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Zionismus - Geschichte.

Publié le 15/06/2013

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Zionismus - Geschichte. 1 EINLEITUNG Zionismus, im späten 19. Jahrhundert entstandene, auf die Errichtung eines jüdischen Staates in Palästina gerichtete religiös-politische Bewegung. Ihren Namen gab der Bewegung 1890 der österreichische jüdische Philosoph Nathan Birnbaum, er leitet sich ab von Zion, im Alten Testament der Name der von David eroberten Jebusiterfestung in Jerusalem. 2 HISTORISCHER HINTERGRUND Als eine organisierte politische Bewegung entstand der Zionismus im 19. Jahrhundert; doch seine Wurzeln reichen bis in das 6. Jahrhundert v. Chr. zurück, als die Juden in die Gefangenschaft nach Babylon verschleppt wurden und ihre Propheten ihnen Mut zusprachen, dass Gott sie eines Tages wieder nach Palästina, oder Eretz Israel (Land Israel), zurückkehren lasse. Über die Jahrhunderte verknüpften die Juden der Diaspora die Hoffnung auf eine Heimkehr mit dem Kommen des Messias, eines Erlösers, den Gott zu ihrer Befreiung schicken würde. Einzelne Juden wanderten oft nach Palästina aus, um sich dort jüdischen Gemeinden anzuschließen, die hier von jeher weiterbestanden; doch die Juden blieben unter der arabischen Bevölkerung immer in der Minderheit. 2.1 Die Haskalah und die Assimilierungsbewegung Ein weltlicher Zionismus konnte nicht entstehen, bevor das jüdische Leben nicht selber bis zu einem gewissen Grad verweltlicht war. Dieser Vorgang setzte im 18. Jahrhundert mit der Haskalah (hebräisch: Aufklärung) ein, einer Bewegung, die von der europäischen Aufklärung angeregt war und anfangs ihre wesentlichen Impulse von dem deutschen jüdischen Denker Moses Mendelssohn erhielt. Die Haskalah markiert den Beginn der Abkehr vom überkommenen strenggläubigen Judentum und stand für ein noch zu schaffendes jüdisches Nationalgefühl, das neben die Religion als einheitsstiftende Kraft treten sollte. Anfangs hatte diese Bewegung aber die Assimilation an die europäische Gesellschaft zu ermöglichen versucht. Die liberale jüdische Reformbewegung in Deutschland strebte danach, das Judentum auf ein bloßes religiöses Bekenntnis zu reduzieren, das es den Juden erlauben würde, die deutsche Kultur anzunehmen. Einer der bedeutendsten Theoretiker des Reformjudentums, der Rabbiner Abraham Geiger, führte 1854 dazu programmatisch aus: ,,Jerusalem und Zion sind die Orte, von denen die Lehre ausgegangen ist, an welche sich heilige Erinnerungen knüpfen, sie sind aber im Ganzen mehr als eine geistige Idee, also die Pflanzstätten des Gottesreiches ... an welche sich etwa besonders die Vorsehung Gottes für alle Zeiten knüpfte". Die Errungenschaft der politischen Gleichheit für das europäische Judentum (Judenemanzipation) nahm 1791 in Frankreich während der Französischen Revolution ihren Anfang und breitete sich in den nächsten Jahrzehnten über ganz Europa aus. 2.2 Der Aufstieg des modernen Antisemitismus Die politische Emanzipation stellte sich aber als eine falsche Morgenröte heraus. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden in Deutschland und ÖsterreichUngarn organisierte antisemitische Parteien. In Russland, wo die Emanzipation ohnehin nur eine oberflächliche gewesen war, löste die Ermordung des Zaren Alexander II. 1881 eine Welle von nationalen Gefühlen aus; im ganzen Land kam es zu Pogromen an den Juden. Um den Verfolgungen zu entgehen, verließen viele russische Juden das Land. Viele emigrierten in die Vereinigten Staaten. Nur wenige gingen in das damals türkisch beherrschte Palästina. Sie wurden von dem französischen Juden Baron Edmond de Rothschild unterstützt. 