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William Shakespeare (Sprache & Litteratur).

Publié le 12/06/2013

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William Shakespeare (Sprache & Litteratur). 1 EINLEITUNG William Shakespeare (1564-1616), englischer Schriftsteller, Schauspieler und Dichter. Er ist der bedeutendste und einflussreichste Dramatiker der Weltliteratur. Da kaum biographische Dokumente existieren, ist das Lebensbild Shakespeares nur unzuverlässig und bruchstückhaft zu rekonstruieren. Er wurde vermutlich am 23. April 1564 in Stratford-upon-Avon (Warwickshire) als Sohn des Tuchhändlers John Shakespeare und seiner Ehegattin Mary Arden geboren, die dem römisch-katholischen Landadel entstammte. Wahrscheinlich besuchte er die örtliche Lateinschule und heiratete 1582 die acht Jahre ältere Gutsbesitzerstochter Anne Hathaway, mit der er eine Tochter, Susanna (geboren 1583), und die Zwillinge Hamnet und Judith (geboren 1585) hatte. Shakespeare übersiedelte wahrscheinlich um 1588 nach London und war bereits 1592 als Schauspieler und Bühnenautor ein Begriff. In London machte er die Bekanntschaft seines langjährigen Mäzens Henry Wriothesley, 3. Earl of Southampton, dem er die erotischen Versepen Venus and Adonis (1593) und The Rape of Lucrece (1594, Die Schändung der Lukrezia) sowie seine Sonnets widmete, die 1609 veröffentlicht wurden. Die während der pestbedingten Schließung der Theater entstandenen Versepen erreichten nicht das Niveau der Schauspiele, die Sonette hingegen führten diese Dichtungsform zu einem neuen Höhepunkt. Ab 1594 war Shakespeare Mitglied der Theatertruppe The Lord Chamberlain's Men, den späteren King's Men, ab 1599 Teilhaber des Globe Theatre sowie ab 1608 des Blackfriars Theatre. Obwohl das Echo der literarischen Kritik auf seine Stücke eher verhalten ausfiel, wurden sie am Hofe von Königin Elisabeth I. und König Jakob I. häufiger aufgeführt als die anderer zeitgenössischer Dramatiker. 1597 erwarb der Autor ein Anwesen in Stratford und zog sich vermutlich nach 1613 vom Theaterleben zurück. Er starb am 23. April 1616. 2 WERKE Obwohl die Entstehungszeit zahlreicher Werke Shakespeares nicht exakt zu datieren ist, wird seine Schaffenszeit im Allgemeinen in vier Perioden unterteilt: (1) die Zeit bis 1594, (2) die Jahre von 1594 bis 1600, (3) die Jahre von 1600 bis 1608 und (4) die Zeit nach 1608. 2.1 Erste Periode Die während der ersten Periode entstandenen Stücke waren unterschiedlichster Art. Einige damals populäre historische Chronikdramen, wie Henry VI, Teil I, II und III (um 1590 bis ca. 1592, Heinrich VI.) und Richard III. (um 1593), stehen neben Rachetragödien wie Titus Andronicus (um 1594) und diversen Komödien. The Comedy of Errors (um 1592, Die Komödie der Irrungen) stand in der Tradition der klassischen römischen Komödie und bezog ihre Wirkung aus dem Verwechslungs- und Verwirrspiel zweier Zwillingspaare. Charakteristika der Geschlechterbeziehungen standen auch im Zentrum von The Taming of the Shrew (um 1593, Der Widerspenstigen Zähmung), The Two Gentlemen of Verona (um 1594, Die beiden Veroneser) und Love's Labour's Lost (um 1594, Verlorene Liebesmüh). Die Dialoge des letztgenannten Schauspieles persiflieren den affektierten höfischen Stil des Romanciers und Dramatikers John Lyly und richteten sich wohl auch gegen den behäbigen Gestus der wissenschaftlichen Erörterungen Sir Walter Raleighs. 