapacho, Carob, Quebracho, Jacaranda, Weiden und Akazien. Palmen gedeihen im Südosten und in den Tälern der zentralen Region sowie im Norden Uruguays. In den Küstengebieten sind zum Schutz gegen das weitere Vordringen des Sandes Kiefern und Eukalyptusbäume angepflanzt worden. Die weit verbreiteten Zypressen, Eichen, Zedern, Maulbeer- und Magnolienbäume sind ebenfalls von außerhalb eingeführt worden. Die Bestände von Pumas, Robben, Tapiren und Nandus sind heute stark zurückgegangen. Hirsche, Wildschweine, Otter, Füchse, Wildkatzen, Gürteltiere, Ameisenbären und verschiedene Nagetiere gehören zu den häufigsten Säugetieren. Unter den Vogelarten sind Geier, Kanincheneulen, Truthühner, Sittiche, Kardinäle und Kolibris erwähnenswert. Zur Reptilienfauna gehören Echsen, Schildkröten und Klapperschlangen. Das Verbreitungsgebiet der Alligatoren ist auf den oberen Flusslauf des Uruguay beschränkt. 3 BEVÖLKERUNG Die Einwohner Uruguays sind mehrheitlich Nachfahren europäischer Einwanderer, vor allem von Spaniern und Italienern. Neben den rund 85 Prozent Weißen stellen Mestizen und Mulatten die zahlenmäßig stärksten Minderheiten. Darüber hinaus leben auch einige Schwarze im Land. Uruguay hat rund 3,48 Millionen Einwohner (2008). Die Bevölkerungsdichte liegt bei 20 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die meisten Menschen leben in Städten, nur etwa 7 Prozent der Bevölkerung auf dem Land (2005). 3.1 Wichtige Städte Die bedeutendste Stadt in Uruguay ist die Hauptstadt Montevideo (1,35 Millionen Einwohner). Weitere große Städte sind Salto (99 100 Einwohner) und die Hafenstadt Paysandú (73 300 Einwohner). 3.2 Sprache und Religion Die Amtssprache ist Spanisch, das nahezu von der gesamten Bevölkerung gesprochen wird. Die Verfassung von Uruguay gewährt Religionsfreiheit. Die Uruguayer bekennen sich mehrheitlich zum Christentum; etwa 78 Prozent der Einwohner sind Katholiken, rund 5 Prozent sind Protestanten. 3.2.1 Feiertage Die wichtigsten Feiertage sind Neujahr (1. Januar), Carnaval (siehe Karneval), Ostern (einschließlich Gründonnerstag und Karfreitag), der Tag der Landung der 33 Patrioten (19. April), der Tag der Arbeit (1. Mai), der Tag der Verfassung (18. Juli), der Unabhängigkeitstag (25. August) sowie Heiligabend und der 1. Weihnachtsfeiertag (24. und 25. Dezember). In katholischen Gemeinden werden zu Ehren der örtlichen Schutzheiligen Feierlichkeiten und Umzüge veranstaltet. 3.3 Soziales Das Gesundheitswesen ist in den Städten gut ausgebaut, in einigen ländlichen Regionen ist die medizinische Versorgung hingegen unzureichend. Die Lebenserwartung beträgt für Männer 72,9 Jahre und für Frauen 79,5 Jahre (2008). Uruguay ist für seine fortschrittlichen Sozialprogramme bekannt, die Unfälle, Berufskrankheiten, Frührente, Mutterschafts- und Kinderfürsorge umfassen. Das Land war einer der ersten Wohlfahrtsstaaten Südamerikas. 4 BILDUNG UND KULTUR Im heutigen Uruguay ist die westeuropäische Tradition weit verbreitet. Bis zum 19. Jahrhundert war der Großteil der Indianer von Europäern, vorwiegend Spaniern und Italienern, verdrängt worden. Das Land hat seit dieser Zeit die kulturellen Sitten und Bräuche der Einwanderer angenommen. Uruguays Volksmusik und Volkstänze ähneln denen Argentiniens sehr; auch bei ihnen ist der Gaucho zum Gegenstand der Folklore und der Musik geworden. Regierung und Mittelschicht fördern Theater, Konzerte, Museen und literarische Veröffentlichungen. Beliebte Sportarten sind Fußball, Polo, Schwimmen, Tennis und Golf. Siehe lateinamerikanische Literatur. 4.1 Bildung und Schulwesen Uruguay hat mit 98,2 Prozent (2005) einen sehr hohen Alphabetisierungsgrad. Es besteht eine allgemeine Schulpflicht von 10 Jahren. Uruguay gehört zu den wenigen Ländern, in denen der Schulbesuch sowie der von Hochschulen und weiterführenden Bildungseinrichtungen unentgeltlich ist. Zu den Einrichtungen der höheren Bildung gehören die Universität der Republik (1849) in Montevideo und etwa 40 pädagogische Hochschulen. 