Enzyklopädie (Sprache & Litteratur).
Publié le 13/06/2013
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sein Lexicon Universale (4 Bde., 1677-1683).
1704 erschien Johann Hübners Reales Staats-, Zeitungs- und Conversationslexikon (35.
Auflage, 1825).
Bereits der Titel verweist auf die neue Zielsetzung des Unternehmens, die darin bestand, eine gepflegte Unterhaltung über Wissenswertes (Konversation) zu ermöglichen.
Die originärdeutsche Form des Konversations-Lexikons wurde für das 19.
Jahrhundert bestimmend (siehe unten).
Die erste moderne deutsche Enzyklopädie war Johann HeinrichZedlers 64-bändiges Großes vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschaften und Künste (1732-1754), an dem u.
a.
auch Gottsched mitarbeitete.
3.2 Diderot und d’Alembert
Die berühmte Encyclopédie, ou dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers Diderots und d’Alemberts war ursprünglich als Übersetzung von Chambers’ Cyclopaedia geplant.
Diderot und d’Alembert aber machten daraus ein Denkmal der französischen Aufklärung.
Tatsächlich wurde die Encyclopédie durch ihren gegen Klerus und König gerichteten Impuls eine Art „Einleitungskapitel der Revolution” (Maximilien de Robespierre).
D’Alembert, der auch die mathematischen Artikel verfasste, schriebhierzu das berühmte Vorwort, das die Enzyklopädie als „dictionnaire raisonné” („Komplexes Wörterbuch”) definierte.
Zu den etwa 200 weiteren Mitarbeitern gehörten Jean-Jacques Rousseau und Louis Jean Marie Daubenton.
Diderot selbst nahm sich der Artikel über Kunst, Handel, Geschichte und antike Philosophie an.
Die Verfasser, diegemeinsam etwa 60 000 Artikel produzierten, wurden Enzyklopädisten genannt.
Durch ein Verweisungssystem ließen sie den Zusammenhang aller von ihnen behandeltenWissensbereiche deutlich werden.
Diderots und d’Alemberts Enzyklopädie wurde zwischen 1751 und 1772 in 28 Bänden veröffentlicht.
Davon waren elf reine Bildtafelbände.1776 bis 1777 erschienen vier Ergänzungsbände mit über 200 Bildtafeln, 1780 dann ein zweibändiges Register.
1781 entwickelte Charles Joseph Panckoucke den Plan, die Encyclopédie Diderots und d’Alemberts in verschiedene Fachlexika aufzuteilen.
Diese sollten dann von Spezialisten überarbeitet und neu herausgegeben werden.
Das in 167 Bänden angelegte Projekt Panckouckes wurde 1832 vollendet.
3.3 Weitere Entwicklung
Eine weitere wichtige große Enzyklopädie ist William Smellies Encyclopaedia Britannica, die zwischen 1768 und 1771 zunächst in 100 wöchentlich erschienenen Heften in Edinburgh publiziert und später als dreibändige Buchausgabe veröffentlicht wurde.
Eine letzte große – und zugleich umfassendste – wissenschaftliche Enzyklopädieveröffentlichten Johann Samuel Ersch und Johann Gottfried Gruber unter dem Titel Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste, in alphabetischer Folge: Ihre 167 Bände (1818-1889) enthalten Artikel von bis zu 1 000 Seiten Länge.
Im 19.
Jahrhundert begann sich das Konversationslexikon, das sich speziell an interessierte Laien richtete, allgemein durchzusetzen.
Zwischen 1796 und 1808 gab FriedrichArnold Brockhaus sein Conversations-Lexikon heraus, das er aus dem von ihm aufgekauften sechsbändigen Conversationslexikon mit vorzüglicher Rücksicht auf die gegenwärtigen Zeiten (1796-1808) R.
G.
Löbels und C.
W.
Frankes entwickelte.
Das Lexikon sollte dem Bildungsbürger den „Eingang in gebildete Zirkel” (Löbel) ermöglichen.
Die 16-bändige fünfte Auflage des später so genannten Großen Brockhaus (1819-1820) enthielt erstmals Artikel, die einem (im Impressum anonymgehaltenen) Redaktionsstamm aus Fachgelehrten entstammten.
Mit seinem Großen Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (46 Bde., 6 Supplement-Bände, 1840-1855) trat Joseph Meyer bewusst in Konkurrenz zu Brockhaus, indem er noch mehr Themengebiete als dieser aufnehmen wollte.