2.2 Zweite Periode In der zweiten Periode setzte Shakespeare den Zyklus der Historiendramen fort und versah sie zunehmend mit individuellen Zügen. Thematisch kreisten sie um die Legitimation der Königsherrschaft und die Problematik von Schuld und Sühne. Richard II (um 1595, Richard II.), Henry IV, Teil I und II (um 1597, Heinrich IV.) und Henry V (um 1598, Heinrich V.) porträtieren die unterschiedlichen Herrscherpersönlichkeiten und versuchen aus dieser Perspektive eine Zusammenschau der englischen Geschichte zu leisten. Richard II. greift den Gegensatz zweier Herrschertypen am Beispiel der willensschwachen, aber insgesamt sympathisch gezeichneten Titelfigur auf, die ihr Königreich an den mächtigen Nachfolger Heinrich IV. verliert. In den beiden Teilen von Heinrich IV. steht das Spannungsfeld von Pflichterfüllung und individueller Schuld im Vordergrund. Die ernste Thematik ist hier durch komische Züge gemildert, vor allem in den Auftritten Falstaffs und Hotspurs. Das Verschmelzen tragischer und komischer Elemente wurde in der Folge zu einem bevorzugten, meisterhaft eingesetzten Ausdrucksmittel Shakespeares. Die markanteste unter den Komödien der zweiten Periode ist A Midsummer Night's Dream (um 1595, Ein Sommernachtstraum) mit seinem turbulenten Reigen von Märchengeschöpfen, wie Puck und das Elfenkönigspaar Oberon und Titania. Von virtuosem Dialogwitz ist auch die Tragikomödie The Merchant of Venice (um 1596, Der Kaufmann von Venedig), wo die Extreme menschlichen Verhaltens an der Zentralfigur des Geldverleihers Shylock und seiner Gegenspieler, vor allem der schlagfertigen und warmherzigen Portia, demonstriert werden. Weitere Komödien dieser Periode sind Much Ado About Nothing (um 1599, Viel Lärm um Nichts), As You Like It (um 1599, Wie es euch gefällt), Twelfth Night (um 1600, Was ihr wollt) und The Merry Wives of Windsor (um 1599, Die lustigen Weiber von Windsor), die in unterschiedlicher Weise, aber stets mit ausgefeilter Figurenpsychologie, den Gegensatz von Individualität und Sittenkodex und das Spektrum menschlicher Schwächen aufzeigen. Typisch ist die Komplementierung der Haupthandlung durch die parallelen Aktionen meist narrenhafter Charaktere, in denen Shakespeares Gespür für Situationskomik besonders deutlich zum Tragen kommt. Zu Shakespeares später populärsten Stücken zählt die romantische Komödie Romeo and Juliet (um 1595, Romeo und Julia), die in poetischer Weise die Problematik einer Jugendliebe im Spannungsfeld zweier verfeindeter Familien im mittelalterlichen Verona schildert. Einen antiken historischen Stoff griff Shakespeare in der politischen Tragödie Julius Caesar (um 1599, Julius Caesar) auf. Einer der Höhepunkte dieses Stückes ist die Rede des Marcus Antonius an die Bevölkerung Roms, in der die meisterhafte Psychologie und Rhetorik des Dramatikers offenbar wird. 2.3 Dritte Periode In der dritten Periode vollzieht sich ein Umbruch im Schaffen Shakespeares. Die zu dieser Zeit entstandenen Tragödien und Tragikomödien stehen im Zeichen eines Weltbildes mit deutlich pessimistischerer Tendenz als zuvor. Sie werden beherrscht von markanten Charakteren, die im Widerstreit von Trieb und Schicksal, Schuld und Sühne stehen. Zuweilen besitzen sie auch eine unheimlich-phantastische Färbung, wie Hamlet (um 1601, Hamlet). Vor dem Hintergrund einer Königsmordgeschichte werden hier allgemeine Konditionen der menschlichen Existenz ausgelotet (,,Sein oder Nichtsein"). Othello (um 1604, Othello) schildert die perfide Manipulation des ursprünglich gutwilligen Mohren Othello, der unter dem Einfluss der böswilligen Einflüsterungen seines angeblichen Freundes Jago in wütender Eifersucht schließlich seine schuldlose Geliebte Desdemona ermordet. King Lear (um 1605, König Lear) ist Shakespeares wohl düsterstes Drama, das wiederum die selbstzerstörerische Blindheit menschlichen Handelns und die Unerbittlichkeit des Schicksals demonstriert. Antony and Cleopatra (um 1606, Antonius und Kleopatra) greift die historischen Ereignisse um Julius Caesar, die ägyptische Königin Kleopatra und den römischen General Marcus Antonius auf. Trotz eindringlicher Darstellung wirkt dieses Stück