Devoir de Philosophie

Elfenbeinküste - geographie.

Publié le 06/06/2013

Extrait du document

Elfenbeinküste - geographie. 1 EINLEITUNG Elfenbeinküste, offiziell République de Côte d'Ivoire (Republik Côte d'Ivoire), Staat in Westafrika, grenzt im Norden an Mali und Burkina Faso (Obervolta), im Osten an Ghana, im Süden an den Golf von Guinea und im Westen an Liberia und Guinea (Republik Guinea). Die Gesamtfläche beträgt 322 462 Quadratkilometer. Hauptstadt des Landes ist Yamoussoukro, Regierungssitz ist Abidjan. 2 LAND 2.1 Physische Geographie Die Küste, deren Namen das Land trägt, ist von tiefen Lagunen gesäumt, die meist aufgrund von Untiefen nicht schiffbar sind. An die Küste grenzt dichter Tropenwald, der sich im Westen und Osten rund 265 Kilometer, im Zentrum circa 100 Kilometer ins Landesinnere erstreckt. Dahinter liegt im Norden und im Zentrum Savanne. Der westliche Teil wird von Hügeln geprägt, mit Bergketten in den Regionen Odienné und Man. Einige Berge sind über 1 500 Meter hoch. Die größten Flüsse sind Sassandra, Bandama und Comoé. Keiner von ihnen ist auf mehr als 65 Kilometer schiffbar. 2.2 Klima In der Republik Elfenbeinküste herrscht tropisches Klima mit überreichlich Regenfällen. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 26,1 °C. Der mittlere Jahresniederschlag liegt an der Küste bei etwa 1 900 Millimetern, in den Savannengebieten bei rund 1 150 Millimetern. Im Süden gibt es zwei Regenzeiten, von März bis Juli und von September bis November. Im Norden dauert die Regenzeit von März bis Juli. 2.3 Flora und Fauna Offiziell sind 16,4 Prozent (2007) der gesamten Landesfläche als Nationalparks und Naturschutzgebiete ausgewiesen. Die Regionen im Zentrum der Elfenbeinküste sind von Wald bedeckt. Durch umfangreiche Rodungen ist die bewaldete Fläche allerdings auf 32,3 Prozent (2005) des Landes zurückgegangen. Mehr als 225 Baumarten, darunter Obeche, Mahagoni und Iroko, sind beheimatet. Schakale, Hyänen, Leoparden, Elefanten, Schimpansen, Krokodile sowie verschiedene Eidechsen und Giftschlangen haben hier ihren Lebensraum gefunden. 3 BEVÖLKERUNG Die Bevölkerung der Elfenbeinküste setzt sich aus über 60 ethnischen Gruppen zusammen. Zu den wichtigsten Bevölkerungsgruppen gehören Akan, Agni-Baule, Kru, Malinke, Mande und Senufo. Die Einwohnerzahl der Elfenbeinküste beträgt etwa 18,37 Millionen, von denen mindestens drei Millionen ausländische Arbeiter mit ihren Familien sind. Die Bevölkerungsdichte liegt bei 58 Einwohnern pro Quadratkilometer. Etwa 20 Prozent sind Christen, meist römisch-katholisch, weitere 20 Prozent sind Muslime, knapp 60 Prozent sind Anhänger traditioneller afrikanischer Religionen. Französisch ist sowohl Amtssprache als auch Handels- und Verkehrssprache. Verbreitete afrikanische Sprachen sind Agni, Baoulé, Diula und Senufo sowie verschiedene Mitglieder der Gur- und Mandesprachen. Die Mehrheit der Ivorer spricht zumindest zwei Sprachen, da keine davon von der Bevölkerungsmajorität beherrscht wird. Die Elfenbeinküste ist in 49 Departements unterteilt, von denen jedes durch einen zentral ernannten Präfekten und einen gewählten Rat verwaltet wird. Die größten Städte sind Abidjan mit 3,34 Millionen Einwohnern (2003), sowie Bouaké (462 000 Einwohner), ein wichtiges Handels- und Verwaltungszentrum. Weitere städtische Zentren sind Daloa (173 000 Einwohner), Gagnoa (59 500 Einwohner), eine Marktstadt, sowie Man (50 000 Einwohner). Yamoussoukro (416 000 Einwohner), zwischen Bouaflé und Dimbokro gelegen, wurde 1983 Verwaltungshauptstadt des Landes. 