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Édouard Manet - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

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Édouard Manet - KUNSTLER. Édouard Manet (1832-1883), französischer Maler und Graphiker, einflussreicher Wegbereiter des Impressionismus. Édouard Manet wurde am 23. Januar 1832 in Paris als Sohn eines hohen Regierungsbeamten geboren. Ursprünglich für eine juristische Laufbahn bestimmt, wandte er sich der Malerei zu und wurde 1850 bis 1856 im Atelier von Thomas Couture ausgebildet. Seine früheste Schaffensphase ist geprägt von Kopien alter Meister, die er im Louvre, aber auch auf ausgedehnten Reisen ins europäische Ausland (Deutschland, Österreich, Italien, Niederlande, Spanien) anfertigte. Sein besonderes Interesse galt dabei den Werken von Frans Hals, Diego Velázquez, Tizian, Tintoretto, Goya und Delacroix, deren Vorbild sich motivisch und maltechnisch im gesamten Frühwerk bemerkbar macht. Zunächst entstanden Genrebilder, auf denen Manet Bettler und Gassenjungen darstellte, sowie Kaffeehaus- und Stierkampfszenen. Seine ersten Versuche, im Salon auszustellen, scheiterten, so 1859 mit Der Absinthtrinker (Ny Carlsberg Glyptotek, Kopenhagen), der wegen seines schonungslosen Realismus abgelehnt wurde. Der Gitarrenspieler (1860, Metropolitan Museum of Art, New York) hingegen wurde akzeptiert und mit einer Ehrenmedaille ausgezeichnet. Obwohl die Schwierigkeiten mit dem Salon in der Folge nicht abrissen, bemühte sich Manet stets um diese offizielle Anerkennung, anstatt zusammen mit den Impressionisten auszustellen, denen er künstlerisch und persönlich eng verbunden war. Sein Gemälde Frühstück im Freien (Musée d'Orsay, Paris) provozierte 1863 einen Skandal aufgrund seiner erotisch freizügigen Darstellung und wurde nur im so genannten Salon des Refusés (Salon der Zurückgewiesenen) gezeigt. Die aus demselben Grund zurückgewiesene Aktdarstellung der Olympia (1863, Musée d'Orsay), die 1865 ebendort ausgestellt wurde, stieß auf noch erbittertere Ablehnung, da Manet hier eine prominente Vorlage, Tizians Venus von Urbino (1538), in unorthodox flächigem Helldunkel und mit vergleichsweise laszivem Ausdruck repliziert hatte. Im selben Jahr reiste Manet nach Spanien und vertiefte dort seine Kenntnis der Werke Velázquez', Zurbaráns, Murillos und Goyas. Unmittelbaren Bezug auf Goya nahm er in Bildern wie Die Erschießung Kaiser Maximilians von Mexiko (1867, Kunsthalle, Mannheim) und Der Balkon (1868/69, Musée d'Orsay). Nach seiner Rückkehr nach Paris begann er, vermehrt in Künstlerzirkeln zu verkehren, und wurde ein ständiger Gast im Café Guerbois, dem Treffpunkt der jungen Malergeneration. In den Auseinandersetzungen zwischen ihnen und den Vertretern der akademischen Kunstauffassung etablierte sich Manet als zentrale Figur, und die Verbindung mit den Impressionisten Edgar Degas, Claude Monet, Auguste Renoir, Alfred Sisley, Camille Pissarro und Paul Cézanne gewann entscheidende Bedeutung für die französische Kunst der folgenden Dekade. Während Manet dort Anregungen hinsichtlich der Aufhellung seiner Farbpalette und der Wiedergabe von Lichteffekten aufgriff, wirkte er seinerseits vorbildhaft in der Gesamtkomposition. Seine Eigenart, die Leinwand in große Farbflächen aufzulösen, die deren Zweidimensionalität unterstrichen und sich vom Perspektivischen lösten, nahm darüber hinaus spätere Bestrebungen der modernen Kunst vorweg. Freundschaftliche Kontakte unterhielt der Maler auch zu einigen bedeutenden Schriftstellern seiner Zeit, wie Charles Baudelaire und Stéphane