Armenien - geographie.
Publié le 06/06/2013
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5.2 Bergbau und Industrie
Armenien ist reich an Bodenschätzen; vorherrschende Abbauprodukte sind Silber-, Zink- und Kupfererze.
Wichtigste Produktionsgüter sind Elektromotoren, Maschinen,Werkzeuge und chemische Erzeugnisse.
Der Mangel an Rohstoffen und Energie führte zur Stilllegung zahlreicher Produktionsstätten.
5.3 Währung und Bankwesen
Nach dem Zusammenbruch der UdSSR verwendete Armenien den Rubel zunächst weiterhin als Landeswährung.
Ab Mitte 1993 weigerte sich die russische Zentralbankjedoch, Rubel anzunehmen, die vor diesem Jahr gedruckt worden waren.
Diese Maßnahme verursachte einen massiven Zufluss von Rubeln nach Armenien und anderenehemaligen Sowjetrepubliken, wo alte Rubel immer noch gültig waren.
Aufgrund dieses Zustroms kam es zu einer Erhöhung der Inflationsrate.
Die Zentralbank in Russlandverlangte eine strenge Kontrolle des neuen Rubels, was die armenische Regierung veranlasste, eine eigene Währung mit dem Namen Dram herauszugeben.
Sie wurde imNovember 1993 erstmals in Umlauf gebracht.
6 GESCHICHTE
Armenien ist eine der ersten Regionen menschlicher Besiedlung.
Einige Wissenschaftler halten das Land für eine der ersten Gegenden, in der Eisen und Bronze gegossenwurden.
Über einen langen Zeitraum hinweg wurde Armenien von fremden Mächten kontrolliert, u.
a.
von Assyrern, Persern, Römern, Mongolen, Türken und Russen.Zwischenzeitlich war das Land immer wieder für kurze Perioden unabhängig; am längsten unter der Herrschaft des armenischen Königs Tigranes des Großen.
Zu seiner Zeitreichte das Territorium vom Kaspischen Meer bis zum Mittelmeer und umfasste auch Teile des heutigen Syrien.
Diese Zeit der Unabhängigkeit endete 69 v.
Chr.
mit derInvasion der Römer.
Später wurde Armenien der erste christliche Staat der Weltgeschichte (301 n.
Chr.).
Das Römische und das Persische Reich teilten Armenien 387 untersich auf.
Zur Zeit der im 7.
Jahrhundert begonnenen arabischen Herrschaft kam es 885 zur Entstehung eines armenischen Königreichs.
6.1 Zeit der Repressionen
Mehrmals in seiner Geschichte hatte Armenien unter einer extrem grausamen Behandlung durch fremde Herrscher zu leiden.
Die Invasion der Seldschuken im11.
Jahrhundert führte zur ersten großen Auswanderungswelle.
Weitere fanden während des 13.
Jahrhunderts unter den Mongolen sowie vor allem im 19.
Jahrhundert statt,als die Armenier sowohl von der türkischen als auch von der russischen Regierung wegen ihrer Forderung nach politischen Reformen verfolgt wurden.
Im 20.
Jahrhundertkam es zu größeren Massakern, als die Regierung des Osmanischen Reichs während der Jungtürken-Ära (1908-1918) versuchte, die Armenier nach Anatolien zu vertreiben.Bei den dabei vollzogenen Massakern starben mehrere hunderttausend Armenier.
Nachdem es zunächst Mitglied einer kurzlebigen Transkaukasischen Föderation mit Georgien und Aserbaidschan gewesen war, erklärte Armenien 1918 nach demZusammenbruch dieser Föderation seine Unabhängigkeit.
1922 wurde Armenien als Teil der Transkaukasischen Föderativen Sozialistischen Sowjetrepublik der UdSSReinverleibt.
1936 wurde Armenien eine eigene Sowjetrepublik innerhalb der UdSSR.
6.2 Unabhängigkeit
Gegen Ende der achtziger Jahre zeigten die Armenier durch öffentliche Unruhen ihren Wunsch nach einem unabhängigen Staat, nachdem sie ein halbes Jahrhundert langunter sowjetischer Herrschaft gelebt hatten.
Unter dem sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow (1988-1991) nutzten die Armenier die Politik der Glasnost (russisch:Offenheit), um ihren Staat offiziell von den umliegenden Sowjetrepubliken zu lösen und vehement die Annexion von Nagorny-Karabach zu fordern, einer armenischenEnklave in Aserbaidschan.
1989 erklärte der Oberste Gerichtshof die Enklave zu einem Teil Armeniens und erklärte Armenien zu einem unabhängen Staat.
Im September1991 stimmten armenische Bürger mit überwältigender Mehrheit für den Austritt aus der Sowjetunion, und im selben Monat erklärte der Oberste Sowjet Armenien zu einemsouveränen, unabhängigen Staat.
Im Oktober 1991 wurde Lewon A.
