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Bevölkerung - Soziologie.

Publié le 15/06/2013

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Bevölkerung - Soziologie. 1 EINLEITUNG Bevölkerung, die Gesamtheit der Einwohner eines bestimmten Gebiets, wie z. B. einer Stadt, eines Landes, eines Kontinents oder auch der gesamten Erde. Die wissenschaftliche Erforschung von Bevölkerungen bezeichnet man als Demographie. Sie beschäftigt sich mit der Größe, der Zusammensetzung und der Verteilung von Bevölkerungen, ihren zeitlichen und strukturellen Veränderungen infolge von Geburten, Todesfällen sowie Ein- und Auswanderung (siehe Migration) und den Ursachen und Folgen solcher Veränderungen sowie deren Zusammenhang mit wirtschaftlichen Bedingungen oder andern Faktoren. Wichtig sind die Erkenntnisse, die in Bevölkerungsstudien gewonnen werden, vor allem für Regierungen bei der Planung in Bereichen wie Gesundheit, Bildung, Wohnungsbau, Sozialpolitik, Arbeitsmarkt und Umweltschutz sowie für die Bevölkerungspolitik. 2 DIE DEMOGRAPHIE Die Demographie ist ein interdisziplinärer Bereich, der in die Gebiete Mathematik und Statistik, Biologie, Medizin, Soziologie, Wirtschaftwissenschaften, Geschichte, Geographie und Anthropologie hineinreicht. Die Geschichte der Demographie ist relativ jung. Ihr Beginn wird oft auf das Jahr 1798 datiert, als das Buch Ein Versuch über das Bevölkerungsgesetz des englischen Ökonomen Thomas Robert Malthus erschien. In diesem Werk warnte Malthus vor einem ständigen Wachstum der Bevölkerung, mit dem die Nahrungsmittelproduktion nicht Schritt halten könne, und zeigte verschiedene Wege zur Verlangsamung des Wachstums auf. Er unterschied zwischen zerstörerischen Korrektiven des Bevölkerungswachstums wie Krieg, Hungersnot und Krankheit und solchen wie Zölibat und Empfängnisverhütung. Die Entwicklung der Demographie war immer eng verbunden mit der Verfügbarkeit von Daten über Geburten und Todesfälle aus Gemeinde- und städtischen Registern sowie von Daten über die Bevölkerungsgröße und -zusammensetzung, die mit den im 19. Jahrhundert eingeführten Volkszählungen erhoben wurden. Die Entwicklung der Verhaltenswissenschaften im 20. Jahrhundert und Fortschritte auf dem Gebiet der Statistik und der Informatik regten weitere demographische Untersuchungen an. Die mathematische, ökonomische und soziale Demographie nahm in den vergangenen Jahrzehnten rapide zu. 3 DEMOGRAPHISCHE DATEN UND MESSUNGEN Regierungen sowie nationale und internationale Organisationen messen den genauen Untersuchungen der Bevölkerungen eine hohe Bedeutung bei. Dabei erfordert die genaue Beschreibung der gegenwärtigen und die Voraussage der zukünftigen Bevölkerung zuverlässige Angaben. 3.1 Untersuchungsmethoden Volkszählungen und das Melderegister sind die wichtigsten Quellen demographischer Daten. Sie liefern das Rohmaterial für die Untersuchung der Ursachen und Folgen von Veränderungen in der Bevölkerung. Die am häufigsten benutzte Quelle ist die Volkszählung: die Erfassung aller Personen nach Alter und sozialen und wirtschaftlichen Merkmalen innerhalb eines bestimmten Gebiets zu einer bestimmten Zeit. Ein Melderegister ist ein ständiges Verzeichnis von Geburten, Todesfällen, Veränderungen des Wohnortes, Eheschließungen und Scheidungen, das von einer örtlichen Behörde geführt wird. 3.2 Bevölkerungsmessungen Die Zahl der Geburten, Todesfälle, Einwanderer und Auswanderer über einen bestimmten Zeitraum hinweg bestimmt die Veränderungen der Größe einer Bevölkerung. Zu Vergleichszwecken werden diese veränderlichen Komponenten im Verhältnis zu 1 000 Einwohnern oder