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Bhutan - geographie.

Publié le 06/06/2013

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Bhutan - geographie. 1 EINLEITUNG Bhutan, Königreich im südlichen Zentralasien, im östlichen Himalaya gelegen. Es wird im Norden und Nordwesten von Tibet, einem autonomen Gebiet Chinas, und im Osten, Süden und Südwesten von Indien begrenzt. Die Gesamtfläche des Landes beträgt 47 000 Quadratkilometer. 2 LAND Das Land wird von drei Großlandschaften geprägt: Im Norden liegt der Himalaya, im Zentrum der Vorderhimalaya und im Süden fällt das Land zu den schwer zugänglichen Ausläufern des Ganges-Brahmaputra-Tieflands ab. Hier bildet die Duar-Ebene, ein enger Landstrich, das Flachland von Bhutan. Die Gebirgszüge des Himalaya erheben sich steil aus der Ebene: An der Grenze zu China erhebt sich der Kula Kangri, mit 7 554 Metern höchster Berg des Landes. Die Flüsse in Bhutan sind nicht für die Schifffahrt geeignet und fließen in den Brahmaputra in Indien. Das Klima zeichnet sich durch subtropische Temperaturen in der Duar-Ebene und gemäßigte Temperaturen mit kalten Wintern und warmen Sommern in den Gebirgstälern aus. In höheren Regionen wird das Klima zunehmend rau. Die durchschnittlichen, jährlichen Niederschläge sind relativ hoch und reichen von 1 520 Millimetern in den Gebirgstälern bis zu 5 880 Millimetern in der Duar-Ebene. 80 Prozent der Niederschläge fallen zur Zeit des Sommermonsuns. Die Vegetation des Landes reicht von den Monsun- und tropischen Regenwäldern bis hin zu alpinen Birkenwäldern und Grasmatten. Mehr als zwei Drittel des Landes sind bewaldet. Reichhaltig ist auch die Fauna: In den Höhen des Nordens leben Yaks, im Süden finden Elefanten, Hirsche, Büffel, Bären, Leoparden und Tiger ihren Lebensraum. Etwa 19 Prozent der Landfläche wurden unter Naturschutz gestellt. 3 BEVÖLKERUNG Die größte ethnische Gruppe, die Bhotia, siedelt in den Hochtälern des Vorderhimalaya; sie stellt über die Hälfte der Bevölkerung. Im Osten leben nepalesische Einwanderer. Die Einwohnerzahl belief sich 2008 auf etwa 682 000. Thimphu, die Hauptstadt und größte Ansiedlung des Landes, hatte 2003 etwa 35 000 Einwohner. Die Amtssprache ist Dzongkha. Daneben werden eine Reihe von tibetobirmanischen und indoarischen Sprachen gesprochen. Die Hauptreligion ist eine lamaistische Form des Buddhismus. In Bhutan gibt es zahlreiche Klöster und etwa 6 000 Mönche. 4 BILDUNG UND KULTUR Obwohl eine 5-jährige Schulpflicht besteht, besuchen nur wenige Kinder tatsächlich den Unterricht. Der Alphabetisierungsgrad beträgt lediglich 47,3 Prozent. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Bhutan ist eine absolute Monarchie auf dem Weg zu einer konstitutionellen Monarchie. Bis 1998 war der König absoluter Monarch; dann allerdings gab er ein Reihe von Kompetenzen ab: Nicht mehr der König, sondern das Parlament ernannte nun die Minister und entschied über die Ressortverteilung; außerdem konnte das Parlament den König mit einer Zweidrittelmehrheit zugunsten des Kronprinzen durch ein Misstrauensvotum abwählen. Und ebenso wie dem Parlament übertrug der König auch der Regierung weiter reichende Befugnisse. Das Parlament bestand aus 150 Mitgliedern; 105 davon wurden von den Dorfvorstehern und anderen Würdenträgern in den Distrikten für drei Jahre gewählt, 35 waren Regierungsbeamte und vom König ernannt, und zehn waren Vertreter der großen buddhistischen Klöster. Ab 2001 wurde im Auftrag des Königs eine Verfassung - die erste des Landes - ausgearbeitet, die in Bhutan demokratische Strukturen etablieren und das Land in eine konstitutionelle Monarchie umwandeln sollte. 