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Franz Schubert - Musik.

Publié le 19/06/2013

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Franz Schubert - Musik. 1 EINLEITUNG Franz Schubert (1797-1828), österreichischer Komponist, sein Schaffen markiert den Übergang zwischen Klassik und Romantik, seine Lieder zählen zu den wichtigsten Werken dieser Gattung. Schubert wurde am 31. Januar 1797 in der Wiener Vorstadt Lichtental geboren. Der Sohn eines Volksschullehrers erhielt ersten Musikunterricht von seinem Vater und wurde 1808 als Chorknabe in die Wiener Hofkapelle aufgenommen. Damit wurde er zugleich Schüler des Akademischen Gymnasiums Wien. 2 FRÜHE WIENER JAHRE Schuberts erste Lieder, unter ihnen Hagars Klage (1811) und Der Vatermörder (1811), beeindruckten seine Lehrer in hohem Maß. 1812 nahm ihn der Kaiserliche Hofkapellmeister Antonio Salieri zum Unterricht an (bis 1817). Im Herbst 1813 schied Schubert vorzeitig aus der Hofkapelle und dem Akademischen Gymnasium aus und begann ein Studium an der Lehrerbildungsanstalt der ,,Normal-Hauptschule" in der Annagasse in Wien. 1814 schloss er seine Ausbildung ab und wurde Schulgehilfe seines Vaters. Im selben Jahr schrieb er seine erste Oper, Des Teufels Lustschloss, seine erste Messe (F-Dur) und 17 Lieder, darunter Meisterwerke wie Der Taucher und Gretchen am Spinnrade. 1815 vollendete Schubert seine 2. und 3. Sinfonie und schrieb zwei Messen (in G- und B-Dur). Sein Arbeitstempo war enorm: Er komponierte sakrale Werke, Kammermusik und 146 Lieder, darunter den Erlkönig, der die Faszination, die Goethes Lyrik auf den jungen Schubert ausübte, widerspiegelt - im Lauf seines Lebens vertonte er über 80 von dessen Gedichten. Im selben Jahr arbeitete er auch an fünf weiteren Opern. 1816 bewarb sich Schubert vergeblich um eine Musiklehrerstelle in Ljubljana. In dieser Zeit entstanden die 4. Sinfonie c-moll (Tragische Sinfonie), die 5. Sinfonie B-Dur sowie weitere sakrale Musik, eine Oper und mehr als 100 Lieder, darunter z. B. der Wanderer. Am 7. Juli 1818 reiste Schubert nach Zseliz (damals Ungarn, heute Slowakei), um eine Stellung als Musiklehrer der Töchter des Grafen Esterházy anzutreten. Bereits im November kehrte Schubert jedoch wieder nach Wien zurück, wohnte von nun an aber nicht mehr im Elternhaus, sondern bei Freunden wie den Dichtern Johann Mayrhofer oder Franz von Schober. In der Folgezeit gab Schubert das Unterrichten auf und widmete sich ausschließlich dem Komponieren. In der Öffentlichkeit erfolglos und nach außen hin eher zurückhaltend, wurde Schubert dennoch von einem kleinen Freundeskreis als genialer Komponist erkannt und gefeiert. Schubert bildete das Zentrum jener kleinen, aber bedeutenden Gruppe, die u. a. aus dem Dichter Franz Grillparzer, dem Maler Moritz von Schwind oder dem Sänger Johann Michael Vogl bestand. 3 SPÄTWERK In den Jahren 1818 bis 1823 orientierte sich Schubert kompositorisch neu. Auffällig viele seiner Werke ließ er in diesen Jahren als Fragmente liegen: Er suchte nach Lösungen jenseits der konventionellen Muster, die Satzverläufe wurden experimenteller und die kompositorischen Probleme komplizierter. Bei der Auswahl seiner Liedertexte, die im Frühwerk manchmal etwas beliebig wirkte, orientierte sich Schubert nun stärker am literarischen Wert der Texte und griff besonders gerne Texte der Romantiker auf, u. a. von Friedrich Schlegel, August Wilhelm Schlegel, Novalis, später auch Heinrich Heine. Schuberts literarische Interessen, die sich z. B. auch in eigenen Gedichten und Texten zeigen, waren dabei wesentlich durch seinen Freundeskreis geprägt. Schubert änderte in dieser Zeit auch seine ästhetische Ausrichtung: Das Vorbild des späten Beethoven ersetzte zunehmend die früheren Bezugspunkte Christoph Willibald Gluck, Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart. 1820 komponierte Schubert das Bühnenstück Die Zauberharfe und das ebenfalls erfolglos gebliebene Singspiel Die Zwillingsbrüder sowie zahlreiche sakrale Werke, wie z. B. den Dreiundzwanzigsten Psalm und das nicht vollendete Oratorium Lazarus. Die Veröffentlichung einer Reihe seiner Lieder im Jahr 1821 machte den Komponisten allmählich über Wien hinaus bekannt. 