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Desertifikation - geographie.

Publié le 07/06/2013

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Desertifikation - geographie. 1 EINLEITUNG Desertifikation, Entwicklung in ariden und semiariden Gebieten (siehe Klima), die eine Verschlechterung bzw. Degradierung des Bodens und dadurch auch eine Verringerung der Wasserressourcen verursacht, die dann insgesamt eine Ausbreitung oder Neuentstehung wüstenähnlicher Verhältnisse bedingt. Ursache für die Desertifikation sind die Eingriffe des Menschen, die zu einer Übernutzung (z. B. Überweidung, Abholzung usw.) bestimmter Ökosysteme führen. Klimatisch bedingte Veränderungen können den Prozess der Desertifikation beschleunigen. Der Begriff wurde erstmalig 1949 von einem französischen Förster in Westafrika eingeführt; er bezeichnete damit die langsam fortschreitende Ausdünnung der Wälder in den relativ feuchten Gebieten am Südrand der Sahara (Sahel), die schließlich zum völligen Verschwinden der Bäume und der Umwandlung der steppen- bzw. savannenartigen Umgebung in wüstenhafte Gebiete führte. Später wurde die Desertifikation als Prozess erkannt, der in Trockengebieten in der ganzen Welt auftritt; dieser umfasst die Erosion des Bodens durch Wasser und Wind, den langfristigen Verlust der Pflanzendecke und damit einhergehend die Abnahme der Artenvielfalt der Pflanzen - und in der Folge auch der Tiere - sowie die Versalzung des Bodens und seine zunehmende Unfruchtbarkeit. Die Desertifikation war vermutlich das erste Umweltproblem, dessen weltweite Bedeutung erkannt wurde. 1977 führte diese Erkenntnis zur Einberufung einer Konferenz der Vereinten Nationen (UNO) über die Probleme der Desertifikation in Nairobi. Seitdem hat man mit dem United Nations Environment Programme (UNEP, UNUmweltprogramm) versucht, durch Initiierung und Koordination globaler Maßnahmen den Folgen der Desertifikation entgegenzuwirken. Besonders drastisch trat die Problematik in der Sahelzone zutage, in der es - letztlich aufgrund der Desertifikation - immer wieder zu schweren Hungersnöten kam. Nach Schätzungen von Experten sind rund 40 Prozent der Landflächen der Erde von Desertifikation bedroht. Die Konvention der Vereinten Nationen zum Kampf gegen Wüstenbildung wurde bisher von 112 Staaten ratifiziert. Die Unterzeichner verpflichten sich, nationale Aktionsprogramme zu verabschieden. 2 URSACHEN DER DESERTIFIKATION Die Desertifikation ist ein sich selbst verstärkender Prozess. Gewöhnlich gibt es drei Phänomene, die im Zusammenhang mit der Desertifikation auftreten; diese wirken sowohl als Auslöser, verstärken aber zugleich auch eine bereits in Gang gekommene Desertifikation. Das wohl häufigste und wichtigste der drei Phänomene ist die so genannte Überweidung. Dabei wird ein zu großer Viehbestand auf einer zu kleinen Weidefläche gehalten. Dies führt zunächst zu einer Ausbreitung ungenießbarer oder giftiger Unkräuter auf Kosten der erwünschten Weidepflanzen. Langfristig kommt es unter den herrschenden Klimaverhältnissen - die durch Wassermangel gekennzeichnet sind - zu einer Auflockerung und einem Rückgang der Pflanzendecke insgesamt. Die dadurch entstehenden Lücken in der Vegetation vergrößern sich allmählich, sofern der Beweidungsdruck nicht nachlässt, was bis zur völligen Zerstörung der Pflanzendecke führen kann. In der Folge kommt es daher zu immer stärkerer Erosion des unbedeckten Bodens, insbesondere durch den Wind, was wiederum einer natürlichen Neuansiedlung von Pflanzen entgegenwirkt. Zu ähnlichen Folgen wie aufgrund einer Überweidung kann es auch durch mangelhafte, nicht an die lokalen Verhältnisse angepasste oder auf kurzfristigen Gewinn ausgerichtete Bodenbewirtschaftung kommen. Man kann