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Brasilien - geographie.

Publié le 06/06/2013

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Brasilien - geographie. 1 EINLEITUNG Brasilien (portugiesisch República Federativa do Brasil), Bundesrepublik und größtes Land Südamerikas. Brasilien nimmt knapp die Hälfte des gesamten Kontinents ein. Im Norden grenzt es an Venezuela, Guyana, Suriname und Französisch-Guayana, im Nordosten und Osten an den Atlantischen Ozean, im Süden an Uruguay, im Westen an Argentinien, Paraguay, Bolivien und Peru und im Nordwesten an Kolumbien. Mit Ausnahme von Chile und Ecuador verfügt die Republik über Grenzen zu jedem anderen Staat Südamerikas. Brasilien ist mit einer Fläche von 8 547 404 Quadratkilometern das fünftgrößte Land der Erde (nach Russland, Kanada, den Vereinigten Staaten von Amerika und China). Der überwiegende Teil der Bevölkerung Brasiliens lebt am Atlantischen Ozean, u. a. in den Metropolen São Paulo und Rio de Janeiro. Die Hauptstadt Brasília liegt im Landesinneren. 2 LAND Die längste Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwa 4 300 Kilometer, von Westen nach Osten erstreckt sich das Land über maximal 4 500 Kilometer. 2.1 Physische Geographie Brasilien gliedert sich in drei Naturräume; dies sind von Süden nach Norden das Brasilianische Bergland, das Tiefland des Amazonas und die Ausläufer des Berglandes von Guayana. Das Brasilianische Bergland im Süden und Südosten nimmt den größten Teil des Landes ein. Zu den wichtigsten Gebirgsketten dieses Naturraumes zählen die Serra da Mantiqueira, die Serra do Mar und die Serra Geral. Seine größte Höhe erreicht das Bergland im äußersten Südosten im Pico da Bandeira (2 890 Meter). Während das Brasilianische Bergland stellenweise steil zur Küste abfällt, senkt es sich nach Norden allmählich zum Tiefland des Amazonas ab. Das Amazonasbecken nimmt mehr als ein Drittel der Gesamtfläche des Landes ein. Weite Bereiche dieser Region werden in der Regenzeit überschwemmt. Der größte Teil des Amazonasbeckens ist von tropischem Regenwald (Selvas) bedeckt, auch wenn der Waldbestand durch großflächiges Abholzen kontinuierlich zurückgeht. Nach Norden steigt die Tieflandregion steil zum Bergland von Guayana an, das von Hochebenen mit vereinzelten Inselbergen geprägt wird. Der Pico da Neblina (2 994 Meter) an der Grenze zu Venezuela ist der höchste Berg Brasiliens. Die brasilianische Küste ist 7 491 Kilometer lang und vor allem im Norden relativ schwach gegliedert. Im Süden gibt es jedoch einige Buchten, die als natürliche Häfen dienen. Hierzu zählen insbesondere die Buchten von Rio de Janeiro, Salvador und Recife. Mit Ausnahme derjenigen Regionen, in denen das Brasilianische Bergland steil zum Ozean abfällt, erstreckt sich entlang der Küste überwiegend Flachland. 2.2 Flüsse und Seen Mehr als zwei Drittel Brasiliens werden von den Flüssen Amazonas und Tocantins entwässert, etwa ein Fünftel vom Río de la Plata und der übrige Teil vom São Francisco und kleineren Strömen. Der Amazonas ist mit einer Länge von etwa 6 400 Kilometern nach dem Nil zweitlängster Fluss der Welt; den überwiegenden Teil seiner Strecke legt er auf brasilianischem Staatsgebiet zurück. Er entwässert mit seinen Nebenflüssen (u. a. Negro, Japurá und Putumayo im Norden sowie Javari, Purús, Juruá, Madeira, Tapajós und Xingu im Süden) ein Gebiet von circa sieben Millionen Quadratkilometern. Der Amazonas ist auf nahezu zwei Dritteln seiner Länge für Hochseeschiffe befahrbar. Die für die Schifffahrt wichtigsten Flüsse im Brasilianischen Bergland sind der São Francisco und der Parnaíba. Allerdings weisen sie in ihrem Verlauf auch Wasserfälle auf. Auf dem Fluss Uruguay, der einen Teil der Grenze zu Argentinien markiert, erschweren Stromschnellen die Navigation. 2.3 Klima Das Klima ist in weiten Teilen des Landes tropisch, nur im äußersten Süden hat es subtropischen Charakter. Die Temperaturschwankungen im Jahresverlauf sind relativ gering. Die mittlere Temperatur in Brasília liegt im Januar bei 22,3 °C, im Juli bei 19,8 °C. In Rio de Janeiro betragen die entsprechenden Werte 28,5 °C bzw. 19,6 °C. Der mittlere Jahresniederschlag liegt in Brasília bei etwa 1 600 Millimetern, in Rio de Janeiro bei rund 1 800 Millimetern. Im Amazonastiefland werden Jahresniederschläge zwischen 2 000 und 3 000 Millimetern verzeichnet, die Luftfeuchtigkeit beträgt meist um 90 Prozent. Die Niederschläge verteilen sich auf das ganze Jahr. Im Bergland von Guayana und in weiten Teilen des Brasilianischen Berglandes gibt es dagegen eine winterliche Trockenzeit. Im Nordosten des Landes treten im Regenschatten der Gebirge mitunter Dürreperioden auf. 2.4 Flora und Fauna Die brasilianische Pflanzenwelt weist insbesondere im Amazonasbecken eine hohe Artenvielfalt auf. Hier gibt es, ebenso wie an den östlichen Randzonen der Gebirge, zwar noch ausgedehnte, durch Rodungen jedoch in dramatischem Ausmaß gefährdete Regenwälder. In diesen Zentren der biologischen Vielfalt gedeihen 20 Prozent aller Pflanzenarten der Erde, u. a. gibt es Begonien, Lorbeergewächse, Myrtengewächse, Orchideen und Palmen. Außerdem lebt hier ein unermesslicher, noch nicht genau benennbarer Anteil der weltweit existierenden Tierarten. Große Waldflächen fielen der Viehzucht, dem Bergbau und der Holzindustrie zum Opfer. Der brasilianische Staat beschleunigte diesen Prozess noch durch den Bau von Autobahnen. Die Entwaldung nahm zwischen 1979 und 1990 mit ungefähr 200 000 Quadratkilometern jährlich alarmierende Formen an. Beinahe 12 Prozent der Amazonaswälder wurden abgeholzt. Zurückgeblieben sind weite Gebiete mit desolaten Bodenbedingungen, verschmutztem Wasser und heimatlosen indigenen Völkern. Der Verlust der Wälder trägt maßgeblich zur Erderwärmung bei. Ein Drittel des Anstiegs von Kohlendioxid in der Atmosphäre ist allein auf die Entwaldung Amazoniens zurückzuführen. In den vergangenen Jahren hat sich dieser Prozess etwas verlangsamt. Der Amazonaswald bedeckt noch ungefähr 40 Prozent der Landesfläche. In der Küstenregion wachsen Mangroven. Im trockenen Bergland des Landesinneren bestehen Buschwälder