4.2 Kultureinrichtungen Die großen Bibliotheken Uruguays befinden sich in Montevideo. Hierzu gehören die Nationalbibliothek, die Bibliothek des Nationalhistorischen Museums, das für seine Gravierungen, Landkarten, Münzen und Sammlungen volkstümlicher uruguayischer Gegenstände bekannt ist, sowie die Bibliothek des Nationalarchivs. Die bedeutendsten Museen des Landes sind in Montevideo das Nationalhistorische Museum, das Nationalmuseum der Schönen Künste und das Naturgeschichtliche Museum. Das Museo del Indo y del Gaucho in Tacuarembó stellt Kunstsammlungen der Indianer und der Gauchos sowie Waffen- und Handwerkzeugsammlungen aus. 4.3 Medien In Uruguay arbeiten über 100 Radioanstalten und 20 Fernsehsender. Täglich erscheinen 36 Tageszeitungen mit einer Gesamtauflage von rund 1 Million Exemplare. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Nach der Verfassung von 1967 ist Uruguay eine Präsidialrepublik. Während der Militärdiktatur, in den Jahren 1973 bis 1985, war die Verfassung suspendiert; danach wurde sie wieder in Kraft gesetzt und mehrmals geändert. 5.1 Exekutive An der Spitze der Exekutive steht der Staatspräsident, der zugleich Staatsoberhaupt und Regierungschef ist und über weitreichende Befugnisse verfügt. Er ernennt die Minister, die vom Parlament bestätigt werden müssen, und kann unter bestimmten Voraussetzungen das Parlament auflösen. Der Präsident wird in allgemeinen Wahlen für fünf Jahre direkt gewählt; eine unmittelbare Wiederwahl ist nicht möglich. 5.2 Legislative Oberstes Legislativorgan ist das Zweikammerparlament; es besteht aus dem 99 Sitze umfassenden Abgeordnetenhaus (Cámara de Diputados) und dem Senat mit 30 Mitgliedern. Die Parlamentarier werden für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt. 5.3 Judikative Der höchste Gerichtshof ist der Oberste Gerichtshof, dessen fünf Mitglieder für eine Amtszeit von fünf Jahren von der Exekutive ernannt werden. Die unteren Gerichte setzen sich aus 19 Zivilgerichten, zehn Strafgerichten in Montevideo sowie den Bezirksgerichten der Bezirkshauptstädte und anderer großer Städte zusammen. 5.4 Kommunalverwaltung Uruguay ist in 19 Departamentos gegliedert. Jedes Departamento verfügt über einen von der Zentralregierung ernannten Regierungsbeauftragten. 5.5 Politik Uruguay hatte bis gegen Ende des 20. Jahrhunderts traditionell ein Zweiparteiensystem, in dem der konservative, katholische Partido Nacional (Partido Blanco) und der sozialliberale Partido Colorado dominierten. Seit den neunziger Jahren erstarkten aber mehr und mehr auch andere Kräfte, darunter das Linksbündnis Encuentro ProgresistaFrente Amplio (EP-FA). 5.6 Verteidigung Uruguay besitzt eine Freiwilligenarmee mit einer Gesamtstärke von 15 200 Mann. Marine und Luftwaffe sind mit 5 700 bzw. 3 100 Soldaten besetzt. 6 WIRTSCHAFT Mit Gründung des gemeinsamen Marktes Mercosur 1991 begann eine positive Entwicklung für Uruguays Wirtschaft, die sich insbesondere auf die Erzeugung von Fleisch und Fleischprodukten stützt. Das Wirtschaftswachstum verstärkte sich mit In-Kraft-Treten des Mercosur 1995. So konnte das zweitkleinste Land Südamerikas einen steigenden Zufluss ausländischer Direktinvestitionen verzeichnen. Das vermehrte Auftreten von BSE-Fällen in Europa führte (etwa ab 1997) zu einem starken Rückgang des Rindfleischkonsums. Dadurch brach für Uruguay, den drittgrößten Fleischexporteur Südamerikas, in der Folge ein wichtiger Absatzmarkt ein. Diese Entwicklung war gekoppelt mit einem rapiden Preisverfall für Rindfleisch auf dem Weltmarkt (1998). Schließlich leitete eine zusätzlich sinkende Nachfrage auf dem Weltmarkt nach Produkten aus der Mercosurzone (1999) eine schwere Wirtschaftskrise in Uruguay ein; dies betraf auch die anderen Mercosurländer. Um dieser negativen Entwicklung entgegenzutreten, hat die Regierung Uruguays sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts große Ziele gesetzt. So ist beispielsweise eine umfassende Steuerreform geplant, die u. a. eine Reduzierung der Grundsteuern und Steuererleichterungen für Betriebe beinhalten soll. Ein drastischer Sparkurs für den Staatshaushalt (z. B. für die Bereiche Verkehr und Wohnungsbau) soll diese Maßnahmen unterstützen. Außerdem soll die Verschlankung des Staatsapparates, die Privatisierung ehemaliger Staatsbetriebe und die Rentenreform fortgesetzt werden. An der Neustrukturierung des Gesundheitswesens soll ebenfalls gearbeitet werden. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Uruguays beträgt 19 308 Millionen US-Dollar (2006; Dienstleistungen 58,4 Prozent, Industrie 32,4 Prozent, Landwirtschaft 9,2 Prozent); daraus ergibt sich ein BIP pro Kopf von 5 825,30 US-Dollar. 6.1 Landwirtschaft Ein bedeutendes Standbein der Wirtschaft Uruguays ist die Viehzucht und der damit verbundene Handel mit Fleisch und Fleischprodukten. Rund ein Drittel der Exporteinnahmen erwirtschaftet das Land mit der Ausfuhr dieser Erzeugnisse. Ebenfalls bedeutend sind die Ausfuhr von Wolle und Textilien sowie Leder und Lederwaren, die gemeinsam fast ein weiteres Drittel des Exporterlöses ausmachen. Das gemäßigte Klima mit nur geringen lokalen Temperaturunterschieden und eine gleichmäßige Verteilung des Niederschlags lassen eine ganzjährige Viehhaltung auf den Weiden zu. Sie umfasst vor allem Rinder, Schafe, Pferde und Schweine. Die Böden sind mit Ausnahme der sandigen Marschböden entlang der Ostküste sehr fruchtbar. Landwirtschaftlicher Anbau wird auf 7,8 Prozent der Landesfläche betrieben. Hauptanbauprodukte sind Zuckerrohr, Zuckerrüben, Weizen, Reis, Kartoffeln, Sorghum und Mais. 5 Prozent der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft beschäftigt. 6.2 Forstwirtschaft und Fischerei Lediglich 8,5 Prozent (2005) der Gesamtfläche Uruguays sind bewaldet. Der Holzeinschlag wird hauptsächlich für die Produktion von Brennstoff verwendet. Der überwiegende Teil der Erzeugnisse der Fischindustrie geht in den Export und bringt 5 Prozent (2000) des Exporterlöses ein. 6.3 Industrie und Energie Uruguay ist arm an Bodenschätzen. Der Großteil der Rohstoffe für Uruguays Fertigungsindustrie muss importiert werden. In der Industrie sind 22 Prozent der Erwerbstätigen beschäftigt. Neben der Nahrungsmittelindustrie (Fleischverarbeitung, Fischverarbeitung etc.) und der Bekleidungsindustrie (Textilien, Wollverarbeitung, Lederwaren, Schuhe) sind in Uruguay auch Betriebe der chemischen und petrochemischen Industrie, der Stahlerzeugung und -verarbeitung sowie der Metallverarbeitung und der Elektronikindustrie ansässig. Wasserkraft spielt für die Energieversorgung Uruguays eine zentrale Rolle, zumal 99 Prozent (2003) der produzierten Elektrizität von Wasserkraftwerken geliefert werden. Bedeutende Wasserkraftwerke sind das Salto Grande am Río Uruguay im Nordosten (gemeinsame Nutzung mit Argentinien) und das El Palmar am Río Negro. Sie liefern gut 60 Prozent des Strombedarfs. Am Río Negro befinden sich zwei weitere Wasserkraftwerke. Die Energieversorgung in Uruguay ist staatlich. 6.4 Währung Die Währungseinheit in Uruguay ist der Uruguayische Peso (= 100 Centésimos). Die Bank der Republik (1896) ist eine staatliche Bank und Finanzbeauftragter der Regierung. Die Zentralbank von Uruguay (1967) ist die einzige Notenbank und reguliert den privaten Bankverkehr. Neben den staatlichen Geldinstituten gibt es auch zahlreiche Privatbanken. Aufgrund der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise verfügte die Regierung in Montevideo im Sommer 2002 die Schließung mehrerer Banken, von denen ein Teil bereits insolvent und ein anderer Teil extrem sanierungsbedürftig waren. 6.5 Gewerkschaften In der Dachorganisation Plenario Intersindical de Trabajadores - Convención Nacional de Trabajadores sind 200 Gewerkschaften mit rund 900 000 Mitgliedern vereinigt. 6.6 Verkehrswesen Das Streckennetz der Eisenbahn umfasst insgesamt 3 003 Kilometer (2006). Die Gesamtlänge des Straßennetzes beträgt 60 000 Kilometer (2004), von denen etwa 90 Prozent befestigt sind. In Montevideo befindet sich ein internationaler Flughafen; eine staatliche Fluggesellschaft bedient den inländischen Flugverkehr. Die Binnenschifffahrt konzentriert sich auf den Río Uruguay und den Río de la Plata; schiffbare Wasserstraßen umfassen eine Strecke von rund 1 250 Kilometern. 6.7 Tourismus Der Fremdenverkehr bildet ebenfalls eine Einnahmequelle für Uruguay. Die Regierung plant den Tourismus zu fördern. Die meisten Auslandsgäste kommen aus Brasilien und Argentinien, wobei vor allem die Seebäder beliebtes Urlaubsziel sind. Jährlich besuchen rund 2,5 Millionen Touristen Uruguay. 