blass im Verhältnis zu der Meistertragödie Macbeth (um 1606, Macbeth), Shakespeares facettenreichster Studie eines komplexen Charakters. Tendenziell ist der neue, dunklere Grundton bis in die zu jener Zeit entstehenden Komödien zu spüren, die meist nur in Scheinlösungen münden und von oft bitterer Ironie geprägt sind. In Troilus and Cressida (um 1602, Troilus und Cressida) macht Shakespeare die Kluft zwischen Ideal und Wirklichkeit im individuellen und politischen Leben deutlich, noch schärfer geht Coriolanus (um 1608, Coriolanus) mit gesellschaftlich-politischen Verhaltensweisen ins Gericht. In Timon of Athens (um 1608, Timon von Athen) eskaliert die Satire zur bitteren Farce über die Triebhaftigkeit menschlichen Handelns. Die Komödien All's Well That Ends Well (um 1602, Ende gut, alles gut) und Measure for Measure (um 1604, Maß für Maß) stellen ihrerseits skeptische Kommentare zu Legitimität und Praktikabilität moralischer Konventionen dar. 2.4 Vierte Periode Während der vierten Periode treten märchenhaft-phantastische Elemente und der Themenkomplex menschlicher Leidenschaften in den Vordergrund. Diese Stücke enden meist versöhnlich, und die kunstvoll verschlungene Handlung ist häufig an einen exotischen Schauplatz verlegt. Die romantische Tragikomödie Pericles, Prince of Tyre (um 1608, Perikles, Fürst von Tyrus) kreist um die familiären Probleme der Titelfigur, Cymbeline (um 1610, Cymbeline) und The Winter's Tale (um 1610, Das Wintermärchen) wiederholen das dort präsente Muster von Verlust, Verlusttrauma und glücklicher Rückgewinnung. Als reifstes Alterswerk Shakespeares gilt sein zugleich letztes vollendetes Stück, The Tempest (um 1611, Der Sturm), in dem die personelle Verbindung von Weisheit und Macht als Konfliktlösungsmodell propagiert wird. Die Sprache des Dramas erreicht hier nochmals eine Steigerung ihrer poetischen Brillanz. Zwei Stücke aus dieser Zeit, die mitunter Shakespeare zugeschrieben werden, sind vermutlich in Zusammenarbeit mit dem Dramatiker John Fletcher entstanden. Dabei handelt es sich um Henry VIII (um 1613, Heinrich VIII.) und The Two Noble Kinsmen (um 1613; veröffentlicht 1634). 1998 konnten Experten ein Theaterstück, das bisher einem unbekannten Autor zugerechnet wurde, als Drama Shakespeares identifizieren. Das Stück trägt den Titel Edward III. und umfasst fünf Akte; es entstand in den Jahren 1594/95. Computeranalysen des Textes und der Sprache wiesen Shakespeare als Autor aus. Das Stück beschreibt den Werdegang des englischen Königs Edward III., dessen Truppen 1340 die französische Flotte schlagen konnten. 2.5 Nachwirkung Shakespeare hat eine Nachwirkung erzielt wie kein anderer Dramatiker seiner Zeit. Bis ins 18. Jahrhundert erfuhren seine Dramen immer neue Bearbeitungen, und sie sind bis heute fester Bestandteil des Repertoires internationaler Bühnen. Den stärksten Widerhall erzielte sein Werk in Deutschland während der Epochen des Sturm und Drang und der Romantik, als sich Gotthold Ephraim Lessing, Johann Gottfried von Herder, Johann Wolfgang von Goethe, August Wilhelm Schlegel, Ludwig Tieck und andere theoretisch mit seiner Dramenkunst auseinandersetzten und Übersetzungen vornahmen. Die 1864 in Weimar gegründete Shakespeare-Gesellschaft ist im gesamten deutschsprachigen Raum tätig und umfasst derzeit circa 3 500 Mitglieder. Der von der Stiftung F. V. S. in Hamburg 1935 begründete Shakespeare-Preis wird seit 1967 alljährlich an verdiente Geisteswissenschaftler aus dem englischen Sprachraum vergeben. Siehe auch Shakespearebühne; Royal Shakespeare Company Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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« meist versöhnlich, und die kunstvoll verschlungene Handlung ist häufig an einen exotischen Schauplatz verlegt.

