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Ernest Hemingway (Sprache & Litteratur).

Publié le 12/06/2013

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Ernest Hemingway (Sprache & Litteratur). 1 EINLEITUNG Ernest Hemingway (1899-1961), amerikanischer Schriftsteller. Mit dem lakonisch-knappen Stil und der desillusionierenden Weltsicht vor allem seiner Short Storys wirkte er nicht nur auf die Entwicklung der amerikanischen Literatur nachhaltig. Auch auf die deutsche Literatur der Nachkriegszeit, namentlich auf Heinrich Böll und Wolfdietrich Schnurre, übten seine Kurzgeschichten entscheidenden Einfluss aus. Ernest Miller Hemingway wurde am 21. Juli 1899 in Oak Park (Illinois) geboren. Nach wenigen Monaten als Reporter meldete er sich freiwillig als Sanitäter beim Roten Kreuz und war im 1. Weltkrieg als Sanitätsfahrer in Italien. Später wechselte er zur Infanterie und wurde schwer verwundet, eine Erfahrung, die sich - ebenso wie der Selbstmord seines Vaters - in seinen Arbeiten nachhaltig niederschlug: 1929 noch verarbeitete Hemingway seine Erlebnisse in A Farewell to Arms (In einem anderen Land). Nach dem Krieg zunächst Journalist beim Toronto Star, ließ sich Hemingway während der zwanziger Jahre in Paris nieder, wo er im Salon von Gertrude Stein zu der Schriftstellergruppe amerikanischer Emigranten um Ezra Pound und Francis Scott Fitzgerald stieß. Von diesen zum Schreiben ermutigt, avancierte Hemingway mit dem Erzählband In Our Time (1925; In unserer Zeit) schnell zum zentralen Vertreter der Lost generation, die die enttäuschenden Erfahrungen des Krieges und das sinnentleerte Lebensgefühl ihrer Generation thematisierten. Dem Roman The Sun also Rises (1926; Fiesta) steht eben dieses Schlagwort Gertrude Steins von der ,,verlorenen Generation" als Motto voran. 1927 erschien die Sammlung Men Without Women (Männer ohne Frauen), in die die grandios komponierte und atmosphärisch dichte Short Story The Killers (Die Killer) Eingang fand. Nach 1927 folgten längere Aufenthalte in Florida, Afrika, auf Kuba und in Spanien, wohin Hemingway während des Spanischen Bürgerkrieges als Kriegsberichterstatter zurückkehrte. Von seinem politischen Engagement gegen das Franco-Regime zeugen zahlreiche Reportagen sowie das Drama The fifth column, das in die englische Ausgabe The Fifth Column and the First Forty-nine Stories (1938; 49 Stories) aufgenommen wurde. Der Band enthält auch die Meistererzählungen The Short Happy Life of Francis Macomber (Das kurze glückliche Leben des Francis Macomber) über das krisenhafte Abhängigkeitsverhältnis eines amerikanischen Ehepaares und The Snows of Kilimanjaro (Schnee auf dem Kilimandscharo) über die Erkenntnis eines Schriftstellers, sein Leben versäumt zu haben. Im Spanischen Bürgerkrieg - wie auch später im 2. Weltkrieg - nahm Hemingway an zahlreichen Schlachten teil. Eine eindrucksvolle Parabel auf menschliche Unterdrückung im Faschismus gelang ihm mit seinem umfangreichsten Roman, For Whom the Bell Tolls (1940; Wem die Stunde schlägt). Danach versiegte langsam seine Schaffenskraft. Der Kurzroman Across the River and into the Sea (1950; Über den Fluß und in die Wälder) gar wirkt beizeiten unfreiwillig komisch. 1954 wurde Hemingway der Nobelpreis für Literatur zuerkannt. Am Ende seines Lebens wurde der Schriftsteller vom Verfall seiner körperlichen Kräfte aufgezehrt. 1960 erschien mit dem Gedichtband Collected Poems sein letztes zu Lebzeiten herausgegebenes Buch. Er erschoss sich am 2. Juli 1961 in Ketchum (Idaho). 1986 sorgte die Veröffentlichung des Romans The Garden of Eden (Der Garten Eden) nochmals für eine (äußerst kontrovers geführte) Diskussion. Aus seinem Nachlass sind annähernd 3 000 Manuskriptseiten noch nicht veröffentlicht. 2 WERK Im Zentrum von Hemingways teils autobiographischen, immer aber auch Zeitgeschichte reflektierenden Kurzgeschichten und Romanen steht zumeist das Thema menschlichen, zumeist männlichen Leidens, oftmals in der Grenzsituation des Todes, des Sterbens im Krieg oder der Gewalt. Ein Netz aus Symbolen und Metaphern verweist dabei immer wieder auf eine unter der Oberfläche der Fabel verborgene - existentielle - Erzählkomponente, die es in der Lektüre zu entschlüsseln gilt. Bei allem Lakonismus einer emotionslosen Sprache neigt die Darstellung der Figuren im individuellen Kampf mit der Natur bzw. Mann gegen Mann im Duell (etwa in der Boxarena) beizeiten doch zum pathetischen Heroismus. Dies wird auch in Hemingways Reportagen über den Stierkampf - Death in the Afternoon (1932; Tod am Nachmittag) - und über eine von ihm selbst unternommene Großwildsafari - Green Hills of Afrika (1935; Die grünen Hügel Afrikas) - deutlich. In seinem letzten großen Werk, The Old Man and the Sea (1952; Der alte Mann und das Meer), mit dem er die Bravour früherer Werke kurzzeitig wieder erreichen konnte, sind beide Aspekte miteinander verknüpft: Der nach tagelangem Kampf vom Protagonisten erlegte riesige Fisch, von dessen Verkauf dieser monatelang hätte leben können, wird letztlich doch von Haien gefressen. Am Ende steht das Credo des alten Mannes, der sich stoisch in die Niederlage fügt: ,,Aber der Mensch darf nicht aufgeben ... Man kann vernichtet werden, aber man darf nicht aufgeben." 3 VERFILMUNGEN Einige von Hemingways Romanen und Erzählungen wurden erfolgreich verfilmt, so Wem die Stunde schlägt (1951, Regie Sam Wood, mit Gary Cooper und Ingrid Bergman), wobei der Plot des gleichnamigen Romans allerdings größtenteils auf die Liebesgeschichte reduziert erschien, und Schnee auf dem Kilimandscharo (Schnee am Kilimandscharo, Regie Henry King, mit Gregory Peck, Susan Hayward, Ava Gardner und Hildegard Knef). Nach The Killers schuf Robert Siodmak einen Klassiker der so genannten Schwarzen Serie und machte Burt Lancaster als Schauspieler bekannt; u. a. John Huston schrieb das Drehbuch. Unter dem Titel Tod eines Killers gelang Don Siegel 1964 ein eigenständiges Remake, in dem etwa Lee Marvin, John Cassavetes und Ronald Reagan auftraten. Auch Der alte Mann und das Meer wurde gleich zweimal prominent verfilmt, und zwar 1958 (Regie John Sturges, mit Spencer Tracy) und 1989 (Regie Jud Taylor, mit Anthony Quinn und Gary Cole). Hemingway selbst schrieb und sprach den Kommentar im Film Spanische Erde von 1957. Verfasst von: Thomas Köster Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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