7 GESCHICHTE Das Gebiet des heutigen Uruguay wurde 1516 von dem spanischen Seefahrer Juan Díaz de Solís entdeckt. Der Entdecker und seine Mannschaft wurden noch im selben Jahr von dem einheimischen Indianerstamm der Charrúa getötet. Weitere im 16. Jahrhundert unternommene Versuche, das Gebiet zu besiedeln, scheiterten ebenfalls am Widerstand der Charrúa. Die erste ständige Besiedlung erfolgte 1624 durch die Spanier am Río Negro bei Soriano. 7.1 Internationale Rivalität in der Kolonialzeit Zwischen 1680 und 1683 gründeten aus Brasilien vordringende portugiesische Kolonisten mehrere Siedlungen entlang des Río de la Plata, wie Novo Colonia do Sacramento. Die Spanier schritten erst 1723 ein, als die Portugiesen mit der Befestigung der Bucht von Montevideo begannen. Eine spanische Kommandotruppe von Buenos Aires zwang die Portugiesen zum Abzug aus dem Gebiet. Die Spanier gründeten 1726 an diesem Ort die Stadt Montevideo. Die Rivalität zwischen Spaniern und Portugiesen hielt bis ins 18. Jahrhundert an und fand 1777 einen vorläufigen Abschluss, als das als Banda Oriental de Uruguay (,,Ostufer des Uruguay") bezeichnete Gebiet in das spanische Vizekönigreich Río de la Plata mit Sitz in Buenos Aires integriert wurde. Ab 1810 erhoben sich die Bewohner Uruguays unter der Führung von José Gervasio Artigas gegen die spanische Herrschaft und konnten 1814 Montevideo erobern und den dortigen spanischen Gouverneur vertreiben. Aber schon 1816 fielen die Brasilianer in das gerade erst unabhängig gewordene Gebiet ein. Die Eroberung durch die Brasilianer war 1821 mit der Eingliederung der Banda Oriental in das brasilianische Staatsgebiet vollendet. 1825 erhoben sich die Uruguayer erneut, diesmal unter der Führung von Juan Antonio Lavalleja gegen die brasilianische Herrschaft. Mit argentinischer Hilfe konnten sie den Krieg gegen die Brasilianer für sich entscheiden; am 25. August 1825 erklärten sie ihre Unabhängigkeit, und 1828 erkannte auch Brasilien die Unabhängigkeit Uruguays an. 7.2 Unabhängigkeit und Bürgerkriege 1830 erhielt Uruguay seine erste Verfassung. Nur wenig später spaltete sich das Land in gegensätzliche, sich einander bekämpfende Gruppierungen auf: die vor allem in Montevideo starken Liberalen, nach ihrer roten Flagge ,,Colorados" genannt, und die in den ländlichen Gebieten verwurzelten Konservativen, die ,,Blancos" mit einer weißen Flagge. 1836 eskalierten die zunehmenden Spannungen in einem Bürgerkrieg zwischen den Blancos unter Präsident Manuel Oribe und den Colorados unter Oribes Vorgänger Fructuoso Rivera. Die Blancos wurden von argentinischen Truppen unterstützt und belagerten Montevideo, das sich von 1843 bis 1852 in den Händen der Colorados befand. Die Colorados schlugen, unterstützt von Brasilien und antiargentinischen Truppen, Oribe und die Blancos nieder. Von diesem Zeitpunkt an übernahmen Rivera und die Colorados die Macht. 1855 kam es zwischen den beiden Gruppen erneut zu Auseinandersetzungen, die mit kurzen Unterbrechungen bis nach 1865 andauerten. Die Colorados behielten in dieser Zeit die Machtposition. Von 1865 bis 1870 kämpfte Uruguay als Verbündeter mit Brasilien und Argentinien im Krieg gegen Paraguay. 7.3 Uruguay zu Beginn des 20. Jahrhunderts Die Blancos etablierten sich als konservative Partei, die vorwiegend die ländliche Bevölkerung und den Klerus als Anhängerschaft hatten; die Colorados entwickelten sich zu einer liberalen, fortschrittlichen und sozialen Partei mit Schwerpunkt in den Städten. In der Amtszeit des progressiven Präsidenten José Batlle y Ordóñez (1911-1915) wurde eine Sozialgesetzgebung eingeleitet, die Uruguay zu einem der fortschrittlichsten Länder Südamerikas werden ließ und dem Land den Beinamen ,,Schweiz Lateinamerikas" einbrachte . Während des 1. Weltkrieges brach Uruguay 1917 seine Verbindungen zu Deutschland ab und verpachtete im Hafen von Montevideo gekaperte deutsche Schiffe an die Vereinigten Staaten. Im selben Jahr wurde eine neue Verfassung verabschiedet, die die Exekutive zwischen Präsidenten und Nationalrat teilte und außerdem die Trennung von Kirche und Staat festschrieb. 1920 trat Uruguay dem Völkerbund bei. Präsident Gabriel Terra übernahm 1931 sein Amt und forderte 1933, durch eine Verfassungsänderung dem Präsidenten größere Machtbefugnisse einzuräumen. Aufgrund seiner Forderungen kam es fast zu einer Revolution; Terra errichtete eine Diktatur. 