zur Gesamtbevölkerung ausgedrückt, um Geburtenrate, Sterberate, Migrationsrate und Bevölkerungswachstumsrate zu ermitteln. Diese Raten werden von der Alterszusammensetzung der Bevölkerung beeinflusst. So kann etwa eine sehr gesunde Bevölkerung, die jedoch einen relativ hohen prozentualen Anteil an alten Leuten hat, unter Umständen eine Sterberate haben, die der eines armen Landes mit einer überwiegend jungen Bevölkerung entspricht. Demographen verwenden daher oft Messungen, die frei von solchen Einflüssen des Alters und der Verteilung sind. Zwei solcher weit verbreiteter Messungen sind die Gesamtfruchtbarkeitsrate (englisch total fertility rate, TFR) und die Lebenserwartung bei der Geburt. Die Gesamtfruchtbarkeitsrate bezieht sich auf die Anzahl der Kinder, die Frauen einer bestimmten Region durchschnittlich in ihrem Leben bekommen, sofern die gegenwärtige altersspezifische Geburtenrate während der fruchtbaren Jahre der Frau konstant bleibt. Länder mit hohen Gesamtfruchtbarkeitsraten (bis zu 7,9) gibt es in Ländern südlich der Sahara. In den Industrieländern liegt die TFR demgegenüber durchschnittlich bei 1,6. Eine Fruchtbarkeit auf einem ersetzenden Niveau (das Niveau, auf dem jede Person durchschnittlich in der nächsten Generation nur einen einzigen Nachfolger hat) entspricht bei einer niedrigen Sterblichkeitsziffer einer TFR von etwa 2,1. Die Lebenserwartung bei der Geburt ist die durchschnittliche Lebensdauer eines Neugeborenen unter Berücksichtigung der heutigen Sterberaten. Unter den gesundheitlichen Bedingungen der Industrieländer betrug die Lebenserwartung 2006 durchschnittlich 77 Jahre. Eine wichtige Messziffer der Sterblichkeit ist die Säuglingssterblichkeitsrate. Das ist die Wahrscheinlichkeit des Todes während des ersten Lebensjahres, die als Zahl pro 1 000 Geburten im betreffenden Kalenderjahr angegeben wird. Viele Entwicklungsländer haben Säuglingssterblichkeitsraten von mehr als 100 pro 1 000, was bedeutet, dass etwa jedes zehnte Kind das zweite Lebensjahr nicht erreicht. In Ländern mit gut funktionierenden Gesundheits- und Bildungssystemen liegt die Säuglingssterblichkeitsrate ungleich niedriger, in den Industrieländern beispielsweise bei 6 pro 1 000. 4 WACHSTUM UND VERTEILUNG DER WELTBEVÖLKERUNG Seit 1960 hat sich die Weltbevölkerung verdoppelt. Die Fünfmilliardenmarke wurde 1987 überschritten und 1999 die Sechsmilliardenmarke. Da der genaue Zeitpunkt für das Überschreiten der Sechsmilliardenmarke nur annähernd geschätzt werden konnte, wurde der 12. Oktober 1999 auf rechnerischer Basis zum ,,Tag der sechs Milliarden" ernannt. 2006 gab es bereits 6,6 Milliarden Menschen. Gegenwärtig wächst die Weltbevölkerung um jährlich 81 Millionen Menschen, jede Minute werden 153 Menschen geboren. Bis 2050 wird die Zahl der Menschen nach einer Prognose der Vereinten Nationen von 2007 auf 9,2 Milliarden steigen; 33 Prozent werden dieser Prognose zufolge dann älter als 60 Jahre sein. 4.1 Das Bevölkerungswachstum in Vergangenheit und Gegenwart Das Wachstum der Weltbevölkerung ist Schwankungen infolge von Klimaveränderungen, Nahrungsangebot, Krankheiten und Kriegen unterworfen. Vor 10 000 Jahren gab es etwa fünf Millionen Menschen, um Christi Geburt war die Weltbevölkerung - insbesondere aufgrund der Auswirkungen des Ackerbaues - auf 300 Millionen angestiegen. Bis 1650 nahm die Zahl der Menschen nur langsam bis auf eine halbe Milliarde zu. Seit dem 17. Jahrhundert machten Wissenschaft, Landwirtschaft, Industrie und Medizin enorme Fortschritte und trugen so zum Bevölkerungswachstum bei. Maschinen ersetzten nach und nach menschliche und tierische