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Akira Kurosawa - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

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Akira Kurosawa - KUNSTLER. Akira Kurosawa (1910-1998), japanischer Filmregisseur; einer der bedeutendsten Protagonisten des japanischen Films, seine bekanntesten Werke wie Rashomon (1950; Rashomon - Das Lustwäldchen) und Shichinin no samurai (1953; Die Sieben Samurai) gelten als Meisterwerke der Filmgeschichte. Kurosawa wurde am 23. März 1910 als Sohn eines Sportlehrers in Tokyo geboren und genoss eine klassische japanische Erziehung (einschließlich einer Kendo-Ausbildung). Nachdem er bereits im Kindesalter künstlerisches Talent gezeigt hatte, besuchte er in seinem 17. Lebensjahr kurzzeitig die Akademie der schönen Künste in Tokyo, wo er Kalligraphie studierte, autodidaktisch beschäftigte er sich auch mit westlicher Malerei. Von 1929 bis 1932 war er Mitglied der ,,proletarischen Künstlervereinigung". Nach einem gescheiterten Versuch, seinen Lebensunterhalt dauerhaft als Kunstmaler zu verdienen, und einer Tätigkeit als Illustrator wandte er sich Mitte der dreißiger Jahren dem Film zu. Ab 1938 arbeitete Kurosawa als Drehbuchautor und Regieassistent von Kajiro Yamamoto bei den Toho-Filmstudios in seiner Heimatstadt. Bereits bei seiner ersten Regiearbeit Sugata Sanshiro (1943; Die Legende vom Judo), einem Film über einen jungen Mann, der im Japan des Jahres 1882 die Kunst des Judo erlernt, demonstrierte Kurosawa große handwerkliche Fähigkeiten und Talent für ästhetisch gelungene Bildkompositionen. Dieser Erstling zeigt bereits Elemente seiner späteren hochkarätigen Werke, ist aber in manchen Aspekten geprägt von der Propagandadoktrin der japanischen Filmzensur während des 2. Weltkriegs. Nach einer Reihe von Filmen, mit denen er sich beim japanischen Publikum einen Namen machte, wie Tora no o wo fumu otokotachi (1945; Die Männer, die auf des Tigers Schwanz traten), Waga seishun ni kuinashi (1946; Nichts zu bereuen in unserer Jugend) und Subarashiki nichiyobi (1947; Ein wunderbarer Sonntag), fand er mit Yoidore tenshi (1948; Der trunkene Engel), einem überzeugenden Sozialdrama um einen alkoholsüchtigen Arzt, zu eigener künstlerischer Handschrift. Der internationale Durchbruch gelang Kurosawa mit Rashomon (1950; Rashomon - Das Lustwäldchen), einer seiner vielen Produktionen mit dem japanischen Schauspieler Toshiro Mifune, für die er 1951 bei den Filmfestspielen von Venedig als erster japanischer Regisseur mit einem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde. Der visuell beeindruckende Film, dessen Geschichte im Japan des 11. Jahrhunderts angesiedelt ist, erzählt die Geschichte eines Mordes aus vier verschiedenen Perspektiven unter Verwendung einer raffinierten Rückblendentechnik. Auf Ikiru (1951; Ikiru - Einmal wirklich leben), ein Drama um einen unheilbar an Krebs erkrankten, einsamen Beamten, folgte das Kriegerepos Shichinin no samurai (1953; Die Sieben Samurai), Kurosawas bekanntestes Werk. Es schildert in eindringlichen Bildern die Geschichte von sieben japanischen Samurai, die die Bewohner eines Dorfes vor einer Bande von Banditen beschützen. Unter dem Titel The Magnificent Seven (1960; Die Glorreichen Sieben) drehte John Sturges eine Western-Adaption des Stoffes. In den fünfziger Jahren entstanden u. a. die Literaturverfilmungen Hakuchi (1951; Der Idiot, nach Fjodor Dostojewskij), Donzoko (1957; Nachtasyl, nach Maksim Gorkij) und Kumonosu jo (1957; Das Schloß im Spinnwebwald, nach William Shakespeares Tragödie Macbeth) sowie der mit Elementen der Komödie versehene Abenteuerfilm aus dem Japan der Sengoku-Zeit Kakushi toride no san akunin (1958; Die verborgene Festung) um zwei Bauern, die eine Prinzessin durch feindliches Territorium begleiten. Die Reihe seiner historischen Filme, in denen er sich mit der Lebens- und Wertewelt der Samurai befasste, setzte Kurosawa Anfang der sechziger Jahre fort mit Yojimbo (1961; Yojimbo - Der Leibwächter), der publikumswirksam erzählten Geschichte eines Samurai, der zwei rivalisierende Banden, die ein Dorf terrorisieren, gegeneinander ausspielt, sowie mit Sanjuro (1962; Sanjuro - Der Samurai), einer witzigen und intelligenten Studie über den strengen Ehrenkodex der japanischen Krieger. Den Plot von Yojimbo benutzte Sergio Leone in seinem ersten