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Ford, John (Film) - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

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Ford, John (Film) - KUNSTLER. Ford, John (Film), eigentlich Sean Aloysius O'Fearna, (1895-1973), amerikanischer Filmregisseur, der bedeutendste und einflussreichste Western-Regisseur der Filmgeschichte. Ford wurde am 1. Dezember 1895 in Cape Elizabeth (Maine) als Sohn irischer Einwanderer geboren und wuchs in Portland auf. Nach Beendigung der High School kam er nach Hollywood, wo er ab 1914 als Ausstatter, Double und Komparse in der Filmbranche tätig war. In der Folge arbeitete er sich als Autodidakt zum Drehbuchautor und Regisseur hoch. Nach vier Kurzfilmen, von denen kein einziger erhalten ist, drehte er 1917 mit Straight Shooting (Redliches Schießen) seinen ersten Langfilm, einen Western mit Harry Carey in der Hauptrolle. Bis 1929 drehte Ford etwa 60 Filme, mehr als 40 davon sind Western. Seine herausragenden Werk der Stummfilmzeit sind The Iron Horse (1924, Das eiserne Pferd), ein Film über den Bau der transkontinentalen Eisenbahn, Three Bad Men (1926, Drei rauhe Gesellen), Four Sons (1928) und Hangman's House (1928). Für The Informer (1935, Der Verräter), einen Film in expressionistischen Bildern über das Leben in Irland nach einem Roman von Liam O'Flaherty, erhielt Ford seinen ersten von insgesamt sechs Oscars für die beste Regie. 1939 schuf er innerhalb eines Jahres vier Meisterwerke, in denen er seine beiden bevorzugten Hauptdarsteller Henry Fonda und John Wayne erstmals einsetzte. In der Steinbeck-Verfilmung Grapes of Wrath (Früchte des Zorns) spielt Fonda den Farmerssohn Tom Joad, der in den dreißiger Jahren wegen der wirtschaftlichen Krise mit seiner Familie seine Heimat Oklahoma verlassen muss. In dem patriotischen Werk Young Mr. Lincoln (Der junge Mr. Lincoln) verkörpert Fonda den späteren amerikanischen Präsidenten Abraham Lincoln, zu einer Zeit, als dieser noch als Rechtsanwalt tätig war. Es folgten Drums Along the Mohawk (Trommeln am Mohawk), einen Film über die Frühzeit der Besiedlung des nordamerikanischen Kontinents (1775), mit Henry Fonda und Claudette Colbert in den Hauptrollen, sowie der Western-Klassiker Stagecoach (Höllenfahrt nach Santa Fé/Ringo) mit John Wayne als Outlaw Ringo Kid. How Green Was my Valley (1941, Schlagende Wetter/So grün war mein Tal), ein poetischer, sozialkritischer Film über eine walisische Bergarbeiterfamilie, erhielt mehrere Oscars, darunter in den Kategorien bester Film und beste Regie. Ab 1942 drehte Ford Kriegsdokumentarfilme, darunter The Battle of Midway (1942) und December 7th (1943, Oscar-Auszeichnung) über die Bombardierung von Pearl Harbor. My Darling Clementine (1946, Tombstone/Faustrecht der Prärie) schildert den historischen Kampf am O.K. Corall zwischen Doc Holliday (Victor Mature), Wyatt Earp (Henry Fonda) und seinen Brüdern gegen die Clantons. Handlungsort dieses mythopoetischen Western ist das Monument Valley, Fords bevorzugte Landschaft für seine Westernfilme. Es folgten Three Godfathers (1948, Spuren im Sand) und die Werke der so genannten Kavallerie-Trilogie, jeweils mit John Wayne in der Rolle eines Kavallerieoffiziers: Fort Apache (1948, Bis zum letzten Mann), She Wore a Yellow Ribbon (1949, Der Teufelshauptmann) und Rio Grande (1950). Auf Wagonmaster (1950, Westlich St. Louis) folgte The Searchers (1956, Der schwarze Falke), Fords wohl reifster Western. Der Film schildert die sieben Jahre dauernde Suche eines rassistischen Bürgerkriegsveteranen (John Wayne) nach seiner Nichte, die von den Komantschen entführt wurde. Dieses Werk gelangt im Gegensatz zu den früheren zu einer differenzierteren und kritischeren Haltung in der ,,Indianerfrage", was den Genozid an der indianischen Bevölkerung durch die europäischen Siedler betrifft. Weitere Filme innerhalb des Westerngenres sind der Kavalleriefilm The Horse Soldiers (1959, Der letzte Befehl), Sergeant Rutledge (1960, Mit einem Fuß in der Hölle), Two Rode Together (1961, Zwei Ritten zusammen) mit James Stewart und Richard Widmark, The Man Who Shot Liberty Valence (1962, Der Mann, der Liberty Valance erschoß) mit John Wayne, James Stewart und Lee Marvin sowie Cheyenne Autumn (1964, Cheyenne). Die Filme von John Ford sind Ausdruck einer konservativen Utopie, zeugen von einer ausgeprägt patriotischen Gesinnung und stellen eine bewusste Stilisierung und Mythisierung der amerikanischen Geschichte dar. Ebenso wie die Zeitungsreporter in The Man Who Shot Liberty Valance neigt John Ford dazu, der Legende den Vorzug vor der Wahrheit zu geben. Sein bevorzugter Darsteller war John Wayne, der in vielen seiner Filme, vor allem den Western, die Hauptrolle übernahm und hier (neben den Rollen in den Hawks-Western) die besten Leistungen seiner Karriere zeigte. Bemerkenswerte Filme außerhalb des Westerngenres sind u. a. The Long Voyage Home (1940, Der lange Weg nach Cardiff ), der untypische Film Tobacco Road (1941, Tabakstraße), der Kriegsfilm They Were Expendable (1945, Schnellboote vor Bataan), der Irlandfilm The Quiet Man (1952, Der Sieger), der Abenteuerfilm Mogambo (1953) mit Clark Gable, Grace Kelly und Ava Gardner, Donovan's Reef (1963, Die Hafenkneipe von Tahiti) und Seven Women (1966, Sieben Frauen). John Ford zählte zu den kreativsten und eigenständigsten Regisseuren des Hollywoodkinos. In seinen epischen, opulenten Filmen schuf er eine unverwechselbare Bildsprache mit großer visueller Kraft. Zentrales Thema seines etwa 130 Filme umfassenden OEuvres ist der Konflikt des Helden im Spannungsfeld zwischen Natur und Zivilisation, zwischen Eingliederung in die Gesellschaft und Beharren auf seiner Individualität, wobei meist eine deutlich an konservativen Werten orientierte Grundhaltung erkennbar ist. Der typische Ford-Held sucht den Ausgleich mit einer übergeordneten Sozietät wie Familie und Nation, er ist in Gefahr, seine Individualität zu verlieren. Kurz nachdem ihm der Live Achievement Award des American Film Institute für sein Lebenswerk verliehen worden war, starb John Ford am 31. August 1973 in Palm Deserts (Kalifornien). Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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