2005 wurde die Verfassung vorgestellt, und 2008 fanden auf der Grundlage dieser Verfassung die ersten Parlamentswahlen statt. Um den Anforderungen einer Demokratie gerecht zu werden, mussten im Vorfeld der Wahlen auf Anordnung des Königs erst einmal Parteien gegründet werden: Es entstanden die Bhutan Peace and Prosperity Party (Druk Phuensum Tshogpa, DPT) und die People's Democratic Party (PDP), die sich inhaltlich nur wenig unterscheiden und beide die Monarchie nicht in Frage stellen; allerdings gilt die DPT als die royalistischere der beiden. Das in der Verfassung festgeschriebene Parlament besteht aus zwei Kammern: dem Oberhaus mit 25 Abgeordneten, von denen der König fünf ernennt, und dem Unterhaus mit 47 direkt vom Volk gewählten Abgeordneten. Der König beschränkt sich in der Verfassung zwar auf die Rolle eines im Wesentlichen nur noch repräsentativen Staatsoberhauptes; dank der außerordentlichen Popularität der Königsfamilie bleibt der Einfluss des Königs jedoch weiterhin groß. 6 WIRTSCHAFT Steinkohle, Kupfererz und Graphit werden abgebaut, spielen jedoch in der Handelsbilanz des Landes keine wesentliche Rolle. Wesentlich wichtiger ist die Landwirtschaft: Der bewirtschaftete Boden ist meist in Terrassenform angelegt und wird bewässert. Ein großes Problem ist die Bodenerosion. Die Haupternteerträge sind Reis, Weizen, Mais und Kartoffeln. Kardamom und Obst, einschließlich Äpfel, Birnen und Pflaumen werden für den Export angepflanzt. In der Viehzucht überwiegen Rinder, Yaks und Schafe. Ferner wurden einige Branchen der Leichtindustrie entwickelt. Hierzu gehört die Herstellung von Textilien, Zement, Streichhölzern und Genussmitteln. 1991 produzierte Bhutan 1 950 000 Kilowattstunden Elektrizität; 38 Prozent davon wurden in Wasserkraftwerken erzeugt. Seit 1961 wird die Entwicklung der Wirtschaft von Fünfjahresplänen bestimmt. Bhutan hat sich nur zögernd dem internationalen Tourismus geöffnet. Erst seit 1974 dürfen Touristen nach Bhutan einreisen. Zwar gibt der Staat nur eine limitierte Anzahl von Visa aus, aber aufgrund sehr hoher Gebühren und Kosten für Touristen bildet der Fremdenverkehr eine wichtige Devisenquelle des Landes. Das Straßennetz, welches 2003 eine Länge von 8 050 Kilometern hatte und viele Teile des Landes miteinander verbindet, ist nur zur Hälfte asphaltiert. Ein Eisenbahnnetz existiert nicht. Zwischen Bhutan und seinen Anrainerstaaten bestehen etliche Fluglinien. Die Währungseinheit von Bhutan ist der Ngultrum. 7 GESCHICHTE Bis etwa zum 9. Jahrhundert war Bhutan von indischen Gruppen bewohnt, ehe diese von der heute dominierenden Volksgruppe, den Bhotia, verdrängt wurden. Der Name Bhotia leitet sich von Bod ab, der alten Bezeichnung für Tibet, und bedeutet ,,Bewohner Tibets". Auf diesem Weg hielt auch der lamaistische Buddhismus in Bhutan Einzug. Es entstanden einzelne Fürstentümer, die häufig miteinander im Krieg lagen; Klosterburgen (dzongs) prägten bald das Bild der inneren Himalayatäler. Im frühen 17. Jahrhundert einte der aus Tibet stammende Mönch Ngawang Namgyal das Land und errichtete eine theokratische Herrschaft. Die Macht wurde zwischen einem geistlichen Oberhaupt, dem Dharma Radscha, und einem weltlichen Herrscher, dem Deb Radscha, geteilt. Der Deb Radscha wurde von einem Rat der Provinzstatthalter gewählt; Nachfolger des Dharma Radscha wurde jeweils dessen Reinkarnation, die man in einem Kind gefunden hatte. Trotz der formalen Einigung des Landes gab es bis ins späte 19. Jahrhundert immer wieder bürgerkriegsartige Machtkämpfe zwischen den Provinzstatthaltern. Dazu