Arbeitskraft. Die Menschen hatten allmählich das Wissen und die Mittel, um Krankheiten wirksam zu bekämpfen. Alle Kontinente hatten Anteil an der Verfünffachung der Weltbevölkerung, die über einen Zeitraum von 300 Jahren von etwa 500 Millionen um 1650 auf 2,5 Milliarden um 1950 anwuchs. Am auffälligsten waren die Zuwächse in Regionen, wo neue Technologien entwickelt und angewendet wurden. Um 1950 begann eine neue Phase des Bevölkerungswachstums, als man Hungersnöte und Krankheiten selbst in Agrargesellschaften mit niedrigem Bildungsniveau der Bevölkerung überwinden konnte. Dies wurde möglich durch geringe Kosten für die Importe von Impfstoffen ( siehe Immunisierung), Antibiotika, Insektiziden und ertragreichem Saatgut, die seit den fünfziger Jahren produziert wurden. Die Verbesserungen der Wasserversorgung, Abwassersysteme und Transportwege führten zu steigenden Ernteerträgen. Gleichzeitig gingen die Sterbefälle aufgrund ansteckender Krankheiten stark zurück. Die Lebenserwartung bei der Geburt stieg in den Entwicklungsländern von etwa 35 bis 40 Jahren (1950) auf durchschnittlich 65 Jahre (2006). Die Verringerung der Todesfälle bei weiterhin hohen Gesamtfruchtbarkeitsraten führte in manchen Entwicklungsländern zu einem jährlichen Bevölkerungszuwachs von über 3,1 Prozent im Jahr, eine Rate, bei der sich die Bevölkerung innerhalb von 23 Jahren verdoppelt. Durchschnittlich belief sich der Bevölkerungszuwachs in den Entwicklungsländern 2006 auf 1,5 (bei Ausklammerung von China: 1,8). 4.2 Regionale Verteilung 2006 lebten in den Industrieländern gut 1,2 Milliarden Menschen und gut 5,3 Milliarden in den Entwicklungsländern, davon 4,0 Milliarden (61 Prozent der Weltbevölkerung) in Asien. In China gab es mehr als 1,3 Milliarden Menschen. Im Jahr 2000 überschritt Indiens Bevölkerung als zweites Land die Milliardengrenze, 2006 lebten dort gut 1,1 Milliarden Menschen. Europa beherbergte 2006 nur 11 Prozent der Weltbevölkerung, Amerika und Afrika jeweils 14 Prozent. Unterschiede bei den nationalen Wachstumsraten werden diese prozentualen Anteile mit der Zeit verändern. In Afrika wird sich die Bevölkerung bei einer Wachstumsrate von 2,3 Prozent innerhalb der nächsten 50 Jahre fast verdreifachen, während die Bevölkerung Südasiens und Lateinamerikas fast konstant bleibt und die Bevölkerungszahlen in anderen Regionen einschließlich Ostasiens merklich zurückgehen. Der Anteil der heutigen Industrienationen an der Weltbevölkerung, der 1990 noch 23 Prozent ausmachte und 2006 auf 18 Prozent zurückgegangen war, wird bis 2025 voraussichtlich auf 16 Prozent fallen. Neun von zehn Personen, die heute zur Weltbevölkerung hinzukommen, leben in Entwicklungsländern. 4.3 Urbane Konzentration Die Entwicklung eines Agrarlandes zu einer Industrienation ist meist mit dem Phänomen der Landflucht verbunden, der Abwanderung der Landbevölkerung in die Städte. Während dieses Prozesses wächst die Bevölkerung in den Städten normalerweise mit der doppelten Geschwindigkeit wie der Gesamtzuwachs der Bevölkerung. Etwa 29 Prozent der Weltbevölkerung lebten 1950 in Städten. 1990 betrug diese Zahl 43 Prozent, und gegenwärtig wird sie auf etwa 50 Prozent geschätzt. 4.4 Zukünftige Entwicklungen Die meisten Menschen, die in den nächsten zwei Jahrzehnten Eltern werden, sind bereits geboren. Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung über diesen Zeitraum können daher mit relativ hoher Sicherheit gemacht werden. Für die Zeit danach herrscht jedoch zunehmende Ungewissheit über demographische Größen und andere Charakteristika menschlicher Gesellschaften. Voraussagen erscheinen daher eher spekulativ. Die Wachstumsrate der Weltbevölkerung ist seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts rückläufig, sie beträgt seit der Jahrtausendwende 1,2 Prozent und wird in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts voraussichtlich gegen null streben. Als ein Grund für den Rückgang der Wachstumsrate der Weltbevölkerung werden Erfolge bei den Informationskampagnen zur Geburtenkontrolle gewertet, die in den vergangenen Jahrzehnten von internationalen Organisationen durchgeführt wurden. Diese auf allen Kontinenten durchgeführten Kampagnen standen auch in Verbindung mit Programmen, die die Anhebung der wirtschaftlichen und sozialen Stellung der Frauen zum Ziel hatten. 5 BEVÖLKERUNGSPOLITIK Mit ihrer Bevölkerungspolitik versucht eine Regierung, die jeweilige nationale Entwicklung zu fördern und dabei die Ziele eines Wohlfahrtsstaates zu verfolgen. Die zu diesen Zwecken eingesetzten Maßnahmen zielen direkt oder indirekt auf eine Beeinflussung demographischer Entwicklungen ab, vor allem auf die Geburtenrate und die Zu- und Abwanderungsrate. Beispiele für solche Maßnahmen sind das gesetzlich festgeschriebene Mindestalter für die Heirat, Programme zur Förderung der Verwendung von Verhütungsmitteln und Zuwanderungsbeschränkungen. Bis ins 20. Jahrhundert beschäftigten sich die europäischen Länder nicht mit einer Politik zur Begrenzung des Bevölkerungswachstums. Länder wie Großbritannien, Schweden und die UdSSR gewährten vielmehr wachsenden Familien staatliche Unterstützung. In den zwanziger Jahren machten die Faschisten in Italien und in den dreißiger Jahren die Nationalsozialisten in Deutschland das Bevölkerungswachstum zu einem grundlegenden Bestandteil ihrer Ideologie. Japan, dessen Wirtschaft mit der westeuropäischer Länder vergleichbar ist, war die erste moderne Industrienation, die ein Programm zur Geburtenkontrolle einführte. 1948 betrieb die japanische Regierung offiziell eine Politik, die sowohl Verhütung als auch Abtreibung vorsah, um die Größe der Familien zu beschränken. 5.1 Bevölkerungspolitik in der Dritten Welt 1952 verkündete Indien eine offizielle Politik zur Senkung des Bevölkerungswachstums und übernahm damit auf diesem Gebiet die Führung unter den Entwicklungsländern. Es war das erklärte Ziel Indiens, die soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu erleichtern, indem man ihm die Bürde einer jungen und rasch anwachsenden Bevölkerung abnahm. Erhebungen zur Überprüfung des Wissens, der Einstellung und der Praxis in Verhütungsfragen ergaben einen hohen Prozentsatz an Paaren, die sich keine weiteren Kinder mehr wünschten. Wenige verwendeten allerdings wirksame Verhütungsmittel. Programme zur Familienplanung wurden als Möglichkeit betrachtet, die Nachfrage nach Verhütungsmitteln vonseiten eines großen Bevölkerungsanteils zu befriedigen und durch die Verteilung und Einschränkung der Geburten die allgemeine Gesundheit zu fördern. Asiens sinkende Geburtenrate ist hauptsächlich auf die strikten bevölkerungspolitischen Maßnahmen Chinas zurückzuführen. Obwohl China über eine riesige Bevölkerung verfügt, hat es sowohl seine Geburten- als auch seine Sterberate erfolgreich reduziert. Die Regierung propagiert seit mehreren Jahren die Ein-Kind-Familie, um die nationale Wachstumsrate fast auf null zu bringen. Siehe auch Armut; Lebensmittelversorgung der Weltbevölkerung Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« Um 1950 begann eine neue Phase des Bevölkerungswachstums, als man Hungersnöte und Krankheiten selbst in Agrargesellschaften mit niedrigem Bildungsniveau derBevölkerung überwinden konnte.