1934 wurde eine neue Verfassung ausgearbeitet. Während des 2. Weltkrieges unterhielt Uruguay mit den Achsenmächten diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen. 1945 wurde das Land Mitgliedsstaat der Vereinten Nationen. 7.4 Die Nachkriegszeit 1946 wurde der Kandidat der Colorados, Tomás Berreta, zum Präsidenten gewählt; er verstarb bereits wenige Monate nach seinem Amtsantritt. Der Vizepräsident Luis Batlle Berres setzte Berettas Amtsperiode fort. In den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen von 1950 konnte sich mit Andrés Martínez Trueba erneut ein Mitglied der Colorados durchsetzen. Er schaffte 1952 durch eine per Referendum bestätigte Verfassungsänderung das Präsidentenamt ab und übertrug die Regierungsgewalt einem aus neun Mitgliedern bestehenden Nationalrat. Da Uruguay argentinischen Flüchtlingen Asyl geboten hatte, verhängte der argentinische Diktator Juan Perón Reise- und Handelsbeschränkungen über Uruguay. Die uruguayische Regierung brach daraufhin im Januar 1953 die diplomatischen Beziehungen mit Argentinien ab. In der Zwischenzeit hatten fallende Wollpreise und abnehmende Fleischexporte zu wachsender Arbeitslosigkeit und Inflation geführt. Um die wirtschaftliche Situation im Land zu verbessern, schloss Uruguay 1956 mit der Volksrepublik China und anderen kommunistischen Ländern Handelsverträge. Der wirtschaftlichen Talfahrt konnte hierdurch nicht entgegengewirkt werden. 1958 wurden die Blancos nach 93 Jahren Colorado-Regierung mit großer Mehrheit gewählt. Die neue Regierung führte wirtschaftliche Reformen durch und sah in der Folge mit schweren Arbeiterunruhen konfrontiert. 7.5 Krisen 1966 unterstützten Blancos und Colorados gemeinsam eine Initiative zur Wiederherstellung des Präsidialsystems, der die Bevölkerung in einem Referendum zugestimmte. Ebenfalls gingen die Colorados mit dem ehemaligen General Oscar Daniel Gestido als Präsidenten siegreich aus den Wahlen hervor und lösten die Blancos in der Regierungsverantwortung ab. Nach dem Tod Gestidos 1967 übernahm der Vizepräsident Jorge Pacheco Areco das Präsidentenamt. Pacheco löste mit seiner Politik der restriktiven Maßnahmen zur Bekämpfung der Inflation große Unruhen aus, und die Tupamaros, eine Guerillaorganisation, verstärkten ihre terroristischen Aktionen gegen die Regierung. Von Juni 1968 bis März 1969 wurde in Uruguay der Ausnahmezustand verhängt. Ein Besuch des amerikanischen Politikers Nelson Rockefeller im Juni 1969 führte zu gewaltsamen Demonstrationen. Pacheco verhängte erneut den Ausnahmezustand. Bei den Wahlen am 28. November 1971 konnten der Kandidat der Colorados Juan María Bordaberry und der Kandidat der Blancos fast die gleiche Anzahl von Stimmen auf sich vereinen. Im Februar 1972 rief der Wahlrat Bordaberry zum Präsidenten aus. Die Gewalttaten der Tupamaros hatten in der Zwischenzeit ihren Höhepunkt erreicht; Entführungen und Morde waren an der Tagesordnung. Nach einer großen Verhaftungswelle konnten bei zwei Gefängnisausbrüchen 1971 etwa 150 Tupamaros entfliehen. Im April 1972 erklärte der Kongress den Kriegszustand und suspendierte die in der Verfassung garantierten Grundrechte; umfangreiche Polizei- und Militäreinheiten durchkämmten das Land auf der Suche nach Guerilleros. Der Kriegszustand wurde am 11. Juli wieder aufgehoben, die Verfassung trat erst 1973 wieder in Kraft. Bordaberry wurde bald von den Blancos und von Kritikern in den eigenen Reihen unter Druck gesetzt. Das gesamte Jahr 1972 wurde zudem von Streiks geprägt, die sich gegen die einschneidenden wirtschaftlichen und sozialen Maßnahmen der Regierung wandten. 7.6 Die Machtübernahme der Militärs Im Februar 1973 trat Bordaberry einen Teil seiner Exekutivgewalt an das Militär ab, das im Verlauf des siegreich verlaufenden Kampfes gegen die Tupamaros die Macht zunehmend an sich gerissen hatte. Bordaberry ersetzte daraufhin das von ihm aufgelöste Parlament durch einen vom Militär dominierten Staatsrat. Die Gewerkschaft CNT (Convención Nacional de Trabajadores: Nationale Übereinkunft der Arbeiter) konterte mit einem landesweiten Streik, der am 11. Juli von der Regierung gewaltsam niedergeschlagen wurde. Am 11. August verloren die Gewerkschaften ihre Autonomie, und die CNT wurde verboten. In den folgenden Jahren weitete das Militär seine