und Savannen (Campos Cerrados), die Flüsse werden hier von Galeriewäldern gesäumt. Die Vegetation im Süden des Landes wird durch Grasländer sowie Nadelwälder vorwiegend mit Araukarien geprägt. In regenarmen Bergregionen des Nordostens wachsen Trockenwälder, Dorngebüsche und Kakteen. In der Küstenregion werden Kakaobäume und Paranussbäume kultiviert, von wirtschaftlicher Bedeutung sind außerdem Plantagen mit Kautschukbäumen. Zu den in Brasilien angebauten Obstsorten gehören Ananas, Feigen, Zimtäpfel, Mangos, Bananen, Guaven, Grapefruits und Orangen. Die brasilianische Tierwelt unterscheidet sich deutlich von der Nordamerikas. Zu den größeren Raubtieren zählen Pumas, Jaguare, Ozelote und die seltenen Buschhunde. Überwiegend im Süden heimisch sind Pekaris, Tapire, Ameisenbären, Faultiere, Opossums und Gürteltiere. Im Regenwald leben verschiedene Affenarten. Das Land ist Heimat zahlreicher, zum Teil seltener Vogelarten, dazu gehören Papageien, Tukane und Adler wie die Harpyie, sowie verschiedener Alligatorenarten und Schlangen, darunter Buschmeister, Lanzenotter und mehrere Boa-Arten. Die Flüsse, Seen und Küstengewässer Brasiliens werden von einer Vielzahl von Fischarten und Schildkröten sowie von Manatis bevölkert. Es gibt in Brasilien 34 Naturparks, 22 Bioreservate und zahlreiche andere Schutzgebiete. Insgesamt wurden ungefähr 18,5 Prozent (2007) des Landes unter Naturschutz gestellt. Es bestehen zwei Naturschutzgebiete im Rahmen des Weltnaturerbes und zwei andere Gebiete im Rahmen des Biosphärenprogramms der UNESCO. 3 BEVÖLKERUNG Die Einwohnerzahl beträgt etwa 192 Millionen (2008). Dies entspricht einer Bevölkerungsdichte von rund 23 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die Bevölkerung ist sehr ungleich über das Land verteilt, etwa 84 Prozent der Brasilianer leben in Städten. Aufgrund der wechselvollen Geschichte des Landes ist seine Bevölkerung ethnisch sehr heterogen zusammengesetzt. Etwas mehr als die Hälfte der brasilianischen Bevölkerung sind Weiße (u. a. 15 Prozent portugiesischer, 11 Prozent italienischer, 10 Prozent spanischer und 3 Prozent deutscher Herkunft). 34 Prozent sind Mulatten und Mestizen, 11 Prozent sind Schwarze. Die rund 300 000 Indianer leben überwiegend in Rückzugsgebieten im Amazonasbecken. 3.1 Wichtige Städte Im Bundesdistrikt liegt die Landeshauptstadt Brasília (seit 1960) mit etwa 3,10 Millionen Einwohnern. Die größte Stadt des Landes ist São Paulo mit einer Einwohnerzahl von etwa 10,9 Millionen (2007). Weitere bedeutende Städte sind die ehemalige Landeshauptstadt Rio de Janeiro (6,09 Millionen), Salvador (2,89 Millionen), Belo Horizonte (2,41 Millionen), Curitiba (1,80 Millionen), Recife (1,53 Millionen), Pôrto Alegre (1,42 Millionen), Manaus (1,61 Millionen) und Belém (1,41 Millionen). 3.2 Sprache Die Amtssprache in Brasilien ist Portugiesisch, während in den übrigen Ländern Südamerikas Spanisch gesprochen wird. Das in Brasilien gesprochene Portugiesisch verwendet viele Wörter aus Indianersprachen und afrikanischen Dialekten, was die Bezeichnung der Landessprache als ,,Brasilianisch" rechtfertigt. Die indigene Bevölkerung verfügt über mehr als hundert verschiedene Sprachen. 3.3 Religion Etwa 75 Prozent der brasilianischen Bevölkerung sind Katholiken; ein besonderes Merkmal des brasilianischen Katholizismus ist ein ausgeprägter Heiligenkult. Protestanten stellen mit 10 Prozent die zweitgrößte Glaubensgemeinschaft. Auch Buddhisten, Muslime und Juden leben in größerer Zahl in Brasilien. Darüber hinaus gibt es Anhänger indigener Religionen. 3.3.1 Feiertage An Silvester veranstalten Anhänger der Umbanda-Religion ein Fest zu Ehren der Meeresgöttin Iemanjá. Auf von brennenden Kerzen umgebenen Tischtüchern sind Opfergaben aufgehäuft. Der Carnaval ist ein fünftägiges Fest, das vor Aschermittwoch im Februar oder März stattfindet. Die Karnevalstage sind Brasiliens bekannteste Feiertage. Sie zeichnen sich durch fröhliche Straßenparaden aus, durch Musik, Samba- und Bloco-Tänzer, Partys, aufwendige Kostüme und den Klang der Congatrommeln. Die meisten Geschäfte und Ämter sind während der gesamten Festlichkeiten geschlossen. Ostern wird von Karfreitag bis Ostermontag gefeiert. Am 21. April ist TiradentesTag. Er liegt in der Inconfidência-Woche, die an den fehlgeschlagenen Aufstand von 1789 erinnert, dessen Ziel die Erlangung der Unabhängigkeit war. Joaquim José da Silva Xavier starb damals den Märtyrertod. Er wurde Tiradentes (,,Zahnzieher") genannt, da er von Beruf Zahnarzt war. Der 1. Mai ist der Tag der Arbeit. Fronleichnam ist ein gesetzlicher Feiertag und fällt auf den Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitssonntag, der im Mai oder Juni stattfindet. Am Unabhängigkeitstag (7. September) wird die Loslösung von Portugal (1822) gefeiert. Nossa Senhora Aparecida (12. Oktober) ist ein staatlicher Feiertag. Allerseelen wird am 2. November begangen. Der Tag der Verkündung der Republik (15. November) erinnert an den Tag, an dem 1889 in Brasilien die Republik ausgerufen wurde. Neben Weihnachten gibt es noch eine Reihe von Feiertagen, die nur in bestimmten Regionen und Bundesstaaten gefeiert werden. 3.4 Soziales Die medizinische Versorgung ist in vielen Teilen des Landes unzureichend. Am Rand einiger Ballungsgebiete entstanden Elendsviertel (Favelas) mit katastrophalen sanitären Verhältnissen. Die Arbeiter in den Städten sind kranken- und rentenversichert. Landarbeiter und Staatsbedienstete haben nur auf wenige Sozialleistungen, überwiegend im Bereich der medizinischen Versorgung, Anspruch. Seit 1988 ist in der Verfassung die 40-Stunden-Woche verankert. Ein Großteil der Brasilianer lebt in Armut. Die reichsten 10 Prozent der Bevölkerung verfügen über 51 Prozent der Einkommen, während den ärmsten 40 Prozent lediglich 7 Prozent zur Verfügung stehen. 