4 BILDUNG UND KULTUR Die Schulbildung ist in der Republik Elfenbeinküste kostenlos, es besteht eine Schulpflicht von 10 Jahren (2002-2003). Zu Beginn der siebziger Jahre wurde mittels staatlicher Fernsehanstalten ein groß angelegtes Bildungsprogramm durchgeführt. An der Nationaluniversität der Elfenbeinküste (1958) in Abidjan sind etwa 12 700 Studenten immatrikuliert. Eine beträchtliche Zahl fortgeschrittener Studenten aus der Elfenbeinküste studiert im Ausland. Rund 53,6 Prozent der erwachsenen Bevölkerung können lesen und schreiben (2005). Obwohl die Bevölkerung zum Teil stark durch die französische Kultur beeinflusst ist, werden die einheimischen Traditionen doch weiter gepflegt. Bekannt sind traditionelle kunsthandwerkliche Produkte, besonders Masken. Die französische Sprache dominiert in der Literatur der Elfenbeinküste, was zur Abwertung afrikanischer Sprachen führt. Die Regierung betreibt einige Radio- und Fernsehstationen. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Im Juli 2000 trat eine neue Verfassung in Kraft. Die Exekutivgewalt liegt in den Händen eines gewählten Präsidenten, der durch ein Kabinett unterstützt wird, das vom Präsidenten ernannt wird. Der Präsident und die 225 Mitglieder der aus einer Kammer bestehenden Nationalversammlung werden für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt; es gilt allgemeines Wahlrecht für Erwachsene. Der Front Populaire Ivoirien (Volksfront; FPI) ist die führende politische Partei des Landes. Weitere bedeutende Parteien sind der Parti Démocratique de Côte d'Ivoire (Demokratische Partei; PDCI) und der Rassemblement des Républicains (Republikanische Versammlung; RDR). Der Oberste Gerichtshof besteht aus mehreren Kammern: der Verfassungskammer, der Justizkammer, der Verwaltungskammer sowie der Revisionskammer. Er ist in Zivilund Strafsachen ermächtigt, auch Regierungsbeamte einschließlich des Präsidenten wegen schwerer Vergehen anzuklagen. Es gibt außerdem Berufungsgerichte, Staatssicherheitsgerichte und Gerichte der ersten Instanz. 6 WIRTSCHAFT Die Republik Elfenbeinküste ist ein Agrarland, etwa 60 Prozent der Arbeitskräfte sind in der Landwirtschaft beschäftigt. Die nahezu 200 Gewerkschaften sind in der General Workers Union of Côte d'Ivoire zusammengeschlossen. 6.1 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Für den Export werden Kaffee, Kakao, Zuckerrohr, Kochbananen, Baumwolle und Ananas angebaut. Die Elfenbeinküste ist einer der führenden Weltproduzenten sowohl für Kakao als auch für Kaffee. Weitere Agrarprodukte, hauptsächlich für den lokalen Bedarf, sind Maniok, Reis, Mais, Hirse, Erdnüsse und Yamswurzeln. Die Regierung fördert die Anlage von Palmöl- und Kautschukplantagen sowie den Anbau von Zuckerrohr, Baumwolle und Sojabohnen. Die Produktion von Nutzholz hat große Bedeutung für die Wirtschaft der Elfenbeinküste. Zu den wichtigsten Exporthölzern gehören Mahagoni, Iroko, Sipo, Obeche und Makore. Entlang der Küste wird Fischfang betrieben. 6.2 Bergbau und Industrie Im Jahre 1977 wurde vor der Küste Erdöl gefunden. Die Förderung begann 1980. Zu den wichtigen Mineralstoffvorkommen zählen Eisenerz und Manganerz. In der Republik Elfenbeinküste werden rund 600 000 Karat Diamanten pro Jahr gewonnen. Nahrungsmittelverarbeitung, Holz- und Textilfabriken, Ölraffinerien, Montagefabriken für Automobile und Fahrräder sind wichtige Wirtschaftszweige. Des Weiteren werden Sperrholz, Möbel, Zement, Schuhe, Stahlbehälter und Aluminiumfolien hergestellt. Wasserkraftwerke sind an den Flüssen Bia und Bandama erbaut worden. Insgesamt werden 32,1 Prozent des verbrauchten elektrischen Stromes in Wasserkraftwerken erzeugt (2003). 6.3 Währung und Außenhandel Die Elfenbeinküste ist Mitglied der Westafrikanischen Währungsunion, der sechs Nationen angehören. Landeswährung ist der CFA-Franc, der von der Zentralbank westafrikanischer Staaten ausgegeben wird. Die Handelsbilanz ist negativ. Bedeutendster Handelspartner ist Frankreich, gefolgt von den USA, Nigeria und Mitgliedern der Europäischen Union (außer Frankreich), mit der die Elfenbeinküste assoziiert ist. Kaffee und Kakao sind die Hauptexportgüter. 6.4 Verkehrswesen Der Hafen von Abidjan ist einer der verkehrsreichsten Westafrikas. In San Pedro wurde ein neuer Hafen errichtet, der über eine Eisenbahnlinie mit Mali verbunden ist. Eine weitere Eisenbahnlinie führt von Abidjan über Bobo-Dioulasso nach Ouagadougou in Burkina Faso. Insgesamt ist das Eisenbahnnetz des Landes rund 639 Kilometer lang (2005). Von 80 000 Kilometern Straßen (2004) sind lediglich 9 Prozent befestigt. 