3 DIE GRÜNDUNG DER ZIONISTISCHEN BEWEGUNG 1896 veröffentlichte Theodor Herzl, ein österreichischer jüdischer Journalist, eine Broschüre mit dem Titel Der Judenstaat, in der er die Gründe für den Antisemitismus analysierte und die Gründung eines eigenen jüdischen Staates vorschlug. Obwohl Herzl Audienzen beim deutschen Kaiser Wilhelm II. und bei Sultan Abdül-Hamid II. der Türkei erhielt, blieb ihm deren Unterstützung versagt. 1897 veranstaltete Herzl den 1. Zionistischen Weltkongress in Basel. Die 200 Delegierten des Kongresses formulierten das Baseler Programm, ein Grundsatzpapier für die zionistische Bewegung. Das Programm definierte als Ziel des Zionismus die Schaffung ,,einer durch das öffentliche Recht garantierten Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina". Der Kongress gründete die Zionistische Weltorganisation (WZO) und ermächtigte sie, in jedem Land mit einem nennenswerten jüdischen Bevölkerungsanteil Zweigstellen zu errichten. Als es Herzl nicht gelang, vom türkischen Sultan einen Freibrief zur Besiedlung Palästinas zu erhalten, richteten sich seine diplomatischen Aktivitäten auf Großbritannien; doch das britische Angebot, die Möglichkeit einer jüdischen Kolonie in Ostafrika zu untersuchen - der so genannte Uganda-Plan - spaltete die zionistische Bewegung. Die russischen Zionisten bezichtigten Herzl des Verrats an dem zionistischen Programm. Als der 7. Zionistenkongress (1905) den Ostafrika-Plan ablehnte, gründete Israel Zangwill die Jüdische Territorialorganisation, deren Ziel es war, wo immer es auch sei, ein für die jüdische Besiedelung geeignetes Land zu suchen. Zangwills Organisation blieb jedoch ohne Einfluss. 4 VIELFALT DES ZIONISMUS Der Zionismus brachte ein Fülle unterschiedlicher Ideen und Ideologien hervor. Der kulturelle Zionismus, dessen Hauptvertreter der russische Journalist Achad Haam war, hatte sich vor allem das Ziel gesetzt, Palästina zum Mittelpunkt des geistigen und kulturellen Wachstums des jüdischen Volkes, das aus unterschiedlichen Gründen in der Diaspora verbleiben musste oder wollte, zu machen. Experimente sozialistisch orientierter Zionisten, die in Israel einen sozialistischen Staat errichten wollten, brachten eine besondere Form landwirtschaftlicher Kooperativen hervor, den Kibbuz (hebräisch: Sammlung). Er bildete das politische, kulturelle und militärische Rückgrat des Yishuv (hebräisch: Siedlung, die jüdische Gemeinde in Palästina). Religiöse Zionisten (siehe orthodoxes Judentum) sahen ihr Ziel darin, die nationale Wiedererweckung der Juden in traditionellere Bahnen zu lenken; doch die politischen Parteien, die sich an weltlicher Macht beteiligten, sahen sich der Kritik ausgesetzt, sie hätten im Tausch für die materiellen Insignien der Macht ihren Glauben kompromittiert. 5 ZIONISMUS IM 20. JAHRHUNDERT Die beiden größten politischen Erfolge des Zionismus des 20. Jahrhunderts sind die Verpflichtung, die die britische Regierung in der Balfour-Erklärung von 1917 einging, und die Errichtung des Staates Israel 1948. Während des 1. Weltkrieges umwarben die Briten die Zionisten, um sich die strategische Kontrolle über Palästina zu sichern und die Unterstützung der Juden in der Welt für die Sache der Alliierten zu gewinnen. Die Erklärung, enthalten in einem Brief von Außenminister Arthur J. Balfour an einen Führer der britischen Zionisten, befürwortete die Errichtung ,,einer nationalen Heimstätte des jüdischen Volkes" in Palästina. Nach der Eroberung Palästinas durch die Briten 1917/18, bot die Erklärung die lange erhoffte Chance auf einen eigenen Staat. 