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Chormusik - Musik.

Publié le 21/06/2013

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Chormusik - Musik. 1 EINLEITUNG Chormusik, für Chor geschriebene Musik, wobei jede Stimme von zwei oder mehr Sängern gesungen wird, im Unterschied zur solistisch besetzten Vokalmusik. Ausgeführt wird Chormusik in verschiedenen Besetzungen: als gemischter Chor, Männer-, Frauen-, Knaben-, Mädchen- oder Kinderchor. In der europäischen Musik haben sich zum Teil sehr komplexe Arten von Chormusik entwickelt. In der außereuropäischen Musik begleitet Singen häufig körperliche Arbeit, dient dem Ausdruck von Freude oder Trauer oder bildet Teil eines religiösen Rituals. Zu den vielen Gesangstraditionen der Welt gehören die polyphonen und polyrhythmischen Chöre der afrikanischen Musik; die zumeist in einfachen Terzen und Sexten singenden Volksmusikchöre der alpinen und nordslawischen Regionen, die engstimmigen, bisweilen in Sekundparallelen singenden Frauenchöre auf dem Balkan, der Unisono-Gesang zur Begleitung des indonesischen Gamelan-Orchesters und die ein- und vielstimmigen Chöre Ozeaniens. 2 DIE TRADITION DER EUROPÄISCHEN CHORMUSIK Die Entstehung der Chöre in der abendländischen Musik geht bis ins 6. Jahrhundert n. Chr. zurück, als Papst Gregor I. mit der Einführung von Sängerschulen die korrekte Aufführung liturgischer Musik sicherstellen wollte. Im 16. und 17. Jahrhundert erweiterte sich der Einflussbereich der Chormusik über die Liturgie hinaus. Während der Reformation wurde das Singen religiöser Lieder in der Gemeinde gefördert: metrische Psalmen in Frankreich, der Schweiz, England und Schottland und Choräle oder Kirchenlieder in Deutschland. In der Italienischen Renaissance wiederum folgte man dem Beispiel der französischen Chansons des 15. Jahrhunderts (weltliche, mehrstimmige Vokalmusik) und regte Laiensänger an, Madrigale und andere mehrstimmige Musik aufzuführen. Die orchestral begleiteten Chorwerke von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel fanden im 18. Jahrhundert großen Anklang, so dass sich eine Vielzahl von Laienchören formierte, in denen die Sopran- und Altstimmen nicht mehr von Knaben oder Countertenören, sondern von Frauen gesungen wurden. Zu diesen gehörte die Berliner Singakademie (1792), die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien (1812), die Handel and Haydn Society (Boston, 1815) und die Sacred Harmonic Society (London, 1832). Im 19. und 20. Jahrhundert wurden Chorfestivals populär, so z. B. das Walisische Eisteddfod, dessen Wurzeln in der Volksmusik liegen. Das Three Choirs Festival (Gründung 1717) findet in Westengland in drei Kathedralen statt und ist das älteste, bis heute bestehende Oratorien- und Kirchenmusikfestival. Im 20. Jahrhundert tendierten die einzelnen Chorgruppen mehr und mehr zu einer Spezialisierung auf bestimmte Stilrichtungen. Der bedeutendste zeitgenössische Chorwettbewerb ist das alljährlich stattfindende Let The Peoples Sing. 3 MUSIKALISCHE GATTUNGEN Mit der Erweiterung der römisch-katholischen Liturgie wurde auch die liturgische Musik komplexer. Vom 12. bis zum 15. Jahrhundert erweiterte sich der einstimmige gregorianische Choral zur polyphonen, lateinischen Kirchenmusik. Gattungen wie der Responsorialgesang (Antiphon) und insbesondere die Motette und die Messe waren die Hauptträger der Entwicklung der Polyphonie. Zu den großen Meistern der Kirchenmusik im 15. und 16. Jahrhundert zählen Guillaume Dufay, Giovanni da Palestrina, Tomás Luis de Victoria und William Byrd. Als weltliches Äquivalent der Motette im 16. Jahrhundert entstand das Madrigal, eine Gattung, für die unter vielen anderen die italienischen Komponisten Luca Marenzio und Claudio Monteverdi sowie die Engländer John Wilbye und Thomas Weelkes hervorragende Werke schufen. Die bis heute erhalten gebliebene Tradition des A-cappella-Gesangs (ohne Instrumentalbegleitung) stammt aus dieser Zeit. Händel und Bach, die herausragenden Komponisten des späten Barock, schufen auch in diesen Gattungen die bedeutendsten Werke ihrer Zeit. Händel ließ sich in England nieder und hatte mit seinen Oratorien großen Erfolg. Bach schrieb seine berühmten Passionen, die Johannespassion (1724), die Matthäuspassion (1729) und die nicht erhaltene Markuspassion (1731), sowie nahezu 300 Kantaten nach den Bibeltexten Martin Luthers. In der Wiener Klassik (um 1750 bis ca. 1820) wurde das Orchester zu einem gleichberechtigten Partner in der Kirchenmusik, vor allem in den Messen von Ludwig van Beethoven, Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn. In den geistlichen und weltlichen Chorwerken des 19. und 20. Jahrhunderts werden sowohl liturgische als auch literarische Texte bedeutender Dichter verwendet. Als nennenswerte Beispiele gelten das Requiem (1874) von Giuseppe Verdi, das Deutsche Requiem (1868) von Johannes Brahms, The Dream of Gerontius (1900) von Edward Elgar, der Psalmus Hungaricus (1923) von Zoltán Kodály und die Carmina Burana (1937) von Carl Orff. Außerdem liegen der Chorkantate Die erste Walpurgisnacht (1831, Endfassung 1843) von Felix Mendelssohn Bartholdy als auch der Kantate Fausts Verdammung (1846) von Hector Berlioz Texte von Johann Wolfgang von Goethe zugrunde. Die Integration von Stimmen in die ehedem rein instrumentale Gattung der Sinfonie führte zu Chorsinfonien. Die erste und berühmteste dieser Art ist Beethovens 9. Sinfonie (1824), deren letzter Satz die Ode an die Freude von Friedrich von Schiller enthält. Zu den wichtigsten Nachfolgewerken dieser Sinfonie zählen die 2., 3. und 8. Sinfonie (1894, 1895, 1907) von Gustav Mahler. In der Musiksprache des 20. Jahrhunderts entstanden in dieser Gattung so bedeutende Werke wie die Psalmensinfonie (1930) von Igor Strawinsky, die Canti di prigionia (Gefängnis-Lieder, 1941) von Luigi Dallapiccola und die Lukaspassion (1966) von Krzysztof Penderecki. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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