1822 entstanden die Messe As-Dur, die Sinfonie h-Moll (die Unvollendete) und die große Wandererfantasie für Klavier. Sein Liederzyklus Die Schöne Müllerin folgte 1823, das Oktett und das Streichquartett d-Moll Der Tod und das Mädchen 1824. Schubert verbrachte 1824 erneut den Sommer in Zseliz. 1826 bewarb er sich noch einmal erfolglos um die Stelle eines Vize-Hofkapellmeisters in Wien. Seit 1823 wusste Schubert von seiner syphilitischen Erkrankung; die rastlose kompositorische Arbeit seiner letzten fünf Lebensjahre stand wohl mit dem Wissen in Zusammenhang, nicht mehr viel Zeit zu haben. Das Schaffen dieser Jahre umfasst neben zahlreichen Liedern (z. B. dem Liederzyklus Die Winterreise, 1827, der einen ersten absoluten Höhepunkt im Liedschaffen des 19. Jahrhunderts darstellt) Klaviersonaten, zahlreiche Streichquartette sowie drei Klaviertrios und gipfelte im Jahr 1828: In diesem letzten Lebensjahr entstanden u. a. die Sinfonie C-Dur, die Messe Es-Dur sowie das Streichquintett C-Dur, seine letzten drei Klaviersonaten und seine späten Heine-Lieder Schwanengesang und Der Doppelgänger. Das einzige öffentliche Konzert Schuberts mit ausschließlich eigenen Werken fand (auf eigenes Risiko) am 26. März 1828 statt. Trotz seiner handwerklichen Meisterschaft begann Schubert am 4. November 1828 noch einmal Kontrapunkt-Unterricht bei Simon Sechter zu nehmen, dem späteren Lehrer Anton Bruckners. Schubert starb am 19. November 1828 in Wien; als offizielle Todesursache wurde Typhus angegeben. 4 MUSIKALISCHE ENTWICKLUNG Schubert begann zunächst im Anschluss an die Meister der Wiener Klassik (Haydn, Mozart) zu komponieren, wobei er schon in frühester Jugend komplexe harmonische und melodische Verläufe in erstaunlicher Vollendung beherrschte. Auch die bei den Zeitgenossen populäre Musik (etwa Gioacchino Rossinis) hinterließ ihre Spuren in seinem frühen und mittleren Werk. In den Jahren nach 1817 änderte sich sein Stil: Schubert wandte sich immer mehr von den Moden des Zeitgeists und von der geselligen Hausmusik ab und knüpfte an den späten, von den Zeitgenossen meist wegen seiner Schwierigkeiten und Ansprüche gemiedenen Beethoven an. Dies führte dazu, dass sich Schubert zunehmend isolierte. Hinzu kamen die lähmenden Veränderungen der politischen Situation: Spätestens seit den Karlsbader Beschlüssen von 1819 war das Metternich'sche Österreich zu einem repressiven Obrigkeitsstaat geworden, aus dem sich Schubert in die Gegenöffentlichkeit seines Freundeskreises zurückzog, in der auch manche harmlos wirkenden Liedertexte als verschlüsselte politische Aussagen verstanden wurden (z. B. die berühmte Forelle oder Des Sängers Habe). Die subjektive Radikalität des Ausdrucks, die Schuberts spätes Schaffen kennzeichnet, ,,jenes fatale Erkennen einer miserablen Wirklichkeit" (wie er 1824 an seinen Bruder Ferdinand schrieb), befremdete jedoch sogar die Freunde. Kennzeichen von Schuberts spätem Stil sind plötzliche Dur-Moll-Wechsel, das Komponieren mit harmonischen Eintrübungen und Verdunkelungen, die Bevorzugung subdominantischer Harmonik, eine manchmal kreisende, ziellos wirkende Melodik, die unruhige Überlagerung rhythmischer Ostinatofiguren sowie eine veränderte Auffassung von der Sonatensatzform. Schubert ging dabei - bei aller Beethoven-Verehrung - seinen eigenen Weg: Vor allem die Sinfonik steht in einer eigenwilligen Distanz zum großen Vorbild Ludwig van Beethoven und bildet mit ihren ,,himmlischen Längen" (Robert Schumann) einen wichtigen Ausgangspunkt für die große österreichische Sinfonik des späten 19. Jahrhunderts (Anton Bruckner, Gustav Mahler). Das Zentrum von Schuberts Werk bildet das äußerst umfangreiche Liedschaffen, in dem alle Formen, Themen und Stimmungen des lyrischen Ichs in vollendeter Ausprägung realisiert werden. Das Lied, das zu Schuberts Zeit noch keineswegs als ernst zu nehmende Gattung etabliert war, wurde