7 GESCHICHTE Vorfahren der heute ansässigen Bevölkerungsgruppen sollen bereits im 18. und 19. Jahrhundert eingewandert sein, meist aus dem Nordosten und Osten. Die Kru kamen von Westen über den Fluss Cavally. Portugiesische Entdecker erreichten die Küste im 15. Jahrhundert und errichteten Handelsniederlassungen (Sklaven und Elfenbein). Mächtige afrikanische Königreiche entstanden in den nordöstlichen und östlichen Teilen des Landes. Die Europäer drangen erst in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts ins Landesinnere vor, nachdem die Franzosen Verträge mit den Küstenherrschern geschlossen hatten. 1893 wurde die Elfenbeinküste offiziell zur französischen Kolonie. Die Franzosen stießen bei der Kolonisierung auf heftigen Widerstand. Im Jahr 1904 erhielt die Elfenbeinküste den Status einer eigenständigen Region innerhalb der Föderation Französisch-Westafrika. Später gingen die Franzosen mehr und mehr zur direkten Herrschaft über und untergruben so die Macht der traditionellen Herrscher. Im Jahr 1919 wurde der Norden der Kolonie abgetrennt und bildete einen Teil der neuen Kolonie Obervolta, die 1932 aufgelöst wurde, um 1948 wieder errichtet zu werden. 1944 gründete Félix Houphouët-Boigny, ein Baule-Häuptling, Landwirt und Arzt, die Union Afrikanischer Bauern. Aus dieser Organisation entwickelte sich die erste große, afrikanische politische Partei, die Demokratische Partei der Elfenbeinküste (Parti Démocratique de Côte d'Ivoire, PDCI), die von Houphouët-Boigny geleitet wurde. Die Partei stieß auf Ablehnung bei der französischen Verwaltung. Im Jahr 1949 führten die Spannungen zu gewalttätigen Konflikten. 1950 näherte sich Houphouët-Boigny politisch den Franzosen an und begann mit diesen zusammenzuarbeiten. Am 4. Dezember 1958 wurde die Elfenbeinküste zur Republik innerhalb der französischen Gemeinschaft ausgerufen. Nach nationalen Wahlen 1959 wurde Houphouët-Boigny Premierminister; im November des Jahres 1960 wurde er zum Präsidenten gewählt, nachdem am 7. August desselben Jahres die volle Unabhängigkeit erreicht worden war. Die Elfenbeinküste erfreute sich in den sechziger und siebziger Jahren politischer Stabilität und eines hohen Wirtschaftswachstums. Eine angebliche Verschwörung durch Armeeoffiziere wurde im Jahr 1973 niedergeschlagen. 1980 versuchte man den Präsidenten zu töten; Studentenunruhen Anfang des Jahres 1982 führten zur vorübergehenden Schließung der Universität von Abidjan. Gegen Ende der achtziger Jahre förderte der alternde Präsident gigantische Bauvorhaben, besonders in Yamoussoukro, obwohl sich die Volkswirtschaft in einer Talsohle befand. Im Oktober 1990 trat Houphouët-Boigny seine siebte fünfjährige Amtszeit als Präsident an, nach der freiesten Wahl, die in der Republik Elfenbeinküste seit Erlangung der Unabhängigkeit durchgeführt worden ist. Er starb im Amt im Jahr 1993. Sein Nachfolger als Präsident wurde der Vorsitzende der Nationalversammlung, Henri Konan Bédié. Am 24. Dezember 1999 wurde Präsident Bédié durch einen Militärputsch gestürzt. Putschistenführer Robert Guéi setzte ein ausschließlich mit Offizieren besetztes neunköpfiges Comité national de salut public ein, das bis zur Bildung einer ,,Regierung der nationalen Einheit" für die Staatsgeschäfte verantwortlich sein sollte. Bédié, der unter dem Schutz französischer Soldaten nach Togo floh, hatte in den vergangenen Monaten durch Repressionen gegen Oppositionelle den Unmut weiter Teile der Bevölkerung auf sich gezogen. Auf Druck der Vereinten Nationen verkündete Guéi am 21. Januar 2000 einen Teilplan für die Rückkehr zur Demokratie. Am 24. Juli wurde in einem Referendum die neue Verfassung angenommen. Wenige Tage nach den am 22. Oktober durchgeführten Präsidentschaftswahlen musste General Guéi das Land verlassen. Unmittelbar