4 BILDUNG UND KULTUR Die ersten portugiesischen Siedler übernahmen von den amerikanischen Ureinwohnern viele Gebräuche und Begriffe. Während der Kolonialzeit wurden Millionen schwarzer afrikanischer Sklaven nach Brasilien verschleppt. Die religiösen Mythen vermischten sich mit dem römischen Katholizismus und ergaben einen einzigartigen afrobrasilianischen Kult mit bemerkenswerten spiritualistischen Ritualen. Der weit verbreitetste dieser Kulte ist der Candomblé. Die brasilianische Gesellschaft ist stark von europäischen kulturellen Vorstellungen geprägt, die über Portugiesen, Italiener, Deutsche und Spanier im Land verbreitet wurden. 4.1 Bildung und Schulwesen Die Grundschulausbildung von Kindern ist kostenfrei und obligatorisch, es besteht eine Schulpflicht von 8 Jahren. Circa 87,1 Prozent der Bevölkerung über 15 Jahren können lesen und schreiben (2005). Die meisten Grund- und weiterbildenden Schulen werden vom Staat und den Gemeindeverwaltungen unterhalten. Es gibt aber auch viele höhere Schulen der römischkatholischen Kirche. Die Verantwortung für die Hochschulen in Brasilien teilen sich die einzelnen Staaten und private Verbände. In den späten achtziger Jahren verfügte Brasilien über mehr als 850 solcher Institutionen (einschließlich 73 Universitäten). Es studierten etwa 1,4 Millionen Studenten. Zu den führenden Universitäten zählen die Universität von Brasília (1961), die Universität von São Paulo (1934), die päpstlich-katholische Universität von Campinas (1941), die Bundesuniversität von Rio de Janeiro (1920) und die päpstlichkatholische Universität von Rio Grande do Sul (1948) in Pôrto Alegre. 4.2 Kultureinrichtungen Die meisten Staaten haben in ihren Hauptstädten öffentliche Bibliotheken eingerichtet. In Rio de Janeiro befinden sich das Nationalarchiv (1838) mit einer umfangreichen Sammlung zur brasilianischen Geschichte, die Nationalbibliothek (1810), das Museum für Moderne Kunst (1948), mit einer bedeutenden internationalen Kunstsammlung, einem Bildungswerk und einem Konzertsaal; das Nationalmuseum (1818) beherbergt mehr als 1,5 Millionen Exponate, zumeist aus den Bereichen Geologie, Botanik und Anthropologie. Das ethnologische Museum wurde 1953 in Rio de Janeiro gegründet. Das Goethe-Institut Inter Nations unterhält in Brasilien sechs Institute. 4.3 Kunst Die Bildhauerei hatte in Brasilien im 18. und 19. Jahrhundert ihre Blütezeit, hauptsächlich als religiöse Kunst. Vor dem 20. Jahrhundert brachten die bildenden Künste zwar keine namhaften Künstler hervor, dennoch übten sie einen starken Einfluss auf die Arbeiten zeitgenössischer brasilianischer Künstler aus. Internationale Bekanntheit hat vor allem die Architektur des Landes erlangt. Die Landeshauptstadt Brasília ist wegen ihres revolutionären städtebaulichen Konzepts (Grundriss in Form eines Flugzeuges oder Kreuzes) bekannt geworden, ein Konzept, mit dem der brasilianische Architekt Oscar Niemeyer eindrucksvoll seinen Rang als einer der bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts untermauert hat. Siehe brasilianische Literatur Mehrere brasilianische Film- und Theaterfestivals genießen internationalen Ruf. Die seit 1951 stattfindende Kunstbiennale von Sao Paulo zählt weltweit zu den bedeutendsten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. 4.4 Musik Heitor Villa-Lobos gilt als begabtester brasilianischer Komponist. Seine Werke basieren häufig auf Motiven der brasilianischen Volksmusik. Zu den herausragenden Interpreten seiner Musik zählt die brasilianische Sopranistin Bidú Sayão. In der populären Musik verschmelzen traditionelle afrikanische und portugiesische Musik. Der brasilianische Gesellschaftstanz Samba hat aus Afrika stammende Volkstänze zum Vorbild. Die zündenden Melodien und Rhythmen des Bossa Nova, einer Weiterentwicklung der Samba, werden von Musikern wie dem Gitarristen und Sänger João Gilberto vorgetragen. Zu den zeitgenössischen Komponisten zählen Luis Bonfa und Antonio Carlos Jobim, der die Musik zum Film Orfeu Negro kreierte. 4.5 Medien In Brasilien strahlen über 5 000 Radiosender und 200 Fernsehsender ihre Programme aus, darunter die größte Fernsehanstalt der Welt. Täglich erscheinen 532 Zeitungen in Brasilien (2004), die meisten allerdings mit relativ niedriger Auflage. Zu den wichtigen Tageszeitungen gehören O Dia in Rio de Janeiro, Folha de São Paulo und Notícias Populares in São Paulo, Estado de Minas in Belo Horizonte und O Fluminense in Niterói. Die Situation der Pressefreiheit ist in Brasilien zufrieden stellend, lokal sehen sich Journalisten mit Gewaltandrohungen und restriktiven Gesetzen konfrontiert. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Brasilien ist nach der Verfassung von 1988 eine föderative Präsidialrepublik. 5.1 Exekutive Der Staatspräsident ist zugleich Staatsoberhaupt und Regierungschef. Er wird für jeweils vier Jahre gewählt und kann einmal wiedergewählt werden. Zusammen mit dem Vizepräsidenten und den Ministern bildet er die Regierung. 5.2 Legislative Die Legislative liegt beim Congresso Nacional, einem Zweikammerparlament, das sich aus dem Abgeordnetenhaus (Câmara dos Deputados) und dem Senat (Senado Federal) zusammensetzt. Die 513 Mitglieder des Abgeordnetenhauses werden für jeweils vier Jahre gewählt; die Anzahl der Abgeordneten je Bundesstaat errechnet sich dabei aus dem jeweiligen Bevölkerungsanteil. Die 81 Mitglieder des Senats werden für jeweils acht Jahre gewählt (mit Teilwahlen alle vier Jahre); jeder Bundesstaat und der Hauptstadtdistrikt entsendet jeweils drei Senatoren.Wahlberechtigt sind alle Staatsbürger ab dem vollendeten 16. Lebensjahr. 5.3 Judikative Der Oberste Gerichtshof, bestehend aus elf Richtern, tagt in Brasília. Die Bundesgerichtshöfe haben ihren Sitz in den einzelnen Staaten bzw. im Bundesdistrikt. Die Bundesrichter werden auf Lebenszeit gewählt. 5.4 Politik In dem liberaleren politischen Klima der achtziger Jahre entstanden drei Dutzend neue politische Parteien, darunter Partido do Movimento Democrático Brasileiro (PMDB), Partido da Frente Liberal (PFL), Partido Democrático Social, Partido Socialista Brasileiro (PSB; 1992 umbenannte, ehemalige Kommunistische Partei Brasiliens) und Partido da Social-Democracia Brasileira (PSDB). Seit Ende der achtziger Jahre hat sich der linksgerichtete, gewerkschaftsnahe Partido dos Trabalhadores (PT) zu einer wichtigen politischen Kraft entwickelt. 