kamen 1772 und 1865 Kriege mit der britischen Ostindischen Kompanie bzw. Britisch-Indien, in denen Bhutan jeweils unterlegen war. Nach dem zweiten Krieg musste Bhutan den Süden des Landes an Britisch-Indien abtreten; im Gegenzug erhielt es Subventionszahlungen. Als nach dem Tod des Dharma Radscha 1904 keine Reinkarnation gefunden werden konnte und der Deb Radscha außerdem zurücktrat, wurde das Land 1907 in eine Erbmonarchie umgewandelt und Ugyen Wangchuk als König eingesetzt. Ugyen Wangchuk schloss 1910 einen Vertrag mit den Briten, der Bhutan die innere Autonomie garantierte, aber - gegen höhere britische Subventionen - Britisch-Indien die Kontrolle über die Außenpolitik des Landes übertrug. Nachdem Indien 1947 unabhängig geworden war, trat es 1949, was die Leitung der Außenpolitik anbelangte, an die Stelle Großbritanniens. Der Konflikt mit China aufgrund chinesischer Gebietsansprüche und wegen der brutalen Niederschlagung des Aufstandes in Tibet durch China und des nachfolgenden Flüchtlingsstroms aus Tibet im Jahr 1959 stärkten die Beziehungen zwischen Bhutan und Indien, die in der Folge Verträge u. a. über wirtschaftliche und militärische Zusammenarbeit unterzeichneten. 1971 wurde Bhutan Mitglied der Vereinten Nationen, und 1973 schloss es sich den blockfreien Staaten an. 1974 folgte Jigme Singye Wangchuk seinem Vater Jigme Doriji Wangchuk auf dem Thron. Er leitete eine vorsichtige Modernisierung und Öffnung des Landes ein, ohne jedoch die starken und prägenden Traditionen des Landes in Frage zu stellen; er prägte auch den Begriff Gross National Happiness (,,Bruttosozialglück"), der fortan als oberste Leitlinie die Politik bestimmte. Außerdem gab Jigme Singye Wangchuk nach und nach eine Reihe seiner umfassenden Befugnisse ab. Einen ersten großen Schritt in Richtung Demokratisierung vollzog er im August 1998, als er per Edikt die Kompetenzen des Parlaments gegenüber dem König und der Regierung deutlich erweiterte, und zwar gegen den Willen des Parlaments, das die alten Traditionen in Gefahr sah. 2001 gab der König den Auftrag, eine Verfassung auszuarbeiten, die erste des Landes. Aus religiösen und gesundheitlichen Gründen verbot der König 2004 den Handel mit Tabak und belegte Zuwiderhandlungen mit empfindlichen Geldstrafen. Bhutan ist somit auf dem Weg, der erste nikotinfreie Staat der Welt zu werden. 2005 kündigte König Jigme Singye Wangchuk für 2008 die ersten demokratischen Wahlen sowie seinen Rücktritt zugunsten seines ältesten Sohnes Jigme Khesar Namgyel Wangchuk an, um die Demokratisierung des Landes voranzutreiben; außerdem stellte er die Verfassung vor. Überraschend dankte Jigme Singye Wangchuk dann bereits Ende 2006 ab und überließ Jigme Khesar Namgyel Wangchuk die Regierung. Im März 2008 fanden wie geplant die ersten demokratischen Wahlen zum Unterhaus statt; 44 der insgesamt 47 Sitze gewann die Bhutan Peace and Prosperity Party (Druk Phuensum Tshogpa, DPT) unter Jigme Thinley, einem engen Vertrauten des früheren Königs, der bereits auch als Premierminister gedient hatte; die People's Democratic Party (PDP) gewann drei Mandate. Bereits zuvor waren die 25 Abgeordneten des Oberhauses, die keiner Partei angehören dürfen, bestimmt worden. Mit der Wahl des Parlaments galt die Demokratisierung des Landes und sein Übergang zu einer konstitutionellen Monarchie als weitgehend abgeschlossen. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« Kontrolle über die Außenpolitik des Landes übertrug. Nachdem Indien 1947 unabhängig geworden war, trat es 1949, was die Leitung der Außenpolitik anbelangte, an die Stelle Großbritanniens.