dies insgesamt als Misswirtschaft bezeichnen. Beispiele sind eine Verkürzung der Brachezeiten (wodurch der Boden ausgelaugt wird, also die Nährstoffe zu rasch aufgebraucht werden), die Verwendung mechanischer Anbautechniken, die eine Erosion des Bodens begünstigen (z. B. das Pflügen in Richtung des Hanggefälles, was die Abschwemmung von Bodenmaterial verstärkt) oder die Verwendung mangelhafter Bewässerungstechniken (wodurch eine Bodenversalzung hervorgerufen wird). Insgesamt kommt es durch diese Faktoren zu Nährstoffverlusten und ungünstigen Bodenveränderungen, die unter den ariden Klimabedingungen kaum reversibel sind und die sich ähnlich wie bei einer Überweidung wiederum in spärlicherem Bewuchs und damit zunehmender Bodenerosion sowie verminderten Ernteerträgen auswirken. Ein klassischer Fall einer solchen Misswirtschaft, die zu einer weitflächigen Winderosion des Bodens führte, war die so genannte Dust Bowl in den Great Plains der Vereinigten Staaten (USA) während der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts. Hier hatte man relativ trockenes Grasland für den Getreideanbau tief aufgepflügt, wie man es auch in den gemäßigten Breiten Westeuropas durchführt. Als eine Dürre 1931 die Great Plains heimsuchte, erzeugte die Winderosion Staubstürme und damit Bodenverluste von bisher nicht gekanntem Ausmaß. Dabei muss man bedenken, dass eine Neubildung von Boden gerade in Trockengebieten äußerst langsam vonstattengeht. Eine ähnliche ökologische Katastrophe fand in der ehemaligen Sowjetunion nach den Plänen zur Kultivierung bisher unberührten Landes in Kasachstan in den fünfziger Jahren statt. Die Versalzung des Bodens ist ebenfalls ein weit verbreitetes Problem; sie betrifft etwa ein Fünftel aller künstlich bewässerten Getreideflächen in Australien und den USA, ein Drittel der Flächen in Ägypten, Pakistan und Syrien und die Hälfte der Flächen in Irak. Teilweise veraltete Bewässerungsmethoden bzw. eine unzureichende Entwässerung führen zu Pfützen auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen, die unter den gegebenen Klimabedingungen rasch austrocknen. Zurück bleibt nur das schädliche Salz. Auch die Abholzung von Wald (siehe Entwaldung) zählt mit zu den Ursachen der Desertifikation. Wald bzw. einzelne Bäume werden aus einer Reihe von Gründen gerodet, z. B. um landwirtschaftlich nutzbares Land oder Brennholz zu gewinnen. Gerade die Brennholznutzung ist eine der schwerwiegendsten Ursachen für die Desertifikation in den Trockengebieten vieler Entwicklungsländer. Im Sahel hat dies zum fast vollständigen Verlust von Bäumen in der Umgebung der Städte geführt. Die Menschen müssen daher immer weitere Strecken zurücklegen, um auch noch das wenige, restliche Holz zu sammeln, das sie zum täglichen Kochen benötigen. So gibt es in einem Umkreis von 90 Kilometern rund um Khartum (Sudan) keine Bäume mehr. Hinzu kommt die mangelhafte Haushaltstechnik der einfachen, aber unökonomischen Holzöfen, die in diesen Gebieten vorherrschen. Die rasch zunehmende Bevölkerungsdichte, insbesondere in Afrika, verstärkt die Brennholzproblematik noch zusätzlich. 3 GEGENMASSNAHMEN Es ist schwierig, zwischen einer falschen Bewirtschaftung der Ressourcen in Trockengebieten und der natürlichen Schwankungsbreite in der Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu unterscheiden. Letzteres ist ein typisches Merkmal der Gegenden, in denen es zur Desertifikation kommt. Wüsten und ihre Randzonen verhalten sich in Zeiträumen dynamisch, die im Vergleich zur Lebenszeit des Menschen sehr groß und daher für den Einzelnen schwer zu verfolgen sind. Diese Dynamik wird einerseits vom Niederschlag bestimmt, der von Tag zu Tag und von Jahreszeit zu Jahreszeit stark variiert, und andererseits