5.5 Kommunalverwaltung Brasilien gliedert sich in 26 Bundesstaaten und den Hauptstadtdistrikt. Die Bundesstaaten haben eigene Verfassungen, die natürlich mit der Bundesverfassung in Einklang stehen müssen; sie verfügen über eigene Parlamente und direkt gewählte Gouverneure an der Spitze ihrer Regierungen. 5.6 Verteidigung Ein Militärdienst von 12 bis 18 Monaten ist für alle Männer im Alter zwischen 18 und 45 Jahren Pflicht. 2004 waren 302 909 Personen beim Militär beschäftigt. Davon dienten 189 000 in der Armee, 48 600 in der Marine und 65 309 in der Luftwaffe. 6 WIRTSCHAFT Der ehemalige Agrarstaat entfaltete in den sechziger und siebziger Jahren ein rasantes industrielles Wachstum und hatte sich bereits in den achtziger Jahren zu einer modernen diversifizierten Volkswirtschaft weiterentwickelt. Das Bruttoinlandsprodukt beträgt 1 067 472 Millionen US-Dollar (2006). Die Zahl der Erwerbstätigen in Brasilien beläuft sich auf 93,1 Millionen Personen, wobei Frauen etwa 42,9 Prozent der Arbeitskräfte stellen (2006). 21 Prozent sind in der Landwirtschaft beschäftigt, 58 Prozent im Dienstleistungsbereich und 21 Prozent in Industrie und Bauwesen. 6.1 Landwirtschaft Obwohl der bewirtschaftete Teil des Landes lediglich 7,5 Prozent der Gesamtfläche umfasst, zählt Brasilien zu den wichtigsten Agrarländern. Etwa ein Viertel der Kaffeeproduktion der Welt wächst auf den Plantagen von São Paulo, Paraná, Espírito Santo und Minas Gerais. Wichtige Anbauprodukte sind ferner Zuckerrohr (dient nicht nur zur Gewinnung von Zuckerraffinade, sondern auch zur Herstellung von Alkohol und Benzin), Sojabohnen, Kidneybohnen, Mais, Reis, Weizen, Kakao, Orangen, Bananen, Kartoffeln, Maniok und Tabak. Viehzucht wird insbesondere in São Paulo und den anderen südlichen Staaten betrieben. Man züchtet Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Pferde, Esel, Maultiere und Hühner. 6.2 Forstwirtschaft Die Waldgebiete bedecken etwa 56,1 Prozent der Fläche (2005). Die wichtigsten Erzeugnisse der brasilianischen Forstwirtschaft sind Tungöle ( siehe Aleurites), Kautschuk, Carnaubawachs (siehe Carnaubapalme), Caroafasern, medizinisch verwertbare Blätter, Pflanzenöle, Harze, Nüsse sowie Bau- und Möbelhölzer. Von herausragender wirtschaftlicher Bedeutung sind verschiedene Nutzhölzer. Der Holzeinschlag nahm in den siebziger und achtziger Jahren drastisch zu, weil immer mehr Waldgebiete für die Besiedlung und zur großflächigen Anlage von Weideland gerodet wurden: Erhebliche Teile des brasilianischen Regenwaldes sind bereits zerstört, die ökologischen Folgen sind unabsehbar. 6.3 Bergbau Brasilien ist sehr reich an mineralischen Bodenschätzen, wegen mangelhafter Kapitalausstattung und schwieriger Transportbedingungen konnte jedoch erst in den siebziger Jahren mit dem industriellen Abbau begonnen werden. Kohle wird u. a. in Rio Grande do Sul und Santa Catarina gefördert. Die Goldgewinnung im Urwald des Amazonas hält seit 1979 unvermindert an, die Eisenvorkommen bei Itabira und an anderen Orten zählen zu den reichsten der Erde, ebenso wie die Zinnvorkommen. Quarzkristall, Monazit und Beryllium gehören ebenfalls zu den wichtigsten Exportgütern. Mangan, Diamanten, Edelsteine (z. B. Aquamarin, Smaragd, Topas), Chrom, Zirconium, Erdöl und Erdgas, Silber, Bauxit und Glimmer werden in beträchtlichen Mengen gefördert. Darüber hinaus verfügt Brasilien über wertvolle Vorkommen an Magnesit, Graphit, Titan, Kupfer, Zink, Quecksilber, Platin und Phosphaten. 6.4 Industrie Neben Maschinen- und Fahrzeugbau sowie Metallverarbeitung zählen die chemische und die Elektrotechnik produzierende Industrie zu den Hauptstützen der industriellen Entwicklung Brasiliens. Ebenfalls Bedeutung haben die Konsumgüterindustrie, die Erzeugung und Verarbeitung von Nahrungsmitteln sowie die Baustoff- und Papierindustrie. São Paulo ist das industrielle Zentrum des Landes und trägt ein Drittel zur Gesamtproduktion Brasiliens bei. Die Städte Rio de Janeiro, Belo Horizonte, Pôrto Alegre und Fortaleza sind ebenfalls wichtige Industriestandorte. 6.5 Währung und Bankwesen Die brasilianische Währung ist der Real (seit 1994), der fest an den Dollar gebunden ist. Die brasilianische Zentralbank (1965) mit Sitz in Brasília gibt die Währung aus. Zu den wichtigen Banken gehören die Banco do Brasil, eine Handelsbank mit über 3 300 Filialen, die Banco National de Desenvolvimento Economico mit Sitz in Rio de Janeiro, und die brasilianische Diskontbank. 6.6 Außenhandel Die Handelsbilanz Brasiliens ist negativ. Die Hauptabnehmer brasilianischer Produkte sind die Vereinigten Staaten (gut 20 Prozent des gesamten Exportvolumens), Deutschland, Japan, Italien, Argentinien, Frankreich, die Niederlande und Großbritannien. Zu den wichtigsten Exportgütern zählen Metalle und Metallerzeugnisse, Fahrzeuge und Fahrzeugteile, Sojabohnen und Sojaprodukte, Kaffee, Zucker, chemische Erzeugnisse, Maschinen sowie Papier und Zellstoff. Brasilien importiert vor allem Maschinen und Elektrotechnik, chemische Zwischenprodukte, Fahrzeuge sowie Teile für die Fahrzeugmontage, Nahrungsmittel, Erdöl und Erdölprodukte. Für den Import bedeutend sind die USA, Argentinien, Länder der Europäischen Union (Deutschland, Frankreich, Italien) und Japan. 6.7 Gewerkschaften Die Arbeiter in Brasilien sind in hohem Maße gewerkschaftlich organisiert. Zu den wichtigsten und mächtigsten Gewerkschaften gehören die Central Única dos Trabalhadores (CUT), die dem Partido dos Trabalhadores (PT) nahesteht, die Força Sindical, die Central Geral dos Trabalhadores (CGT), die Central Autônoma de Trabalhadores (CAT) und die Social Democracia Sindical (SDS). 