5.1 Die Zwischenkriegszeit Nach dem Krieg musste der Zionismus zwei Rückschläge verkraften. Den russischen Juden, die traditionell die zahlenmäßig stärksten Kontingente zionistischer Auswanderer stellten, versagte das neue Sowjetregime die Auswanderung. Ein Streit zwischen dem Führer des amerikanischen Zionismus, Louis Brandeis, und Chaim Weizmann, dem Mann, dem das Verdienst zukam, die Balfour-Erklärung erwirkt zu haben, drohte schon bald die Bewegung zu spalten. Kernpunkt des Streites waren grundsätzliche ideologische Gegensätze in der Frage über die Zukunft des Zionismus. Weizmanns ,,synthetischer Zionismus", der den politischen Kampf und die Besiedlung befürwortete, siegte über den pragmatischen Ansatz von Brandeis, der sich auf die Besiedlung konzentrierte, ohne auf die Frage der zukünftigen Nation einzugehen. Weizmann ging aus diesem Streit als der uneingeschränkte Sieger hervor; Brandeis und seine Gruppe spalteten sich ab und konzentrierten sich bis zum Beginn des 2. Weltkrieges auf die Hilfe für die europäischen Juden. 1929 gründete Weizmann die Jüdische Behörde (Jewish Agency), die sich um finanzielle Unterstützung von Juden bemühte, die ihren Brüdern in Palästina helfen wollten, ohne unbedingt die politischen Ziele des Zionismus zu billigen. Während der britischen Mandatszeit (1920-1948) wuchs der Yishuv von 50 000 auf 600 000 Menschen. Die Mehrzahl der Neueinwanderer war vor der nationalsozialistischen Verfolgung in Europa geflohen. 1935 spaltete sich eine revisionistische Gruppe unter der Führung von Ze'ev Vladimir Jabotinsky von der zionistischen Bewegung ab und bildete die Neue Zionistische Partei. Während der späten dreißiger Jahre setzte sich Jabotinsky, der einen jüdischen Staat beiderseits des Jordans befürwortete, in einer fruchtlosen Kampagne für eine Massenevakuierung der europäischen Juden nach Palästina ein. Das Zusammenleben mit den Arabern in Palästina wurde zunehmend schwieriger. Wiederholte arabische Aufstände in den zwanziger Jahren gipfelten schließlich in einer mehrere Jahre anhaltenden Rebellion (1936-1939). 5.2 Das Weißbuch Kurz vor dem 2. Weltkrieg änderte die britische Regierung ihre Palästinapolitik, um die arabische Welt zu besänftigen. Das Weißbuch vom Mai 1939 beendete das Engagement Großbritanniens für den Zionismus und versprach innerhalb der nächsten zehn Jahre die Gründung eines palästinensischen Staates. Die arabische Mehrheit in Palästina wurde in einer Klausel festgeschrieben, nach der während der folgenden fünf Jahre weitere 75 000 Juden einwandern durften, danach aber eine Einwanderung nur noch mit arabischer Zustimmung möglich sein sollte. Das Weißbuch von 1939 zerbrach die traditionelle anglo-zionistische Allianz und rief im Yishuv heftige Proteste hervor. Im Mai 1942 verlangten zionistische Führer auf ihrem Treffen im Biltmore Hotel in New York einen Jüdischen Demokratischen Commonwealth - einen Staat - im ganzen westlichen Palästina. Dieses ,,Biltmore-Programm" stellte eine grundsätzliche Abkehr von der bisherigen zionistischen Politik dar. Der Holocaust, der systematische Massenmord der Nationalsozialisten an den europäischen Juden, überzeugte schließlich das westliche Judentum von der Notwendigkeit eines eigenen jüdischen Staates. 