Nordsee - geographie.
Publié le 04/06/2013
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Die Meerestiefen nehmen im Mittel von Süden nach Norden zu.
Im südlichen und südöstlichen Abschnitt der Nordsee ist den festländischen Küsten das Wattenmeervorgelagert.
Seewärts schließt die so genannte südliche Nordsee an.
Der Meeresboden weist hier im westlichen Teil eine stark gegliederte Oberfläche mit zahlreichenBänken, Rinnen und Becken auf, während er auf der östlichen Seite, im Bereich der Deutschen Bucht, relativ gleichmäßig nach Norden abfällt.
Im mittleren Teil der Nordseeerstreckt sich die flache Doggerbank über eine Länge von etwa 300 Kilometern in West-Ost-Richtung; sie weist in den seichtesten Bereichen Tiefen von nur etwa 15 Meternauf.
Nördlich davon breitet sich die nördliche Nordsee aus, ein Meeresteil, in dem Wassertiefen von mehr als 200 Metern erreicht werden.
Sie fällt nach Nordosten steil zurNorwegischen Rinne ab.
3 ENTSTEHUNG
Die Nordsee ist in geologischer Zeitrechnung im Vergleich zur Ostsee ein altes Meer, das mehrfach seine Gestalt änderte.
Während des Paläozoikums bestand zwischenbeiden Randmeeren über das Gebiet des heutigen Norddeutschland hinweg eine direkte Verbindung.
Der Bereich größter Tiefe schob sich in der Folgezeit weiter nachNorden, und im mittleren Mesozoikum nahm das Becken in etwa seine heute bestehende Form an.
Die gegenwärtige Verbindung zum Atlantischen Ozean entwickelte sichim Tertiär durch Landsenkung in den nördlichen Bereichen.
Im gleichen Zeitraum kam es im Süden zu Landhebung.
Dies führte dazu, dass während der Eiszeiten desQuartärs weite Teile der heutigen Nordsee nicht wasserbedeckt waren.
Gegen Ende der letzten Eiszeit vor etwa 10 000 Jahren begrenzte die Doggerbank die Nordsee nachSüden.
Durch die riesigen Schmelzwassermengen der ehemaligen Inlandeismassen und erneute Landsenkung begann vor rund 8 000 Jahren die Überflutung des Gebietes südlichder Doggerbank; diese bestand noch einige Zeit als Insel, bevor der Meeresspiegel auch ihr Niveau überstieg.
Diese Prozesse führten auch zur Entstehung der Straße vonDover.
Die Friesischen Inseln markierten vor der intensiven Überflutung geschlossene Dünengürtel, die später auseinandergerissen wurden.
In ihrem Hinterland führte dieAblagerung großer Mengen von Schlick zur Bildung von Watten; dies sind Gezeitenküsten, die bei Ebbe trockenfallen.
Bei seismischen Untersuchungen wurde im Juli 2002 vor der Küste Nordenglands ein Meteoritenkrater entdeckt.
Der unter einer mehrere hundert Meter mächtigenSedimentschicht verborgene Krater war vor circa 60 Millionen Jahren entstanden.
Trotz seines relativ geringen Durchmessers von etwa 20 Kilometern verfügt er über einkomplexes System ringförmiger Strukturen, das sonst nur bei wesentlich größeren Kratern besteht.
4 WASSERTEMPERATUR
Die im Norden ungehindert in die Nordsee eindringenden Wassermassen des Atlantischen Ozeans prägen die räumliche Verteilung und den Jahresverlauf vonWassertemperatur und Salzgehalt der oberflächennahen Schichten maßgeblich.
Festländischer Einfluss kennzeichnet nur die südlichen Bereiche der Nordsee, wo durch dieStraße von Dover eine nur sehr schmale Verbindung zum Atlantik besteht.
Die Oberflächentemperatur sinkt im Sommer von etwa 17 °C in der Deutschen Bucht bis etwa13 °C in den nördlichen Teilen des Binnenmeeres.
Zur kalten Jahreszeit kehrt sich der Gradient um.
Relativ warmes atlantisches Wasser führt dann im Norden zuTemperaturen um 6 °C, während im Bereich des Wattenmeeres und der südlichen Nordsee nur 2 °C erreicht werden.
Der große Wärmevorrat bewirkt, dass die Nordsee fastüber ihre gesamte Fläche im Winter eisfrei bleibt.
Nur im Wattenmeer kommt es im Januar und Februar zur Bildung von Treibeis; in strengen Wintern kann in denküstennahen Bereichen vereinzelt auch Festeis auftreten.
5 SALZGEHALT
Wegen des starken Zustroms von salzreichem Wasser aus dem Atlantischen Ozean ist der Salzgehalt in den nordwestlichen Bereichen der Nordsee mit 35 Promillewesentlich höher als im Süden, wo auch aufgrund des Eintrags von Süßwasser durch einmündende Flüsse nur etwa 32 Promille erreicht werden.
Im Nordosten erfolgt ausder Ostsee durch das Skagerrak in den oberen Wasserschichten Zufluss von Wasser mit niedrigem Salzgehalt, was vor der dänischen und norwegischen Nordseeküste zuSalzgehalten unter 30 Promille führt.
Anders verhält es sich hier in den tieferen Schichten des Wasserkörpers, denn die salzhaltigeren Tiefenströmungen verlaufen inRichtung Ostsee.
Während westlich des Skagerrak der Salzgehalt im Jahresverlauf um bis zu 5 Promille schwanken kann, ist er in den anderen Regionen der Nordsee relativkonstant.
6 GEZEITEN
Das periodische Steigen und Fallen des Meeresspiegels ist in der Nordsee nur teilweise eine Folge der Einwirkung des Mondes.
Vielmehr zeigt sich auch im Rhythmus und inder Intensität der Gezeiten der markante Einfluss des Atlantischen Ozeans.
An den Küsten erreicht der Tidenhub ( siehe Gezeiten) beachtliche Werte.
So werden an der englischen und der französischen Küste beim Hochwasser der Gezeiten Spitzenwerte von sieben Metern erreicht.
Mit vier Metern verzeichnet der Jadebusen den höchstenWert an der deutschen Nordseeküste.
Vor der Küste von Jütland beträgt der Tidenhub nur etwa 0,5 Meter.
In Verbindung mit auflandigen Winden treten vereinzeltSturmfluten auf, die für die Küstenstriche und ihre Bewohner verheerende Folgen haben können.
Den Tidenhüben entsprechend sind auch die Gezeitenströme stark.
Vor denKüsten liegen die Geschwindigkeiten bei rund zwei Metern pro Sekunde, während in der offenen Nordsee nur etwa 0,5 Meter pro Sekunde erreicht werden.
DieGezeitenperiode der Nordsee beträgt etwa zwölf Stunden und 25 Minuten.
7 WIRTSCHAFT
Ölbohrinsel in der NordseeErdölvorkommen unter dem Meeresboden werden mit Offshorebohrungen erschlossen.
Dabei kommen u.
a.
schwimmende oder fest.
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