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Cembalo - Musik.

Publié le 21/06/2013

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Cembalo - Musik. 1 EINLEITUNG Cembalo (englisch harpsichord, französisch clavecin), Tasteninstrument mit Zupfmechanik, das in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts entwickelt wurde und zwischen dem 16. und dem Ende des 18. Jahrhunderts weit verbreitet war. Danach wurde es vom Klavier abgelöst. Das Cembalo wurde vor allem in der Musik der Barockzeit von Komponisten wie Johann Sebastian Bach und seinen Zeitgenossen eingesetzt. Im 20. Jahrhundert erlebte das Cembalo eine Wiederbelebung, sowohl bei Aufführungen Alter Musik als auch bei den Komponisten der Gegenwart. 2 BAU UND MECHANIK Das Cembalo gehört (wie Spinett, Virginal und Claviciterium) zur Familie der Kielinstrumente. Das sind Tasteninstrumente, bei denen die Saiten mit Hilfe von mechanisch bewegten Federkielen (später Leder oder Kunststoff) angerissen werden. Es hat in der Regel einen flügelförmigen Körper wie der Konzertflügel, ist jedoch schmaler und leichter. Während beim Cembalo die Saiten senkrecht zur Tastatur stehen, sind sie bei Virginal und Spinett parallel dazu angeordnet. Das seltenere Claviciterium ist ein senkrecht stehendes Cembalo. Zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert bezeichnete man mit den Begriffen Spinett und Virginal oft das gleiche Instrument. Alle Cembali haben die gleiche Zupfmechanik. Die Tonerzeugung erfolgt durch Anzupfen von dünnen Messing-, Bronze- oder Stahlsaiten, die über einen Resonanzboden mit Stegen gespannt sind. Die Tasten der Klaviatur wirken als Hebel. Ein kleiner Feder-, Leder- oder Kunststoffkiel sitzt in einer Docke (italienisch toccare: zupfen) auf dem hinteren Ende der Taste. Wird die Taste am vorderen Ende betätigt, so steigt das hintere Ende, hebt dadurch die Docke, und der Kiel reißt die Saite an. Der Kiel ist eine bewegliche Zunge, der die Saite nur beim Aufsteigen zupft, während er beim Absteigen in seine Ausgangslage zurückgleitet, ohne die Saite anzureißen. Da Lautstärke und Klangfarbe der erzeugten Töne beim Cembalo allein durch die Anschlagstärke nicht veränderbar sind, wurden verschiedene Methoden entwickelt, um den Klang zu modifizieren. Deshalb haben größere Cembali zwei terrassenartig angeordnete Klaviaturen (Manuale) und mehrere in Tonlage und Klangcharakter verschiedene Register, die während des Spielens durch Pedale zu- oder abschaltbar sind. Die Register erweitern außerdem den Tonumfang um je eine Oktave in die hohe und in die tiefe Lage. Die Saiten, die eine Oktave über der Normallage erklingen, heißen Vierfuß, die Normallage heißt Achtfuß. Im 18. Jahrhundert hatten einige Cembali ein Register, das eine Oktave unter der Normallage erklang (Sechzehnfuß). Die Klaviatur des Cembalos umfasst viereinhalb (bei großen Instrumenten fünf) Oktaven. Bei dem typischen zweimanualigen Cembalo des 18. Jahrhunderts waren die Vierfuß- und Achtfußsaiten auf dem unteren Manual zu spielen, weitere Saiten im Achtfuß wurden durch das obere Manual betätigt, hinzu kam eine Manualkoppel. 3 GESCHICHTE Die erste Schule für Cembalobau entstand in Italien im 16. Jahrhundert. Italienische Cembali unterschieden sich von anderen darin, dass sie meist aus äußerst dünnem Holz gefertigt und dann in einen festeren Rahmen der gleichen Form eingebaut wurden. Neben Italien war Flandern im 16. und 17. Jahrhundert das zweite europäische Zentrum des Cembalobaues. In Antwerpen war die Familie Ruckers eine der einflussreichsten Cembalobauerfamilien. Im 18. Jahrhundert entwickelten sich in Frankreich (Familie Blanchet), Deutschland (Familie Hass) und England (Jacob Kirkman) wichtige Schulen. Die Cembali der verschiedenen Schulen unterschieden sich voneinander durch Proportionen und Bauweise, wodurch sich zum Teil erhebliche Unterschiede im Klangcharakter ergaben. 4 HEUTIGE ENTWICKLUNG Im 20. Jahrhundert entstanden zwei Hauptrichtungen im Cembalobau. Die erste orientierte sich an jüngeren Bauprinzipien, wie sie auch bei den heutigen Klavieren Anwendung finden. Dieser Baustil, der durch die polnische Cembalistin Wanda Landowska angeregt worden war, wurde von dem französischen Klavierhersteller Pleyel umgesetzt. Die Cembali dieser Firma hatten schwere Saiten, die unter hoher Spannung in einem robusten Rahmen angebracht waren. Für diese Instrumente wurden zahlreiche Werke von zeitgenössischen Komponisten (z. B. Martin?, de Falla, Poulenc, Martin) geschrieben. Andere Cembalobauer besannen sich wieder auf die früher gültigen Prinzipien in Bauweise und Proportion, um den typischen Klang der historischen Instrumente zu rekonstruieren. Diese Schule ging von dem deutsch-englischen Cembalobauer Arnold Dolmetsch aus und wurde von dem Spezialisten für historische Instrumente Martin Skowroneck angewendet. Die Instrumente dieser Schule haben leichte Besaitung und einen stark resonierenden Rahmen. Im Allgemeinen werden freilich die mit großer Sorgfalt gefertigten Nachbauten der eleganten flämischen, französischen und italienischen Cembali von den Cembalisten der Gegenwart bevorzugt. Daneben sind aber auch die exquisiten Cembali, die nach den Vorlagen des Deutschen Hieronymus Hass und des Engländers Jacob Kirkman gefertigt wurden, bei den Interpreten Alter Musik beliebt. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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