1944 begann die Irgun Zvai Leumi (Nationale Militärorganisation), eine zionistische Guerillaarmee unter der Führung des späteren israelischen Premierministers Menachem Begin, eine bewaffnete Revolte gegen die britische Herrschaft in Palästina. Terrorangriffe richteten sich gegen britische Truppen und Beamte und gegen palästinensische Araber. 5.3 Der Staat Israel Am 14. Mai 1948 endete das britische Mandat über Palästina, und die Juden erklärten ihre Unabhängigkeit in dem neuen Staat Israel. Die leidvolle Erfahrung des Holocaust hatte die Einstellung der Juden in aller Welt gegenüber dem Zionismus verändert. Ehemalige Gegner der Bewegung sahen nun in einem zionistischen Staat Israel das Symbol jüdischer Wiedergeburt, das Symbol der Einheit des jüdischen Volkes. Politisch verdankt Israel seine Existenz nicht zuletzt dem politischen Einfluss der amerikanischen Juden, der die Unterstützung des amerikanischen Präsidenten Harry S. Truman sicherte. Das Ziel des Zionismus während der ersten Jahre der Staatlichkeit schien klar - Israel zu festigen und zu verteidigen. Doch die Beziehungen zwischen dem neuen Staat und den Zionisten erwiesen sich als problematisch. Der erste Premierminister Israels, David Ben-Gurion, bestand darauf, dass zionistische Führer, die in der Diaspora blieben, keinen Einfluss auf die politischen Entscheidungen Israels haben sollten, auch wenn Israel seine Existenz ihnen verdanken sollte. Nahum Goldmann, Leiter des WZO von 1951 bis 1968, vertrat den Standpunkt, dass der Zionismus auch das jüdische Leben in der Diaspora pflegen und bewahren sollte. Amerikanische Zionisten, vor allem Rabbi Mordecai Kaplan, drängten auf eine Neudefinition des Judentums und warnten vor den Gefahren einer Spaltung zwischen Israel und den Juden in der Diaspora. Während der siebziger Jahre konzentrierten sich die zionistischen Aktivitäten auf die sowjetischen Juden, denen endlich erlaubt wurde, in begrenzter Zahl auszuwandern. Wieder kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Zionisten und jüdischen Hilfsorganisationen; diesmal über die Frage, ob die Auswanderung nach Israel die einzige Alternative für die sowjetischen Juden sein sollte. In den späten achtziger Jahren setzte eine Massenauswanderung der sowjetischen Juden nach Israel ein. Die arabischen Staaten und ihre Anhänger haben wiederholt den Zionismus als ein ,,Werkzeug des Imperialismus" gebrandmarkt. 1975 erließ die UN eine Resolution, die den Zionismus als eine Form von Rassismus verurteilte; sie wurde erst 1991 von der Vollversammlung mit 111 zu 25 Stimmen annulliert. Die Zionisten ihrerseits haben betont, dass ihre Bewegung nie die arabische Selbstbestimmung abgelehnt habe, das grundlegende Ziel des Zionismus sei einzig die Befreiung des jüdischen Volkes. Mit den so genannten Oslo-Verträgen, die den Palästinensern in den israelisch besetzten Gebieten (Teil-)Autonomie zugestanden, hat die prinzipiell expansionistische zionistische Bewegung ihre politische Führerschaft im Staat Israel vorerst verloren, ohne von einer neuen mehrheitsfähigen Weltanschauung abgelöst worden zu sein. Die Notwendigkeit eines exklusiv jüdischen Staates als Zufluchtstätte für die Juden der Welt wird von vielen Israelis nicht mehr akzeptiert, da auf der Basis eines ethnischen Nationalismus kein moderner Sozialstaat aufrechtzuerhalten sei. So genannte Postzionisten sprechen sich daher für die Umwandlung Israels in einen bürgerlichdemokratischen Staat aus. Für sie liegt die Zukunft Israels im Aufbau eines modernen laizistischen Staates. 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« Errichtung „einer nationalen Heimstätte des jüdischen Volkes” in Palästina.