Machtposition auf den Großteil der nationalen Institutionen aus und errichtete eine Militärdiktatur. Bordaberry setzte die für 1976 geplanten Wahlen ab. Derartige Vorgehensweisen standen in klarem Widerspruch zu den Zielen einer vom Militär angestrebten, allmählichen Rückkehr zur Demokratie. Bordaberry wurde infolgedessen im Juni 1976 vom Militär gestürzt. Ein neuer Nationalrat mit 25 Zivilisten und 21 Offizieren wählte schließlich Aparicio Méndez zum Präsidenten. Eine der ersten Amtshandlungen seiner Regierung war der Entzug der staatsbürgerlichen Rechte aller Personen, die an dem politischen Geschehen zwischen 1966 und 1973 beteiligt waren. Die Zahl der politischen Gefangenen betrug 1976 etwa 6 000. Im November 1980 wurde eine neu ausgearbeitete Verfassung in einem Referendum abgelehnt. Die Regierung sagte die geplanten Wahlen ab. Im September 1981 trat der als gemäßigt geltende General Gregorio Álvarez Armelino das Präsidentenamt an. Die im Zug des Demokratisierungsprozesses vom Militär erneut zugelassenen Parteien hielten 1982 innerparteiliche Wahlen ab, um sich auf die für 1984 vorgesehenen Parlaments- und Präsidentenwahlen vorzubereiten. 7.7 Die Zivilregierung Im November 1984 wurden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen abgehalten, bei denen das Militär von seinem Vetorecht bezüglich der Kandidaten Gebrauch machte. Die Präsidentschaftswahl gewann der Kandidat der Colorados, Julio María Sanguinetti; er trat sein Amt im März 1985 an. Ein Amnestiegesetz für alle zwischen 1973 bis 1985 der Menschenrechtsverletzung angeklagten Militärs wurde im Dezember 1986 gebilligt und im April 1989 durch ein Referendum bestätigt. Im November 1989 wurde Luis Alberto Lacalle von den Blancos zum Präsidenten gewählt. Wirtschaftliche Stagnation und eine steigende Inflationsrate ließen ihn einen politischen Kurs der Sparmaßnahmen und der Privatisierung staatlicher Betriebe einschlagen. Die Gewerkschaften reagierten mit Protesten und riefen zu Generalstreiks auf. Die neunziger Jahre begannen mit schweren Arbeiterunruhen. Sie entstanden aus Protest gegen die in Uruguay in die Höhe schnellende Inflation und gegen die Privatisierungsprogramme der Regierung. Trotz der allgemeinen Proteste wurde die Privatisierung vorangetrieben. Die Unruhen im Volk hielten an; im November 1992 streikte die Polizei und forderte höhere Gehälter. Anfang 1993 ersetzte eine neue Währung, der Uruguayische Peso, den Nuevo Peso. Der Präsident kündigte weitere wirtschaftliche Sparmaßnahmen zur Senkung der Inflation an. Bei den Präsidentschaftswahlen Ende 1994 wurde Sanguinetti für eine zweite Amtsperiode zum Staatsoberhaupt gewählt. Der im März 1991 zwischen Uruguay, Argentinien, Brasilien und Paraguay geschlossene Vertrag von Asunción zur Gründung des gemeinsamen Marktes Mercosur trat im Januar 1995 in Kraft. Nachfolger im Amt des Präsidenten wurde Sanguinettis Parteifreund Jorge Batlle, der sich bei den Wahlen vom November 1999 durchgesetzt hatte und im März 2000 die Amtsgeschäfte als Staatsoberhaupt aufnahm. Im Sommer 2002 strahlte die Wirtschaftskrise des Nachbarlandes Argentinien auch auf Uruguay aus, dessen Volkswirtschaft bis dahin als eine der stabilsten in Südamerika galt. Die Wirtschaftsleistung sank rapide, und ein Drittel der Bevölkerung rutschte unter die Armutsgrenze. Die von der Regierung eingeleiteten Sparmaßnahmen zur Konsolidierung des Haushalts stießen in der Bevölkerung auf heftige Kritik, die in Protestkundgebungen und Generalstreiks gipfelte. Erst nach Gewährung von Krediten durch internationale Geldgeber entspannte sich die Lage. Die Präsidentschaftswahlen im Oktober 2004 markierten einen Wandel: Erstmals in der Geschichte des Landes, das seit der Unabhängigkeit im Jahr 1828 abwechselnd von den Colorados und den Blancos regiert wurde, entschieden sich die Wähler für einen linksgerichteten Kandidaten, den ehemaligen Oberbürgermeister von Montevideo, Tabaré Vázquez. Er war von einem Bündnis mehrerer linksgerichteter Parteien aufgestellt worden, dem Frente Amplio (Breite Front), und hatte sich bereits im ersten Wahlgang mit 51 Prozent der Stimmen durchgesetzt. Am 1. März 2005 löste er Batlle im Präsidentenamt ab. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
uruguay