Mallarmé, der 1876 einen Aufsatz über ihn veröffentlichte. Das Jahr 1866 markierte den Beginn einer engen Freundschaft mit Émile Zola, der sich im Figaro für sein vom Salon abgelehntes Bild Der Pfeifer (Musée d'Orsay) eingesetzt hatte. Das Bildnis der Nana (1877, Hamburger Kunsthalle), der Protagonistin des gleichnamigen Erfolgsromans von Zola, ist Ausdruck dieser persönlichen Wertschätzung und wird heute den besten Werken Manets zugerechnet. Nach 1870 wurde Manet durch Claude Monet zur Freilichtmalerei (Plein air) inspiriert; 1874 arbeiteten die beiden gemeinsam in Argenteuil. Das Resultat war eine Lockerung der Pinselführung und eine Erweiterung des thematischen Repertoires, das nun zunehmend von Landschaften, Alltagsszenen und Still-Leben beherrscht wurde. Seit 1881 wandte sich Manet, bedingt durch eine schwere Erkrankung, der technisch einfacher zu realisierenden Pastellmalerei zu und schuf eine Reihe filigraner, harmonischer Porträts, wie Blonde Frau mit entblößten Brüsten (um 1878, Musée d'Orsay) und Die Wienerin (auch Irma Brunner, 1880, Louvre). Daneben entstanden zahlreiche Radierungen und Lithographien. Zu den Meisterwerken seiner späten Schaffensphase zählt auch das Gemälde Bar in den Folies Bergères (1881/82, Courtauld Institute Galleries, London), das mit seinem doppeldeutigen Spiegelhintergrund den Interpreten bis heute Rätsel aufgibt (jüngste Ansätze gehen von zwei Spiegeln aus). Eine späte Ehrung wurde dem Künstler, der schließlich als Porträtist großen Anklang fand, 1881 mit der Verleihung des Ordens der Ehrenlegion zuteil. Manet starb am 30. April 1883 in Paris. Manet wird in kunsthistorischen Darstellungen häufig zum Impressionismus gerechnet; dies ist jedoch eine irreführende Klassifizierung, die wesentliche Unterschiede übersieht. Die Auseinandersetzungen und gegenseitigen Anregungen zwischen Manet und den Impressionisten waren zwar außerordentlich fruchtbar, doch weigerte sich Manet nicht nur zeit seines Lebens, gemeinsam mit ihnen auszustellen, sondern teilte auch ihre zentralen künstlerischen Ansätze nicht. So zeigte er kaum Interesse an den fließend-flüchtigen Motiven und Darstellungsweisen der Impressionisten, bevorzugte vielmehr statische Bildkompositionen. Während die Impressionisten die Farben Schwarz, Grau und Braun mieden, war Manet für den subtilen Gebrauch gerade dieser Farbtöne berühmt. Im Unterschied zu seinen jüngeren Kollegen befasste sich Manet nicht mit der Zerlegung des Farbspektrums und widmete sich nur vorübergehend der Freiluftmalerei. Wollten die Impressionisten in ihren Bildern den ersten Eindruck festhalten, so kam es Manet auf das Bleibende an. In den Werken Manets bahnt sich ahnungsweise die moderne Kunst an. Manet lebte in einer Zeit des radikalen Umbruchs und der Modernisierung; in Paris zeichneten sich diese Veränderungen früher ab als anderswo, und hier konnte er sie aus der Nähe beobachten. Seine glanzvollen Darstellungen des eleganten Großstadtlebens verbergen dessen Schattenseiten nicht. Die Figuren wirken häufig vereinzelt, ihr Blick - insbesondere weiblicher Personen - richtet sich merkwürdig skeptisch oder verloren, an anderen Figuren oder am Betrachter vorbei, in eine ferne Leere. Mit der ihm eigenen Statuarik zeichnete Manet die Menschen auch als in Konventionen oder Rollen Gefangene. Spätere Interpreten erkannten in einigen seiner Gemälde Vorahnungen einer allgemeinen Entfremdung des Menschen und einer gewissen Verdinglichung des Lebens, wie sie für die Moderne charakteristisch werden sollten. 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