6.8 Verkehrswesen Das brasilianische Eisenbahnsystem besteht aus einem 29 314 Kilometer langen Schienennetz (2005), das überwiegend südlich von Bahia verläuft und für den Gütertransport innerhalb des Landes von herausragender Bedeutung ist. Das Straßen- und Autobahnnetz erstreckt sich über 1 751 868 Kilometer; etwa 10 Prozent davon sind asphaltiert. Die Transamazônica dient als Ostwestachse und bindet auch abgelegene Regionen Brasiliens und Perus an das Verkehrssystem an. Sowohl im Bereich Binnenschifffahrt als auch in der Seeschifffahrt ist Brasilien in Südamerika führend. Die inländischen Wasserwege verfügen über eine Gesamtlänge von 35 400 Kilometern und bestehen im Wesentlichen aus dem Amazonas und seinen Nebenflüssen. Sie haben sich als wichtige Verbindung zwischen Brasilien und den anderen südamerikanischen Ländern erwiesen und bieten darüber hinaus ausgezeichnete Transportmöglichkeiten innerhalb des Landes. In vielen Gebieten des Amazonasbeckens stellen diese Wasserwege die einzige Transportmöglichkeit dar. Entlang der brasilianischen Küste gibt es mehr als 40 Häfen. Die bedeutendsten von ihnen sind Santos, Rio de Janeiro, Paranaguá, Recife und Vitória. Zahlreiche Inlandsfluggesellschaften sowie einige internationale Luftgesellschaften, unter ihnen die landeseigene Varig, bieten ihre Dienste an. 6.9 Energie Etwa 84,3 Prozent des brasilianischen Strombedarfs werden durch Wasserkraftwerke gedeckt (2003). Die wichtigsten liegen an den Flüssen Paraná und São Francisco sowie am Rio Grande. Eines der größten Wasserkraftwerke der Welt befindet sich bei Itaipu am Paraná, das 1982 in Betrieb ging. Die Gesamtleistung des Kraftwerks soll durch einen Ausbau der Anlage bis 2004 auf 14 000 Megawatt gesteigert werden. Durch den Bau von Staudämmen entstanden in Amazonien gigantische Stauseen, die ihre natürliche Umgebung stark verändert haben. In den achtziger Jahren ging auch das einzige Atomkraftwerk des Landes ans Netz. Die brasilianische Regierung strebt mittelfristig eine verstärkte Nutzung der Windkraft an. 7 GESCHICHTE Zu den Nachkommen der vorkolumbianischen Bevölkerung Brasiliens gehören die Arawak und Kariben im Norden, die Tupí-Guaraní an der Ostküste und im Amazonastal, die Ge im Osten und Süden Brasiliens und die Pano im Westen, von denen viele ein halbnomadisches Leben führten. Jagen, Sammeln und Feldbau dienten dem Nahrungserwerb. Gruppen in abgelegenen Gebieten konnten ihre Lebensweise bis in das späte 20. Jahrhundert hinein aufrechterhalten. Siehe Ureinwohner Amerikas. 7.1 Europäische Entdeckung und erste Besiedlung Im April 1500 landete der portugiesische Seefahrer Pedro Álvares Cabral an der Küste des heutigen Brasilien und beanspruchte die umliegende Region formell für die portugiesische Krone. Der italienische Seefahrer Amerigo Vespucci brachte von seiner Entdeckungsreise, die er 1501 für den portugiesischen Hof unternahm, eine Ladung Brasilholz mit, von dem sich der Name Brasilien ableitet. 1530 begann die Kolonisierung Brasiliens. Unter dem ersten Generalgouverneur (1549) wurde die neu gegründete Stadt Salvador, oder Bahia, zur Hauptstadt. Viele Sklaven wurden aus Afrika in die Region verschleppt. São Paulo, im Süden des Landes, wurde 1554 gegründet. Die Franzosen errichteten 1555 an den Ufern der Bucht Rio de Janeiro eine Kolonie. Diese wurde 1560 von den Portugiesen zerstört und 1567 wurde dort die Stadt Rio de Janeiro gegründet. 7.2 Spanische Herrschaft und portugiesische Restauration Philipp II. von Spanien erbte 1580 die portugiesische Krone. Die Periode der spanischen Herrschaft war geprägt von häufigen Angriffen der Engländer und Holländer, mit denen sich Spanien zu dieser Zeit im Krieg befand, gegen Brasilien. Durch die erfolgreiche Revolte der Portugiesen gegen die spanische Herrschaft 1640 geriet Brasilien wieder unter portugiesische Herrschaft und wurde einem Vizekönig unterstellt. Im frühen 17. Jahrhundert begannen jesuitische Missionare im Amazonastal aktiv zu werden. Bereits vor der Jahrhundertmitte waren Kolonisten aus São Paulo bis zum Oberlauf des Paraná vorgedrungen, um die dort lebenden Bevölkerungsgruppen zu versklaven, wurden dabei mit heftigen Widerstand seitens der Jesuiten konfrontiert, die versuchten, die indigene Bevölkerung gegen Übergriffe zu schützen. Die Jesuiten wurden in ihren erfolgreichen Bemühungen von der Krone unterstützt. Viele Paulistas (Einwohner São Paulos) wurden Goldsucher, nachdem 1693 große Goldvorkommen in der Region des heutigen Minas Gerais entdeckt worden waren. Der anschließende Goldrausch führte Zehntausende portugiesischer Siedler nach Brasilien. Die wirtschaftliche Entwicklung schritt weiter voran, als 1721 Diamanten entdeckt wurden und riesige Kaffee- und Zuckerrohrplantagen errichtet wurden. Der portugiesische Premierminister Marquês de Pombal führte viele Reformen in Brasilien durch. Er befreite die indianischen Sklaven, ermutigte zur Einwanderung, setzte die Steuern herab, lockerte das königliche Monopol für den Außenhandel in Brasilien, zentralisierte den Regierungsapparat und verlagerte 1763 den Regierungssitz von Bahia nach Rio de Janeiro. 7.3 Der portugiesische Hof in Brasilien Durch die Napoleonischen Kriege nahm die brasilianische Geschichte eine überraschende Wendung. 1807 floh der portugiesische Herrscher, Kronprinz Johann, mit einem Großteil seines Hofes vor den herannahenden französischen Truppen nach Brasilien ( siehe Johann VI.). Er wählte Rio de Janeiro als Sitz für die königliche, portugiesische Regierung aus, erließ eine Reihe von Reformen und wurde 1816 zu König Johann VI. gekrönt. Vor der Abreise nach Portugal 1821 ernannte Johann VI. seinen zweiten Sohn, Peter, zum Regenten von Brasilien. In der Zwischenzeit hatte sich in Portugal scharfe Kritik an den Reformen des Königs breitgemacht, Brasilien sollte wieder Kolonie werden. Peter wurde dazu aufgefordert, nach Europa zurückzukehren. Dies verweigerte er und erklärte stattdessen 1822 die Unabhängigkeit Brasiliens und ließ sich noch im selben Jahr zum Kaiser von Brasilien wählen. 7.4 Das Kaiserreich Brasilien Peter I. führte 1825 Brasilien in einen Krieg gegen Argentinien, weil Argentinien eine Rebellion in der Provinz Cisplatine unterstützt hatte. 