in erster Linie durch sein Schaffen zu einer der wichtigsten musikalischen Gattungen der deutschen Romantik. Während Schuberts Opern und Singspiele heute fast vergessen sind, hatten vor allem seine Lieder großen Einfluss auf die Komponisten des 19. Jahrhunderts, z. B. auf Robert Schumann, Johannes Brahms, Hugo Wolf oder Gustav Mahler. Entscheidend dafür ist die Aufwertung des Klaviers, das Schubert aus der reinen Begleitfunktion löst und dem Gesang als gleichberechtigten Partner gegenüberstellt. Damit steigerte Schubert zugleich die Bedeutungsmöglichkeiten der Lieder, denn Musik und Text konnten nach diesem ästhetischen Konzept auch gegeneinanderstehen, sich kommentieren, ergänzen oder widersprechen (z. B. durch Nachspiele des Klaviers, die dem Text nicht entsprechen). Neben den zahlreichen Liedern und Bühnenwerken arbeitete Schubert zeit seines Lebens an Orchesterwerken: Neben sieben fertig gestellten Sinfonien stehen die berühmte unvollendete 8. Sinfonie sowie eine Vielzahl von Sinfoniefragmenten, zudem mehrere Ouvertüren und andere Orchesterstücke. Einen weiteren Schwerpunkt seines Schaffens bildete die Chor- und Kirchenmusik: zahlreiche Messen und Einzelsätze, zunächst zu liturgischen Zwecken entstanden, später als subjektive Auseinandersetzung mit der Religion. Bemerkenswert ist dabei, dass schon der 14-jährige Schubert in seiner ersten Messe (wie in allen späteren) den Satz des Glaubensbekenntnisses ,,[Credo ...] Et unam sanctam catholicam et apostolicam Ecclesiam" (,,[Ich glaube ...] Und an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche") einfach ausließ. Einen Hauptteil seines Werks macht die Kammer- und Klaviermusik aus. Zu seinen wichtigsten Kammermusikwerken zählen das Oktett für Bläser und Streicher F-Dur (1824), das Klavierquintett A-Dur (Forellenquintett, 1819), das späte Streichquintett C-Dur (1828), 20 Streichquartette, zwei Streichtrios B-Dur (1816, Fragment, und 1817), die Klaviertrios Es-Dur, B-Dur und Es-Dur (1827/28) sowie Werke für Violine und Klavier (u. a. Sonate A-Dur, 1817, Rondo h-Moll, 1826, Fantasie C-Dur, 1827). Seine über 20 Klaviersonaten, die Wandererfantasie C-Dur (1822), seine acht Impromptus (1827) und die Moments musicaux (1823-1828) zählen heute zu den Standardwerken im Klavierrepertoire. Bedeutende Musik schuf Schubert auch für Klavier zu vier Händen, z. B. die sinfonische Ausmaße aufweisende Sonate C-Dur (1824), die Fantasie in f-Moll (1828) oder das Allegro in a-Moll (Lebensstürme, 1828). 5 WIRKUNGSGESCHICHTE Im 19. Jahrhundert galt Schubert als harmlos-biedermeierlicher Liederkomponist, als ,,somnambules Genie" der kleinen Form, das in einem rauschhaften Schaffensprozess direkt aus der Inspiration heraus komponiert habe. Während die Lieder unangefochtene Geltung erhielten, wurde Schuberts Instrumentalmusik (von wenigen Ausnahmen wie Robert Schumann, Johannes Brahms, Bed?ich Smetana oder Antonín Dvo?ák abgesehen) kaum zur Kenntnis genommen. Im 20. Jahrhundert wurde nach und nach die Bedeutung der Klaviersonaten (in den zwanziger Jahren durch den Berliner Kreis um Artur Schnabel), der Streichquartette oder des Streichquintetts, aber auch der Sinfonien erkannt. Einige der bedeutenden Fragmente Schuberts wurden für Aufführungszwecke eingerichtet (z. B. durch Edison Denisow, Luciano Berio oder Peter Gülke). Die Lieder blieben weiterhin der Inbegriff des romantischen Liedgesangs, erlebten im 20. Jahrhundert aber auch eine Vielzahl z. T. aktualisierender Bearbeitungen (z. B. durch Max Reger, Arnold Schönberg, Benjamin Britten oder Hans Zender). In den letzten Jahrzehnten wurde zudem immer deutlicher, wie innovativ Schuberts Beiträge zur Weiterentwicklung des Wiener klassischen Stils waren, wie konzentriert und skrupulös seine kompositorische Arbeit verlief und wie falsch die biedermeierlichen Etikettierungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts vom ,,Schwammerl im Dreimäderlhaus" waren. Verfasst von: Krämer, Jörg und Theilacker, Jörg Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
schubert

