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Daniel Libeskind - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

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Daniel Libeskind - KUNSTLER. Daniel Libeskind (*1946), polnisch-amerikanischer Architekt und Bühnenbildner. Er ist einer der stilprägenden Vertreter des Dekonstruktivismus. Seine Museumsbauten formulieren in der Sprache der Architektur Symbole und Metaphern, die jeweils die musealen Inhalte beziehungsreich kommentieren. Libeskind wurde am 12. Mai 1946 im polnischen ?ód? geboren. Seine Eltern waren Überlebende des Holocaust. 1957 übersiedelte die Familie nach Israel, drei Jahre später in die USA. 1965 erhielt Libeskind die amerikanische Staatsbürgerschaft und begann ein Studium an der Cooper Union School of Architecture (bis 1970). Es folgte ein Masters-Abschluss in Architekturtheorie an der englischen Essex University. Von 1978 bis 1985 war Libeskind Dekan der Architekturfakultät der Cranbrook Academy of Art in Michigan. 1986 gründete er das Architektur-Intermedium in Mailand, dem er bis 1989 als Direktor vorstand. Danach eröffnete er ein Architekturbüro in Berlin. Libeskind lehrte u. a. an den Universitäten von Harvard, Yale, Chicago und Neapel. Er nahm mit Erfolg an zahlreichen internationalen Wettbewerben teil und wurde mit einer Reihe von Preisen ausgezeichnet. Sein Entwurf für die Neugestaltung des Berliner Alexanderplatzes etwa gelangte in die Endauswahl des Wettbewerbs. Auch gehörte er zu den sieben Architekten, die in der Ausstellung Deconstructivist Architecture im New Yorker Museum of Modern Art gezeigt wurden. Sein Modell für die Neubebauung des Geländes des Konzentrationslagers Sachsenhausen errang einen Sonderpreis der Jury; 1996 und 1997 erhielt der Architekt für den Erweiterungsbau des Londoner Victoria and Albert Museums bzw. für das Imperial War Museum of the North in Manchester jeweils den ersten Preis. 1998 eröffnete mit dem Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück Libeskinds erstes realisiertes Gebäude. 1999 folgte das Jüdische Museum in Berlin, das einem geborstenen Davidstern nachempfunden ist. Das labyrinthische Zickzack soll die schwierigen deutsch-jüdischen Beziehungen symbolisieren. In dem mit Zinkblech verkleideten Gebäude gibt es keine gerade Wand oder Linie; jede Flucht ist gebrochen, jede Perspektive verbaut; die Fenster sind schräg, manchmal schartenartig. Dadurch ergeben sich unerwartete Durch- und Einblicke. 1999 erhielt Libeskind für sein Jüdisches Museum den Deutschen Architekturpreis. Die Jury würdigte das Bauwerk als ,,in seiner suggestiven und skulpturalen Form nicht vergleichbar mit herkömmlicher Architektur". 2000 wurde dem Architekten die Goethe-Medaille des Goethe-Instituts verliehen. Mit dem Imperial War Museum of the North in Manchester schuf Libeskind sein drittes realisiertes Bauwerk. Das 2002 eröffnete Museum beherbergt umfangreiche Ausstellungen zur Geschichte der Kriege seit dem 1. Weltkrieg, besonders solche, in die Großbritannien und Länder des Commonwealth verwickelt waren. Libeskind konstruierte das Gebäude, das inmitten eines Industrieareals ehemaliger Rüstungsfabriken im Stadtteil Trafford und effektvoll am Ufer des Manchester Ship Canal steht, aus drei konvexen und konkaven aluminiumverkleideten Elementen, die an drei Scherben eines zersprungenen, imaginären Globus denken lassen sollen und gleichzeitig die Elemente Erde (das konvexe Element mit der Ausstellungshalle), Wasser (das konkave Element mit dem Restaurant) und Luft (ein 55 Meter hoher Turm) und damit die Landstreitkräfte, die Marine und die Luftwaffe symbolisieren. 2003 entschieden Libeskind und sein Büro den Wettbewerb um die Neubebauung von Ground Zero in New York für sich, also jenes Geländes, auf dem ehemals das World Trade Center gestanden hatte, das am 11. September 2001 bei einem beispiellosen Terroranschlag zerstört worden war. Libeskinds Entwurf sah unter dem Titel Gardens of the World (Gärten der Welt) ein komplexes Ensemble vor mit mehreren prismatisch geformten Hochhäusern und einem extrem schlanken, fast nadelförmigen Turm, dem Freedom Tower. Dieser Turm wird eine Höhe von 541 Metern erreichen, nach amerikanischem Maß 1 776 Fuß, was auf das Jahr der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung (1776) verweist. Der Turm wird damit nicht nur die ehemaligen Zwillingstürme des World Trade Centers an Höhe übertreffen, sondern überhaupt das höchste Gebäude der Welt sein. Zu dem architektonischen Ensemble sollten eine Gedenkstätte, ein Museum, ein Kunstzentrum sowie neben Bürohäusern auch Grünanlagen gehören. In der Folgezeit wurde Libeskinds Entwurf allerdings stark verändert, insbesondere auf Drängen des Bauherrn Larry Silverstein, der den Architekten David Childs beteiligt sehen wollte. Nach diversen juristischen Streitigkeiten fand 2004 die Grundsteinlegung für den - von Libeskinds ursprünglichen Plänen stark abweichenden - Freedom Tower statt. Nachdem die New Yorker Polizei 2005 einen Katalog mit Sicherheitsmängeln an dem zu errichtenden Hochhaus vorgelegt hatte, wurden die Baupläne von Childs abermals abgeändert, so dass der nun entstehende Freedom Tower mit Libeskinds ursprünglichem Entwurf kaum mehr etwas gemein hat. Weitere Bauten, die nach Libeskinds Entwürfen realisiert wurden, sind u. a. das Graduate Centre der Londoner Metropolitan University (2004), das Dänische Jüdische Museum in Kopenhagen (2004), das Wohl-Center der Bar-Ilan-Universität in Ramat Gan bei Tel Aviv (2005), der Anbau des Denver Art Museum (2006) und der Erweiterungsbau des Royal Ontario Museum in Toronto (2007). Libeskind hat sich auch als Bühnenbildner einen Namen gemacht. Er entwarf Bühnenräume für Richard Wagners Tristan und Isolde (Saarländisches Staatstheater, Saarbrücken, 2001), für Olivier Messiaens Saint François d'Assise (Deutsche Oper Berlin, 2002) und für Luigi Nonos Intolleranza (Saarländisches Staatstheater, Saarbrücken, 2004). 2004 veröffentlichte der Architekt unter dem Titel Breaking Ground (Entwürfe aus meinem Leben) seine Memoiren. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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