1827 wurden die Brasilianer entscheidend geschlagen. Durch britische Vermittlung gewann die Provinz Cisplatine ihre Unabhängigkeit und trug von da an den Namen Uruguay. In den Folgejahren kam immer stärkere Opposition gegen Peter I. auf. Im April 1831 dankte er zugunsten Peter II., dem fünf Jahre alten Erbfolger, ab. 1840 verkündete das brasilianische Parlament, dass Peter II. die Volljährigkeit erreicht habe. Während der Herrschaft Peters II., die beinahe ein halbes Jahrhundert dauerte, wuchsen Bevölkerung und Wirtschaft, die inländische Produktion konnte um über 900 Prozent gesteigert werden. Ein umfangreiches Eisenbahnnetz wurde erbaut. Eine breite Bewegung für die Abschaffung der Sklaverei wuchs in Brasilien heran. Die Aufnahme afrikanischer Sklaven im Land wurde 1853 unter Strafe gestellt. Die Gegner der Sklaverei errangen 1871 ihren ersten Sieg, als das Parlament beschloss, die Kinder von versklavten Müttern als freie Bürger zu behandeln. Der Liberalismus verbreitete sich in den nächsten 15 Jahren weit im Land. 1885 wurden alle über 60-jährigen Sklaven befreit. Im Mai 1888 wurden auch alle übrigen Sklaven in den Stand freier Bürger erhoben. 7.5 Die erste Republik Im November 1889 führte ein Militärputsch unter Führung des Generals Manuel Deodoro da Fonseca zur Abdankung Peters II. Eine Republik wurde ausgerufen, deren provisorische Regierung Fonseca übernahm. Die Trennung von Kirche und Staat und andere republikanische Reformen wurden erlassen. Im Februar 1891 wurde eine Verfassung nach US-amerikanischem Vorbild angenommen, und Brasilien konstituierte sich als Bundesrepublik mit dem offiziellen Titel Vereinigte Staaten von Brasilien. Als erster Präsident der Republik wurde Fonseca gewählt, der das Land schon bald in die Diktatur führte. Er wurde nach einem abermaligen Militärputsch von Floriano Peixoto als Diktator abgelöst. 7.6 Ziviles Leben Während der Verwaltung durch Präsident Prudente José de Moraes Barros wurde die Verwaltung im Land allmählich wieder hergestellt; er war das erste zivile Regierungsoberhaupt (1894-1898). Unter der Präsidentschaft Manuel Ferraz de Campos Salles (1898-1902), gelang es, die desolate Wirtschaft des Landes wieder in Schwung zu bringen. Durch große Auslandsanleihen bekam Campos Salles die Finanzen in den Griff und dehnte den Handel und Industrie aus. Kaffee- und Kautschukproduktion wuchsen beträchtlich an. Nach dem Ausbruch des 1. Weltkrieges 1914 stieg die Nachfrage auf den Auslandsmärkten nach brasilianischem Kaffee, Kautschuk und Zuckerrohr. Im Oktober 1917 trat Brasilien auf Seite der Alliierten in den Krieg ein. Durch industrielle Einsparungen und Kürzungen im Staatshaushalt versuchte die Regierung die wirtschaftliche Krise von 1922 zu meistern. Die Zeit nach 1924 war von wirtschaftlicher Depression und von sozialen und politischen Unruhen gekennzeichnet, in deren Folge die Armee immer mehr Einfluss gewinnen konnte. 7.7 Vargas' Amtszeit 1930 führte der nationalistische Politiker Getúlio Dornelles Vargas erfolgreich einen Aufstand gegen die Regierung an. Vargas wurde heftig von der brasilianischen Arbeiterbewegung bekämpft. Im November 1935 scheiterten in Pernambuco und Rio de Janeiro kommunistisch angeführte Aufstände. Das Kriegsrecht wurde verhängt, und Vargas wurde vom Kongress beauftragt per Erlass zu regieren. Massenverhaftungen politischer Gegner standen an der Tagesordnung. 1937, kurz vor den Präsidentschaftswahlen, löste Vargas den Kongress auf und proklamierte eine neue Verfassung, in der sein Amt mit absoluter, diktatorischer Macht ausgestattet wurde. Die Neuorganisation seiner Regierung glich den totalitären Regimen in Italien und Deutschland. Er schaffte alle politischen Parteien ab, verhängte eine Pressezensur und verfügte die Aufhebung des Postgeheimnisses. 7.8 Estado Novo Die Regierung Vargas, offiziell als Estado Novo (Neuer Staat) proklamiert, blieb im Amt und kündigte eine Volksabstimmung über die neue Staatsordnung an. Ein Termin für die Volksabstimmung wurde jedoch nicht festgelegt. Trotz des totalitären Charakters seines Regimes unterhielt Vargas freundschaftliche Beziehungen mit den Vereinigten Staaten und anderen demokratischen Ländern. An der Seite der Alliierten im 2. Weltkrieg entwickelte das Regime Vargas mit Hilfe der Vereinigten Staaten ein umfassendes Industrieprogramm. Der Schwerpunkt lag auf der Produktion von wichtigem Kriegsmaterial. Die Unzufriedenheit mit der Vargas-Diktatur wuchs jedoch immer mehr. 1945 kündigte Vargas Kongress- und Präsidentenwahlen an. Allmählich wurden alle wichtigen Einschränkungen politischer Aktivitäten beseitigt. Im April kam es zu einer Amnestie für alle politischen Gefangenen, einschließlich der Kommunisten. 7.9 Regierung Dutra 1945 wurde Vargas durch einen Militärputsch gestürzt. Aus den im Dezember abgehaltenen Nationalwahlen ging der ehemalige Kriegsminister Eurico Gaspar Dutra mit großer Mehrheit als Sieger hervor. 1946 trat eine neue demokratische Verfassung in Kraft. 1947 trat Brasilien dem Rio-Pakt bei. 7.10 Vargas' zweite Präsidentschaft Im Januar 1951 kehrte Júlio Vargas erneut als Präsident an die Macht zurück, nachdem er die vorangegangenen Wahlen gewinnen konnte. 1952 wurden die Erdölvorkommen verstaatlicht. 1954 wurde Vargas vom Militär zum Rücktritt gezwungen und beging Selbstmord. 7.11 Die Regierungen Kubitschek, Quadros und Goulart Der ehemalige Gouverneur von Minas Gerais, Juscelino Kubitschek, gewann die Präsidentschaftswahlen im Oktober 1955 und übernahm das Amt im Januar 1956. Ein rascher industrieller Aufschwung wurde durch den Fall des Kaffeepreises auf dem Weltmarkt Mitte und Ende der fünfziger Jahre gebremst. Die Inflation stieg, erneut kam es zu sozialen Unruhen mit Streiks und Aufständen der Arbeiter und Studenten. Jânio da Silva Quadros, der ehemalige Gouverneur von São Paulo, war 1961 für wenige Monate brasilianischer Präsident. Er entwickelte ein strenges Sparprogramm. Nach einer Verfassungsänderung lag die Exekutivgewalt nun in den Händen des Premierministers und des Kabinetts. João Goulart übernahm im September 1961 das Amt. Ein Jahr später beschwor Goulart eine Kabinettskrise herauf, denn er forderte einen Volksentscheid, um die Akzeptanz im Volk für eine Rückkehr zur präsidialen Regierungsform festzustellen. Die Volksabstimmung fand statt und ergab eine Zustimmung für die Präsidialregierung. 1964 wurde der sozialreformistische Goulart, der Ölraffinerien verstaatlicht, Besitzer unbenutzter Ländereien enteignet und den Export beschränkt hatte, von der Armee gestürzt und floh nach Uruguay. General Humberto Castelo Branco, Personalchef der Armee, wurde zum Präsidenten gewählt. 