Der Konflikt mit China aufgrundchinesischer Gebietsansprüche und wegen der brutalen Niederschlagung des Aufstandes in Tibet durch China und des nachfolgenden Flüchtlingsstroms aus Tibet im Jahr1959 stärkten die Beziehungen zwischen Bhutan und Indien, die in der Folge Verträge u.

a.

über wirtschaftliche und militärische Zusammenarbeit unterzeichneten.

1971wurde Bhutan Mitglied der Vereinten Nationen, und 1973 schloss es sich den blockfreien Staaten an. 1974 folgte Jigme Singye Wangchuk seinem Vater Jigme Doriji Wangchuk auf dem Thron.

Er leitete eine vorsichtige Modernisierung und Öffnung des Landes ein, ohnejedoch die starken und prägenden Traditionen des Landes in Frage zu stellen; er prägte auch den Begriff Gross National Happiness („Bruttosozialglück”), der fortan als oberste Leitlinie die Politik bestimmte.

Außerdem gab Jigme Singye Wangchuk nach und nach eine Reihe seiner umfassenden Befugnisse ab.

Einen ersten großen Schritt inRichtung Demokratisierung vollzog er im August 1998, als er per Edikt die Kompetenzen des Parlaments gegenüber dem König und der Regierung deutlich erweiterte, undzwar gegen den Willen des Parlaments, das die alten Traditionen in Gefahr sah.

2001 gab der König den Auftrag, eine Verfassung auszuarbeiten, die erste des Landes.

Ausreligiösen und gesundheitlichen Gründen verbot der König 2004 den Handel mit Tabak und belegte Zuwiderhandlungen mit empfindlichen Geldstrafen.

Bhutan ist somit aufdem Weg, der erste nikotinfreie Staat der Welt zu werden. 2005 kündigte König Jigme Singye Wangchuk für 2008 die ersten demokratischen Wahlen sowie seinen Rücktritt zugunsten seines ältesten Sohnes Jigme Khesar NamgyelWangchuk an, um die Demokratisierung des Landes voranzutreiben; außerdem stellte er die Verfassung vor.

Überraschend dankte Jigme Singye Wangchuk dann bereitsEnde 2006 ab und überließ Jigme Khesar Namgyel Wangchuk die Regierung.

Im März 2008 fanden wie geplant die ersten demokratischen Wahlen zum Unterhaus statt; 44der insgesamt 47 Sitze gewann die Bhutan Peace and Prosperity Party (Druk Phuensum Tshogpa, DPT) unter Jigme Thinley, einem engen Vertrauten des früheren Königs, der bereits auch als Premierminister gedient hatte; die People’s Democratic Party (PDP) gewann drei Mandate.

Bereits zuvor waren die 25 Abgeordneten des Oberhauses, die keiner Partei angehören dürfen, bestimmt worden.

Mit der Wahl des Parlaments galt die Demokratisierung des Landes und sein Übergang zu einer konstitutionellenMonarchie als weitgehend abgeschlossen. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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