« unvollendete 8.

Sinfonie sowie eine Vielzahl von Sinfoniefragmenten, zudem mehrere Ouvertüren und andere Orchesterstücke. Einen weiteren Schwerpunkt seines Schaffens bildete die Chor- und Kirchenmusik: zahlreiche Messen und Einzelsätze, zunächst zu liturgischen Zwecken entstanden, späterals subjektive Auseinandersetzung mit der Religion.

Bemerkenswert ist dabei, dass schon der 14-jährige Schubert in seiner ersten Messe (wie in allen späteren) den Satzdes Glaubensbekenntnisses „[Credo …] Et unam sanctam catholicam et apostolicam Ecclesiam” („[Ich glaube …] Und an die eine, heilige, katholische und apostolischeKirche”) einfach ausließ. Einen Hauptteil seines Werks macht die Kammer- und Klaviermusik aus.

Zu seinen wichtigsten Kammermusikwerken zählen das Oktett für Bläser und Streicher F-Dur(1824), das Klavierquintett A-Dur ( Forellenquintett, 1819), das späte Streichquintett C-Dur (1828), 20 Streichquartette, zwei Streichtrios B-Dur (1816, Fragment, und 1817), die Klaviertrios Es-Dur, B-Dur und Es-Dur (1827/28) sowie Werke für Violine und Klavier (u.

a.

Sonate A-Dur, 1817, Rondo h-Moll, 1826, Fantasie C-Dur, 1827).Seine über 20 Klaviersonaten, die Wandererfantasie C-Dur (1822), seine acht Impromptus (1827) und die Moments musicaux (1823-1828) zählen heute zu den Standardwerken im Klavierrepertoire.

Bedeutende Musik schuf Schubert auch für Klavier zu vier Händen, z.

B.

die sinfonische Ausmaße aufweisende Sonate C-Dur (1824),die Fantasie in f-Moll (1828) oder das Allegro in a-Moll ( Lebensstürme, 1828). 5 WIRKUNGSGESCHICHTE Im 19.

Jahrhundert galt Schubert als harmlos-biedermeierlicher Liederkomponist, als „somnambules Genie” der kleinen Form, das in einem rauschhaften Schaffensprozessdirekt aus der Inspiration heraus komponiert habe.

Während die Lieder unangefochtene Geltung erhielten, wurde Schuberts Instrumentalmusik (von wenigen Ausnahmenwie Robert Schumann, Johannes Brahms, Bedřich Smetana oder Antonín Dvo řák abgesehen) kaum zur Kenntnis genommen.

Im 20.

Jahrhundert wurde nach und nach dieBedeutung der Klaviersonaten (in den zwanziger Jahren durch den Berliner Kreis um Artur Schnabel), der Streichquartette oder des Streichquintetts, aber auch derSinfonien erkannt. Einige der bedeutenden Fragmente Schuberts wurden für Aufführungszwecke eingerichtet (z.

B.

durch Edison Denisow, Luciano Berio oder Peter Gülke).

Die Lieder bliebenweiterhin der Inbegriff des romantischen Liedgesangs, erlebten im 20.

Jahrhundert aber auch eine Vielzahl z.

T.

aktualisierender Bearbeitungen (z.

B.

durch Max Reger,Arnold Schönberg, Benjamin Britten oder Hans Zender).

In den letzten Jahrzehnten wurde zudem immer deutlicher, wie innovativ Schuberts Beiträge zur Weiterentwicklungdes Wiener klassischen Stils waren, wie konzentriert und skrupulös seine kompositorische Arbeit verlief und wie falsch die biedermeierlichen Etikettierungen des 19.

undfrühen 20.

Jahrhunderts vom „Schwammerl im Dreimäderlhaus” waren. Verfasst von:Krämer, Jörg und Theilacker, JörgMicrosoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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