7.12 Militärregierung Das neue Regime unterdrückte die linke Opposition und entzog etwa 300 Personen die politischen Rechte. Ein 1965 verabschiedetes Gesetz schränkte die bürgerlichen Freiheiten ein, sprach der Nationalregierung weitere Machtbefugnisse zu und bestimmte die Wahl des Präsidenten und Vizepräsidenten durch den Kongress. Der ehemalige Kriegsminister Marshal Artur da Costa e Silva, Kandidat der Regierungspartei ARENA ( Aliança Renovadova National; deutsch: Allianz zur nationalen Erneuerung) wurde 1966 zum Präsidenten gewählt. Die Brasilianische Demokratische Bewegung (MDB, Movimento Democrático Brasileiro), die einzige legale Oppositionspartei, weigerte sich aus Protest einen Kandidaten für die Wahl aufzustellen, weil die Regierung alle ernst zu nehmenden Gegenkandidaten nicht zugelassen hatte. 1966 gewann die ARENA auch die National- und Parlamentswahlen. Das Jahr 1968 stand im Zeichen von Studentenunruhen und Streiks. Das Militärregime reagierte mit politischen Säuberungsaktionen und Zensur. Im August 1969 wurde Costa entmachtet. Das Militär bestimmte General Emílio Garrastazú Médici zu seinem Nachfolger, der Kongress wählte ihn zum Präsidenten. Unter Médici wurden die Repressionen verstärkt und in der Folge nahmen die revolutionären Aktivitäten zu. Der römischkatholische Klerus erhob seine kritische Stimme immer öfter und prangerte die Bedingungen der armen Bevölkerung an. 1974 wurde General Ernest Geisel, Präsident von Petrobras, der staatlichen Ölmonopolgesellschaft, zum brasilianischen Präsidenten gewählt. 7.13 Wiederherstellung der zivilen Ordnung 1985 wurde Tancredo Neves nach 21 Jahren zum ersten zivilen Präsidenten Brasiliens gewählt. Er starb jedoch vor seinem Amtsantritt, weshalb José Sarney Präsident wurde. Dieser sah sich mit einer außerordentlich hohen Inflation und großen Auslandsschulden konfrontiert und verordnete ein Sparprogramm, mit dem auch eine neue Währungseinheit, der Cruzado, etabliert wurde. In der neuen Verfassung vom Oktober 1988 wurden Direktwahlen verankert. Fernando Collor de Mello von der konservativen nationalen Erneuerungspartei wurde im Dezember 1989 zum Präsidenten gewählt. Seine drastischen Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung (1992 betrug die Inflationsrate 1 132 Prozent) bescherten Brasilien die schlimmste Rezession seit zehn Jahren, und organisierte Korruptionen höhlten seine Popularität schnell aus. 1992 sprach die Abgeordnetenversammlung Collor wegen eines Amtsvergehens das Misstrauen aus, und Franco wurde als sein Nachfolger vereidigt. Im April 1994 wurde in Abstimmung mit den Gläubigerbanken ein Plan zur Umschuldung und Reduzierung der brasilianischen Auslandsschulden vorgelegt. Finanzminister Henrique Cardoso, ein ehemaliger Soziologieprofessor, wurde 1994 zum neuen Präsidenten gewählt, nachdem es ihm gelungen war, die Hyperinflation einzudämmen. Der im März 1991 zwischen Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay geschlossene Vertrag von Asunción zur Gründung des gemeinsamen Marktes Mercosur trat im Januar 1995 in Kraft. Wirtschaftswachstum und Sozialprogramme entschärften die weiterhin explosive soziale Lage etwas, so dass für Brasilien eine Phase relativer politischer Stabilität begann. Im Oktober 1997 wurde jedoch auch Brasilien von der Währungs- und Finanzkrise in Asien erfasst. Bei den Präsidentschaftswahlen vom 4. Oktober 1998 wurde Cardoso mit 56 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt. Cardoso hatte unmittelbar vor der Wahl angekündigt, dass er nach seiner Wiederwahl ein wirtschaftliches Sparprogramm vorlegen werde, das die Stabilität des Landes bewahren solle. Mitte Januar 1999 wurde Brasiliens Wirtschaft von einer schweren Finanzkrise erschüttert, die weltweit die Börsen in Turbulenzen geraten ließ: In São Paulo, dem Sitz der wichtigsten Börse Lateinamerikas, und in Rio de Janeiro fielen die Kurse um durchschnittlich 9 bis 10 Prozent. Ausgelöst wurde die Krise durch den Rücktritt des brasilianischen Notenbankchefs Gustavo Franco. Er zog damit die Konsequenz aus der Abwertung der Landeswährung Real um fast 8 Prozent. Der Internationale Währungsfonds forderte die brasilianische Regierung ungeachtet der Finanzkrise auf, ihr Sparprogramm fortzuführen. Um den Holzeinschlag in den Regenwaldgebieten zu reduzieren, untersagte die brasilianische Regierung im März 1999 für einen Zeitraum von 120 Tagen weitere Abholzungen. Der Regierung Cardoso gelang es durch rigorose Sparmaßnahmen und Steuererhöhungen im Jahr 2000, die Auflagen des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Bezug auf die Konsolidierung des Haushalts zu erfüllen. Im Lauf des Jahres 2002 strahlte die Wirtschafts- und Finanzkrise des Nachbarstaates Argentinien auch nach Brasilien aus. Im Juli fiel der Real gegenüber dem US-Dollar auf den tiefsten Stand seit seiner Einführung im Jahr 1994. Kredite internationaler Geldgeber - u. a. der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds - linderten die Finanznot. Bei den Präsidentschaftswahlen 2002 setzte sich in der Stichwahl am 27. Oktober der Kandidat der Arbeiterpartei ( Partido dos Trabalhadores, PT), Luiz (,,Lula") Inácio da Silva klar gegen den vom scheidenden Staatsoberhaupt Cardoso unterstützten Sozialdemokraten José Serra durch. Damit übernahm in Brasilien erstmals ein Sozialist das Präsidentenamt. Obwohl Brasilien in der Folge ein stabiles Wirtschaftswachstum zu verzeichnen hatte und die Inflation und Auslandsschulden zurückgingen, verbesserte sich die Lage der unter der Armutsgrenze lebenden Brasilianer - etwa ein Drittel der Bevölkerung - kaum; ihre ehrgeizigen Ziele vor allem im sozialen Bereich, die sie im Wahlkampf und bei Amtsantritt formuliert hatte, konnte die Regierung da Silva nicht erreichen. Trotz dieses Defizits und trotz Korruptionsaffären in der Regierung wurde da Silva am 29. Oktober 2006 (erneut in der Stichwahl) mit etwa 61 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« 3 BEVÖLKERUNG Die Einwohnerzahl beträgt etwa 192 Millionen (2008).