nach der Wahl hatte er sich zum Sieger erklärt, woraufhin mehrere Tausend Demonstranten versuchten, den Präsidentenpalast zu stürmen. Am 26. Oktober 2000 wurde Laurent Gbagbo vom oppositionellen Front Populaire Ivoirien (FPI) als neues Staatsoberhaupt vereidigt. Internationale Beobachter zweifelten das Wahlergebnis an. Aus den Parlamentswahlen vom 10. Dezember 2000 und 14. Januar 2001 ging der FPI als absolut stärkste Kraft hervor; er gewann 96 der insgesamt 225 Parlamentssitze (gegenüber 14 von 177 Sitzen 1995), während der bis vor Jahresfrist regierende Parti Démocratique de Côte d'Ivoire (PDCI) nur noch 94 Mandate erhielt (1995 waren es noch 149). Die dritte bedeutende politische Kraft des Landes, der Rassemblement des Républicains (RDR) des ehemaligen Premierministers Alassane Dramane Ouattara, erhielt fünf Sitze. Wahlkampf und Wahlen waren von blutigen Auseinandersetzungen zwischen den Sicherheitskräften bzw. Parteigängern Präsident Gbagbos und den Anhängern Ouattaras überschattet. Nach den politischen Wirren der vergangenen Jahre bemühte sich Staatspräsident Gbagbo um Annäherung zwischen den Konfliktparteien. Dazu berief er im Oktober 2001 ein Forum zur Nationalen Versöhnung ein, an dem auch die wichtigsten politischen Akteure der vergangenen Jahre - darunter der frühere Präsident Bédié, der ehemalige Regierungschef Ouattara und der Putschistenführer Guéi - teilnahmen. Der Versöhnungsprozess wurde im August 2002 mit der Bildung einer Regierung abgeschlossen, der auch Vertreter der Opposition angehörten. Ziel der Regierung war das Ende der seit einigen Jahren bestehenden ethnischen Spannungen zwischen dem überwiegend von Muslimen bewohnten Norden und dem Süden, in dem Christen die Mehrheit der Bevölkerung stellen. Im September kam es in Abidjan zu einer Revolte muslimischer Militärs, bei der auch der mutmaßliche Anführer Robert Guéi ums Leben kam und die sich rasch zu einem Bürgerkrieg ausweitete. Den Aufständischen des Mouvement Patriotique de Côte d'Ivoire (MPCI) gelang es in den folgenden Monaten, den Norden und den Westen des Landes - darunter auch Bouaké, nach Abidjan die zweitgrößte Stadt des Landes - unter ihre Kontrolle zu bringen. Vor allem zum Schutz der in der Republik Elfenbeinküste lebenden Franzosen verstärkte die ehemalige Kolonialmacht Frankreich ihr Truppenkontingent in dem Land. Nachdem von der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) initiierte Vermittlungsversuche zunächst gescheitert waren, verständigten sich Vertreter der Regierung und der Aufständischen am 17. Oktober 2002 auf eine Waffenruhe, der Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien folgen sollten. Zur Überwachung des Waffenstillstandes entsandte die ECOWAS eine 2 000 Mann starke Friedenstruppe in die Pufferzone zwischen dem vom MPCI beherrschten Norden und dem von Regierungstruppen kontrollierten Süden des Landes. Beide Seiten brachen den vereinbarten Waffenstillstand wiederholt. Am 25. Januar 2003 unterzeichneten Vertreter beider Konfliktparteien bei Paris ein durch Vermittlung Frankreichs zustande gekommenes Friedensabkommen. Es sah die Schaffung einer Regierung der nationalen Aussöhnung vor, an der neben der Regierungspartei FPI auch die Oppositionspartei RPR und die größte Rebellengruppe, der MPCI, mit jeweils zwei Ministern beteiligt werden sollten. Staatspräsident Gbagbo sollte dem Abkommen zufolge einen Teil seiner Befugnisse dem neuen Ministerpräsidenten Seydou Diarra, einem Muslim aus dem Norden, übertragen. Die Regierungsbildung gestaltete sich aufgrund von Vorbehalten und Einsprüchen beider Seiten gegen die Personalvorschläge der jeweils anderen Seite schwierig; erst im Mai 2003 konnte sich die Übergangsregierung konstituieren. Unterdessen hielt der Norden das Friedensabkommen weitestgehend ein, während sich im Westen Regierungstruppen und Rebellen des Mouvement Populaire Ivoirien du Grand Ouest (MPIGO) weiterhin bekämpften; beide Seiten wurden dabei von