Dies wurde möglich durch geringe Kosten für die Importe von Impfstoffen ( siehe Immunisierung), Antibiotika, Insektiziden und ertragreichem Saatgut, die seit den fünfziger Jahren produziert wurden.

Die Verbesserungen der Wasserversorgung, Abwassersysteme und Transportwege führten zusteigenden Ernteerträgen.

Gleichzeitig gingen die Sterbefälle aufgrund ansteckender Krankheiten stark zurück.

Die Lebenserwartung bei der Geburt stieg in denEntwicklungsländern von etwa 35 bis 40 Jahren (1950) auf durchschnittlich 65 Jahre (2006).

Die Verringerung der Todesfälle bei weiterhin hohen Gesamtfruchtbarkeitsratenführte in manchen Entwicklungsländern zu einem jährlichen Bevölkerungszuwachs von über 3,1 Prozent im Jahr, eine Rate, bei der sich die Bevölkerung innerhalb von23 Jahren verdoppelt.

Durchschnittlich belief sich der Bevölkerungszuwachs in den Entwicklungsländern 2006 auf 1,5 (bei Ausklammerung von China: 1,8). 4.2 Regionale Verteilung 2006 lebten in den Industrieländern gut 1,2 Milliarden Menschen und gut 5,3 Milliarden in den Entwicklungsländern, davon 4,0 Milliarden (61 Prozent der Weltbevölkerung)in Asien.

In China gab es mehr als 1,3 Milliarden Menschen.

Im Jahr 2000 überschritt Indiens Bevölkerung als zweites Land die Milliardengrenze, 2006 lebten dort gut1,1 Milliarden Menschen.

Europa beherbergte 2006 nur 11 Prozent der Weltbevölkerung, Amerika und Afrika jeweils 14 Prozent. Unterschiede bei den nationalen Wachstumsraten werden diese prozentualen Anteile mit der Zeit verändern.

In Afrika wird sich die Bevölkerung bei einer Wachstumsratevon 2,3 Prozent innerhalb der nächsten 50 Jahre fast verdreifachen, während die Bevölkerung Südasiens und Lateinamerikas fast konstant bleibt und dieBevölkerungszahlen in anderen Regionen einschließlich Ostasiens merklich zurückgehen.

Der Anteil der heutigen Industrienationen an der Weltbevölkerung, der 1990 noch23 Prozent ausmachte und 2006 auf 18 Prozent zurückgegangen war, wird bis 2025 voraussichtlich auf 16 Prozent fallen.

Neun von zehn Personen, die heute zurWeltbevölkerung hinzukommen, leben in Entwicklungsländern. 4.3 Urbane Konzentration Die Entwicklung eines Agrarlandes zu einer Industrienation ist meist mit dem Phänomen der Landflucht verbunden, der Abwanderung der Landbevölkerung in die Städte.Während dieses Prozesses wächst die Bevölkerung in den Städten normalerweise mit der doppelten Geschwindigkeit wie der Gesamtzuwachs der Bevölkerung.

Etwa29 Prozent der Weltbevölkerung lebten 1950 in Städten.

1990 betrug diese Zahl 43 Prozent, und gegenwärtig wird sie auf etwa 50 Prozent geschätzt. 4.4 Zukünftige Entwicklungen Die meisten Menschen, die in den nächsten zwei Jahrzehnten Eltern werden, sind bereits geboren.

Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung über diesen Zeitraum könnendaher mit relativ hoher Sicherheit gemacht werden.