« Museen und literarische Veröffentlichungen.

Beliebte Sportarten sind Fußball, Polo, Schwimmen, Tennis und Golf.

Siehe lateinamerikanische Literatur. 4.1 Bildung und Schulwesen Uruguay hat mit 98,2 Prozent (2005) einen sehr hohen Alphabetisierungsgrad.

Es besteht eine allgemeine Schulpflicht von 10 Jahren.

Uruguay gehört zu den wenigenLändern, in denen der Schulbesuch sowie der von Hochschulen und weiterführenden Bildungseinrichtungen unentgeltlich ist.

Zu den Einrichtungen der höheren Bildunggehören die Universität der Republik (1849) in Montevideo und etwa 40 pädagogische Hochschulen. 4.2 Kultureinrichtungen Die großen Bibliotheken Uruguays befinden sich in Montevideo.

Hierzu gehören die Nationalbibliothek, die Bibliothek des Nationalhistorischen Museums, das für seineGravierungen, Landkarten, Münzen und Sammlungen volkstümlicher uruguayischer Gegenstände bekannt ist, sowie die Bibliothek des Nationalarchivs. Die bedeutendsten Museen des Landes sind in Montevideo das Nationalhistorische Museum, das Nationalmuseum der Schönen Künste und das Naturgeschichtliche Museum.Das Museo del Indo y del Gaucho in Tacuarembó stellt Kunstsammlungen der Indianer und der Gauchos sowie Waffen- und Handwerkzeugsammlungen aus. 4.3 Medien In Uruguay arbeiten über 100 Radioanstalten und 20 Fernsehsender.

Täglich erscheinen 36 Tageszeitungen mit einer Gesamtauflage von rund 1 Million Exemplare. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Nach der Verfassung von 1967 ist Uruguay eine Präsidialrepublik.

Während der Militärdiktatur, in den Jahren 1973 bis 1985, war die Verfassung suspendiert; danach wurdesie wieder in Kraft gesetzt und mehrmals geändert. 5.1 Exekutive An der Spitze der Exekutive steht der Staatspräsident, der zugleich Staatsoberhaupt und Regierungschef ist und über weitreichende Befugnisse verfügt.

Er ernennt dieMinister, die vom Parlament bestätigt werden müssen, und kann unter bestimmten Voraussetzungen das Parlament auflösen.

Der Präsident wird in allgemeinen Wahlen fürfünf Jahre direkt gewählt; eine unmittelbare Wiederwahl ist nicht möglich. 5.2 Legislative Oberstes Legislativorgan ist das Zweikammerparlament; es besteht aus dem 99 Sitze umfassenden Abgeordnetenhaus (Cámara de Diputados) und dem Senat mit 30 Mitgliedern.