Söldnern aus Liberia unterstützt. Aber auch für den Westen wurde im Mai 2003 ein Waffenstillstandsabkommen geschlossen; im Juni einigten sich die Konfliktparteien auf Rückzug und Entwaffnung ihrer Truppen, und im Juli 2003 erklärten Regierung und Rebellen im Rahmen einer gemeinsamen symbolischen Zeremonie den Bürgerkrieg für beendet. Das Land war jedoch de facto in einen muslimischen, von Rebellen kontrollierten Norden und einen von Regierungstruppen dominierten Süden getrennt. In der Pufferzone zwischen den Einflussbereichen waren etwa 4 000 französische Soldaten stationiert; zusammen mit den ab April 2004 eingesetzten UN-Blauhelmtruppen (MINUCI) umfassten die Friedenstruppen am Ende etwa 10 000 Mann. Ein neuer Konflikt bahnte sich an, als im September 2003 die Forces Nouvelles (FN), zu denen sich die Rebellenorganisationen zusammengeschlossen hatten, ihre Mitarbeit in der Regierung der nationalen Aussöhnung aufkündigten und die Entwaffnung ihrer Kämpfer einstellten, da Präsident Gbagbo das Friedensabkommen von Paris nicht einhalte (u. a. habe er nicht die vereinbarten Befugnisse an den Ministerpräsidenten übertragen). Im Dezember 2003 erklärte sich Gbagbo zur vollen Umsetzung des Pariser Abkommens bereit, woraufhin die FN in die Regierung zurückkehrten und die Entwaffnung ihrer Kämpfer zusagten. Im März 2004 zogen dann die PDCI-Minister aus Protest gegen die Beschneidung ihrer Kompetenzen aus der Regierung aus. Die Regierungskrise spitzte sich wenig später zu, als Gbagbo eine Demonstration, zu der PDCI und RDR aufgerufen hatten, blutig niederschlagen ließ; mindestens 120 Menschen kamen dabei ums Leben. Nun verließen auch die FN, der RDR und andere Parteien die Regierung, und in der Folge verschärften sich die Spannungen zwischen Norden und Süden erneut. Im November 2004 drohte der Konflikt ein weiteres Mal zu eskalieren; dank internationaler Vermittlung und der Friedenstruppen konnte ein neuerlicher Ausbruch des Bürgerkrieges jedoch verhindert werden. Zudem verhängten die Vereinten Nationen ein Waffenembargo und drohten mit weitergehenden Sanktionen. Am 6. April 2005 einigten sich die Konfliktparteien schließlich unter Vermittlung des südafrikanischen Staatspräsidenten Mbeki, den die Afrikanische Union (AU) mit den Verhandlungen beauftragt hatte, ein weiteres Mal darauf, unverzüglich alle Feindseligkeiten einzustellen und Rebellen und Milizen bis Mitte August zu entwaffnen. Eine neue Krise bahnte sich im Sommer 2005 an: Als die Entwaffnung laut Plan bereits hätte beendet sein sollen, hatte sie noch nicht einmal begonnen; außerdem sagten die FN ihre Teilnahme an den für den 30. Oktober geplanten Präsidentschaftswahlen ab, da es ausgeschlossen sei, dass diese frei und fair sein würden. Angesichts der Lage im Lande stimmten auch die Vereinten Nationen und die AU für eine Verschiebung der Wahlen um ein Jahr. Gbagbo blieb trotz der Rücktrittsforderungen der Rebellen im Amt; es wurde ihm jedoch mit Charles Konan Banny, bisher Chef der westafrikanischen Zentralbank, ein Übergangsministerpräsident zur Seite gestellt, an den er eine Reihe von Kompetenzen abzugeben hatte. Bannys Hauptaufgaben waren die Vermittlung zwischen Regierung und Rebellen, die Entwaffnung der Konfliktparteien und die Vorbereitung freier Wahlen. Um den anhaltenden Konflikt zwischen Nord und Süd, Rebellen und Regierung endgültig beizulegen, schlossen Gbagbo und der FN-Chef Guillaume Soro im März 2007 ein Abkommen, in dem sie sich u. a. auf eine Neuaufteilung der Macht, d. h. auf die Einbeziehung der Rebellen in die Regierung, die Integration der Rebellenmilizen in die Armee, die Auflösung der Pufferzone zwischen Nord und Süd sowie auf die Abhaltung der immer wieder verschobenen Wahlen einigten. Wenig später berief Gbagbo Soro zum neuen Ministerpräsidenten, als dem ihm weitere Befugnisse eingeräumt wurden, als sie sein Vorgänger Banny innehatte. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« Kakao als auch für Kaffee.

