Boreale Zone - geographie.
Publié le 07/06/2013
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Boreale Zone - geographie. 1 EINLEITUNG Boreale Zone, von dichten Wäldern (überwiegend Nadelwäldern) geprägter Landschaftstyp, der sich als 700 bis 2 000 Kilometer breiter Gürtel quer durch den Norden Eurasiens und Nordamerikas mit Schwerpunkten in Nordeuropa, Sibirien, Alaska und Kanada erstreckt. 2 VERBREITUNG Mit einer Fläche von etwa 19,5 Millionen Quadratkilometern und einem Anteil von rund 13 Prozent am Festland der Erde bildet die boreale Zone (griechisch boréus: nördlich), deren dichte Nadelwaldbestände unter dem Begriff Taiga zusammengefasst werden, eines der weltweit größten Ökosysteme. Polwärts leitet die Waldtundra zur arktischen Tundra über; die nördlichsten Ausläufer der borealen Zone befinden sich jenseits des 70. Breitengrades nördlicher Breite. Nach Süden hin schließen sich im trockenen Inneren der Kontinente (spätestens etwa am 45. Breitengrad) Prärien und Steppen an, an den feuchteren und klimatisch milderen Randbereichen der Kontinente geht die boreale Zone schon weiter nördlich in die Zone der Laub- und Mischwälder der Mittelbreiten über. Auf der Südhalbkugel, wo der Streifen zwischen dem 45. und dem 70. Breitengrad fast ausschließlich von Meeren eingenommen wird, fehlt ein geschlossener Nadelwaldgürtel. 3 KLIMA In der Klimaklassifikation nach Wladimir Köppen zeichnen sich die borealen oder Schnee-Wald-Klimate durch eine Mitteltemperatur des kältesten Monats von weniger als 3 °C und einem Mittel des wärmsten Monats von mehr als 10 °C aus. Allgemein sind die Winter lang und zum Teil extrem kalt, die Sommer kurz, aber recht warm. Selbst am Kältepol der Nordhalbkugel, im sibirischen Oimjakon, können die Lufttemperaturen im Sommer Werte von mehr als 30 °C erreichen. Der Sommer ist meist auch die niederschlagsreichste Jahreszeit. Nach der Höhe und jahreszeitlichen Verteilung der Niederschläge unterscheidet Köppen eine immerfeuchte Variante in den ozeanisch geprägten Regionen und eine wintertrockene Variante des borealen Klimas im hochkontinentalen Sibirien. 4 VEGETATION UND BÖDEN An die rauen Klimabedingungen mit der kurzen Vegetationsperiode (bis maximal 180 Tage) und dem strengen Frost sind immergrüne (u. a. Fichten, Tannen und Kiefern) und sommergrüne Nadelbäume (Lärchen) am besten angepasst. Sie beherrschen zusammen mit einigen wenigen kleinblättrigen Laubbaumarten (z. B. Birken, Weiden und Pappeln) den Waldgürtel. Er wird in Eurasien grob in die dunkle Fichtentaiga, die lichte Kieferntaiga und die helle Lärchentaiga gegliedert. Charakteristisch für die Flora der borealen Zone, die ausnahmslos zum Florenreich Holarktis gehört, sind darüber hinaus Moose, Flechten und Zwergsträucher. Da die Streu der Nadelbäume und Zwergsträucher bei den tiefen Temperaturen nur langsam zersetzt wird, sammelt sich die abgestorbene organische Substanz als Auflagehumus auf der Bodenoberfläche an. In dieser Humusform entstehen starke organische Säuren, die zu einer raschen Bodenversauerung und Auswaschung der Nährstoffe führen. Vorherrschender Bodentyp der borealen Zone ist der Podsol. In manchen Gebieten - wie etwa in Teilen Finnlands - nehmen auch Moore größere Flächen ein. Zur großflächigen Vermoorung trägt der wasserundurchlässige Dauerfrostboden bei, Permafrost ist stellenweise bis zum südlichen Rand der borealen Zone verbreitet. 5 TIERWELT Für die Tierwelt der borealen Zone, die als typische Vertreter beispielsweise Elch, Luchs, Wolf oder Nerz umfasst, ist die lange Winterkälte der entscheidende Faktor. Manche Tiere entkommen ihr, indem sie wie die Zugvögel in günstigere Klimazonen abwandern, andere haben sich durch Winterschlaf an die Kälte und den Nahrungsmangel angepasst. Kälteempfindliche Tiergruppen, etwa die Amphibien oder Reptilien, fehlen fast völlig. Ähnlich wie in den tropischen Regenwäldern spielt sich das Tierleben in den dichten, dunklen Nadelwäldern hauptsächlich im Kronenraum ab; dort klettern auch viele kleine Säugetiere. 6 WIRTSCHAFT UND UMWELT Vom Menschen wird die boreale Zone traditionell durch Pelztierjagd und Holzeinschlag genutzt, die Nutzung gerodeter Flächen als Acker- oder Grünland ist nur an bevorzugten Standorten möglich. Nachdem die einst reichen Pelztierbestände oft schon vor Jahrhunderten vernichtet wurden, schreitet heute der Raubbau an den Wäldern durch die Abholzung riesiger Flächen vielerorts fort. Hinzu kommen als weitere Umweltprobleme besonders in Sibirien die Ölverseuchung im Umkreis der Förderanlagen und an Pipelines sowie überall das durch Immission von Luftschadstoffen verursachte Waldsterben. Die verheerenden Brände, die heute alljährlich mehrere Millionen Hektar Wald zerstören, sind hingegen Teil der natürlichen Entwicklung des Ökosystems. Wegen der häufigen durch Blitze entfachten Feuer sind die Wälder im Allgemeinen mit maximal etwa 500 Jahren vergleichsweise jung. Verfasst von: Peter Göbel Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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