Ter-Petrosjan, der ehemalige Vorsitzende des armenischen Obersten Gerichtshofes, der erste vom Volkgewählte Präsident der neuen Republik.
1992 wurde Armenien Mitglied der Vereinten Nationen.
6.3 Zwischen den Interessen
In den ersten Jahren nach der Unabhängigkeitserklärung nahm die politische Spannung im Land stark zu.
Die Schwierigkeiten, die durch das Erdbeben 1988 hervorgerufenworden waren, und der Krieg mit Aserbaidschan um die umstrittene Situation der Enklave Nagorny-Karabach und die daraus resultierende wirtschaftliche BlockadeArmeniens durch Aserbaidschan führte zu einer Stärkung der Regierungsopposition.
Die Regierungspartei, die Armenische Nationalistische Bewegung, die für maßvollewirtschaftliche Reformen eintritt, musste bei den Wahlen gegen eine große Zahl unterschiedlichster Parteien antreten.
Die stärkste dieser Parteien war dabei die DaschnakRevolutionäre Föderation, die bereits seit mehr als 100 Jahren existiert, und die während der kurzen Zeit von Armeniens Unabhängigkeit zwischen 1918 und 1922Regierungspartei war.
Die Daschnak, die ein hohes Maß an Kontrolle über die armenischen Streitkräfte in Nagorny-Karabach ausübt, lehnt marktwirtschaftliche Reformen abund tritt für eine engere Anbindung an Russland ein.
Infolge der von der Daschnak und anderen oppositionellen Gruppen ausgeübten Reformen war Kosrov Arutiuniangezwungen, sein Amt als Premierminister niederzulegen.
Ein Übergangspremier, Grant Bagratjan, wurde 1993 ernannt.
1993 besiegten die armenischen Truppen dieaserbaidschanische Armee in mehreren Schlachten, was zur Errichtung einer armenischen Kontrolle in Nagorny-Karabach und den angrenzenden Gebieten führte.Internationale Bemühungen zur Vermittlung im Konflikt um Nagorny-Karabach scheiterten mehrfach, wurden jedoch auch 1996 fortgesetzt.
Im August 1997 schlossen der russische und der armenische Präsident, Boris Jelzin und Ter-Petrosjan, in Moskau einen Vertrag über Freundschaft und Zusammenarbeitzwischen beiden Ländern.
Im Februar 1998 erklärte Ter-Petrosjan seinen Rücktritt vom Amt des Staatsoberhauptes, nachdem ihm vom armenischen Parlament zu hoheKompromissbereitschaft in der Beilegung des Konflikts um Nagorny-Karabach vorgeworfen worden war.
Nach dem Rücktritt übernahm Robert Kotscharjan dieAmtsgeschäfte.
Er vertrat einen rigiden Kurs bei der Lösung des Konflikts um Nagorny-Karabach.
Im August 1999 wurde der ehemalige Verteidigungsminister Wasgen Sarkisjan als neuer Ministerpräsident vereidigt, nachdem sein Block Einheit – ein Bündnis aus der vonihm geführten Republikanischen Partei und der Volkspartei – die Parlamentswahlen wenige Wochen zuvor hatte für sich entscheiden können.
Wasgen Sarkisjan fiel am27.
Oktober 1999 einem Attentat zum Opfer.
Eine Woche später wurde sein Bruder Aram Sarkisjan zum neuen Ministerpräsidenten ernannt, nach nur sechs Monaten im Amtjedoch im Mai 2000 von Präsident Kotscharjan wieder entlassen.
Nachfolger als Regierungschef wurde Andranik Markarjan.
Am 25.
Januar 2001 wurden Armenien undAserbaidschan in den Europarat aufgenommen.
Mit diesem Schritt sollte u.
a.
auch eine friedliche Lösung des Konflikts um Nagorny-Karabach vorangetrieben werden.
Bei den Präsidentschaftswahlen im Februar/März 2003 setzte sich Amtsinhaber Kotscharjan in der Stichwahl durch.
Nach Angaben von Wahlbeobachtern der Organisation fürSicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) waren die Wahlen von zahlreichen Unregelmäßigkeiten geprägt.
Nach dem Tod von Ministerpräsident Markarjan wurde imApril 2007 der bisherige Verteidigungsminister Sersch Sarkisjan zu dessen Nachfolger ernannt.
Aus den Präsidentschaftswahlen im Februar 2008, die nach Ansicht der OSZEweitgehend demokratischen Standards genügten, ging der amtierende Ministerpräsident Sersch Sarkisjan mit knapp 53 Prozent der Stimmen als Sieger hervor.
Seinprominentester Gegenkandidat, der frühere Präsident Ter-Petrosjan, warf ihm allerdings Wahlbetrug vor, und die Opposition organisierte Massendemonstrationen gegen dieRegierung, die teils in gewalttätige Auseinandersetzungen ausarteten.
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