von Dürrezeiten, die sich über Jahrzehnte erstrecken können. Insofern lässt sich nur schwer feststellen, ob im Sahel eine tatsächliche, von Menschen herbeigeführte Degradierung der Ressourcen (vor allem in Form von Bodenverschlechterung) überwiegt oder ob eher die mehr oder weniger stark anhaltende Dürre, die seit dem Ende der sechziger Jahre das Gebiet beherrscht, für den Verlust an Vegetation und Bodenmaterial verantwortlich ist. Über das tatsächliche Ausmaß der vom Menschen verursachten Desertifikation herrscht daher selbst unter Experten derzeit keine Einigkeit. Widersprüche gibt es auch bei den Versuchen zur Bekämpfung der Desertifikation. Aufgrund der irrtümlichen Auffassung, es handele sich bei der Desertifikation um eine voranschreitende Front von Sanddünen, entstanden mehrfach ,,Grüngürtel"-Projekte, in denen Baumreihen gepflanzt wurden, um das Vordringen der Wüste aufzuhalten. So gab es etwa Vorschläge, solche Grüngürtel rings um die Sahara anzupflanzen, um das Vordringen der Wüste zu stoppen. Während Wanderdünen zwar in bestimmten Regionen Schaden anrichten können, etwa in Teilen Saudi-Arabiens, so stellen sie doch keineswegs das weit verbreitete Problem dar, für das sie oft gehalten werden; die Ursachen sind vielmehr weit vielschichtiger. Zudem kann man das Wandern der Dünen ohnehin kaum aufhalten. Insgesamt hat man lange Zeit zu sehr auf eine technische Lösung der Desertifikations-Probleme gesetzt, ohne die Probleme des Bevölkerungswachstums und die jeweiligen sozialen, ökonomischen und politischen Faktoren, die damit verbunden sind, genügend zu berücksichtigen. Neue Ansätze versuchen daher, die lokalen Dorfgemeinschaften deutlich stärker an der Problemlösung zu beteiligen. Sie basieren auf den Erfahrung und Überlebensstrategien, die diese Menschen gerade in Dürrezeiten entwickelt haben. Welche große Rolle die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen auch in hoch entwickelten Ländern in diesem Zusammenhang spielen können, zeigt das Beispiel aus den erwähnten Great Plains (USA), wo sich in den siebziger Jahren eine Winderosion von vergleichbarem Ausmaß wie in den dreißiger Jahren wiederholte. Hohe Weizenexporte in die damalige Sowjetunion und eine Förderung durch die Regierung, die den Farmern je nach bepflanzter Fläche und unabhängig von Wetter und Ernteertrag eine lohnende Summe Geld versprach, führten Anfang der siebziger Jahre dazu, dass große Flächen Brachland zur Weizenproduktion genutzt wurden. Als 1975 eine Dürreperiode eintrat, kam es erneut zu gewaltigen Staubstürmen und Bodenverlusten. Das schlimmste Einzelereignis war eine riesige Staubwolke im Portales Valley in New Mexico (USA) im Februar 1977, die nach Satellitenaufnahmen eine Größe von 400 000 Quadratkilometern aufwies. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. 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« aus den erwähnten Great Plains (USA), wo sich in den siebziger Jahren eine Winderosion von vergleichbarem Ausmaß wie in den dreißiger Jahren wiederholte.

HoheWeizenexporte in die damalige Sowjetunion und eine Förderung durch die Regierung, die den Farmern je nach bepflanzter Fläche und unabhängig von Wetter undErnteertrag eine lohnende Summe Geld versprach, führten Anfang der siebziger Jahre dazu, dass große Flächen Brachland zur Weizenproduktion genutzt wurden.

Als 1975eine Dürreperiode eintrat, kam es erneut zu gewaltigen Staubstürmen und Bodenverlusten.

Das schlimmste Einzelereignis war eine riesige Staubwolke im Portales Valley inNew Mexico (USA) im Februar 1977, die nach Satellitenaufnahmen eine Größe von 400 000 Quadratkilometern aufwies. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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