Weitere Agrarprodukte, hauptsächlich für den lokalen Bedarf, sind Maniok, Reis, Mais, Hirse, Erdnüsse und Yamswurzeln.

Die Regierung fördertdie Anlage von Palmöl- und Kautschukplantagen sowie den Anbau von Zuckerrohr, Baumwolle und Sojabohnen. Die Produktion von Nutzholz hat große Bedeutung für die Wirtschaft der Elfenbeinküste.

Zu den wichtigsten Exporthölzern gehören Mahagoni, Iroko, Sipo, Obeche undMakore.

Entlang der Küste wird Fischfang betrieben. 6.2 Bergbau und Industrie Im Jahre 1977 wurde vor der Küste Erdöl gefunden.

Die Förderung begann 1980.

Zu den wichtigen Mineralstoffvorkommen zählen Eisenerz und Manganerz.

In der RepublikElfenbeinküste werden rund 600 000 Karat Diamanten pro Jahr gewonnen.

Nahrungsmittelverarbeitung, Holz- und Textilfabriken, Ölraffinerien, Montagefabriken fürAutomobile und Fahrräder sind wichtige Wirtschaftszweige.

Des Weiteren werden Sperrholz, Möbel, Zement, Schuhe, Stahlbehälter und Aluminiumfolien hergestellt.Wasserkraftwerke sind an den Flüssen Bia und Bandama erbaut worden.

Insgesamt werden 32,1 Prozent des verbrauchten elektrischen Stromes in Wasserkraftwerkenerzeugt (2003). 6.3 Währung und Außenhandel Die Elfenbeinküste ist Mitglied der Westafrikanischen Währungsunion, der sechs Nationen angehören.

Landeswährung ist der CFA-Franc, der von der Zentralbankwestafrikanischer Staaten ausgegeben wird. Die Handelsbilanz ist negativ.

