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Alexander Puschkin: Russland im 19.

Publié le 13/06/2013

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Alexander Puschkin: Russland im 19. Jahrhundert (Sprache & Litteratur). Dieser Textauszug stammt aus einer Übersetzung der Tagebücher Aleksandr Puschkins, die der Schriftsteller in der Zeit von 1833 bis 1835 verfasste. Puschkin schreibt hier über das Leben der Sankt Petersburger Adelsgesellschaft. Alexander Puschkin: Russland im 19. Jahrhundert 4. Abends bei Sagrjashskaja (Nat. Kir.). Gespräch über Katharina: Natalja Kirillowna war zur Zeit der Revolution zusammen mit Peter III. auf der Galeere. Nur zweimal hat sie Katharina wütend gesehen, und beide Male war sie wütend auf die Fürstin Daschkowa. Katharina hatte sie zu sich in die Ermitage gebeten. Die Fürstin Daschkowa fragte die Hofleute, wie sie dort hingelangt. Man antwortete ihr: Durch den Altarraum. Die Daschkowa drang am andern Tag mit ihrem zehnjährigen Sohn in den Altarraum ein. Sie blieb einen Augenblick stehen, sprach mit ihrem Sohn über die Heiligkeit dieses Ortes und ging mit ihm zur Ermitage hinüber. Am nächsten Tag warteten alle, auch die Daschkowa, auf die Zarin. Da geht plötzlich die Tür auf, die Zarin stürzt herein und auf die Daschkowa zu. Alle bemerkten an der Farbe ihres Gesichts und an der Lebhaftigkeit ihrer Rede, daß sie wütend war. Die Hofdamen erschraken. Die Daschkowa entschuldigte sich wegen des gestrigen Fehltritts und sagte, sie habe nicht gewußt, daß eine Frau den Altarraum nicht betreten dürfe. ,,Daß Sie sich nicht schämen", antwortete Katharina. ,,Sie sind Russin und kennen Ihr Gesetz nicht; der Geistliche muß sich erst über Sie beschweren ..." Natalja Kirillowna erzählte diese Anekdote mit viel Temperament. [...] 14. Dezember. Mittagessen bei Bligh, abends bei Smirnows. Am 11. erhielt ich eine Einladung von Benckendorff, mich am nächsten Morgen bei ihm einzufinden. Ich fuhr hin. Erhielt den ,,Ehernen Reiter" mit Bemerkungen des Zaren zurück. Das Wort ,,Idol" ist von der allerhöchsten Zensur nicht durchgelassen worden; die Verse: Und vor der jungen Metropole Neigt Moskau demütig das Haupt, Wie vor der Kronengloriole Die Zarin-Witwe, machtberaubt. sind gestrichen. An vielen Stellen steht ein (?), das macht alles Umstände. Ich war gezwungen, den Vertrag mit Smirdin zu ändern. Alexander Puschkin: Gesammelte Werke, Band 5: Aufsätze und Tagebücher. Übersetzt von Fritz Mirau, Berlin/Weimar. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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