Dies entspricht einer Bevölkerungsdichte von rund 23 Einwohnern pro Quadratkilometer.

Die Bevölkerung ist sehrungleich über das Land verteilt, etwa 84 Prozent der Brasilianer leben in Städten. Aufgrund der wechselvollen Geschichte des Landes ist seine Bevölkerung ethnisch sehr heterogen zusammengesetzt.

Etwas mehr als die Hälfte der brasilianischenBevölkerung sind Weiße (u.

a.

15 Prozent portugiesischer, 11 Prozent italienischer, 10 Prozent spanischer und 3 Prozent deutscher Herkunft).

34 Prozent sind Mulatten undMestizen, 11 Prozent sind Schwarze.

Die rund 300 000 Indianer leben überwiegend in Rückzugsgebieten im Amazonasbecken. 3.1 Wichtige Städte Im Bundesdistrikt liegt die Landeshauptstadt Brasília (seit 1960) mit etwa 3,10 Millionen Einwohnern. Die größte Stadt des Landes ist São Paulo mit einer Einwohnerzahl von etwa 10,9 Millionen (2007).

Weitere bedeutende Städte sind die ehemalige Landeshauptstadt Rio deJaneiro (6,09 Millionen), Salvador (2,89 Millionen), Belo Horizonte (2,41 Millionen), Curitiba (1,80 Millionen), Recife (1,53 Millionen), Pôrto Alegre (1,42 Millionen), Manaus(1,61 Millionen) und Belém (1,41 Millionen). 3.2 Sprache Die Amtssprache in Brasilien ist Portugiesisch, während in den übrigen Ländern Südamerikas Spanisch gesprochen wird.

Das in Brasilien gesprochene Portugiesischverwendet viele Wörter aus Indianersprachen und afrikanischen Dialekten, was die Bezeichnung der Landessprache als „Brasilianisch” rechtfertigt.

Die indigene Bevölkerungverfügt über mehr als hundert verschiedene Sprachen. 3.3 Religion Etwa 75 Prozent der brasilianischen Bevölkerung sind Katholiken; ein besonderes Merkmal des brasilianischen Katholizismus ist ein ausgeprägter Heiligenkult.

Protestantenstellen mit 10 Prozent die zweitgrößte Glaubensgemeinschaft.

Auch Buddhisten, Muslime und Juden leben in größerer Zahl in Brasilien.

Darüber hinaus gibt es Anhängerindigener Religionen. 3.3. 1 Feiertage An Silvester veranstalten Anhänger der Umbanda- Religion ein Fest zu Ehren der Meeresgöttin Iemanjá.

Auf von brennenden Kerzen umgebenen Tischtüchern sind Opfergaben aufgehäuft.

Der Carnaval ist ein fünftägiges Fest, das vor Aschermittwoch im Februar oder März stattfindet.

Die Karnevalstage sind Brasiliens bekannteste Feiertage.

Sie zeichnen sich durch fröhliche Straßenparaden aus, durch Musik, Samba- und Bloco- Tänzer, Partys, aufwendige Kostüme und den Klang der Congatrommeln. Die meisten Geschäfte und Ämter sind während der gesamten Festlichkeiten geschlossen.

Ostern wird von Karfreitag bis Ostermontag gefeiert.

Am 21.

April ist Tiradentes-Tag.

Er liegt in der Inconfidência-Woche, die an den fehlgeschlagenen Aufstand von 1789 erinnert, dessen Ziel die Erlangung der Unabhängigkeit war.

Joaquim José da SilvaXavier starb damals den Märtyrertod.

Er wurde Tiradentes („Zahnzieher”) genannt, da er von Beruf Zahnarzt war. Der 1.

Mai ist der Tag der Arbeit.

Fronleichnam ist ein gesetzlicher Feiertag und fällt auf den Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitssonntag, der im Mai oder Juni stattfindet.Am Unabhängigkeitstag (7.

September) wird die Loslösung von Portugal (1822) gefeiert.

Nossa Senhora Aparecida (12.

Oktober) ist ein staatlicher Feiertag.

Allerseelen wird am 2.

November begangen.

Der Tag der Verkündung der Republik (15.

November) erinnert an den Tag, an dem 1889 in Brasilien die Republik ausgerufen wurde.

NebenWeihnachten gibt es noch eine Reihe von Feiertagen, die nur in bestimmten Regionen und Bundesstaaten gefeiert werden. 3.4 Soziales Die medizinische Versorgung ist in vielen Teilen des Landes unzureichend.

Am Rand einiger Ballungsgebiete entstanden Elendsviertel (Favelas) mit katastrophalen sanitärenVerhältnissen.

Die Arbeiter in den Städten sind kranken- und rentenversichert.

Landarbeiter und Staatsbedienstete haben nur auf wenige Sozialleistungen, überwiegend imBereich der medizinischen Versorgung, Anspruch.

Seit 1988 ist in der Verfassung die 40-Stunden-Woche verankert. Ein Großteil der Brasilianer lebt in Armut.

Die reichsten 10 Prozent der Bevölkerung verfügen über 51 Prozent der Einkommen, während den ärmsten 40 Prozent lediglich7 Prozent zur Verfügung stehen. 4 BILDUNG UND KULTUR Die ersten portugiesischen Siedler übernahmen von den amerikanischen Ureinwohnern viele Gebräuche und Begriffe.

Während der Kolonialzeit wurden Millionen schwarzerafrikanischer Sklaven nach Brasilien verschleppt.

Die religiösen Mythen vermischten sich mit dem römischen Katholizismus und ergaben einen einzigartigenafrobrasilianischen Kult mit bemerkenswerten spiritualistischen Ritualen.

Der weit verbreitetste dieser Kulte ist der Candomblé. Die brasilianische Gesellschaft ist stark von europäischen kulturellen Vorstellungen geprägt, die über Portugiesen, Italiener, Deutsche und Spanier im Land verbreitetwurden. 4.1 Bildung und Schulwesen Die Grundschulausbildung von Kindern ist kostenfrei und obligatorisch, es besteht eine Schulpflicht von 8 Jahren.

Circa 87,1 Prozent der Bevölkerung über 15 Jahren könnenlesen und schreiben (2005). Die meisten Grund- und weiterbildenden Schulen werden vom Staat und den Gemeindeverwaltungen unterhalten.

Es gibt aber auch viele höhere Schulen der römisch-katholischen Kirche. Die Verantwortung für die Hochschulen in Brasilien teilen sich die einzelnen Staaten und private Verbände.

In den späten achtziger Jahren verfügte Brasilien über mehr als850 solcher Institutionen (einschließlich 73 Universitäten).

Es studierten etwa 1,4 Millionen Studenten.

Zu den führenden Universitäten zählen die Universität von Brasília(1961), die Universität von São Paulo (1934), die päpstlich-katholische Universität von Campinas (1941), die Bundesuniversität von Rio de Janeiro (1920) und die päpstlich-katholische Universität von Rio Grande do Sul (1948) in Pôrto Alegre. 4.2 Kultureinrichtungen Die meisten Staaten haben in ihren Hauptstädten öffentliche Bibliotheken eingerichtet.

In Rio de Janeiro befinden sich das Nationalarchiv (1838) mit einer umfangreichenSammlung zur brasilianischen Geschichte, die Nationalbibliothek (1810), das Museum für Moderne Kunst (1948), mit einer bedeutenden internationalen Kunstsammlung,. »

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