Die romantische Tragikomödie Pericles, Prince of Tyre (um 1608, Perikles, Fürst von Tyrus ) kreist um die familiären Probleme der Titelfigur, Cymbeline (um 1610, Cymbeline ) und The Winter’s Tale (um 1610, Das Wintermärchen ) wiederholen das dort präsente Muster von Verlust, Verlusttrauma und glücklicher Rückgewinnung.

Als reifstes Alterswerk Shakespeares gilt sein zugleich letztes vollendetesStück, The Tempest (um 1611, Der Sturm), in dem die personelle Verbindung von Weisheit und Macht als Konfliktlösungsmodell propagiert wird.

Die Sprache des Dramas erreicht hier nochmals eine Steigerung ihrer poetischen Brillanz.

Zwei Stücke aus dieser Zeit, die mitunter Shakespeare zugeschrieben werden, sind vermutlich inZusammenarbeit mit dem Dramatiker John Fletcher entstanden.

Dabei handelt es sich um Henry VIII (um 1613, Heinrich VIII. ) und The Two Noble Kinsmen (um 1613; veröffentlicht 1634). 1998 konnten Experten ein Theaterstück, das bisher einem unbekannten Autor zugerechnet wurde, als Drama Shakespeares identifizieren.

Das Stück trägt den TitelEdward III.

und umfasst fünf Akte; es entstand in den Jahren 1594/95.

Computeranalysen des Textes und der Sprache wiesen Shakespeare als Autor aus.

Das Stück beschreibt den Werdegang des englischen Königs Edward III., dessen Truppen 1340 die französische Flotte schlagen konnten. 2.5 Nachwirkung Shakespeare hat eine Nachwirkung erzielt wie kein anderer Dramatiker seiner Zeit.

Bis ins 18.

Jahrhundert erfuhren seine Dramen immer neue Bearbeitungen, und sie sindbis heute fester Bestandteil des Repertoires internationaler Bühnen.

Den stärksten Widerhall erzielte sein Werk in Deutschland während der Epochen des Sturm und Drangund der Romantik, als sich Gotthold Ephraim Lessing, Johann Gottfried von Herder, Johann Wolfgang von Goethe, August Wilhelm Schlegel, Ludwig Tieck und anderetheoretisch mit seiner Dramenkunst auseinandersetzten und Übersetzungen vornahmen.

Die 1864 in Weimar gegründete Shakespeare-Gesellschaft ist im gesamtendeutschsprachigen Raum tätig und umfasst derzeit circa 3 500 Mitglieder.

Der von der Stiftung F.

V.

S.

in Hamburg 1935 begründete Shakespeare-Preis wird seit 1967alljährlich an verdiente Geisteswissenschaftler aus dem englischen Sprachraum vergeben. Siehe auch Shakespearebühne; Royal Shakespeare Company Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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