Nach der Eroberung Palästinas durch die Briten 1917/18, bot die Erklärung die lange erhoffteChance auf einen eigenen Staat. 5.1 Die Zwischenkriegszeit Nach dem Krieg musste der Zionismus zwei Rückschläge verkraften.

Den russischen Juden, die traditionell die zahlenmäßig stärksten Kontingente zionistischer Auswandererstellten, versagte das neue Sowjetregime die Auswanderung.

Ein Streit zwischen dem Führer des amerikanischen Zionismus, Louis Brandeis, und Chaim Weizmann, demMann, dem das Verdienst zukam, die Balfour-Erklärung erwirkt zu haben, drohte schon bald die Bewegung zu spalten.

Kernpunkt des Streites waren grundsätzlicheideologische Gegensätze in der Frage über die Zukunft des Zionismus.

Weizmanns „synthetischer Zionismus”, der den politischen Kampf und die Besiedlung befürwortete,siegte über den pragmatischen Ansatz von Brandeis, der sich auf die Besiedlung konzentrierte, ohne auf die Frage der zukünftigen Nation einzugehen.

Weizmann ging ausdiesem Streit als der uneingeschränkte Sieger hervor; Brandeis und seine Gruppe spalteten sich ab und konzentrierten sich bis zum Beginn des 2.

Weltkrieges auf die Hilfefür die europäischen Juden. 1929 gründete Weizmann die Jüdische Behörde (Jewish Agency), die sich um finanzielle Unterstützung von Juden bemühte, die ihren Brüdern in Palästina helfen wollten,ohne unbedingt die politischen Ziele des Zionismus zu billigen. Während der britischen Mandatszeit (1920-1948) wuchs der Yishuv von 50 000 auf 600 000 Menschen.

Die Mehrzahl der Neueinwanderer war vor der nationalsozialistischen Verfolgung in Europa geflohen.

1935 spaltete sich eine revisionistische Gruppe unter der Führung von Ze’ev Vladimir Jabotinsky von der zionistischen Bewegung ab undbildete die Neue Zionistische Partei.

Während der späten dreißiger Jahre setzte sich Jabotinsky, der einen jüdischen Staat beiderseits des Jordans befürwortete, in einerfruchtlosen Kampagne für eine Massenevakuierung der europäischen Juden nach Palästina ein. Das Zusammenleben mit den Arabern in Palästina wurde zunehmend schwieriger.

Wiederholte arabische Aufstände in den zwanziger Jahren gipfelten schließlich in einermehrere Jahre anhaltenden Rebellion (1936-1939). 5.2 Das Weißbuch Kurz vor dem 2.

Weltkrieg änderte die britische Regierung ihre Palästinapolitik, um die arabische Welt zu besänftigen.

Das Weißbuch vom Mai 1939 beendete dasEngagement Großbritanniens für den Zionismus und versprach innerhalb der nächsten zehn Jahre die Gründung eines palästinensischen Staates.

Die arabische Mehrheit inPalästina wurde in einer Klausel festgeschrieben, nach der während der folgenden fünf Jahre weitere 75 000 Juden einwandern durften, danach aber eine Einwanderung nurnoch mit arabischer Zustimmung möglich sein sollte. Das Weißbuch von 1939 zerbrach die traditionelle anglo-zionistische Allianz und rief im Yishuv heftige Proteste hervor.

Im Mai 1942 verlangten zionistische Führer auf ihrem Treffen im Biltmore Hotel in New York einen Jüdischen Demokratischen Commonwealth – einen Staat – im ganzen westlichen Palästina.

Dieses „Biltmore-Programm” stellteeine grundsätzliche Abkehr von der bisherigen zionistischen Politik dar.

Der Holocaust, der systematische Massenmord der Nationalsozialisten an den europäischen Juden,überzeugte schließlich das westliche Judentum von der Notwendigkeit eines eigenen jüdischen Staates.