Bedeutendster Handelspartner ist Frankreich, gefolgt von den USA, Nigeria und Mitgliedern der Europäischen Union (außer Frankreich), mitder die Elfenbeinküste assoziiert ist.

Kaffee und Kakao sind die Hauptexportgüter. 6.4 Verkehrswesen Der Hafen von Abidjan ist einer der verkehrsreichsten Westafrikas.

In San Pedro wurde ein neuer Hafen errichtet, der über eine Eisenbahnlinie mit Mali verbunden ist.

Eineweitere Eisenbahnlinie führt von Abidjan über Bobo-Dioulasso nach Ouagadougou in Burkina Faso.

Insgesamt ist das Eisenbahnnetz des Landes rund 639 Kilometer lang(2005).

Von 80 000 Kilometern Straßen (2004) sind lediglich 9 Prozent befestigt. 7 GESCHICHTE Vorfahren der heute ansässigen Bevölkerungsgruppen sollen bereits im 18.

und 19.

Jahrhundert eingewandert sein, meist aus dem Nordosten und Osten.

Die Kru kamenvon Westen über den Fluss Cavally.

Portugiesische Entdecker erreichten die Küste im 15.

Jahrhundert und errichteten Handelsniederlassungen (Sklaven und Elfenbein).Mächtige afrikanische Königreiche entstanden in den nordöstlichen und östlichen Teilen des Landes.

Die Europäer drangen erst in den dreißiger Jahren des 19.

Jahrhundertsins Landesinnere vor, nachdem die Franzosen Verträge mit den Küstenherrschern geschlossen hatten.

1893 wurde die Elfenbeinküste offiziell zur französischen Kolonie.

DieFranzosen stießen bei der Kolonisierung auf heftigen Widerstand.

Im Jahr 1904 erhielt die Elfenbeinküste den Status einer eigenständigen Region innerhalb der FöderationFranzösisch-Westafrika.

Später gingen die Franzosen mehr und mehr zur direkten Herrschaft über und untergruben so die Macht der traditionellen Herrscher. Im Jahr 1919 wurde der Norden der Kolonie abgetrennt und bildete einen Teil der neuen Kolonie Obervolta, die 1932 aufgelöst wurde, um 1948 wieder errichtet zu werden.1944 gründete Félix Houphouët-Boigny, ein Baule-Häuptling, Landwirt und Arzt, die Union Afrikanischer Bauern.

Aus dieser Organisation entwickelte sich die erste große,afrikanische politische Partei, die Demokratische Partei der Elfenbeinküste ( Parti Démocratique de Côte d’Ivoire, PDCI), die von Houphouët-Boigny geleitet wurde.

Die Partei stieß auf Ablehnung bei der französischen Verwaltung.

Im Jahr 1949 führten die Spannungen zu gewalttätigen Konflikten.

1950 näherte sich Houphouët-Boigny politisch denFranzosen an und begann mit diesen zusammenzuarbeiten.

Am 4.

Dezember 1958 wurde die Elfenbeinküste zur Republik innerhalb der französischen Gemeinschaftausgerufen.

Nach nationalen Wahlen 1959 wurde Houphouët-Boigny Premierminister; im November des Jahres 1960 wurde er zum Präsidenten gewählt, nachdem am7.

August desselben Jahres die volle Unabhängigkeit erreicht worden war. Die Elfenbeinküste erfreute sich in den sechziger und siebziger Jahren politischer Stabilität und eines hohen Wirtschaftswachstums.

Eine angebliche Verschwörung durchArmeeoffiziere wurde im Jahr 1973 niedergeschlagen.

1980 versuchte man den Präsidenten zu töten; Studentenunruhen Anfang des Jahres 1982 führten zurvorübergehenden Schließung der Universität von Abidjan.

Gegen Ende der achtziger Jahre förderte der alternde Präsident gigantische Bauvorhaben, besonders inYamoussoukro, obwohl sich die Volkswirtschaft in einer Talsohle befand.

Im Oktober 1990 trat Houphouët-Boigny seine siebte fünfjährige Amtszeit als Präsident an, nachder freiesten Wahl, die in der Republik Elfenbeinküste seit Erlangung der Unabhängigkeit durchgeführt worden ist.