Gleichzeitig plante Meyer mit seinemKonversationslexikon eine preiswerte Alternative zur wissenschaftlichen Enzyklopädie von Ersch und Gruber.
Auf ein spezifisch katholisches, ärmeres Lesepublikum zielteHerders Conversations-Lexikon (5 Bde., 1854-1857), das später noch zahlreiche Auflagen erfuhr.
Die deutsche Institution des Konversationslexikons wurde zum Vorbild vieler ähnlicher Werke in Dänemark, Amerika und England (1859-1868, Chambers’s Encyclopaedia, 10 Bde.).
In Russland kam Brockhaus mit der Enciklopedičeskij slovar’ heraus (43 Bde., 1890-1907).
Auch die Encyclopaedia Americana (13 Bde., 1829-1833) folgt diesem Konzept.
Die deutsche Bezeichnung Konversations-Lexikon setzte sich vor allem in den skandinavischen Ländern durch.
In den zwanziger Jahren des 20.
Jahrhunderts entstanden stark ideologisch geprägte Enzyklopädien.
Dazu gehören die Große Sowjetenzyklopädie Bol’šaja Sovetskaja Enciklopedija (65 Bde., 1926-1947) und die Enciclopedia Italiana (1929-1937).
4 CHINA UND DIE ARABISCHE WELT
Die chinesischen und arabischen Enzyklopädien, die ihre Blütezeit im Mittelalter erlebten, waren vor allem systematische Zitatsammlungen historischer und literarischerWerke.
Als solche sind sie von großem kulturgeschichtlichem Interesse.
Die erste chinesische Enzyklopädie lässt sich um 220 n.
Chr.
belegen.
Von ihr ist kein Exemplarerhalten geblieben.
Die von Du You im 8.
Jahrhundert verfasste Enzyklopädie Tong-dian umfasste die Themenkreise Ökonomie, Sitten und Gebräuche, Musik, Militär, Rechtsprechung, Erziehung, politische Geographie, Verteidigung und Regierungswesen.
Sie bildete die Grundlage für Ma Duanlins 348-bändige Enzyklopädie Wen-xian tong- kao von 1319.
Noch bis 1812 wurde Li Fangs monumentales Werk Tai-ping yu-lan (1 000 Bände) aus dem 10.
Jahrhundert verlegt.
Die erste chinesische Enzyklopädie im modernen Sinn wurde 1915 herausgegeben.
Seit 1980 erscheint Die große Enzyklopädie Chinas, die nach ihrer fertigen Drucklegung etwa 80 Bände umfassen soll.
Wie die chinesischen Enzyklopädien, so waren auch die arabischen zunächst als Informationsquelle des Beamtenapparats gedacht.
Die früheste bekannte arabischeEnzyklopädie ist Ibn Kutaibas Kitab uyun al-achbar (Buch über die Quellen der Geschichte). Sie stammt aus dem 9.
Jahrhundert n.
Chr.
und ist thematisch nach den Bereichen Krieg, Adel, Askese, Freundschaft, Gebet, Rhetorik, Souveränität, Gelehrsamkeit, Ernährung und Frauen systematisiert.
Als Grundlage der arabischenenzyklopädischen Tradition wurde sie für nachfolgende Generationen vorbildlich.
Nach ihrem Muster veröffentlichte etwa Al-Charismi im 10.
Jahrhundert seine in arabischeund fremdländische Wissensgebiete unterteilte Enzyklopädie Mafatich al-ulum (Schlüssel zu den Wissenschaften).
5 NEUESTE ENTWICKLUNGEN
Seit den achtziger Jahren erscheinen immer häufiger Enzyklopädien auf elektronischen Medien.
Die Academic American Encyclopedia war die erste, die über ein Modem für Computerbesitzer weltweit online zur Verfügung stand.
Für eine Jahresgebühr kann seit 1995 auch die Encyclopedia Britannica per Computer abgerufen werden.
Dieses System soll in Zeiten rasanten Informationszuwachses einen Wissenstransfer ermöglichen, der den aktuellsten Stand miteinbezieht.
Verzögerungen gedruckterEnzyklopädien werden so umgangen.
Ebenfalls in den achtziger Jahren wurden multimediale Enzyklopädien auf CD-ROM entwickelt, die – wie die vorliegende – durch den Einsatz von Ton-, Bild- undVideoelementen (Dokumentarbildern, Animationen) einen besonders anschaulichen Wissenstransfer gewährleisten sollen.
Die erste Enzyklopädie dieser Art kam 1985 in denUSA heraus.
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