Für die Zeit danach herrscht jedoch zunehmende Ungewissheit über demographische Größen und andere Charakteristikamenschlicher Gesellschaften.

Voraussagen erscheinen daher eher spekulativ. Die Wachstumsrate der Weltbevölkerung ist seit den siebziger Jahren des 20.

Jahrhunderts rückläufig, sie beträgt seit der Jahrtausendwende 1,2 Prozent und wird in derzweiten Hälfte des 21.

Jahrhunderts voraussichtlich gegen null streben.

Als ein Grund für den Rückgang der Wachstumsrate der Weltbevölkerung werden Erfolge bei denInformationskampagnen zur Geburtenkontrolle gewertet, die in den vergangenen Jahrzehnten von internationalen Organisationen durchgeführt wurden.

Diese auf allenKontinenten durchgeführten Kampagnen standen auch in Verbindung mit Programmen, die die Anhebung der wirtschaftlichen und sozialen Stellung der Frauen zum Zielhatten. 5 BEVÖLKERUNGSPOLITIK Mit ihrer Bevölkerungspolitik versucht eine Regierung, die jeweilige nationale Entwicklung zu fördern und dabei die Ziele eines Wohlfahrtsstaates zu verfolgen.

Die zu diesenZwecken eingesetzten Maßnahmen zielen direkt oder indirekt auf eine Beeinflussung demographischer Entwicklungen ab, vor allem auf die Geburtenrate und die Zu- undAbwanderungsrate.

Beispiele für solche Maßnahmen sind das gesetzlich festgeschriebene Mindestalter für die Heirat, Programme zur Förderung der Verwendung vonVerhütungsmitteln und Zuwanderungsbeschränkungen. Bis ins 20.

Jahrhundert beschäftigten sich die europäischen Länder nicht mit einer Politik zur Begrenzung des Bevölkerungswachstums.

Länder wie Großbritannien,Schweden und die UdSSR gewährten vielmehr wachsenden Familien staatliche Unterstützung.

In den zwanziger Jahren machten die Faschisten in Italien und in dendreißiger Jahren die Nationalsozialisten in Deutschland das Bevölkerungswachstum zu einem grundlegenden Bestandteil ihrer Ideologie. Japan, dessen Wirtschaft mit der westeuropäischer Länder vergleichbar ist, war die erste moderne Industrienation, die ein Programm zur Geburtenkontrolle einführte.

1948betrieb die japanische Regierung offiziell eine Politik, die sowohl Verhütung als auch Abtreibung vorsah, um die Größe der Familien zu beschränken. 5.1 Bevölkerungspolitik in der Dritten Welt 1952 verkündete Indien eine offizielle Politik zur Senkung des Bevölkerungswachstums und übernahm damit auf diesem Gebiet die Führung unter den Entwicklungsländern.Es war das erklärte Ziel Indiens, die soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu erleichtern, indem man ihm die Bürde einer jungen und rasch anwachsendenBevölkerung abnahm.

Erhebungen zur Überprüfung des Wissens, der Einstellung und der Praxis in Verhütungsfragen ergaben einen hohen Prozentsatz an Paaren, die sichkeine weiteren Kinder mehr wünschten.

Wenige verwendeten allerdings wirksame Verhütungsmittel.

Programme zur Familienplanung wurden als Möglichkeit betrachtet, dieNachfrage nach Verhütungsmitteln vonseiten eines großen Bevölkerungsanteils zu befriedigen und durch die Verteilung und Einschränkung der Geburten die allgemeineGesundheit zu fördern. Asiens sinkende Geburtenrate ist hauptsächlich auf die strikten bevölkerungspolitischen Maßnahmen Chinas zurückzuführen.

Obwohl China über eine riesige Bevölkerungverfügt, hat es sowohl seine Geburten- als auch seine Sterberate erfolgreich reduziert.

Die Regierung propagiert seit mehreren Jahren die Ein-Kind-Familie, um die nationaleWachstumsrate fast auf null zu bringen. Siehe auch Armut; Lebensmittelversorgung der Weltbevölkerung Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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