Italowestern Per un pugno di dollari (1964; Für eine Handvoll Dollar) und begründete damit ein Subgenre dieser ursprünglich spezifisch amerikanischen Filmgattung. Neben der Auseinandersetzung mit historischen Stoffen schuf Kurosawa jedoch auch Filme, die Probleme der modernen japanischen Gesellschaft behandeln. Herausragendes Beispiel dafür aus seinem Schaffen der sechziger Jahren ist der facettenreiche Kriminalfilm um eine Geiselnahme, Tengoku to jigoku (1963; Zwischen Himmel und Hölle), der als einer von Kurosawas besten Gegenwartsfilmen gilt. Zu dieser Zeit geriet der Regisseur in Japan zunehmend in die Kritik, da er sich nach Auffassung seiner Landsleute in der Ästhetik seiner Filme zu stark von den Traditionen der japanischen Kunst entfernt hatte. Obwohl sich seine Filme durch die kreative Verwendung traditioneller Stilmittel auszeichnen und die Geschichten tief in der japanischen Kultur verwurzelt sind, sind sie aufgrund der Schönheit ihrer Bilder und ihrer formalen Strenge auch beim westlichen Publikum äußerst erfolgreich. Die visuelle Schönheit seiner Bildkompositionen kollidiert jedoch mit der Auffassung einer fundamentalen Unbehaustheit des Menschen. Infolgedessen verlor Kurosawa, der als der ,,westlichste Vertreter" des japanischen Kinos gilt, die Produktionsmöglichkeiten in seinem Heimatland und konnte nach mehrjähriger Pause erst mit Dodes'kaden (1970; Dodeskaden - Menschen im Abseits), seinem ersten Farbfilm, seine Regiekarriere fortsetzen. Nachdem dieses humanistisch engagierte, parabelhaft erzählte Sozialdrama bei der japanischen Öffentlichkeit ebenfalls auf Ablehnung gestoßen war, unternahm Kurosawa 1971 einen Selbstmordversuch. Die japanisch-sowjetische Koproduktion Dersu Uzala (1974; Uzala, der Kirgise) basiert auf den Reiseberichten des zaristischen Offiziers Wladimir Arsenjew und schildert die Begegnung des russischen Forschungsreisenden mit einem Angehörigen der Golden (auch Hezhen oder Nanai) im ostsibirischen Ussuri-Gebiet (nicht mit einem Kirgisen, wie der deutsche Titel fälschlicherweise behauptet). Der Film besticht u. a. durch seine visuell beeindruckenden Naturaufnahmen und wurde mit einem Oscar als bester ausländischer Film prämiert. Er markiert zudem einen Bruch in Kurosawas OEuvre und eröffnet das Spätwerk, dessen thematischer Schwerpunkt die existentielle Erfahrung von Einsamkeit und Entfremdung ist. Ein großer internationaler Erfolg gelang Kurosawa mit dem opulenten historischen Kriegsepos Kagemusha (1980; Kagemusha - Der Schatten des Kriegers), das mit gesellschaftskritischem Impetus und formaler Meisterschaft den Niedergang eines japanischen Fürstenreiches schildert. Die mit Hilfe der amerikanischen Produzenten Francis Ford Coppola und Georg Lucas zustandegekommene Produktion wurde bei den Filmfestspielen von Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Ran (1985; nach Motiven von Shakespeares King Lear) erzählt in statischen, poetischen Bildern von großer visueller Kraft die Geschichte eines japanischen Fürsten im 16. Jahrhundert, der nach der Übergabe der Macht an zwei seiner drei Söhne den Untergang seines Reiches erlebt und in geistiger Umnachtung endet. Das Werk wurde von der Kritik hymnisch gefeiert und zählt zu Kurosawas eindrucksvollsten Arbeiten. Kurosawa verwirklichte auch noch im hohen Alter von mehr als 80 Jahren Filmprojekte. In den neunziger Jahren entstanden Yume (1990; Akira Kurosawas Träume), ein sehr persönlicher Film in acht poetischen Traumsequenzen, Hachigatsu no kyoshikyoku (1991; Rhapsodie im August), in dem vier junge Menschen durch die Erzählungen ihrer Großmutter mit dem Atombombenabwurf auf Nagasaki konfrontiert werden, und Madadayo (1993), ein altersweises Werk über den Schriftsteller und ehemaligen Professor Eizo Uchida und die Freundschaft mit seinen Studenten. Sein letztes Projekt Umi wa mite ita (nach zwei Kurzgeschichten von Shugoro Yamamoto), in dem erstmals Frauen im Mittelpunkt der Handlung stehen sollten, blieb unvollendet. 1982 erschien Kurosawas Autobiographie unter dem Titel Something Like an Autobiography (1986; So etwas wie eine Autobiographie), 1990 erhielt er einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk. Akira Kurosawa starb am 5. September 1998 in Tokyo. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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