Die Parlamentarier werden für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt. 5.3 Judikative Der höchste Gerichtshof ist der Oberste Gerichtshof, dessen fünf Mitglieder für eine Amtszeit von fünf Jahren von der Exekutive ernannt werden.

Die unteren Gerichte setzensich aus 19 Zivilgerichten, zehn Strafgerichten in Montevideo sowie den Bezirksgerichten der Bezirkshauptstädte und anderer großer Städte zusammen. 5.4 Kommunalverwaltung Uruguay ist in 19 Departamentos gegliedert.

Jedes Departamento verfügt über einen von der Zentralregierung ernannten Regierungsbeauftragten. 5.5 Politik Uruguay hatte bis gegen Ende des 20.

Jahrhunderts traditionell ein Zweiparteiensystem, in dem der konservative, katholische Partido Nacional (Partido Blanco) und der sozialliberale Partido Colorado dominierten.

Seit den neunziger Jahren erstarkten aber mehr und mehr auch andere Kräfte, darunter das Linksbündnis Encuentro Progresista- Frente Amplio (EP-FA). 5.6 Verteidigung Uruguay besitzt eine Freiwilligenarmee mit einer Gesamtstärke von 15 200 Mann.

Marine und Luftwaffe sind mit 5 700 bzw.

3 100 Soldaten besetzt. 6 WIRTSCHAFT Mit Gründung des gemeinsamen Marktes Mercosur 1991 begann eine positive Entwicklung für Uruguays Wirtschaft, die sich insbesondere auf die Erzeugung von Fleisch undFleischprodukten stützt.

Das Wirtschaftswachstum verstärkte sich mit In-Kraft-Treten des Mercosur 1995.

So konnte das zweitkleinste Land Südamerikas einen steigendenZufluss ausländischer Direktinvestitionen verzeichnen.

Das vermehrte Auftreten von BSE-Fällen in Europa führte (etwa ab 1997) zu einem starken Rückgang desRindfleischkonsums.

Dadurch brach für Uruguay, den drittgrößten Fleischexporteur Südamerikas, in der Folge ein wichtiger Absatzmarkt ein.

Diese Entwicklung wargekoppelt mit einem rapiden Preisverfall für Rindfleisch auf dem Weltmarkt (1998).

Schließlich leitete eine zusätzlich sinkende Nachfrage auf dem Weltmarkt nachProdukten aus der Mercosurzone (1999) eine schwere Wirtschaftskrise in Uruguay ein; dies betraf auch die anderen Mercosurländer. Um dieser negativen Entwicklung entgegenzutreten, hat die Regierung Uruguays sich zu Beginn des 21.

Jahrhunderts große Ziele gesetzt.

So ist beispielsweise eineumfassende Steuerreform geplant, die u.

a.

eine Reduzierung der Grundsteuern und Steuererleichterungen für Betriebe beinhalten soll.

Ein drastischer Sparkurs für denStaatshaushalt (z.

B.

für die Bereiche Verkehr und Wohnungsbau) soll diese Maßnahmen unterstützen.

Außerdem soll die Verschlankung des Staatsapparates, diePrivatisierung ehemaliger Staatsbetriebe und die Rentenreform fortgesetzt werden.

An der Neustrukturierung des Gesundheitswesens soll ebenfalls gearbeitet werden. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Uruguays beträgt 19 308 Millionen US-Dollar (2006; Dienstleistungen 58,4 Prozent, Industrie 32,4 Prozent, Landwirtschaft 9,2 Prozent);daraus ergibt sich ein BIP pro Kopf von 5 825,30 US-Dollar. 6.1 Landwirtschaft Ein bedeutendes Standbein der Wirtschaft Uruguays ist die Viehzucht und der damit verbundene Handel mit Fleisch und Fleischprodukten.

Rund ein Drittel derExporteinnahmen erwirtschaftet das Land mit der Ausfuhr dieser Erzeugnisse.

Ebenfalls bedeutend sind die Ausfuhr von Wolle und Textilien sowie Leder und Lederwaren, diegemeinsam fast ein weiteres Drittel des Exporterlöses ausmachen.

Das gemäßigte Klima mit nur geringen lokalen Temperaturunterschieden und eine gleichmäßigeVerteilung des Niederschlags lassen eine ganzjährige Viehhaltung auf den Weiden zu.

Sie umfasst vor allem Rinder, Schafe, Pferde und Schweine.

Die Böden sind mit. »

↓↓↓ APERÇU DU DOCUMENT ↓↓↓

Liens utiles