Er starb im Amt im Jahr 1993.

Sein Nachfolger alsPräsident wurde der Vorsitzende der Nationalversammlung, Henri Konan Bédié. Am 24.

Dezember 1999 wurde Präsident Bédié durch einen Militärputsch gestürzt.

Putschistenführer Robert Guéi setzte ein ausschließlich mit Offizieren besetztesneunköpfiges Comité national de salut public ein, das bis zur Bildung einer „Regierung der nationalen Einheit” für die Staatsgeschäfte verantwortlich sein sollte.

Bédié, der unter dem Schutz französischer Soldaten nach Togo floh, hatte in den vergangenen Monaten durch Repressionen gegen Oppositionelle den Unmut weiter Teile derBevölkerung auf sich gezogen.

Auf Druck der Vereinten Nationen verkündete Guéi am 21.

Januar 2000 einen Teilplan für die Rückkehr zur Demokratie.

Am 24.

Juli wurde ineinem Referendum die neue Verfassung angenommen. Wenige Tage nach den am 22.

Oktober durchgeführten Präsidentschaftswahlen musste General Guéi das Land verlassen.

Unmittelbar nach der Wahl hatte er sich zumSieger erklärt, woraufhin mehrere Tausend Demonstranten versuchten, den Präsidentenpalast zu stürmen.

Am 26.

Oktober 2000 wurde Laurent Gbagbo vom oppositionellenFront Populaire Ivoirien (FPI) als neues Staatsoberhaupt vereidigt.

Internationale Beobachter zweifelten das Wahlergebnis an. Aus den Parlamentswahlen vom 10.

Dezember 2000 und 14.

Januar 2001 ging der FPI als absolut stärkste Kraft hervor; er gewann 96 der insgesamt 225 Parlamentssitze(gegenüber 14 von 177 Sitzen 1995), während der bis vor Jahresfrist regierende Parti Démocratique de Côte d’Ivoire (PDCI) nur noch 94 Mandate erhielt (1995 waren es noch 149).

Die dritte bedeutende politische Kraft des Landes, der Rassemblement des Républicains (RDR) des ehemaligen Premierministers Alassane Dramane Ouattara, erhielt fünf Sitze.

Wahlkampf und Wahlen waren von blutigen Auseinandersetzungen zwischen den Sicherheitskräften bzw.

Parteigängern Präsident Gbagbos und denAnhängern Ouattaras überschattet. Nach den politischen Wirren der vergangenen Jahre bemühte sich Staatspräsident Gbagbo um Annäherung zwischen den Konfliktparteien.

Dazu berief er im Oktober 2001ein Forum zur Nationalen Versöhnung ein, an dem auch die wichtigsten politischen Akteure der vergangenen Jahre – darunter der frühere Präsident Bédié, der ehemaligeRegierungschef Ouattara und der Putschistenführer Guéi – teilnahmen.

Der Versöhnungsprozess wurde im August 2002 mit der Bildung einer Regierung abgeschlossen, derauch Vertreter der Opposition angehörten.

Ziel der Regierung war das Ende der seit einigen Jahren bestehenden ethnischen Spannungen zwischen dem überwiegend vonMuslimen bewohnten Norden und dem Süden, in dem Christen die Mehrheit der Bevölkerung stellen. Im September kam es in Abidjan zu einer Revolte muslimischer Militärs, bei der auch der mutmaßliche Anführer Robert Guéi ums Leben kam und die sich rasch zu einemBürgerkrieg ausweitete.

Den Aufständischen des Mouvement Patriotique de Côte d’Ivoire (MPCI) gelang es in den folgenden Monaten, den Norden und den Westen des Landes – darunter auch Bouaké, nach Abidjan die zweitgrößte Stadt des Landes – unter ihre Kontrolle zu bringen.

Vor allem zum Schutz der in der Republik Elfenbeinküstelebenden Franzosen verstärkte die ehemalige Kolonialmacht Frankreich ihr Truppenkontingent in dem Land. Nachdem von der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) initiierte Vermittlungsversuche zunächst gescheitert waren, verständigten sich Vertreter. »

↓↓↓ APERÇU DU DOCUMENT ↓↓↓

Liens utiles