1944 begann die Irgun Zvai Leumi (Nationale Militärorganisation),eine zionistische Guerillaarmee unter der Führung des späteren israelischen Premierministers Menachem Begin, eine bewaffnete Revolte gegen die britische Herrschaft inPalästina.

Terrorangriffe richteten sich gegen britische Truppen und Beamte und gegen palästinensische Araber. 5.3 Der Staat Israel Am 14.

Mai 1948 endete das britische Mandat über Palästina, und die Juden erklärten ihre Unabhängigkeit in dem neuen Staat Israel.

Die leidvolle Erfahrung des Holocausthatte die Einstellung der Juden in aller Welt gegenüber dem Zionismus verändert.

Ehemalige Gegner der Bewegung sahen nun in einem zionistischen Staat Israel dasSymbol jüdischer Wiedergeburt, das Symbol der Einheit des jüdischen Volkes.

Politisch verdankt Israel seine Existenz nicht zuletzt dem politischen Einfluss deramerikanischen Juden, der die Unterstützung des amerikanischen Präsidenten Harry S.

Truman sicherte. Das Ziel des Zionismus während der ersten Jahre der Staatlichkeit schien klar – Israel zu festigen und zu verteidigen.

Doch die Beziehungen zwischen dem neuen Staat undden Zionisten erwiesen sich als problematisch.

Der erste Premierminister Israels, David Ben-Gurion, bestand darauf, dass zionistische Führer, die in der Diaspora blieben,keinen Einfluss auf die politischen Entscheidungen Israels haben sollten, auch wenn Israel seine Existenz ihnen verdanken sollte. Nahum Goldmann, Leiter des WZO von 1951 bis 1968, vertrat den Standpunkt, dass der Zionismus auch das jüdische Leben in der Diaspora pflegen und bewahren sollte.Amerikanische Zionisten, vor allem Rabbi Mordecai Kaplan, drängten auf eine Neudefinition des Judentums und warnten vor den Gefahren einer Spaltung zwischen Israelund den Juden in der Diaspora. Während der siebziger Jahre konzentrierten sich die zionistischen Aktivitäten auf die sowjetischen Juden, denen endlich erlaubt wurde, in begrenzter Zahl auszuwandern.Wieder kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Zionisten und jüdischen Hilfsorganisationen; diesmal über die Frage, ob die Auswanderung nach Israel die einzigeAlternative für die sowjetischen Juden sein sollte.

In den späten achtziger Jahren setzte eine Massenauswanderung der sowjetischen Juden nach Israel ein. Die arabischen Staaten und ihre Anhänger haben wiederholt den Zionismus als ein „Werkzeug des Imperialismus” gebrandmarkt.

1975 erließ die UN eine Resolution, dieden Zionismus als eine Form von Rassismus verurteilte; sie wurde erst 1991 von der Vollversammlung mit 111 zu 25 Stimmen annulliert.

Die Zionisten ihrerseits habenbetont, dass ihre Bewegung nie die arabische Selbstbestimmung abgelehnt habe, das grundlegende Ziel des Zionismus sei einzig die Befreiung des jüdischen Volkes. Mit den so genannten Oslo-Verträgen, die den Palästinensern in den israelisch besetzten Gebieten (Teil-)Autonomie zugestanden, hat die prinzipiell expansionistischezionistische Bewegung ihre politische Führerschaft im Staat Israel vorerst verloren, ohne von einer neuen mehrheitsfähigen Weltanschauung abgelöst worden zu sein.

DieNotwendigkeit eines exklusiv jüdischen Staates als Zufluchtstätte für die Juden der Welt wird von vielen Israelis nicht mehr akzeptiert, da auf der Basis eines ethnischenNationalismus kein moderner Sozialstaat aufrechtzuerhalten sei.

So genannte Postzionisten sprechen sich daher für die Umwandlung Israels in einen bürgerlich- demokratischen Staat aus.

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